4.D. UNTERRICHTSPRINZIPIEN I

1. Problemorienteirung

2. Personalisierung und Perosnifizierung

3. Alteritätserfahrung

4. Gegenwartsbezug

5. Handlungsorientierung

6. Multiperspektivität

Erfahrung auf verschiedenen Ebenen:

• Andersartigkeit der historischen Zeit (z.B. Wertevorstellungen)

• Andersartigkeit der Kultur (auch in der heutigen Zeit zwischen unterschiedlichen

  Kulturen möglich)

• Andersartigkeit der Quelle (z.B. Urkunden aus dem Mittelalter existieren in dieser Form

  heute nicht mehr)

• birgt die Chance für Fremdverstehen (→Gründe für das Verhalten von

  Menschen sollen beachtet werden)

• Ermöglichen Reflektion über das eigene Denken und Handeln (→Selbstverstehen)

• Bedeutung für das intellektuelle Lernen: Einfühlvermögen und Toleranz (→

  Fremdverstehen)

• Wichtig: Einlassen auf frühere Zeiten bzw. andere Kulturen

• Vermeidung von vorschnellen Urteilen

• Spannungsverhältnis zwischen historischer und heutiger Sichtweise

  (Universalismus vs. Relativismus der Werte)

Mischung zwischen Verständnis für die Vergangenheit und Erkenntnis, das Ereignisse trotzdem nicht in Ordnung waren

➔ Alterative für anderes Handeln aufzeigen (Abweichen aus der Zeit z.B. Weiße Rose)

➔ Moderne Vorstellungen nicht auf damals übertragen

• Eurozentrische Lehrpläne (und Schulbücher) → Mangel an geeigneten Quellen und Darstellungen

• Beschäftigung mit nicht-europäischen Kulturen wäre wünschenswert, wichtig dabei: Perspektiv- wechsel

„Wer über Vergangenes nachdenkt, also historisch denkt, denkt in seiner Gegenwart – also unter dem Einfluss von Gegenwartserfahrungen und Zukunftserwartungen. Geschichte ist immer gegenwärtiges Nachdenken über vergangenes menschliches Denken, Handeln und Leiden“ (Bergmann, 2004)

• Arten von Gegenwartsbezügen:

• Unmittelbare Vergangenheitsbezüge: z.B. Sprache, Gebäude, Gedenktage, öffentliche Debatten

• Gegenwartsbezug als Ursachenzusammen- hang: Vergangenheit als Vorgeschichte und Bedingung von Gegenwart (z.B. Nahost- Konflikt)

• Gegenwartsbezug als Sinnzusammenhang: Kein unmittelbarer Bezug, sondern Über-tragung von Erfahrungen und Einsichten auf gegenwärtige thematisch ähnliche Situationen (z.B. Kriegserfahrung, Menschenrechte)

„Handlungsorientierter Unterricht ist ein ganzheitlicher und schüleraktiver Unterricht, in dem die zwischen dem Lehrer und den Schülern vereinbarten Handlungsprodukte die Organisation des Unterrichts- prozesses leiten, so dass Kopf- und Handarbeit in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht werden können.“ (Meyer, 2012)

Merkmale

• Berücksichtigung von Interessen / Lebenswirk-

• lichkeit der Schüler

• multisensorisches Lernen

• Lernen als aktiver Prozess

• Produktorientierung

• Zugänge:

• Manuelles Tun

• Recherchieren und Forschen

• Historisches Denken / Entscheidungen simulieren

• Produkte präsentieren

Kritik

„Scharf formuliert könnte man sagen, es erfolgt gegenwärtig eine Zerstörung des historischen Sinns durch solche Methoden, die keine historische Erkenntnis mehr verbürgen. [...] Der gängige Methodenpluralismus hat fast schon eine Dekomposition des Faches eingeleitet. Gegenwärtig findet eine ‚Sozialpädagogisierung‘ – bzw. Psychologisierung – des Methodenbegriffs und der Methodenpraxis statt. [...] Man hat den Eindruck, dass es eher darum geht, die Schüler und Schülerinnen zu beschäftigen, als sie historisches Denken lernen zu lassen.“