Negative Dynamiken von Aufbauorganisationen (Spezialisierung)
Zergliederung der Wertschöpfung
mehr Spezialiserung führt zu zunehmend kleinteiligeren org. Einheiten
Schnittstellen/Interdependenzen entstehen
Entfremdung vom Gesamtergebnis
—> Konsequenz: Notwendigkeit der Integration
Wirkungsdimensionen der Aufbauorganisation
Dimension
Wirkung nach innen
Wirkung nach außenn
1
Finanz- & Sachressourcen
2
Geschäfts-prozesse Verknüpfung Stelle und Abteilung
3
Führungs-prozesse
Gestaltung struktureller Führung
4
Werte, Haltung, Motivation
Beweggründe des Handelns auf der individuellen Ebene
5
Markt- & Wettbewerbs-orientierung
Reaktion auf Kundenwünsche
6
Innovations-fähigkeit
Produkte, Dienstleistungen
7
Flexibilität
org. Adaption neuer Entwicklungen
Relative Vorteile der Aufbauorganisationen
Vorteile des einen —> Nachteil des anderen
funktional
divisional
Realisierung von Skaleneffekten durch Bündelung von Funktionen
Eigenständigkeit von Divisionen erlaubt spezifische Erfolgsrechnung
weitgehende Substitution fallweiser Regelungen
Bezug auf Divisionen, geringere Komplexität
keine Kannibalisierungsgefahr, keine unternehmens-interne Konkurrenz
rasches Erkennen und Reagieren auf Nachfrage-änderungen
Anpassung nur an kleinteilige Umwelt-veränderung die zur Grundstruktur passen
Organisations-entwicklung durch Hinzufügen und Entfernen eigenständiger, org. Einheiten
angemessene Steuerung mit weniger FK
Zentralisation: mehr Entscheidungskompetenz auf den obersten Ebenen
Standardisierung: weniger fallweise Regelungen (durch FK) notwendig
Integrationsinstrumente: weniger FK notwendig, die fallweise koordinieren
Unternehmenskultur: geteilte Werte & Normen enthalten Handlungserwartungen und erleichtern die Verständigung
Ausprägung mechanistischer & organischer Strukturen
stabil <- Umwelt -> variabel
Charakteristika
mechanistisch
organisch
Anzahl Hierarchieebenen
viele
wenige
Ausmaß Zentralisation
hoch
niedrig
Ausmaß generelle Regeln
gering
Stellen-beschreibung
präzise
offen
Spezifität von Zielen und Handlungen
Kompetenz-abgrenzung
scharf
unscharf
Kommunikations-fluss
vertikal
horizontal/lateral
Bandbreite formaler Qualifikation
groß
Kommunikations-inhalt
Misstrauensstruktur
Annahmen hinter Misstrauensstruktur: Mitarbeiter sind… eigennutzenorientier, opportunistisch, geringes Können&Wissen
Gestaltung: extrem mechanistische Struktur —> realisiert durch Zentralisation, Standardisierung, spezifische Kompetenzabgrenzung
Konsequenz: entgegen der Intention “Minder-Leistung” zu verhindern, kann dies auch erst durch die Struktur hervorgerufen werden; Struktur kommuniziert implizite Erwartungen an das Handeln; Eigeninitiative/Mitdenken sind strukturell nicht vorgesehen
Vor- & Nachteile einer starken Unternehmenskultur
Vorteile
Nachteile
Handlungsorientierung
fehlende Loslösung von bisherigen Erfolgsmustern
einfache Kommunikation
tendenziell geringe Öffnung für veränderte Bedingungen
reduzierte Überwachungsnotwendig-keiten
-eigenständiges Arbeiten gefördert
org. Strukturen können substituiert werden
fehlende Anpassungsfähigkeit/ Flexibilität (abhängig welche Werte vorliegen)
Verbundenheitsgefühl
erschwertes Lernen
Manifste Kulturveränderung —> 4 Ansatzpunkte, Handlungen/Verhalten zu ändern mit Auswirkung auf die Kultur
1. Personen & Personalmanagement
neue Leute einstellen (mit neuen Perspektiven/Erfahrungen), Austausch von Personen
2. Verfügungsrechte
Entscheidungsbefugnisse anders verteilen
3. Unternehmensethik
Auseinandersetzung damit, welche Handlungen richtig sind
4. Strukturgestaltung
Veränderung der org. Regeln, dann auch Veränderung der Zusammenarbeit & Handeln
