Facts zu Bronchialkarzinom
Frauen der dritt- bei Männern der zweit häufigste maligne Tumor
mittleres Erkrankungsalter: 68-70 Jahre
Inzidenz 60/100.000 Einwohner/Jahr
Risikofaktoren - Bronchialkarzinom
Exogen
Rauchen/Passivrauchen
Ionisierende Strahlen
Feinstuab, Dieselabgase, Quarzstaub, Asbest
chronische Infektionen (Narbenkarzinom)
Endogen, genetisch
Tumor-Prädispositions Syndrom (Li-Fraumeni)
positive Lungenkrebs Anamnese in famiy
Klinik - Bronchialkarzinom
von häufig nach selten
Husten
Gewichtsverlust
Luftnot
Brustschmerzen
Hämoptyse
Knochenschmerzen
Fieber
Paraneoplastische Syndrome
Bronchialkarzinome - Einteilung
Nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom (NSCLC) - 80-85%
Adenokarzinom
Plattenepithelkarzinom
Großzelliges Karzinom
Sarkomatoides Karzinom
Adenosquamatöses Karzinom
Neuroendokrine Tumore
Karzinoid - 2%
typisch und atypisch
Kleinzelliges Bronchialkarzinom - 15-20%
Großzelliges neuroendokrin differenziertes Karzinom (LCNEC)
EInteilung nach Lage und Ausbreitung
zentrales Karzinom: 70%
peripheres: 25%
Diagnostische Maßnahmen: Ausbreitungsdiagnostik - Bronchialkarzinom
v.a Lungenkarzinom mit entsprechender Symptomatik
Röntgen und Thorax
Bronchoskopie
Beurteilung endoluminales Tumorwachstum
Histogewinnung (EBUS(Feinnadelpunktion), TBB, Kryobiopsie)
Beseitigung tumorbedingter Stenosen
Vervollständigung Ausbreitungsdiagnositk
PET-CT/MRT
CT Abdomen/Leber
Sonografie
Knochenszintigrafie (ossäre Metastasierung)
cMRT zur Detektion cerebraler Metastasen
Diagnostische Maßnahmen: Histologiegewinnung - Bronchialkarzinom
EBUS (Feinnadelpunktion), TBB, Kryobiopsie
Transthorakale (CT gesteuerte) Punktion
bei pleuraständigen/peripheren Rundherden
Operation/Videoassistierte Thorakokopie (VATS)
Pleurapunktion/Ergusszytologie
falls Primarius nicht erreichbar oder bei Cancer of Unknown Primary (CUP)
Biopsie von Metastasen (Leber, Knochen, Gehirn)
Stadieneinteilung - Bronchialkarzinom
TNM-Klassifikation
häufigste Metastasierung: Knochen, Nebennieren, Leber, Gehirn
Stadieneinteilung beim kleinzelligen Lungenkarzinom (bei Diagnose meist schon metastasiert) —> bei SCLC folgende Einteilung
very limited disease (5%)
Metastasen in mehreren Lymphknotenstationen
Limited disaese (20%)
T3-4 und N0-1, T1-4 und N2-3
extensive disease (75%) (M1)
orientiert an der Durchführbarkeit einer Strahlentherapie
Therapie des NSCLC - Frühstadium
wenn resektabel: R0 inkl. Lymphadenektomie
Stadiums- und verlaufsabhängige adjuvante Chemotherapie
Befall N2-LK —> Mediastinum Bestrahlung
Vorraussetzung für Resektabilität
ausreichende Lungenfunktion (FEV1>1,5L, TLCO> 60%)
Berücksichtigung AZ, Komorbiditäten, Nikotinkarenz
individuelle Therapiekonzepte —> interdisziplinäres Tumorboard
Therapie des NSCLC - lokal fortgeschrittenes Stadium
definitive Radiochemotherapie
konsolidierende Therapie mit Durvalumab (bei PD-L1>1%)
individuell:
neoadjuvante (Radio-)Chemotherapie
Entscheidung zur OP bei gutem Ansprechen auf die Radiochemotherapie
metastasierte Stadien:
best supportive Care, nach Schema
Therapierelevante molekulare Veränderungen beim metastasierten Adenokarzinom
KRAS
EGFR
AML4-ALK
ROS1
BRAF
NTRK
MET Exon14
RET
Her2
—> mögliche zielgerichtete Therapie
Reistenzmechanismen bei Treibermutation
Treibermutation = spezifische genetische Veränderung, die das Wachstum und die Entwicklung von Krebszellen beeinflusst
häufige Treibermutationen beim NSCLSC
ALK
MET
Mutationen im EGFR (= Transmembranrezeptor mit intrinsischer Tyrosinkinaseaktivität
Liganden Bindung —> Signaltransduktionswege—> Förderung Proliferation, Verhinderung Apoptose
aktivierende Mutationen in Tumorzellen
dauerhafte Hochregulation
unkontrolliertes Wachstum der Zellen
Metastasenbildung
durch Bindung von Tyrosinkinase Inhibitoren
—> Signalwege inhibiert
—> Proliferation runter und Apoptose hoch
EGFR bei NSCLC - bei wem häufig? und different Generationen
häufig bei:
Frauen
Nicht - Rauchern
Asiatische Bevölkerung
TKI der 1. Generation
Gefitinib
Erlotinib
TKI der 2. Generation
Afatinib
TKI der 3. Generation
Osimertinib
Dacomitinib
Therapiealgorithmus bei Nachweis einer EGFR Mutation
gezielt angehbare Mutation —> TKI (Osimertinib etc)
Nachweis einer nicht-angehbaren Mutation (zB INsertion Exon 20)
konventionelle Chemoimmuntherapie
Progress unter Therapie
Rebiopsie einer Tumormanifestation
Liquid Biopsie
Umstellung der Therapie abhängig vom Ergebnis
Zulassung Osimertinib
NSCLC in frühen Stadien
Zulassung in der adjuvanten Situation mit Nachweis einer aktivierenden EGFR Mutation
nach vollständiger Resektion und adjuvanter Chemotherapie
oder:
nach vollständiger Resektion phne adjuvante Chemotherapie bei Patienten, die nicht für Chemo geeignet sind
Therapie NSCLC mit EML4-ALK-Translokation
Fusionsprotein durch Chromosomeninversion —> fördert Tumworwachstum über verschiedene Wege
häufig bei : jung (<50J), weiblich, Nieraucher, Hirnfiliae
diverse ALK Inhibitoren
Crizotinib (1. zugelassener ALK-I.)
