Buffl

Ökologie

NF
by Nayra F.
  • Gefährdung von Fließgewässern


  • Bedrohung (1) Fischfeindliche Gewässerstrukturen:  Wasserkraftwerke, Kanalisierung, Staustufen und Wehre stellen ein Problem dar, WEIL: Negativfaktoren wie Keine Durchgängigkeit, Strömungsveränderungen, keine Laichplätze und Sauerstoffveränderungen.  

  • Bedrohung (2) Gewässerverbau:  Gewässerverbau stelt ein Problem dar, weil es Beschleunigt den Abfluss des Wassers in Fließgwässern, Reduziert Überschwemmungsflächen, Verhindert die Retention des Wassers, macht stark Hochwasserwellen möglich und Begünstigt Extremwasserstände 

  • Bedrohungen (3) Noch vieles Mehr... Gefährdung der Fließgewässer (ohne Tidebereich):  Eutrophierung und Verschmutzung, Kanalisierung und Begradigung, Fehlende Retentionsräume, Keine Durchgängigkeit des Gewässers mehr, Selbstreinigungsvermögen der Flüsse wird behindert, Erwärmung der Gewässer, Schiffbarmachung (Gewässervertiefung, Buhnen).  

 

Gefährdung der Flüsse im Tidebereich: Kanalisierung und Vertiefungen erhöhen die Strömungsgeschwindigkeit, Umkehr von Ebbstrom zu Flutstrom geprägten Gewässern, Einsetzen und Verstärkung des Tidal Pumping (Sedimenttransport aufwärts), Verschlicken von Nebenarmen, Prielen und Flachwasserzonen, Tiefe und stark strömende Wasserkörper mit hoher Sedimentfracht, Sauerstofflöcher die länger andauern und größere Bereiche umfassen, Vordringen der mesohalinen Zone, Reduktion der Süßwasserwatten, Verstärkte Umlagerung von Sedimenten führen zur permanenten Mobilisierung flottierender Giftstoffe in die Nahrungsketten, Zusammenbrechen von Nahrungsnetzen, Verstärktes Ausgasen von CO2.

  • Bruttoprimärproduktion, Nettoprimärproduktion, Sekundärproduktion


  • Primärproduktion = Der Prozess, bei dem durch die Photosynthese organische Verbindungen und damit Biomasse aufgebaut wird, bezeichnet man als Primärproduktion; sie ist die erste, grundlegende Form der Energiespeicherung und des Aufbaus organischer Substanz aus anorganischen Elementen oder Verbindungen. 

  • Bruttoprimärproduktion = Als Bruttoprimärproduktion (BPP) bezeichnet man die gesamte organische Substanz, die im Laufe eines bestimmten Zeitraums (in der Regel eines Jahres) durch die photoautotrophen Pflanzen über die Photosynthese in einem Ökosystem gebunden wird.   

  • Nettoprimärproduktion = Nettoprimärproduktion (NPP) erreichnet sich aus der Bruttoprimärproduktion unter Abzug der Energie R (R = Respiration), die von den Primärproduzenten zur Atmung im Rahmen des Bau- und Betriebsstoffwechsels verbraucht wird. Die Nettoprimärproduktion lässt sich demnach mit folgender Gleichung beschreiben: Nettoprimärproduktion (NPP) = Bruttoprimärproduktion (BPP) – Respiration der autotrophen Organismen (R) 

  • Sekundärproduktion = Die Nettoprimärproduktion steht den Konsumenten unmittelbar in Form von Phytomasse oder indirekt als Zoomasse zur Verfügung. Die Energie wird in die Biomasseerhaltung, in das Wachstum und in die Reproduktion investiert. Ein Teil der Energie geht über Ausscheidungsprodukte wieder verloren. Was in das Wachstum und in die Reproduktion investiert wird, stellt die Sekundärproduktion dar. Diese ist von der Größe der Primärproduktion abhängig. Jede umweltbedingte Einschränkung der Primärproduktion führt in einem Ökosystem auch zur Verringerung der Sekundärproduktion. 