Grundmodell der Entscheidungstheorie
1. Informatorische Fundierung
2. Auswahl einer Alternative (haben jeweils einen Erwartungswert)
3. Implementierung
4. Analyse & Bewertung der implementierten Lösung
Heuristiken im Entscheidungsprozess
Wirkung von Stimmungen: verändern die Einschätzung von Eintrittswahrscheinlichkeiten und die Risikoneigung
Wiedererkennungsheuristiken: bekannte Alternativen werden anders eingeschätzt als unbekannte
Affektheuristik: Emotionen in eig. rationalen Entscheidungssituationen
Rationalitätsabweichungen in Entscheidungsprozessen (je Phase)
1. funktionale Spezifität: Problemstellung wird vor eigenem fachlichen Hintergrund aufgearbeitet und ist daher wahrscheinlich verkürzt
2. Ankereffekt: Zahl die als erstes genannt wird fungiert als “Anker”,
-Repräsentativitäts-Heuristik: Situationen,Personen werden vorschnell Kategorien zu geordnet
3. Schwierigkeit der Durchsetzung von org. Veränderungen: Unterschätzung des Implementierungsaufwands
4. eskalierende Selbstbindung: festhalten an einer Alternativenwahl in einem selbstverstärkendem Prozess, obwohl sie nicht (mehr) optimal ist
Ansatzpunkte zur Verbesserung von Entscheidungen
1. Verbesserung der Datenlage sowie deren Auswertung durch z.B.: Crowdsourcing
interne Funktionen an großes externes Netzwerk abgegeben (Geschmacksideen von Kunden einsenden lassen)
2. Veränderung von Entscheidungsstrukturen (Umfeld in dem sich entschieden wird) durch z.B.: Verwendung von heterogenen Gruppen
unterschiedliche Perspektiven, Meinungen
Reduktion der funktionalen Spefiziftät
3. Formung des Entscheidungsprozesses durch normierte Techniken (Einflüsse, die in Gruppen wirken, reduzieren) durch z.B.: Teufels-Advokat
übermäßiger Kritiker, Aufgabe alle möglichen kritischen Punkte ansprechen
andere wissen, dass das nicht die persönliche Meinung ist —> mehr Kritik wird wahrgenommen
—> einzelne Maßnahmen wirken aber immer nur stellenweise
Faktoren, die Unsicherheit verursachen
Knappheit an Ressourcen
Menge der verfügbaren Ressourcen in einer Domäne
wie stark ist die Wettberwerb um eine Ressource?
wie viele Ressourcen stehen zur Verfügung?
Komplexität
Beschaffenheit der Domäne selbst
wie vielschichtig & schwer zu überblicken ist die Domäne?
Menge, Intensität, Dauerhaftigkeit von Geschäftbeziehungen
erschwerte Koordination und Planung
Dynamik
bezogen auf Komplexität
wie schnell, stark finden Entwicklungen in der Komplexitätsstruktur der Domäne statt?
—> hohe Unsicherheot liegt nur bei Vorliegen aller drei Faktoren vor, sie nimmt aber generell mit Vorliegen der Faktoren zu
Abhängigkeiten zwischen Unternehmen
symbiotische Abhängigkeit: Abhängigkeit zwischen zwei Unternehmen durch Ressourcenaustausch; kein Wettbewerb um die selbe Ressource; bspw. Lieferant & Einzelhändler
kompetitive Abhängigkeit: Abhängigkeit von der selben Ressource aus der Umwelt; Wettbewerb um die selbe Ressource; bspw. zwei Einzelhändler mit dem selben Lieferanten
Ausgangspunkte von Wertschöpfungsvariationen
begrenzte Rationalität bei Gestaltung von Wertschöpfung
Gründe warum bestehende Wertschöpfung nicht mehr optimal ist: Potentiale treten auf und Variationen werden notwendig
Umweltherausforderungen
Ressourcenabhängigkeit von Akteuren aus der Umwelt erfordert Anpassung der Wertschöpfung
Dynamik der Umwelt führt zu verändertern Bedingungen (Markteintritt, gesetzliche Änderungen, neue gesellschaftl. Erwartungen)
Folge: Potentiale & Notwendigkeiten für Variationen entstehen
Interne Potentiale/Notwendigkeiten
Gründe wie Trägheit von Routinen
Hierarchieebenen werden überflüssig
neg. emergente Phänomene wie Kultur o. Macht
