Biologische Grundlage der Wurzelresorption
durch Odontoklasten (Synonym: Dentinoklasten)
mehrkernige phagozytierende Zellen
resoprtive Auflösung:
Adhäsion an Hartsubstanz
Aufbau dichten Versieglungszone über Hartgewebe
Bildung Bürstensaums innerhalb Versieglungszone
Sezernierung: HCl + proteolytische Enzyme
Auflösung Kalziumverbindungen + enzymatische Spaltung organischer Substanzen -> Howship-Lakunen entstehen
Abtransport durch Transzystose
Regulation über Hormone, Zytokine, Wachtstumsfaktoren
Resorption an bleibenden Zähnen = immer pathologisch
Schutz der Wurzel vor Resorption
resorptionsinhibierenden Mechanismen an Wurzeloberfläche
Wurzelzement entscheident
mech. Barriere -> Verhinderung Infektion von mikrobiellen Toxinen via Dentintubuli
Osteoklastenadhäsion unterbunden -> fehlende Mineralisation
Zahnresorptionen - Ätiologie
zwei Voraussetzung:
Verlust oder Schädigung der protektiven Zement-
schicht
Entzündungsreaktion an „ungeschützten“ Zahnhartsubstanz
Klassifikation externer Wurzelresorptionen
Externe transiente Resorption
Externe Ersatzresorption
Externe infektionsbedingte Resorption
Externe invasive zervikale Resorption
Externe transiente Resorption - primäre Ursache, zusätzlicher Stimulus, Diagnostik, Prognose
Primäre Ursache:
räumlich begrenzter mechanischer Schaden am Wurzelzement
Zusätzlicher Stimulus: keiner
Diagnostik:
Klinisch:
keine Hinweise
Radiologisch
Diagnostik meistens nicht möglich
selten veränderte Kontur der Wurzeloberfläche
Parodontalspalt verfolgbar
Prognose:
nicht progrediente Resorptionen
kein Einfluss auf Prognose des Zahnes
häufig (ca. 30 % der Fälle)
Externe Ersatzresorption - primäre Ursache, zusätzlicher Stimulus, Diagnostik - Prognose
massiver Schaden am Wurzelzement
> 20 % der Wurzelaußenfläche
fehlende Beweglichkeit
später Infraposition des betroffenen Zahns bei Patienten im Wachstum
Metallähnlicher Klang bei axialer Perkussion.
Radiologisch:
fehlender Parodontalspalt
mottenfraßähnliche Wurzelaußenkontur
progrediente Resorptionen -> Ankylose
sehr selten
in der Regel langsam fortschreitend
Externe infektionsbedingte Resorption - primäre Ursache, zusätzlicher Stimulus, Diagnostik, Prognose
Massiver Schaden am Wurzelzement
Zusätzlicher Stimulus:
Wurzelkanalinfektion
vipr neg.
anfangs meist keine Hinweise
später: erhöhter Lockerungsgrad mit dumpfem Perkussionsschall, Perkussionsempfindlichkeit sowie Fistelbildung
transluzente Zonen unterschiedlicher Größe entlang einer unregelmäßigen Außenkontur
sowohl in Wurzel als auch im benachbarten Knochen („schüsselförmige“ Resorptionslakunen)
progrediente Resorptionen
rasch fortschreitend
weitestgehend vermeidbar durch rechtzeitige und adäquate Wurzelkanalbehandlung
Externe invasive zervikale Resorption - primäre Ursache, zusätzlicher Stimulus, Diagnostik
räumlich begrenzter Schaden am Wurzelzement?
Sulkuläre Infektion?
Invasion eines fibrovaskulären Gewebes?
Blutung bei Taschensondierung
veränderte Gingivakontur
pink spot der Zahnkrone
irregulär begrenzte, gesprenkelte Radioluzenzen
radioopake Linie -> trennt Läsion vom Wurzelkanal
Resorptionsrisiko bei Dislokationsverletzungen
Zeitlicher Verlauf von Ersatzresorptionen in Abhängigkeit vom Patientenalter
Transiente Wurzelresoption - Therapie
selbstlimitierenden Reparationsprozesses
neue Zementschicht innerhalb von 2-3 Wochen
meist unentdeckt
keine Therapie erforderlich
Ersatzresorptionen - Therapie
Wurzelresorptionen mit gleichzeitiger „reparativer“ Knochenneubildung
2 x 2 mm parodontal heilen
größere Defektfläche: Ankylose
mehr als 20% des Wurzelzements betroffen: Ankylose
abhängig von metabolischem Umsatz + Alter
bei kleinflächiger Ankylose: Emdogain
ggf. Dekoronation -> Verhinderung Kollabieren des Alveolar- kamms
Extraktion
KFO Lückenschluss
Zahntransplantation
neues Therapiekonzept: ART (antiresorptive regenerationsfördernde Therapiekonzepte)
ART
-> antiresorptive regenerationsfördernde Therapiekonzepte
physiologischen Lagerung avulsierter Zähne
Applikation von Tetrazyklinen lokal auf Wurzeloberfläche
Systemische Gabe von Tetrazyklin
Applikation von Schmelzmatrixproteine, Kortikoide, Zellkulturmedien auf Wurzeloberfläche
Resorptionsprophylaxe: Medikamente in Wurzelkanal
am Unfalltag: Antibiotika-Kortikosteroid-Pasten (Ledermix) oder Kortikoid-Salben in Wurzelkanal -> Diffusion via Dentintubuli zum Parodont
Alternative: Trep 7-10d nach Unfall: Kalzoumhydroxid Einlage
Infektionsbedingte Wurzelresorptionen - Therapie
bakterielle Besiedlung des Endodonts
Dentinoklasten lösen denudiertes Wurzeldentin auf
Hauptreiz: Infektion des WK
CAVE: vermeidbar
Therapie: rechtzeitige WKB
dreimontige Kalziumhydroxid Einlage -> höheren Rate an Zementheilung
CAVE: Dentinversprödung + zervikale Frakturen
Kompromiss: 30d Med Einlage (Ca(OH)2)
weitlumige Wurzelkanäle: MTA Plug durch MAP System, danach WKB mit erwärmter Guttapercha + Sealer
Invasive zervikale Resorptionen - Therapie
Zementdefekt auf Höhe Alveolarknochen -> Invasion fibrovaskulären Gewebes
Pulpa bis Endstadium durch dünnes Prädentin geschützt
-> radioopake Linie im WK
Therapieoptionen
externer Zugang
interner Zugang
Invasive zervikale Resorptionen - externer Zugang
Möglichkeit 1:
chir. Defektdarstellung
vollständige Entfernung Resorptionsgewebe
Restauration
ggf. WKB (abhängig von Läsionstiefe)
Möglichkeit 2:
nichtchir. Zugang
lokale Applikation von Trichloressigsäure
Inaktivierung/Auflösung von Resorptionsgewebe
Möglichkeit 3:
Intentionelle Replantation
extraorale Entfernung Resorptionsgewebe
Resuatraion
WKB erforderlich
Invasive zervikale Resorptionen - interner Zugang
WKB
Entfernung Resorptionsgewebe vom Wurzelkanal aus
MTA Verschluss im Bereich Eintrittspforte
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