  • Unterschiede zwischen terrestrischen und aquatischen Ökosystemen bezüglich Nahrungspyramiden, NPP vs. Biomasse und limitierenden Nährelementen


 

terrestrischen  

aquatischen  

Nahrungspyramiden 

Da auf jeder trophischen Ebene ein Teil der Energie oder des organischen Materials verloren geht, wird die Gesamtmasse, die auf jeder Ebene entstehen kann, durch die Menge der auf der nächstniedrigeren Ebene gespeicherten Energie begrenzt. Somit muss die Biomasse der Produzenten größer sein als die der Herbivoren, die von ihnen leben, und die Biomasse der Herbivoren muss ihrerseits größer sein als die der Carnivoren. Dies führt dazu, dass die meisten Ökosysteme einer nach oben spitz zulaufenden Pyramide ähneln 

Dieses Prinzip gilt aber nicht für alle Ökosysteme. In Seen und in Hochseegebieten nimmt das Phyto- plankton bei der Primärproduktion die entscheidende Rolle ein. Diese Organismen haben eine kurze Lebens- dauer und reproduzieren sich außerordentlich schnell. Sie werden in großem Umfang von herbivorem Zoo- plankton gefressen, dessen Organismen größer sind und länger leben. Deshalb ist die Biomasse der Phyto- plankter trotz ihrer hohen Produktivität im Vergleich zu der der herbivoren Zooplankter niedriger (Abbil- dung 20.23b). Dies führt zu einer auf dem Kopf stehen- den Pyramide mit einer geringen Biomasse von Pri- märproduzenten und Herbivoren. 

 

Kurz: kurze Lebensdauer Phytoplankter & hohe Nutzungseffizienz der Zooplankter  

NPP vs. Biomasse 

Jährliche Nettoprimärproduktion (NPP Kohlenstoff): 105 Pg davon davon Kontinente: 56 Pg 

 

C-Vorräte in Biomasse weltweit: 600 Pg: Wälder: 85 % und Offenlandvegetation: 15 % 

Jährliche Nettoprimärproduktion (NPP Kohlenstoff): 105 Pg davon Meere: 49 Pg 

 

C-Vorräte in Biomasse weltweit: 600 Pg: Meere: 0,2 % 

limitierenden Nährelementen: Neben dem Klima wirken sich auch die jeweils verfügbaren lebenswichtigen Nährstoffe, die für das Pflanzenwachstum nötig sind, unmittelbar auf die Produktivität der Ökosysteme aus.   

In terrestrischen Ökosystemen bestimmen Temperatur, Wasser und Nährstoffe die Primärproduktion: Ergebnisse zeigen, dass die Primärproduktion in Ökosystemen mit der verfügbaren Stickstoffmenge zunimmt 

 

terrestrisch: Stickstoff  

In aquatischen Ökosystemen bestimmen Temperatur, Licht und Nährstoffmenge die Primärproduktion: In den Meeren müssen die Nährstoffe aus tieferen Wasserschichten in das Oberflächenwasser transportiert werden, wo genügend Licht zur Verfügung steht und eine Photosynthese möglich ist. Deshalb sind die Nährstoffe – insbesondere Stickstoff, Phosphor und Eisen – in den Meeren ein wichtiger limitierender Faktor für die Primärproduktion. Ergebnisse bestätigen die Ansicht, dass Stickstoff und Eisen in marinen Lebensräumen die am stärksten limitierenden Nährstoffe sind. 

 

limnisch: Phosphor  

marin: Stickstoff und Eisen  

Primärproduktion begrenzt Sekundärproduktion 

 

mittleres Verhältnis Sekundärproduktion/Primärproduktion: ca. 1 zu 1000 

Limnisch: mittleres Verhältnis Sekundärproduktion/Primärproduktion: ca. 1 zu 10. Warum? Phytoplankton ist bessere Nahrung. Kann besser verdaut werden. Bei Phytoplankton braucht man keine komplexen Verdauungssysteme wie Kühe.  




  • Zersetzung: Mineralisierung vs. Humifizierung; beteiligte Organismengruppen; experimentelle Untersuchung, Einflussgrößen


Zersetzungsprozesse = Zersetzung (Dekomposition) besteht aus der Auflösung organischer chemischer Verbindungen, die von Pflanzen- und Tierarten im Rahmen ihres Baustoffwechsels synthetisiert wurden.  


Mineralisation = Wenn Destruenten abgestorbenes organisches Material abbauen, wandeln sie die in organischen Verbindungen gebundenen Nährstoffe in eine anorganische Form um.  


Humifizierung = Neben dieser Mineralisation kommt es auch zur Humifizierung (Bildung hochmolekularer Humusstoffe). Dieser Zersetzungs- und Umbauvorgang besteht aus zahlreichen Einzelprozessen, wie zum Beispiel das Zerkleinern des organischen Materials und das Verändern seiner physikalischen und chemischen Struktur.  


Beteiligte Organismengruppen = Eine wesentliche Aufgabe der Destruenten besteht in der Umwandlung organisch gebundener Stoffe in eine anorganische Form. Die Vielzahl der Bodenorganismen, die an den Zersetzungsprozessen mitwirken, teilt man anhand ihrer Funktion und Größe in verschiedene Gruppen ein. Die Gruppe, die man am häufigsten mit der Zersetzung in Verbindung bringt, sind (1) Bakterien 🦠 und (2) Pilze 🍄 . (3) Wirbellose Detritusfresser 🕷️ werden aufgrund ihrer Körpergröße klassifiziert. 