veränderte Stakeholderansprüche
Gründe: Veränderung von Prioritäten im Zeitablauf, Dynamiken von Stakeholdergruppen
vorher zufriedenstellende Wertschöpfung berücksichtigt aktuelle Ansprüche nicht mehr optimal
Unternehmenswachstum
im Zeitablauf nicht linear verlaufende Veränderungen der Wertschöpfung notwendig
erreichte Größe kann 1.) zu Möglichkeiten (weitere Spezialisierung) o. 2.) Notwendigkeiten der Variationen führen
Eignung & Relevanz beider Wertschöpfungsvariationen
beide Typen haben Vor- und Nachteile, daher beide in unterschiedlichen Situationen vorteilhaft
Zusammenspiel von beiden vorteilhaft und notwendig
synoptisch
-schnelle Reaktion
-keine Widerstände
-Abschöpfen von Potentialen der Mitarbeiter
-können angewiesen werden
-weitreichende Variationen möglich
-ohne Eigeninitiative möglich
-nicht plan- und anweisbar
-Grenzen des Umfangs der Variation
-Partizipation notwendig
-Widerstände
-hoher Aufwand
-nur begrenzte Analyse-kapazität der FK
Veränderungen von Wissensbeständen
Generierung von neuem Wissen: intern vorhandene Wissenselemente werden durch Kommunikations o.Ä. neu verknüpft; neues Wissen entsteht aus der Kommunikation und Kombi von bereits vorhandenem Wissen
z.B.: Ermöglichung der Zusammenarbeit zwischen zwei Abteilungen, die vorher keine Kommunikationsmöglichkeiten hatten
Inkorportation neuer Wissensbestände: Nutzbarmachung von extern vorhandenem Wissen durch Integration in das eigene Unternehmen
z.B.: Übernahme eines anderen Unternehmens
vermitteltes lernen
Drei-Phasen-Modell nach Lewin (zur Überwindung von Widerständen)
1. Auftauen (Vorbereitung der Veränderung): Betroffene selbst auf die Idee kommen lassen; Strukturen auflockern
Ziel: Bereitschaft für Veränderungen herstellen und Widerstände reduzieren
Inhalt: Unzufriedenheit erzeugen
Methode: Unternehmenstheater
2. Verändern
Inhalt: Wertschöpfungsmoderatoren verändern z.B. org. Gestaltung
Methode: Projektmanagement
3. Einfrieren (Stabilisierung der Veränderung)
Inhalt: Aufnahmen in Leistungsbeurteilung und Personalentwicklung
Methode: kurzfristige Rückkopplung von Erfolgen
“Je mehr Lernen, umso besser”
Lernen als Begriff im Allgemeinen positiv belegt
aber wenn die Aussage stimmen würde:
im Extremfall chronisch aufgetaute Strukturen
endlose Lernschleife
jeder Schritt wird sofort wieder hinterfragt
das kann nicht gut sein da:
Wertschöpfung zumindest zeitweise Stabilität erfordert (Investitionsplanung)
und deswegen Strukturen absichtlich “enttäuschungsresistent” programmiert sind —> bleiben unabhängig vom Ergebnis erstmal bestehen, keine sofortige Reaktion auf Ineffizienz und Fehler
Zusammenhang Kriterien einer Organisation und Unternehmenskultur
Zielstruktur: Unternehmenskultur kann Zielerreichnung unterstützen —> Was für Ziele sind erstrebenswert vor dem Hintergrund geteilter Werte?
beständige Grenzen: entscheidend dafür, dass sich überhaupt gemeinsame Werte und Normen herausbilden können; Gefühl von Zusammengehörigkeit hilft beim gemeinsamen Lernen
Arbeitsteilung: Kultur als Integrationsmechanismus, enstehen von Subkulturen
Zusammenhang Organisationsstruktur und Unternehmenskultur
beides sind Wertschöpfungsmoderatoren und nehmen Einfluss auf die Wertschöpfung durch Handeln
Kultur kann Strukturen substituieren: Integration/Koordination —> starke Kultur ermöglicht höheren Grad der Arbeitsteilung
Matrixstruktur ermöglicht Austausch durch geschaffene Schnittstellen: hilft Kultur zu stärken
Struktur beeinflusst Handlungen und Zusammenarbeit: mechanistisch/organisch prägen andere Werte
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