Was ist Qualität?
Qualität ist gemeinsames Ziel aller, nicht Aufgabe einer Funktion
Fehler verhüten hat Vorrang vor Fehlerkorrektur
Hohe Produktivität setzt fehlerfreie Arbeit und Zulieferungen voraus
Qualität muss unternehmensweit systematisch gefördert werden, punktuelle Maßnahmen sind wenig wirksam
Qualität ist ein kontinuierlicher Prozess, der auch unternehmensübergreifend gesehen werden muss
Was bedeutete Qualität früher vs. heute?
Früher: Qualität war ausschließlich Produktqualität!
Heute: Qualität ist Unternehmensqualität – Produktqualität wird als selbstverständlich vorausgesetzt!
1972: Qualität = Beschaffenheit, mit der die Ware dem Verwendungszweck genügt (Deutsche Gesellschaft für Qualität)
1979: Qualität = Gesamtheit von Eigenschaften und Merkmalen eines Produktes oder einer Tätigkeit, die sich auf deren Eignung zur Erfüllung gegebener Erfordernisse beziehen (DIN 55350 Teil 11)
1995: Definition in DIN EN ISO 8402: „Beschaffenheit einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen“
2005: Qualität = Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale alle Anforderungen erfüllt (ISO EN 9000:2005)
2015: Qualität = Vermögen einer Gesamtheit inhärenter (lat. innewohnend) Merkmale eines Produkts, eines Systems oder eines Prozesses zur Erfüllung von Forderungen von Kunden und anderen interessierten Parteien (ISO EN 9000:2015)
Wie kann Qualität noch definiert sein?
Definition Qualität hat sich über Jahre hinweg gewandelt
Bsp. 1979: Qualität = Gesamtheit von Eigenschaften und Merkmalen eines Produktes/ einer Tätigkeit, die sich auf deren Erfüllung gegebener Erfordernisse beziehen
Qualität gibt damit an, in welchem Maße ein Produkt (Ware oder Dienstleistung) den bestehenden Anforderungen entspricht
die Benennung der Qualität kann zusammen mit Adjektiven wie schlecht, gut oder ausgezeichnet verwendet werden. Inhärent bedeutet im Gegensatz zu „zugeordnet“ einer Einheit innewohnend
Qualität ist keine physikalische Größe, die messbar ist, sondern setzt sich aus vielen Faktoren zusammen
Qualität sollte quantitativ fassbar sein (siehe Erzeugnisentwicklung), um sie objektiv bewerten zu können
Definition von Qualitätsmanagement (nach DIN)
„Alle Tätigkeiten des Gesamtmanagements, die im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems die Qualitätspolitik, die Ziele und Verantwortlichkeiten festlegen, sowie diese durch Mittel wie Qualitätsplanung, Qualitätslenkung, Qualitätssicherung und Qualitätsverbesserung verwirklichen“
-> (DIN ISO 8402)
Was sind die 8 Grundsätze des Qualitätsmanagements?
DIN EN ISO 9000:2000
Kundenorientierung
Führung
Einbeziehung der Personen
Prozessorientierter Ansatz
Systemorientierter Ansatz
Ständige Verbesserung
Sachbezogener Ansatz zur Entscheidungsfindung
Lieferantenbeziehung zum gegenseitigen Nutzen
Wie entwickelte sich der Qualitätsbegriff?
Welche Entwicklungsstufen gibt es im Qualitätsmanagment?
Qualitätskontrolle (sortierend)
Qualitätssicherung (steuernd)
Prävention (vorbeugend)
Perfektion und umfassende Q-Konzepte (integrierend)
Was versteht man unter TQM?
= Total Quality Management
(dt. Umfassendes Qualitätsmanagment)
Bei richtiger Umsetzung (Ziele):
niedrigere Entwicklungs- und Produktionskosten, bei kürzeren Entwicklungs- und Durchlaufzeiten
weniger Fehler, Nachbearbeitung, Blindleistung, Verschwendung, Korrekturen
TQM-Definition nach DIN ISO Norm.
„Auf die Mitwirkung aller Mitglieder gestützte Managementmethode einer Organisation, die Qualität in den Mittelpunkt stellt und durch Zufriedenstellung der Kunden auf langfristigen Geschäftserfolg sowie auf Nutzen für die Mitglieder der Organisation und für die Gesellschaft zielt.“
(DIN ISO 8402)
Welche Aspekte der Umsetzung des TQMs gibt es?
Politik, Strategie, Ziele
-> zentrale Elemente des TQM-Konzept
Mitarbeiterorientierung- und zufriedenheit
Prozessorientierung
Kundenorientierung- und zufriedenheit
Welche Werkzeuge des QM gibt es ?
Datensammelblätter bzw. Strichliste
Pareto-Diagramm bzw. ABC-Analyse
Histogramm
Regelkarten
Korrelations-Diagramm
Verlaufs-Diagramm (Flussdiagramm)
Ursachen-Wirkungs-Diagramm
Welche Methoden des Qualitätssicherung?
