52. Skizzieren Sie Ansatz, Aufbau und Varianten der Gabor-Granger-Methode, die zur Ermittlung
der kundenseitigen Preisbereitschaft eingesetzt werden kann.
Die Gabor-Granger-Methode erfolgt durch direkte Befragung. Den Probanden werden für das zu untersuchende Produkt eine Reihe definierter Preise vorgegeben und erfragt, wie wahrscheinlich der Kauf des Produktes zum jeweiligen Preis ist.
Dabei gibt es zwei Varianten: bei der mondanischen Abfrage wird genau ein Preis vorgegeben und die Kaufbereitschaft dafür abgefragt.
Bei der randomisierten Abfrage wird jedem Befragten eine Reihe von Preisen (i.d.R. 5-10) in zufälliger Reihenfolge vorgegeben und nach der jeweiligen Kaufbereitschaft gefragt.
Über alle Befragten hinweg werden die Kaufbereitschaftsangaben für jeden Preispunkt kumuliert und grafisch eine hypothetische Preis-Absatz-Funktion ermittelt.
53. Welchen Ansatz verfolgt die sog. van Westendorp-Methode? Erläutern Sie Aufbau und
Vorgehensweise bei diesem Verfahren zur Ermittlung von Preisbereitschaften.
Diese Methode ist eine Weiterentwicklung der direkten Preisabfrage. Hierbei wird keine Preis-Absatz-Funktion, sondern ein akzeptierter Preisbereich mit Ober- und Untergrenzen ermittelt, da die Konsumenten typsicherweise keine exakten Preisvorstellungen haben. Den Probanden werden vier Fragen zu einem konkreten Produkt gestellt:
- Bis zu welchem Preis erachten sie das Angebot als günstig?
- Ab welchem Preis würden Sie das Angebot als zu günstig bewerten? Bei welchem Preis würden sie das Angebot als teuer bezeichnen, aber dennoch in Erwägung ziehen?
- Ab welchen Preis würden sie das Angebot als zu teuer bezeichnen und nicht kaufen?
Die Antworten werden aggregiert und als Häufigkeitsverteilung in Form von vier Graphen dargestellt.
Ermittlung des Optimal Price Points (Zahl von zu günstig und zu teuer identisch ist)
Indifference Points (Punkt an dem eine identische Befragtenzahl das Produkt als günstig oder teuer einschätzen) Der Abstand der zwei Punkt zeigt die Preissensitivität.
51. Verhaltenswissenschaftlichen Modelle zur Preistheorie stützen sich, analog zum SOR-Modell,
auf drei wesentliche Konstrukte der nachfragerbezogenen Preiswahrnehmung und -beurteilung.
Was versteht man in diesem Zusammenhang unter der dem sog. ‚Preisgünstigkeitsurteil’?
Beim Preisgünstigkeitsurteil werden die Preise im Vergleich zum Preis von Konkurrenzprodukten bewertet. Die Qualität bzw. der Nutzen des jeweiligen Produktes bleibt unberücksichtigt. Einflussgrößen sind hierbei das Vorhandensein von Preisinteresse, die Kenntnis von Vergleichspreisen und die Homogenität der vergleichenden Produkte.
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