Herpes Zoster
HHV3
v.a. Menschen >50 Jahre
dermatombegrenztes Erythem mit uniformen Vesikeln und Papeln
Aciclovir oral oder iv
immer bei Personen > 50 J
kompliziertem Verlauf
iv immer bei Zoster im Hals Kopf Bereich
KEINE Salicylate -> Gefahr eines Reye-Syndrom
Insgesamt gute Prognose, in 70% der Fälle folgenlose Ausheilung, bei 10% Post-Zoster-Neuralgie
Zoster ophtalmicus
Hutchinson-Zeichen: Herpetiforme Hautläsion im Bereich der Nasenspitze als Erstsymptom eines Herpes zoster
Schwere intraokulare Manifestationen möglich, bspw. Uveitis, Iritis, Konjunktivitis, Keratitis, Sehnervenentzündung
Zoster oticus
N. facialis oder N. vestibulocochlearis
Ramsay-Hunt-Syndrom: Trias aus
Schmerzhaften Bläschen im äußeren Gehörgang und auf der Ohrmuschel
Ohrenschmerzen
Ipsilateraler peripherer Fazialisparese
Molluscum contagiosum
Dellwarzen
v.a. bei Kindern, ♂ > ♀
Auf Druck entleeren die Dellwarzen eine talgähnliche Masse, die als Molluscumbrei bezeichnet wird
selbstlimitierend nach Monaten oder Kryotherapie
Impetigo contagiosa
häufige infektiöse Hauterkrankung des Kindesalters
im Rahmen einer Infektion mit S. aureus (großblasig) oder β-hämolysierenden Streptokokken (kleinblasig)
Ecthyma simplex: Ulzerierende Form der Impetigo contagiosa
Münzgroße, scharf begrenzte und oberflächliche Ulzera, die wie ausgestanzt wirken und narbig verheilen
Erythrasma
Infektion der Haut mit Corynebacterium minutissimum (Bakterium der normalen Hautflora)
Flächige, scharf begrenzte, rotbraune Makula mit diskreter Schuppung
Lokale Antimykotika wie (auch gg Conyebakterien wirksam)
Bifonazol
Clotrimazol
Intertrigo
Dermatitis, die insb. die Hautfalten betrifft (submammär, inguinal, interdigital)
Komplikationen: Sekundärinfektion mit Pilzen (vorwiegend Candida albicans = intertriginöse Candidose) oder Bakterien
Candidosen
Insb. bei invasiven Candidosen sollten Nicht-Candida-albicans-Arten bedacht werden, da diese Resistenzen gegen gängige Antimykotika aufweisen können (z.B. Fluconazol-Resistenz von C. krusei und glabrata)!
systemisch Fluconazol bei schweren Verläufen
Pityriasis versicolor
Malassezia furfur
nicht entzündliche Pilzerkrankung der Hautoberfläche, die mit kleinfleckigen Pigmentstörungen einhergeht und vor allem junge Männer in den Sommermonaten betrifft
erst bräunlich, Farbwechsel nach UV-Exposition
bei gesunden nur kosmetischer Wert
bei immunsupprimierten Entwicklung einer papulopustulösen Follikulitis möglich
Skabies
von Mensch zu Mensch
Nach 2–5 Wochen Immunreaktion vom Spättyp auf abgelegte Eier, Kotballen und abgestorbene Milben mit starkem generalisierten Juckreiz, ekzematösen Hautveränderungen und durch Kratzen bedingten Läsionen
Disseminierte, erythematöse Papeln, Bläschen und Papulovesikel, die zum Teil verkrusten
Starker, generalisierter, nachts zunehmender Juckreiz mit resultierenden Kratzdefekten
Diagnostik
Lichtmikroskopie eines Hautgeschabsels
Dermatoskopie
Klebebandtest
Permethrin-Creme als Mittel der Wahl in Europa bei gewöhnlicher Skabies
Akute intermittierende Porphyrie
Geschlecht: ♀ > ♂ (2:1)
Mutation der Porphobilinogen-Desaminase auf Chromosom 11
Autosomal-dominanter Erbgang
Alkohol, Medikamente, Hungern
Leitsymptomatik (Trias)
Abdominalschmerzen (Fieber und akutes Abdomen)
Neurologisch-psychiatrische Beschwerden
Tachykardie
Porphyria cutanea tarda
gehört zu den chronischen hepatischen Porphyrien
Häufigkeitsgipfel zwischen 40. und 70. Lebensjahr
Hereditär (autosomal-dominant)
Defekt der Uroporphyrinogen-III-Decarboxylase
Erworben
Insuffizienz der Uroporphyrinogen-III-Decarboxylase im Rahmen von Leberschäden
Pathologische Kumulation von Zwischenprodukten der Porphyrinsynthese → Konzentrationsabhängige Phototoxizität der Porphyrine → Lichtinduzierte Schädigung der Haut und Schleimhäute
