Was ist das Ziel bildgebender Verfahren?
Ziel dieser unterschiedlichen Verfahren ist die Darstellung von Strukturen und Aktivitäten des Gehirns, um dadurch ein besseres Verständnis für seine verschiedenen Funktionen zu erlangen
(Die Verfahren können allerdings auch zur klinischen Diagnostik eingesetzt werden)
In welche 2 Gruppem können bildgebende Verfahren unterteilt werden?
Bildgebende Verfahren können grundsätzlich in funktionelle und strukturelle Methoden unterteilt werden
Diese Unterteilung in funktionelle und strukturelle Bildgebung ist allerdings keine strenge Klassifizierung, sondern dient eher als grober Anhaltspunkt zur Einordnung der Anwendungsmöglichkeiten der verschiedenen Methoden
Was wird bei der funktionellen Bildgebung gemessen?
Bei der funktionellen Bildgebung werden physiologische und biochemische Prozesse gemessen, wie z. B. Stoffwechselaktivität, Blutfluss, chemische Zusammensetzungen und Verteilungen
Zur funktionellen Bildgebung zählen dabei auch statische Messungen, wie beispielsweise die Dichte eines bestimmten Rezeptors
Von manchen Forschern wird der Begriff funktionelle Bildgebung allerdings auch noch etwas enger gefasst
bezieht sich dann spezifisch auf die Messung mentaler Prozesse des Gehirns, also auf Verfahren, bei denen zeitlich aufgelöst Bilder der Gehirnfunktionen geliefert werden
Man könnte auch sagen, dass man hier dem Gehirn direkt beim Arbeiten zusehen kann.
Wozu nutzt man die strukturelle Bildgebung?
Strukturelle Bildgebung liefert dagegen räumlich aufgelöste morphologische Abbildungen des Gehirns.
Was sind wichtige funktionelle und strukturelle bildgebende Verfahren?
Strukturelle Bildgebung
Magnetresonanztomografie (MRT)
Diffusionstensorbildgebung (DTI)
Funktionelle Bildgebung
Positronenemissionstomografie (PET)
funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT)
Wofür steht MRT?
Magnetresonanztomografie
Mithilfe eines starken Magnetfelds erzeugt die MRT Schnittbilder des Körperinneren
Durch ihre Detailgenauigkeit zeigen die Bilder auch kleine Veränderungen auf
Die MRT basiert auf dem Prinzip des Eigendrehimpulses von Atomkernen mit ungerader Protonen- oder Neutronenzahl
Daher ist ein anderer Name für diese Methode auch Kernspintomografie
Beispiele dieser im Körper vorkommenden Atome sind Kohlenstoff, Natrium, Phosphor, Helium, Xenon und Wasserstoff
Meist wird das Signal von Wasserstoff gemessen, da er im Körper die höchste Konzentration aufweist und zudem ein starker Stabmagnet ist
Wird nun durch den MRT-Scanner ein starkes äußeres Magnetfeld an das Gehirn oder den Körper angelegt, so richten sich die Atomkern-Stabmagneten parallel zueinander aus „wie Kompassnadeln im Erdmagnetfeld“, anstatt wie zuvor ungeordnet in unterschiedliche Richtungen zu zeigen
Diese Ausrichtung wird nun durch einen sehr kurzen Hochfrequenzimpuls mit definierter Frequenz und Stärke gestört
Die Wasserstoffkerne nehmen die in den elektromagnetischen Wellen enthaltene Energie auf
Diese Energieaufnahme bei gleicher Frequenz nennt man auch Wasserstoffkerne gewissermaßen ins Wanken und kippen aus der ordentlichen Reihe
Ist der Puls vorbei, kommt es zu einer Rückkehr der Atomkerne in die ursprüngliche Lage und sie richten sich wieder parallel zum Magnetfeld aus
Das wird auch als Relaxation bezeichnet
Hierbei geben sie die aufgenommene Energie in Form einer schwachen hochfrequenten Strahlung wieder ab
Diese Signale können nun von der Empfängerspule des MRT aufgezeichnet werden, die um den Kopf (oder den Körper) der Versuchsperson angebracht ist
