Inwiefern hängen Emotion und Motivation zusammen?
Emotionen und Motivation bedingen sich gegenseitig
Eine emotionale Reaktion tritt nur dann auf, wenn ein bestimmtes Ereignis oder eine Handlung motivational für die Ziele, Bedürfnisse oder Motive eines Individuums eine Rolle spielt
Auf der anderen Seite sind alle Lebewesen motiviert, ihr Handeln so auszurichten, dass es zu positiven Erlebnissen führt und aversive Erfahrungen möglichst vermieden werden
Trotz der engen Vernetzung der beiden Begriffe werden Emotionen und Motivation dennoch von unterschiedlichen neuronalen Systemen vermittelt, auch wenn diese eng miteinander interagieren
Worum handelt es sich bei Emotionen?
Bei Emotionen handelt es sich meist um kurzandauernde Reaktionsmuster als Antwort auf interne oder externe auslösende Ereignisse, die neuronal gesteuert sind und zielgerichtetes Verhalten begünstigen
Woraus bestehen Emotionen?
Sie bestehen aus subjektiven Reaktionen
den sogenannten Gefühlen und
physiologischen Reaktionen (z.B. neuroendokrin, vegetativ oder somatomotorisch)
Woraus entsteht das emotionale Verhalten?
Gefühle und physiologische Aspekte von Emotionen bilden gemeinsam das emotionale Verhalten
Was ist somatomotorisch?
Als somatomotorisch wird ein Sachverhalt bezeichnet, der die Bewegungen der willkürlichen Muskulatur (Skelettmuskulatur) betrifft
Welche Funktion steht bei Emotionen im Vordergrund?
(Ergibt sich aus dem Namen)
Im Vordergrund steht die Funktion von Emotionen als physiologische Anpassungsreaktion, da Emotionen den Organismus darauf vorbereiten, in einem bestimmten Kontext, wie etwa sich ändernden Umweltbedingungen, möglichst schnell und effektiv zu reagieren
Demnach haben physiologische Prozesse, die mit Emotionen einhergehen, auch eine verhaltensvorbereitende Funktion
Das zeigt sich auch in der Terminologie – der Begriff Emotion hat sich aus dem lateinischen Wort „movere“ herausgebildet, was übersetzt „sich bewegen“ bedeutet
Demnach sind Emotionen gewissermaßen handlungsvorbereitend, da sie spezifischen Aktivitäten einen Vorzug gegenüber aktuell ablaufenden Verhaltensweisen oder mentalen Prozessen einräumen und damit entsprechend der Terminologie dabei helfen, sich aus einem Zustand heraus in einen anderen zu bewegen
Beispielsweise wird eine Gazelle, die plötzlich beim Grasen Angst verspürt, die Nahrungsaufnahme unterbrechen, um sich auf die Flucht vorbereiten zu können
Diese Handlungsdisposition beinhaltet zwei Prozesse
Welche 2 Prozesse beinhaltet die Handlungsdisposition?
unspezifische Aktivierung des Organismus (z. B. Bereitstellung energetischer Ressourcen) und
spezifische physiologische Veränderungen, die den Organismus auf eine bestimmte Verhaltensreaktion vorbereiten (z. B. Flucht oder Erstarrung)
In welche Dimensionen kann man Emotionen einteilen?
Es gibt im Forschungsfeld eine Vielzahl von Ansätzen zur Kategorisierung von Emotionen.
Eine mögliche Einteilung von Emotionen kann anhand der folgenden Dimensionen erfolgen:
angenehm und unangenehm sowie
erregend und hemmend
Wie lässt sich das Repertoire an Emotionen bei allen höheren Wirbeltieren einteilen?
Alle höheren Wirbeltiere verfügen über ein bestimmtes Repertoire an emotionalen Verhaltensreaktionen, die sich im Verlauf der Evolution herausgebildet haben
Dieses Repertoire lässt sich unterteilen in:
Basisemotionen (auch: „primäre Emotionen“) und
sekundäre Emotionen (auch: „soziale Emotionen“)
Die sekundären Emotionen schließen die Basisemotionen ein, sind aber zusätzlich durch kulturelle und Umwelterfahrungen (z. B. Erziehung) beeinflusst
Warum ist die Entscheidung, welche Emotionen zu den Basisemotionen gehören, nicht so einfach?
Die Beschreibung, welche Emotionen den sogenannten Basisemotionen zugeordnet werden, ist allerdings nicht so einfach
Hier herrscht Uneinigkeit im Forschungsfeld, ebenso über die generelle Einteilung und auch die Akzeptanz des Konzepts
Was sind Basisiemotionen?