mäßige Verträglichkeit (GIT)
auch bei ROS1- Fusion wirksam
neue ALK-I.: Alectinib, Certinib, Lorlatinib (nur 2.Linie)
neue Generation= ZNS gängig —> Wirsam bei Hirnfiliae —> keine Radioatio
bei Therapieversagen: Umstellung auf andere ALK-Inihibitoren
erst nach Ausreizen der zielgerichteten Therapie doer Verlust der genetischen Veränderung —> konventionelle Chemotherapie
Therapie beim fortgeschrittenen Plattenepithel Karzinom
meist keine therapeutisch angehbare Veränderung
hoher Anteil an Rauchern
aktuell diverse Biomarker-basierte Studien
Therapie NSCLC ohne Treibermutation
über 70% aller metastasierten NSCLC
Therapieentscheidung abhängig von:
histologischem Subtyp (Platte/Nicht-Platte)
PD-L1 Expression auf Tumorzellen
Eignung für Chemotherapie/Immuntherapie
bei PD-L1 > 50%
Monotherapie mit Checkpointinhibitoren
bei PD-L1< 50%
“Triple-Therapie” (platinhaltige Chemotherapie + Checkpointinhibitor)
Vierfach-Therapie (platinhaltige Chemotherapie + Iplilmumab/Nivolumab)
individuelles Behandlungskonzept für therapie-ungeeignete Patienten
Checkpointinhibitoren bei NSCLC
=Immuntherapie —> blockieren Checkpoints auf T Zellen—> Immunantwort gegen Tumor aktiviert
Beispiele: PD-1, CTLA-4, LAG-3
Nivolumab (PD-1 Inhibitor)
Pembrolizumab (PD-1 Inhibitor)
Atezolizumab (PD-L1 Inhibitor)
Therapie SCLC Limited Disease
bei Resektion eines Lungenrundherdes und intraoperativ gesichertem SCLC
adjuvante Chemotherapie mit Cislatin/Etoposid
bei präoperativ gesichertem SCLC
OP mit adjuvanter Chemotherapie oder
simultane Radiochemotherapie
bei reduziertem AZ Chemotherapie und konsekutive Bestrahlung
Prophylaktische Schädelbestrahlung (PCI) zur Verhinderung eines ZNS-Rezidivs
Therapie SCLC Extensive Disease
abhängig von Allgemeinzustand, Alter, Komorbiditäten
—> palliative Chemoimmuntherapie mit Carboplatin, Etoposid und Atezolizumab oder Durvalumab
alternativ bei älteren Pat. oder schlechter AZ
Monotherapie mit Etoposid oder Vinkaalkaloid
maximal supportive Therapie
Radioatio von Knochen- bzw. Hirnmetastasen, symptomatische Tumorläsion
ggf. Gabe von osteoprotektiven Medikamenten
allgemien gilt: SCLC spricht gut auf Chemo- bzw Radiotherapie an, rezidiviert jedoch schnell und häufig
Progress nach Erstlinientherapie
NSCLC
bei Treibermutation: Resistenztestung (v.a EGFR), Umstellung auf eine andere TKI oder Chemotherapie
ohne Treibermutation: Umstellung auf eine andere Chemotherapie (zB Taxan, Gemcitabin)
falls 1st line kein Checkpointinhibitor: Nivolumab
SCLC
ACO-Schema (Adriamycin, Cyclophosphamid, Vincristin)
Topotecan
Allgemein:
Palliative Situation: Berücksichtigung AZ
most important: Erlangung/Erhalt von Lebensqualität und Symptomkontrolle
rechtzeitige Einbeziehung palliativmedizinischer Konzepte
Last changeda year ago