Die Geschwindigkeit, mit der sich die Wasserstoffkerne nach Abschalten des Pulses wieder zurückdrehen, also die Dauer der Relaxation, hängt davon ab, in welcher Art Gewebe sie sich befinden
Daher verursachen verschiedene Gewebearten charakteristische Signalstärken, was sich letztendlich durch unterschiedliche Helligkeiten im resultierenden Bild zeigt
Das ermöglicht auch die Erstellung dreidimensionaler Bilder der Gehirnanatomie
Daher können mit der MRT Schädigungen des Gehirns, z. B. nach einem Schlaganfall oder Tumoren, genau lokalisiert werden und auch neuropsychologische Verhaltensabweichungen von Patienten den Ausfällen bestimmter kortikaler Regionen zugeordnet werden
Die DTI nutzt die MRT zur Messung von Diffusionsbewegungen von Wassermolekülen im Gewebe, die dann räumlich aufgelöst dargestellt werden können
Die DTI ermöglicht so die indirekte, nichtinvasive ortsaufgelöste Messung der Richtung von Axonbündeln in der weißen Hirnsubstanz
Das ergibt sich aus der geordneten Struktur der Axonbündel
Die Axone verlaufen meist parallel zueinander und sind von einer Myelinschicht umgeben, die die thermische Bewegung von Wasser quer zur Faser behindert
Demnach können Wassermoleküle fast ungehindert in Richtung der axonalen und dendritischen Faserverbindungen diffundieren, quer dazu allerdings nur langsam
Die Diffusionsrichtung der Wassermoleküle zeigt somit die Hauptausrichtung der Faserbündel an
Die PET zählt zu den nuklearmedizinischen, molekularen, funktionellen bildgebenden Verfahren
Bei dieser Methode wird dem Probanden eine leicht radioaktive Substanz in die Blutbahn gespritzt, die sich durchblutungsabhängig auch im Gehirn verteilt
Hierfür werden instabile Radioisotope verwendet, die in einem Zyklotron – einem Teilchenbeschleuniger – direkt vor Ort produziert werden
Isotope sind gewissermaßen verschiedene Formen eines Elements
Genauer gesagt, sind sie Atomarten, deren Atomkerne die gleiche Anzahl Protonen, aber unterschiedlich viele Neutronen enthalten
Beispiele für Sauerstoffisotope sind 16O, 18O oder auch 17O
Die mit Isotopen markierten Liganden bei der PET sind natürlich vorkommende Moleküle, die sich genau wie die physiologischen Substanzen im Körper verteilen und im Zielorgan unter Freisetzung eines Positrons zerfallen
Das freigesetzte Positron des instabilen Isotops trifft schnell auf ein Elektron, und das führt zur Aussendung von zwei Photonen (Gammaquanten), die sich in entgegengesetzter Richtung voneinander mit Lichtgeschwindigkeit entfernen
Der PET-Scanner enthält viele ringförmig um die Versuchsperson angeordnete Strahlungsdetektoren, die die Photonen registrieren und den Rückschluss auf den Ort des Zerfalls erlauben
Im Computer wird dann ein dreidimensionales Bild des Verteilungsmusters (Ort, Zeit und Quantität) dieser Zerfälle erstellt
Beispiele für Liganden sind Glukose, Wasser oder Neurotransmitter, wie z. B. das Dopamin
Die Messung des Blutflusses erfolgt beispielsweise mit 15O-markiertem Wasser (H2O)
Die räumliche Auflösung dieser Methode beträgt etwa 3–6 mm
Ein Nachteil der PET liegt allerdings darin, dass es sich hierbei um eine invasive und für den Probanden oft unangenehme Messmethode handelt
Zudem gibt es gesundheitliche Risiken aufgrund der Strahlenbelastung
Funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT)
Die fMRT wurde Anfang der 1990er-Jahre zur Messung neuronaler Aktivitätsveränderungen etabliert und stellt eine Weiterentwicklung der MRT dar
Sie ist der PET in ihrer räumlichen und zeitlichen Auflösung überlegen