Experimentelle Untersuchung = Litterbag-Experimente zu Zersetzungsprozessen. Destruenten beziehen ihre Energie und den größten Teil ihrer Nährstoffe aus den aufgenommenen organischen Verbindungen. Erkenntnisse über den Abbauvorgang des organischen Materials gewinnt man experimentell über die Analyse des Zerfalls abgestorbenen Pflanzen- und Tiergewebes über einen längeren Zeitraum. Ein bewährtes Verfahren ist die Netzbeutel- oder Litterbag-Methode. Dabei füllt man eine festgelegte Menge abgestorbenen organischen Materials in einen Netzbeutel mit definierter Maschenweite und verfolgt den Abbauprozess (Zersetzungsrate).  

  • Typische Arten jeweiligen Wattböden; Verteilung abhängig von der Lage im Eulitoral; Korngrößen;


Je nach Strömungs- und Brandungsexposition überwiegt Erosion oder Sedimentation. Lokale Faktoren wie Ausrichtung zu den Gezeitenströmungen, Neigung der Wattflächen oder auch Organismenbesiedlung greifen verändernd und steuernd in die Sedimentablagerung.


3 Wattarten: Schlickwatt, Mischwatt und Sandwatt

Sandwatt 

Mischwatt

Schlickwatt

Ein Großteil des Watts besteht aus dem besonders gut begehbaren Sandwatt.

Das Mischwatt findet sich in geschützten Lagen in Festlandnähe

bildet sich zumeist nahe der Hochwasserlinie in Stillwassergebieten

Der Anteil an Schluff und Ton beträgt zwischen 0 und 10 %. 

Der Anteil an Schluff und Ton (Korngrößenfraktionen <63 μm) beträgt zwischen 10 und 50 %  

 

Der Anteil an Schluff und Ton beträgt über 50 %.  

grobkörnige, sandiges Sediment


Feinkörniges Sediment mit "primärer" organischer Substanz

Gehalt an organischer Substanz und Wasser ist sehr gering


hoher Anteile an organischer Substanz und einen hohen Wasseranteil von 50 bis 70 Prozent.

Tiere bewirken erstaunliche Sedimentumlagerungen

großer Bedeutung, da hier die größten Biomassen im Vergleich zu anderen großflächigen Lebensräumen produziert werden.  

biologisch besonders wertvoll und auf Grund von Eindeichungsmaßnahmen recht selten geworden



extreme Bedingungen: lange Trockenliegezeiten, hohe Temperaturschwankungen und die geringe Sauerstoffversorgung im Boden. Dafür hoher Nährstoffreichtum


  • Konkurrenz: negative Auswirkungen auf beide Partner; Lotka-Volterra-Modell und Phasendiagramme; Konkurrenz und Umweltbedingungen, Ressourcengradienten, zeitliche Variabilität; fundamentale und realisierte Nische; Konkurrenz und Koexistenz


Definition: Konkurrenz bezeichnet die Interaktion zwischen Individuen der gleichen Art oder unterschiedlicher Arten, bei der es durch gemeinsame Nutzung einer Ressource zur Reduktion der Fitness kommt.

  • Intraspezische Konkurrenz = innerhalb der gleichen Art

  • Interspezifische Konkurrenz = zwischen unterschiedlichen Arten

Konkurrenz und Umweltbedingungen

  • Konkurrenz findet um (limitierte) Ressourcen wie Licht, Nährstoffe, Wasser statt

  • Aber: Umweltbedingungen wie Temperatur und pH-Wert des Bodens, relative Luftfeuchtigkeit und Salzgehalt der Bodenlösung beeinflussen auch das Konkurrenzverhalten

  • Beispiel: Annuelle Acker-Unkräuter und ihre Temperaturabhängigkeit der Keimung, Variabilität der Witterungsbedingungen beeinflusst Konkurrenz und Sukzession auf Ackerbrachen

= Konkurrenzkraft variiert entlang von Umweltgradienten


fundamentale und realisierte Nische

  • Die Fundamentalnische beschreibt die optimalen Lebensbedingungen einer Art ohne interspezifische Konkurrenz. Diese Nische ist mehr ein theoretisches Konstrukt und kann nur unter Laborbedingungen ermittelst werden. 

