Allgemeines
-> Kombination von Aufmerksamkeitsstörung und überaktivem und impulsiven Verhalten
-> Leiden durch soziale und psychische Konsequenzen der Grundsymptome
-> Viele Komorbiditäten
-> Behandlung minimiert Folgeprobleme
Bennene die 2 unterschiedlichen Syndromalen Bereiche:
Unaufmerksamkeit + Hyperaktivität / Impulsivität
Affektive Symptome (Affektibilität, Stressintoleranz, Selbstwert)
Wann ist der Beginn von ADHS?
-> Beginnt im Kindesalter und dauert an bis ins Erwachsenenalter
-> bei 15% noch sämtliche Symptome im Erwachsenenalter
Kritik an der Diagnose
-> Kritisiert als “Modediagnose”
Historisches
Erfinder - Psychiater Leon Eisenberg
19-Jh: Verhaltensauffälligkeiten, Anpassungs- und Erziehungsschwierigkeiten wurden auf genetisch bedingte chrakterliche Mängel oder zentrale Funktionsstörungen zurückgeführt
20-Jh: Annahem einer cerebralen Hirnschädigung, Frontalhirnsydrom; Behandlung mit Methylphenidat
Seit 1980: DSM 3 bis DSM 5: ADD und ADHSim ICD-10 Hyperkinetische Störung seit, ADHS 1991
Subtypen
-> Hyperaktivitöts-Impulsiver TYP (ADHS)
Jungen 3-8mal häufiger
prävalenz im Kindesalter: 3-5%
-> Aufmerksamkeitsdefizit TYP (ADS)
Grundsymptome
-> Gestörte Aufmerksmakeit
-> Hyperaktivität
-> Impulsivität
Epidemiologie
Prävalenz:
-> Adulte ADHS: 6.76%
-> Persistierende ADHS:2.58%
Geschlechtsverteilung:
-> Männlich: 4.99%
-> Weiblich: 4.49%
Hähere Wahrscheinlichkeit für ADHS im Kindesalter, wenn Geburtsmonat später ist
-> höchte Wahrscheinlichkeit zwischen September und Dezember
Verlauf
-> Bei Erstmanifestation zwischen 3-12 meist fortlaufend
-> Sonst teilweise remittierend
Diagnosekriterien nach ICD-10
A - Verhaltenkriterien
-> 6 Symptome von Unaufmerksamkeit
-> 3 Symptome von Überaktivität
-> 1 Symptom von Impulsivität
B - Beginn vor dem 7. Lj.
C - Beeinträchtigung in mindestens 2 Lebensbereichen
-> Schule, Elternhaus, Untersuchungssituation, mit Peers
D - Evidenz für klinisch bedeutsame Beeinträchtigung
-> Deutliches Lieden der sozialen, schulischen etc. Funktionsfähigkeiten
E - Ausschluss von Entwicklungsstörungen und psychotischen störungen
F90.0 Einfache ADHS -> Situationsübergreifende Aufmerksamkeitsstörung, Hyperaktivität, Impulsivität
F90.1 Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens -> bei zusätzlichen Störungen des Sozialverhaltens
Symptome und Subtypen im Erwachsenenalter nach DSM-5
Unaufmerksamer Subtyp ADS
Unaufmerksamkeit (+Hyperaktivität/Impulsivität)
bei 30%
Kombinierter Subtyp ADHS
unaufmerksamkeit, Hyperaktivität, Impulsivität
bei 60%
Hyperaktiv-impulsiver Subtyp
(Unaufmerksam), Hyperaktivität, Impulsivität
bei 10%
Gestörte Aufmerksamkeit
Flüchtigkeitsfehler
Aufmerksamkeit kann nicht lange aufrecherhalten
nicht zuhören
Anweisungen nicht folgen
Hausaufgaben/ Arbieten können am Arbeitsplatz nicht zu ende gebracht werden
Problme beim Organisieren von Aufgaben/ Aktivitäten
Abneigung ggü. länger andauernden, geistigen Aufgaben
Oft Dinge verlieren
Leicht ablenken lassen und vergesslich sein
Hyperaktivität
zappeln, auf dem stuhl rutschen, mit händen spielen
Aufstehen wenn sitzen erwarten wird z.b. im klassenzimmer
häufig herumlaufen, klettern wenn es unpassend ist
problme ruhig zu spielen
getrieben handeln
motorisch unruhe geht ins jugeanslater meist zurück
Impulsivität
Antworten bevor die Frag fertig gestellt wurde
Schwer abwarten, bis man an der Reihe ist
Andere unterbrechen/stören
Übermäßig viel reden ohne auf soziale Beschränkungen zu reagieren
Gefahrenblindheit (drogen,Unfälle etc.)