Chloroquin
Psoriasis vulgaris
streckseitig betont
Verantwortlich sind v.a. HLA-kodierende Genloci (Chromosom 6)
Typ 1 (60-70%)
-> 10-30 Jahre, familiäre Häufung, häufig schwerer Verlauf
Typ 2 (30-40%)
-> 40-60 Jahre, milderer Verlauf
UVA-Therapie
NSAR
PUVA-Therapie
DMARD
Psoriasis guttata
Eruptiv-exanthemische Psoriasis
Tropfenförmige Plaques
Häufig als Erstmanifestation einer Psoriasis vulgaris nach Kontakt mit Triggerfaktoren (bspw. Medikamenten oder Streptokokkeninfekten)
Psoriasis inversa
betontes Auftreten von Plaques an den Beugeseiten der Extremitäten und in anderen Hautfalten (Rima ani, Achseln), häufig fehlende Schuppung durch die Feuchtigkeit in den Hautfalten
Psoriasis arthritis
Peripherer Typ (am häufigsten): Typischerweise Befall der kleinen Gelenke der Extremitäten (v.a. Fingerend- und -mittelgelenke)
Zunächst schmerzhafte Weichteilschwellung, später Gelenkdestruktionen und gelenknahe Osteoporose
Häufig gesamter Strahl befallen (Daktylitis, „Wurstfinger“ bzw. „Wurstzehe“)
Evtl. Teleskopfinger
Häufig begleitet von Tendopathie/Tendinitis (Enthesitis)
Zentraler Typ (selten): Befall der Wirbelsäule und der großen Gelenke
Bechterew-ähnliches Krankheitsbild mit Versteifung des Iliosakralgelenks und der Wirbelsäule möglich
Lichen ruber planus
flache, meist polygonale, gerötete Papel mit scharfer Begrenzung, die initial zentral eingedellt sein kann
Befall Schleimhäute -> weißliche Streifung („Wickham“-Streifung)
Beugeseiten der Handgelenke, unterer Rücken, Genitoanalbereich, Schleimhäute
schmerzhafter Juckreiz
lokale Applikation von Antihistaminika und systemische Gabe von Glucocorticoiden
Ohne Therapie meist selbstlimitierender Verlauf der Hautveränderungen innerhalb von 1–2 Jahren
Lichen sclerosus
v.a. genital
Unregelmäßige, porzellanfarbene, erhabene Papeln, die verhärtet (Plaques) und gut abgrenzbar imponieren, häufig mit entzündlichem Randsaum und blutenden Rhagaden
Deutlich erhöhtes Karzinomrisiko (v.a. Vulvakarzinom)
Behandlung topisch mit Glucocorticoiden
Katzenkratzkrankheit
Bartonella henselae
v.a. Kinder und Jugendliche
unilaterale Lymphadenitis im Bereich der Eintrittsstelle
zumeist selbstlimitierend
Neurofibromatose I (M. Recklinghausen)
Spontanmutationen(meist Punktmutationen) in ca. 50%
Auftreten ab Geburt: Café-au-lait-Flecken
Auftreten im Kindesalter
Axilläre oder inguinale Hyperpigmentierung ("Freckling")
Lisch-Knötchen
ZNS-Manifestationen
Epileptische Anfälle bei ZNS-Befall
Optikusgliom
Tuberöse Sklerose (Bourneville-Pringle-Syndrom)
Meistens: Spontanmutationen
In ca 30%: Autosomal-dominanter Erbgang
Hautmanifestationen
Faziale Angiofibrome (veraltet: Adenoma sebaceum)
Auftreten meist erst ab Schulalter
Weiße Flecken ("white spots")
Auftreten meist schon bei Neugeborenen
ZNS-Manifestationen (häufig)
Epileptische Anfälle (oft BNS-Krämpfe bei periventrikulärer Verkalkung)
Intelligenzminderung
Hirntumoren
Kortikale glioneuronale Hamartome
Subependymale Riesenzellastrozytome
Weitere Manifestation an den Nieren: Angiomyolipome
Ataxia teleangiectatica (Louis-Bar-Syndrom)
Hautmanifestationen: Faziale und konjunktivale Teleangiektasien
Zerebelläre Ataxie
Athetose
Okulomotorische und kognitive Störungen
Weitere Manifestation am Immunsystem: Verminderte Immunkompetenz
Retinozerebelläre Angiomatose (Von-Hippel-Lindau-Syndrom)
In ca. 20% Spontanmutationen
Haut- und ZNS-Manifestationen: Angiome im Bereich der Netzhaut, des Gehirns (v.a. Kleinhirn) und Rückenmarks
Weitere Manifestationen
Nierenzellkarzinom
Phäochromozytom
Nierenzysten und Pankreaszysten
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