  • Die realisierte Nische ergibt sich als Kombination aus fundamentaler Nische und Konkurrenz

    • Unimodale Verteilung = Einengung der fundamentalen Nische durch (beidseitige) Konkurrenz von Arten mit unterschiedlichen Ressourcen- ansprüchen

    • Bimodale Verteilung = Verdrängung aus Optimalbereich der fundamentalen Nische durch konkurrenzstarke Art. Beispiel: Fagus sylvatica und Pinus sylvestris in Mitteleuropa


Konkurrenz und Koexistenz

Unter welchen Bedingungen kann Koexistenz entstehen? Störungen bzw. zeitlich variable Umweltbedingungen fördern Koexistenz


Ökologische Nische

  • Definition: n-dimensionaler Raum, in dem jede Achse eine Variable einnimmt, die Überleben, Wachstum und Reproduktion von Organismen beeinflusst

  • Beispiel: Dreidimensionaler Raum mit Temperatur, Feuchtigkeit und Nahrungsgröße als Achsen der ökologischen Nische


Konkurrenz: Zusammenfassung

  • Biotische Interaktion um (limitierte) Ressourcen, die zu Minderung der Fitness der beteiligten Arten führt

  • Lottka-Volterra-Modell als mathematische Beschreibung von Konkurrenz

  • Konkurrenzstärke von Arten variiert entlang von Umweltgradienten

  • Konkurrenzbeziehungen beeinflussen realisierte Nische

  • Konkurrenzausschluss benötigt Zeit, Nischendifferenzierung fördert Koexistenz

  • Konkurrenz als Selektionsfaktor


  • Mutualismus: positive Auswirkungen für beide Partner; fakultativer vs obligater Mutualismus; Mutualismus und Nährstofftransfer (N-Fixierung, Mykorrhiza); Myrmekophyten und Putzsymbiosen; Mutualismus und Bestäubung; Mutualismus und Samenausbreitung; modifiziertes Lotka-Volterra-Modell für Mutualismus


Definition: Beziehung zwischen Individuen zweier Arten, von der beide profitieren

Grundlagen:

  • Mutualismus beruht auf Maximierung des eigenen Nutzens, nicht auf Kooperationsbereitschaft

  • Übergänge zu parasitischen Beziehungen oft fließend


fakultativer vs obligater Mutualismus

  • fakultativer Mutualismus: lockerste Form einer symbiotischen Beziehung, da sie für beide Arten zum Überleben nicht zwingend ist.

  • obligater Mutualismus: Partner alleine nicht mehr überlebensfähig


Mutualismus und Nährstofftransfer (N-Fixierung, Mykorrhiza)

  • N2 mit 78% Hauptbestandteil der Atmosphäre; dieser aber nicht für Pflanzen nutzbar. Daher ist Stickstoff (N) ein limitierender Faktor der Primärproduktion in vielen Ökosystemen

  • Lösung: N-Fixierung durch symbiontische Bakterien 🦠 (Bsp.: Rhizobium mit Fabaceen, also Hülsenfrüchtler). Rhizobien reduzieren Stickstoff so, dass die Wirtspflanzen ihn nutzen kann.

  • Lösung: Mykorrhiza, also eine Pflanze–Pilz–Symbiose

    • Vorteil der Pflanze: Aufnahme von Wasser und Nährstoffen über Pilzpartner, vor allem Verbesserung der P - Versorgung

    • Vorteil des Pilzes: Versorgung mit Kohlehydraten und Energie durch die Pflanze


Mutualismus und Bestäubung

  • Zoophilie: Bestäubung durch Tiere. Anlockung der Bestäuber über Struktur, Farbe, Geruch. “Belohnung” der Bestäuber durch zuckerreichen Nektar, eiweißreichen Pollen und/oder Öle. Hoher Energiebedarf für Produktion dieser ‘awards’

  • Beispiel: Seidenpflanze investiert in Blütephase 37% des Photosynthese- gewinns in Produktion von Nektar

  • Etwa 90% der Blütenpflanzen werden durch Tiere bestäubt

    • Vorteil für die Pflanzen: Sicherstellung der generativen Fortpflanzung

    • Vorteil für den Bestäuber: ‚Award‘ (Nektar, Pollen)

  • Anthropogene Änderungen von Pflanze–Bestäuber–Interaktionen: Habitatfragmentierung, Landnutzungswandel, Intensive Landwirtschaft und Einsatz von Pestiziden und Herbiziden und Biologische Invasionen


Mutualismus und Samenausbreitung

  • Zoochorie: Ausbreitung durch Tiere

  • Beispiel: Myrmecochorie, Ausbreitung durch Ameisen z.B. bei Veilchen. Samen mit Elaiosomen (nährstoffhaltige Anhängsel). Verschleppung in Ameisenbau sichert Samentransport



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Nayra F.

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