QFD (+++++)
Fehlerbaumanalyse (+++)
FMEA (++++)
DOE (++)
Poka-Yoka (++)
SPC (++/+++)
Was bedeutet QFD?
mittels QFD wird die Produktentwicklung ausgehend von Kundenwünschen realisiert
die Methode ist so aufgebaut, dass ein sog. „Qualitätshaus“ entsteht
die Methode wird von einem Team durchgeführt, dessen Mitglieder aus allen Unternehmensbereichen kommen
Was sind die Schritte des QFD?
Kundenforderungen ermitteln
Wichtung Kundenforderungen
Servicegewicht
Produktgestaltung/-umsetzung
messbare Zielwerte ausgeben
Ziel
Schwierigkeit der technischen Realisierung
Beziehungsmatrix
technische Bedeutung
Produktbewertung durch Kunden
Analyse der Kundenbewertung
Technischer Wettbewerbsvergleich
Analyse der konstruktiven Angewohnheiten
Verkaufsschwerpunkte
kritische Merkmale
Wie ist die Normenreihe DIN EN ISO 9000 aufgebaut?
wurde 1987 erstmals veröffentlicht, wird ständig an aktuelle Forderungen angepasst
heute liegt der Norm eine prozessorientierte Struktur zugrunde
es gibt folgende Teile:
DIN EN ISO 9000 (enthält Grundlagen + Begriffe für QMS)
DIN EN ISO 9001 (legt internationale Forderung an Gestaltung von QMS fest, Inhalte werden definiert, bildet Grundlage für Zertifizierung) Inhalte: Bild 3.4-2
DIN EN ISO 9004 (basiert auf 9001 und gibt Empfehlungen + Anregungen zur Einführung und Verbesserung von QMS, Ergänzung zur 9001 und eine Interpretationshilfe)
DIN EN ISO 19011 (Leitfaden für das Auditieren von QMS)
Was sind Qualitätsmanagementsysteme?
-> QMS haben die Aufgabe, qualitätsrelevante Faktoren in ein durchgängiges System zu integrieren, um sie erfolgreich managen zu können
Faktoren sind:
Mitarbeiter
Methoden + Verfahren
Prozesse + Fähigkeiten
Maschinen + Anlagen
Infos + Erfahrungen
organisatorische Einheit
Aufgaben sind:
Identifikation der Faktoren
Dokumentation der Faktoren, inkl. Zusammenwirken
Gestaltung + Lenkung einzelner Faktoren o Koordination der Faktoren
Aufrechterhaltung + Pflege der Faktoren
Was ist ein QM-Handbuch?
-> Dokument, in dem das QMS einer Organisation festgelegt ist
Wie ist ein QM-Handbuch aufgebaut?
mehrteilig aufgebaut
Teil I: Angaben zur Organisation, Gebrauch, Herausgabe und Pflege des HB
Teil II: enthält Ausführung zu den QM-Elementen aus aktueller Norm und zu Kernelementen
Teil III: organisiert alle Anlagen (Verfahrens- und Arbeitsanweisungen, Belege, Formblätter, mitgeltende Dokumente, Auflistung Normen und Richtlinien)
(Teil I + II sind für Management + ggf. Kunden zugänglich
Teil III für Mitarbeiter zugänglich, wobei jeder nur den Teil lesen kann, der für ihn relevant ist)
Was bedeutet Auditierung?
= in einem Audit wird untersucht, ob Prozesse, Aktivitäten oder Managementsysteme definierte bzw. geforderte Standards, Richtlinien, Normanforderungen oder gesetzliche Vorgaben erfüllen
Was sind die Ziele einer Auditierung?
Aufdecken von Schwachstellen
Anregen von Verbesserungen
Überwachung von eingeleiteter QM-Maßnahmen
Wie läuft ein Audit ab?
systematisches Vorgehen
Dokumente der Ergebnisse nach den Audits
Besprechen der Ergebnisse mit dem beteiligen Personal
Diskussion der Ursachen von Schwachstellen und Festlegen von Maßnahmen, um diese zu beseitigen
Termine für Umsetzung der Maßnahmen festlegen
Überwachung der Verbesserungsmaßnahmen
Welchen Sinn hat eine Zertifizierung?
durch Abnahme der Fertigungstiefe ist es erforderlich, von Zulieferern einen Q-Nachweis zu fordern, dies kann über Lieferantenaudits oder besser über eine entsprechende Zertifizierung realisiert werden
bei der Zertifizierung wird durch eine unabhängige dritte Stelle das QMS des Zulieferers geprüft
eine Zertifizierung ist ein Verfahren, nachdem eine dritte Stelle schriftl. bestätigt, dass ein Produkt, ein Prozess, eine Dienstleistung oder ein System mit festgelegten Anforderungen konform ist
Zertifizieren dürfen nur akkreditierte Einrichtungen
Wie entwickelte sich der Q-Begriff, bezogen auf gesellschaftliche Ziele?
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