Entsprechend der bekanntesten Theorien werden als Basisemotionen eine Selektion an Emotionen bezeichnet, auf denen alle weiteren Emotionen basieren
Sie sind angeboren, universell und stellen deutlich unterscheidbare Gefühlszustände dar, die sich als selektive Anpassungen in der Evolution entwickelt haben
Von wem geht der Grundgedanken der Basisemotionen aus und von wem wurde er wieder aufgegriffen?
Der Grundgedanke, dass eine kleine Auswahl emotionaler Zustände existiert, auf der alle weiteren Emotionen aufbauen, geht übrigens bereits auf René Descartes im 17. Jahrhundert zurück
Aufgegriffen wurde der Gedanke dann erneut durch Darwin, der argumentiert, dass Emotionen eine wichtige Anpassung für das Überleben darstellen und daher einige wichtige Emotionen angeboren und universell sind
Welche 6 Basisemotionen werden von den Forschern akzeptiert?
Freude
Überraschung
Furcht
Traurigkeit
Wut
Ekel
Welche Emotionen zählen Forscher zu den Basisemotionen dazu?
Verachtung
Akzeptanz
Erwartung
Interesse
Erleichterung
Liebe
Inwiefern unterscheiden sich Stimmung und Emotion?
Stimmungen können als Reaktionstendenzen beschrieben werden und bereiten den Organismus gewissermaßen auf eine Emotion vor
Dadurch wird das Eintreten einer Emotion wahrscheinlicher
So kann z. B. die Stimmung Gereiztheit zur Emotion Wut führen
Daher werden Stimmungen auch manchmal als „Hintergrundemotionen“ bezeichnet
Im Vergleich zu Emotionen sind Stimmungen zeitlich etwas ausgedehnter, aber weniger intensiv und können über Stunden oder Tage anhalten
Emotionen beziehen sich dagegen anders als Stimmungen auf spezifische Objekte oder Ereignisse
Man hat z. B. Beispiel Angst vor der Dunkelheit, ekelt sich vor Insekten oder freut sich über ein Geschenk
Emotionen sind daher gezielte Reaktionen auf etwas, außerdem auch zeitlich eingegrenzter als Stimmungen und dauern meist nur einige Sekunden bis Minuten an
Wie werden Stimmungen manchmal bezeichnet und warum?
z. B. Kann die Stimmung Gereiztheit zur Emotion Wut führen
Was versteht man unter der Motivation?
Motivation ist für fast alle Aspekte von Verhalten eines Individuums von Bedeutung, man könnte auch sagen, alle Verhaltensweisen sind motiviert
Wenn man eine Entscheidung trifft, liegt dieser immer eine Motivation zugrunde
Im Zentrum steht dabei das Aufsuchen von belohnenden Ereignissen und Handlungen sowie die Vermeidung von aversiven Erlebnissen
Daher beeinflusst Motivation die Auftrittswahrscheinlichkeit von Verhalten durch die Modulation aktivierender oder inhibierender neuronaler Systeme
Motivation kann daher als eine Art Antriebszustand verstanden werden, der über neurale Prozesse, die insbesondere das sogenannte Belohnungssystem im Gehirn betreffen, die Wahrscheinlichkeit beeinflusst, ob ein bestimmtes Verhalten vermehrt oder verringert auftritt
Was sind wichtige Konzepte zur Motivation?
Wichtige Konzepte zum Verständnis von Motivation sind
die homöostatischen oder nicht homöostatischen Triebe sowie
primäre und sekundäre Verstärker
Was steht in der Motivationspsychologie im Vordergrund?
In der Motivationspsychologie steht vor allem das zielgerichtete Verhalten des Menschen im Vordergrund
Das bezieht sich auf die Frage, warum ein Individuum eine Entscheidung für ein bestimmtes Verhalten und nicht für ein anderes getroffen hat
Ein Beispiel wäre die Frage, warum Sie sich gerade für diesen Kurs interessiert haben und nicht für einen anderen
Welche drei Verhaltensaspekte des Zielstrebens stehen in der Motivationspsychologie im Vordergrund?
Als besonders wichtig erachtet werden dabei drei Verhaltensaspekte des Zielstrebens:
Ausrichtung
Ausdauer (Persistenz)
Intensität
Das Zusammenspiel des zielgerichteten Verhaltens mit welchen Prozessen spielt eine wichtige Rolle?
Das Zusammenspiel des zielgerichteten Verhaltens mit
kognitiven Prozessen
affektiven Prozessen
physiologischen Prozessen
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