1. Perzeptive Perspektive[1]
[1] Gedicht spielt damit
Spiel mit dem sich verändernden „Prisma, durch das das Geschehen wahrgenommen wird“
Anfängliche Annahme[1] vs. anschließende Revision d. Annahme (Veränderung der Perspektive)
=> „figurale Perspektive[2]“ " narratorialen Perspektive[3]
Inwieweit stehen beide Perspektiven zueinander?
a. Eigentliche („narratoriale“) Perspektive suspendiert am Ende eine beschränkte („figurale) Perspektive
Unzuverlässiger Erzähler
b. Gleichberechtigte Perspektiven
Keine erzählerische Täuschung
Darstellung einer perspektivbedingten Wahrnehmungsdifferenz
[1] Riesen greift d. Menschenwelt an
[2] Personale Perspektive (Einnahme d. Perspektive d. Ameise)
[3] Die Sicht des Erzählers weicht von der, der Figur ab
1. Ideologische Perspektive
= dargestellten Wertungsgeschehen; wertende Handlungen an „das Wissen, die Denkweise, die Wertungshaltung, den geistigen Horizont“
Möglichkeit konträrer Wertausdrücke[1]
Gekennzeichnet durch bspw. ein Perspektivwechsel (perzeptive Perspektive " narratorialen Außensicht.
[1] kriminalisieren vs. bagatellisieren der Tat
1. Überlagerung von perzeptiver und ideologischer Perspektive
meist an menschliche Wertmaßstäbe gebundenes Urteil
Beispieltext verleitet am Ende dazu, beruhigt aufzuatmen:
=> Das ästhetisch Erfahrene = Illusion, in Wahrheit starben keine Menschen.
=> Aber d. Relativierungsfigur stehen zwei Gegenbewegungen entgegen
1) anfänglich fantastische Szenario transformiert in ein realistisches Szenario
2) Mensch vom Opfer (in illusionistischer Gestalt der Ameisen) zum Täter (in Gestalt des Jungen)
Fazit
Wertungsgeschehen ist komplex, dynamisch; mehrdeutig
perzeptive Perspektive tendenziell eindeutig
Text
eröffnet ein multiperspektivisches Wertungstableau, indem er uns Verschiedenes fühlen und denken lässt
bietet uns konträre Wertungen an, die in Abhängigkeit von Standpunkten nachvollziehbar werden
PAuLi: Perspektive und Aufgaben im Literaturunterricht[1]
Ziel: Erforschung des Perspektivverstehens und Entwicklung empirisch fundierter Aufgaben[2]
Forschungs- und Entwicklungsprodukte: exemplarische Lehr-Lern-Arrangements und Erkenntnisse zu tangierten Lernprozessen
[1] Freudenberg, von Heynitz, Steinmetz, Schlachter
[2] in mehreren Erarbeitungszyklen entwickelt
fünf Parameter der Perspektive
1. Perzeptive Perspektive: Wie und aus welcher epistemologischen Position wird wahrgenommen?
2. Ideologische Perspektive: Wie und aus welcher Position wird das Wahrgenommene moralisch, ethisch, philosophisch etc. bewertet?
3. Räumliche Perspektive: Aus welcher räumlichen Position wird das Geschehene wahrgenommen
4. Zeitliche Perspektive: Ist das ‚Jetzt‘ an einer der Figuren gebunden, oder drückt es eine autonome zeitliche Position der Erzählinstanz aus?
5. Sprachliche Perspektive: Wessen Sprache spricht der Erzähler – die einer der Figuren oder seine Eigene? Verstellt er sich womöglich oder drückt die Sprachverwendung z.B. eine ironische Distanz aus?
Definition
=Perspektive und Aufgaben im Literaturunterricht
Mittelpunkt = evidenzbasierte (empirisch) Entwicklung und Implementation von Lernumgebungen und die Entwicklung gegenstandsbezogener Theorien zur Förderung des Perspektivverstehens.
Fokus auf Perspektivverstehen
Wichtig: Texte wählen, die literarisches Verstehen födern (also auch Infolücken besitzen)
Datenauswertung PAuLi
Kinder werden Figuren im Text intuitiv und automatisch —> subj. Wertvorstellungen und Vorerfahrungen
—>Vbd. mit textuell. Wertungsgeschehen
Wertung bleibt i.d.R monoperspektivisch und monovalent
—> durch entsprechenden Support —> auch Grundschulkinder = komplexere, perspektivgebundene Wertungshandlungen
Ziel: Durch das Erkennen und Hinterfragen perspektiver Darstellungen und durch die Fähigkeit zu polyvalenten Wertungen, können SuS im Gespräch differente Standpunkte einnehmen, die in einer zunehmend pluralistischen Lebenswelt wichtiger werden.
Beispiel “ein Riese warf ein Stein
offeriert ein polyvalentes Wertungsgeschehe
normal:
Dominanz monovalente Wertung nach subjektiver Wertvorstellung: Texte in Lehrwerken
deshalb:
Erkennen und Hinterfragen perspektivischer Darstellung und Fäigkeit der polyvalenten Wertung -> Öffnung v. Wegen d. Umgangs mit differenten Standpunkten
=> Förderung eines komlexeren Wertungsgeschehen
Zusammenfassung
Die meisten literarischen Texte im LU weisen keine Leerstellen/Informationslücken
= kein literarisches Verstehen erfordert
->es wird ein monovalentes (einseitig perspektiviertes) und eindeutig zu beurteilendes Wertungsgeschehen vorgegeben
anspruchsvolle literarische Texte —> polyvalentes Wertungsgeschehen = multiperspektivische Wertung mgl.
AUFGABE DES LU
Die SuS zum Nachvollzug von Perspektivierungen und zu eigenen, reflexiven Wertungen zu befähigen, als vorgegebene Sichtweisen einzuüben
Perpsektivverstehen = Verstehen lit. vermittelter Wirklichkeit + damit verbundenen Sichtweisen
Perpsektivverstehen
Perspektivverstehen = Nachvollziehen und Koordinieren von differenten Perspektivierungen
Perspektivverstehen
Ziel: lernen, mehrere Perspektiven im Text zu erkennnen, andere Standpunkte wahrzunehmen, diese in eigene Wertungen zu berücksichtigen und somit zu pluralen moralischen Wertungen zu gelangen
dafür: komplexe lit. Texte + entsprechende Lernaugaben, die an Vorerfahrungen anknüofen und erweitern
Loslösung von Standpunkt wäre Bedingung, um differenzierte Wertung vorzunehmen und verschiedene Wertperspektiven miteinander ins Spiel nehmen
—> z.B. ein netter Kerl —> bewerte ich andere auch nach dem Äußeren?
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