Da die fMRT zudem als völlig nebenwirkungsfrei gilt, eröffnet sie viele Möglichkeiten für die Grundlagenforschung, wie z. B. Mehrfachmessungen an einer Versuchsperson oder auch Messungen an Kindern
Das Signal der fMRT basiert hauptsächlich auf zwei Phänomenen:
Zum einen wird in aktiviertes neuronales Gewebe mehr Sauerstoff mit dem Blut transportiert als dort verbraucht wird
Das führt zu einer lokalen Anreicherung des Sauerstoffs in Abhängigkeit vom Aktivierungsgrad der Neuronenverbände
Zum anderen besitzt das Hämoglobin nach der Sauerstoffbindung – als Oxyhämoglobin – andere magnetische Eigenschaften und sauerstoffreiches Blut führt damit im MRT-Scanner zu einem Signalanstieg
Das erlaubt die Sichtbarmachung und Lokalisierung von Sauerstoffanreicherungen im aktivierten Hirngewebe
Dieses Signal wird als BOLD-(„Blood Oxygen Level Dependent“-)Effekt bezeichnet
Durch die Messung der metabolischen Konsequenzen von neuronaler Aktivität stellt der BOLD-Effekt ein indirektes Maß für die neuronale Aktivität im Gehirn dar
Inzwischen weiß man, dass das Signal stärker mit synaptischer Übertragung als mit den Aktionspotenzialen korreliert
Die fMRT misst daher synaptische Prozesse, die in Gehirnregionen bei der Verarbeitung von Information auftreten
Was ist ein Axon?
Als Axon oder Neurit bezeichnet man den Fortsatz einer Nervenzelle, der elektrische Nervenimpulse vom Zellkörper wegleitet.
Mehrere dieser Fasern sind in Axonbündeln zusammengefasst.
Welche Bilder erzeugt ein MRT?
Auf welchem Prizip basiert das MRT und was ist deshalb eine andere Bezeichnung dafür?
Welche Atome kommen im Körper vor welches sich das MRT zunutze macht?
Welches wird am häufigsten gemessen und warum?
Ablauf MRT am Beispiel Wasserstoff…
Ist der Puls vorbei, kommt es zu einer Rückkehr der Atomkerne in die ursprüngliche Lage und sie richten sich wieder parallel zum Magnetfeld aus (Relaxation)
Was ermöglicht die Erstellung dreidimensionaler Bilder der Gehirnanatomie?
verschiedene Gewebearten verursachen charakteristische Signalstärken, was sich letztendlich durch unterschiedliche Helligkeiten im resultierenden Bild zeigt
Das ermöglicht die Erstellung dreidimensionaler Bilder der Gehirnanatomie
Was kann man mit dem MRT bestimmen?
Miit der MRT können Schädigungen des Gehirns, z. B. nach einem Schlaganfall oder Tumoren, genau lokalisiert werden und auch neuropsychologische Verhaltensabweichungen von Patienten den Ausfällen bestimmter kortikaler Regionen zugeordnet werden
Wozu nutzt die DIT die MRT?
Wie misst man die Richtung der Axonbündel bei der DIT?
Ergibt sich aus der geordneten Struktur der Axonbündel
Wie ist der Ablauf eines PETs?
Was wird den Probanden beim PET injiziert?
Was sind Beispiele für Liganden beim PET?
Mit was erfolgt beispielsweise die Messung des Blutflusses beim PET?
Wie ist die räumliche Auflösung beim PET?
Was sind Nachteile der PET?
Ein Nachteil der PET liegt darin, dass es sich hierbei um eine invasive und für den Probanden oft unangenehme Messmethode handelt
Zu welche Methoden zählt das PET?
Wann und wozu wurde das fMRT entwickelt?
Was ermöglicht das fMRT und warum?
Welche Methode ist der anderen in der räumlichen und zeitlichen Auflösung überlegen?
Worauf basiert das Signal der fMRT?
Was ist der BOLT-Effekt?
Signal des fMRTs
Das Hämoglobin besitzt nach der Sauerstoffbindung – als Oxyhämoglobin – andere magnetische Eigenschaften und sauerstoffreiches Blut führt damit im MRT-Scanner zu einem Signalanstieg
Womit korreliert das Signal des fMRTs besser und was misst man deshalb damit?
Was sind Isotope?
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