Reizbar
Begleitende Symptome
Erhähtes Maß an Ungehorsam, Streiten, Tyrannisieren
Häufige Schwere Wutausbrüche
Grausamkeit ggü. Menschen/Tieren
Destrukrivität ggü. Eigentum
Zündeln
Stehlen
Häufiges Lügen
Schule Schwänzen
Weglaufen von Zuhasue
wahrscheinlcihkeit störung des Sozialeverhaltens zu entwicklen 21 mal höher
30% kinder und 80% betroffene Erwachsenen leiden unter Schlafstörungen
Klinische Symptome
Affektibilität
Desorganisiertes Verhalten
Affektkontrolle
Stressintoleranz
Häufiger Arbeitsplatzwechsel
Ätiologie
Männliches Geschlecht
Gestörte Neurofunktionalität im Frontalhirn und in der Basalganglien
Psychostimulanzien
Noxen: Alkohol, Blei, Nikotin
Erziehung und Umwelt haben nur Einfluss auf Ausprägung
Überexpression von Dopamin
Nach Petrmann:
Reizüberflutung durch mangelnde Fähigkeit Störreize auszublenden
kortikale Unteraktivierung führt zu erhöhter Reizsuche
inkonsistenre und negative Verstärkung im Elternhaus
ungüntige Beziehung zwischen Eltern, Kind und der Aufmerksamkeitsstörung
ungünstige Bedingungen wie Arbeitslosigjeit, niedriger Bildungsstand, geringe Lernförderung, Alkoholmissbrauch
ADHS in der Schule
Probleme mit Durchhaltevermögen, Arbeitstempo und -qualität, Grob- und Feinmotorik, Selbstbild, Leistungsangst, Sozialverhalten, Aufmerksmakeit
Wenig empathisch
Leicht ablenkbar
Misserfolgsorientiert
Permanent schuldig
Regeln werden nicht akzeptiert
Komorbiditäten
Störung des Sozialverhaltens
Ticstörungen
LRS
Sprech- und Sprachstörungen
Angststörungen
Depressive Störungen
Bipolare Störung
Diagnostik
Selbst- und Fremdbeurteilung
Interview
Fremdanamnese
Schulzeugnisse
Medizinische und psychiatrische Anamnese
SKID zum Ausschluss anderer Störungen
Intelligenztest
Tests zur Überprüfung von Aufmerksamkeit und Exekutivfunktion
cMRT normal
Therapie - Medikamentöse Therapie
-> Pharmakotherapie: 70-90% sprechen gut an, nur wirksam solange eingenommen wird
Methylphlenidat (z.B. Ritalin, Medikinet) -> wird am häufigsten genutzt, 37% wirksamkeit, macht nicht süchtig und wirkt nicht berauschend
Amphetamin
Ephedrin
MDMA (Ecstasy)
Koffein
Theophyllin
Kokain
Nikotin
-> medikamentöse Therapie bei starker Beeinträchtigung in mindestens einem Bereich oder leichte Beeinträchtigung in mindestens 2 Lebensbereichen
Therapie
-> Psychomotorische Therapie
Steigerung von Geschicklichkeit und Wahrnehmung
Tanz- und Bewegungstherapie
-> Soziales Kompetenztraining:
Problemlösen, soziale Situation, Kommunikation
Trainingsprogramm von Petermann, Selbstbeobachtung und -bewertung, Training sozialer Perspektivübernahme, Ärger-Management-Training
-> Psychotherapie
Zeitplanung
Prioritäten setzen
ABC-System
Problemlösen
Organisation, To-Do-Listen, Ordnungssysteme
Gedächtnisstützen
Emotionsregulation
Handlungsplanung
Entspannungsverfahren
Stresslevel reduzieren
-> Ausdauersport
-> Routine einführen, Tag planne, wichtige Gegenstände immer an den gleichen Ort, Erinnerungshilfen, Aufgabe in kleineren Schritt aufteilen
Wichtige Merkmale in der Therapie
-> Klare Strukturierung der Sitzungen
-> Aktiver Therapeut
ggf. den Pat. unterbrechen
“selbstverständliche” Dinge besprechen (Kalender, Ablenkungen)
unterstützen
ggf. Druck machen
zwsch. Therapiestunden unterstützen durch Erinnerungen, Telefonate
Therapeutische Haltung: Annehmend und validierend - dialektisch - behavioral
Besonderheiten bei Erwachsenen
Hyperaktivität geht zurück, Unaufmerksamkeit im Vordergrund
Termine werden nicht eingehalten, Rechnungen nicht bezahlt
Viel reden und andere unterbrechen
Voreilige Jobs/Beziehungen beenden
Neigung zu Wutausbrüchen
Probleme bei Organisation und Konzentration
Neigung zu Depression, affektiven Störungen, Substanzkonsumsstörungen, Angststörungen
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