Wie lautet die Definition von HR- Analytics?
„[...] eine auf Informationstechnologie gestützte HR-Praxis, welche zur Beantwortung einer unternehmensrelevanten Fragestellung unternehmensinterne und externe Daten auf ethische Art und Weise unter Einbeziehung der Stakeholder integriert, analysiert, an diese rückkoppelt und die Analyseergebnisse als Entscheidungsgrundlage in Bezug auf strategische Unternehmensfragen heranzieht.“
Wie lässt sich HR-A von HR- Metrics abgrenzen & welche Daten können in HR- Analytics einfließen?
• HR Analytics ≠ HR Metrics
• HR Analytics ...
▪ ... geht auch über HR- Daten hinaus
▪ ... ist bei Personalentscheidungen evidenzorientiert
▪ ... verbindet HR Entscheidungen mit Business Outcomes
▪ ... hat menschliches Verhalten als wesentliches Analyseobjekt
Reifegradmodell des People Analytics - Stufe 1: Einfaches HR- Analytics
Eigenschaften?
Beispielfragestellung?
Rolle von HR?
Art der Analysen?
Personalcontrolling
Ist-Beschreibung des Personalbereiches
„Welcher Standort verfügt über die höchste Fluktuationsrate“?
HR- Rolle: Verwalten von Metriken
Analysen -> Effizenz- und Vergangenheitsorientiert
Reifegradmodell des People Analytics - Stufe 2: Fortgeschrittenes HR- Analytics
Kausalhypothesen
Höhere Anforderung an Daten
„Wirkt sich variable Vergütung positiv auf Leistung aus“?
HR- Rolle: Strategischer Partner
Analyen -> HR- Business- Ranking; Zukunftsorientiert; Prognose von KPI’s; Treiberrankings
Reifegradmodell des People Analytics - Stufe 3: Prädiktives HR Analytics
Vorhersage
Ähnliche statistische Verfahren wie auf Stufe 2
Maschinelles Lernen (KI)
„Wie viele Bewerbungen wird der Einsatz eines bestimmten Marketingbudgets für einen Kanal generieren?“
Analysen: HR- Business- Ranking; Zukunftsorientiert; Prognose von KPI’s; Treiberrankings
➢ Wie viele Bewerbungen wird eine Stellenanzeige pro Kanal generieren? (Recruiting Analytics)
➢ Hängen Charakteristika der Abteilungen (z.B. Arbeitszeiten, Arbeitszeitmodelle, Führungsstrukturen) mit der Leistung der Mitarbeiter:innen zusammen? (Performance Analytics)
➢ Führen mehr Trainingsangebote zu einer geringeren Kündigungsabsicht bei den Beschäftigten? (Training & Learning Analytics)
➢ Sollte ein Onboarding-Programm, welches zu einem Leistungsanstieg in den ersten sechs Monaten führt, der danach jedoch verschwindet, beibehalten werden? (Development Analytics)
➢ Gibt es Gruppen von Mitarbeiter:innen (Cluster), die sich in ihren Wünschen und Bedürfnissen im Hinblick auf Personalbindungsangebote ähnlich sind? (Turnover/ Retention Analytics)
Was ist das Ziel von Stakeholdermanagement im Kontext von HR- Analytics?
“Aufbau einer Kommunikativen Beziehung, so dass Stakeholder Aktivitäten und Ziele als legitim akzeptieren und unterstützen”
“Aufbau von gegenseitigem Verständnis über Probleme & gemeinsame Interessen; Entwicklung von Strategien zur Bewältigung von Problemen”
Welche Stakeholder für HR- Analytics- Projekte gibt es?
Personen, die die Daten für die HR-A Projekte generieren (z.B. die Personen, die „erfasst werden“, also die Personen über die Informationen gesammelt und deren Daten genutzt werden)
Personen, die an einer Zusammenstellung der Daten Abteilungs- oder Organisationsübergreifend beteiligt sind (z.B. Mitarbeiter:innen der Business Intelligence Unit)
Personen, die von den damit verbundenen Entscheidungen betroffen sein werden
Personen, die an der Verbesserung durch eine Intervention (meistens das Management) interessiert sind
Personen, die dazu beitragen können, Metriken/ Daten zu identifizieren und Zugang zu diesen zu erhalten (die Subject Mater Experts).
Was sind Stakeholder im Allgemeinen?
Stakeholder sind jede Gruppe oder Einzelpersonen, die die Zielerreichung und die Zweckbestimmung einer Organisation beeinflussen können oder durch die Zielerreichung beeinflusst werden
Ökonomische Interessen (z.B. Investoren)
Moralisch, ethische Ansprüche (z.B. Datenschutzorganisationen)
Anspruchsgruppen = Mittel zur Erreichen von Zielen der Organisation
Das Rahmenmodell des Stakeholdermanagements von Ontrup et al., (2023)
Unterscheidung zwischen Unternehmens- und Stakeholderkommunikation
Unternehmenskommunikation
Kommunikationsprozesse, die Beitrag zur Aufgabendefinition und –erfüllung leisten und zur internen und externen Handlungskoordination sowie Interessensklärung zwischen Unternehmen und ihren Bezugsgruppen bzw. Stakeholdern beitragen
Stakeholderkommunikation
Aufbau einer Kommunikativen Beziehung, so dass Stakeholder Aktivitäten und Ziele als legitim akzeptieren
Was ist der Stakeholder- Dialog und inwieiweit ist interne Unternehmenskommunikation der Schlüsselfaktor dabei?
Stakeholder-Dialog = strukturierter interaktiver und proaktiver Prozess zur Entwicklung von Strategien, in denen die Anliegen aller Stakeholder berücksichtigt werden
Ziel: Gegenseitiges Verständnis über Probleme, gemeinsame Interesse und Strategien zur Bewältigung entwickeln
Interne Kommunikation…
-> reduziert
Unsicherheiten
Gerüchte
sowie emotionale & kognitive Unsicherheit
-> führt außerdem zu einer insgesamt gesteigerter Arbeitszufriedenheit
Welche Aspekte sind auf Basis des BDSG und der DSGVO bei HR- A- Projekten zu beachten?
Datenminimierung und Datensparsamkeit
so wenig (und nur für die Analyse relevante) Daten erheben
Anonymisierung und Pseudonymisierung
keine Rückverfolgbarkeit der Daten auf Personen, höchstens mit Code
Eindeutigkeit und legimierter Zweck
bestimmter Zweck der Datenerhebung muss klar sein
Informierte Einwilligung
muss gegeben sein
Datenschutzbeauftragte(r)
muss die Hoheit über z.B. Algorithmen haben und jederzeit in Abläufe eingreifen können
Welche Erfolgsfaktoren gibt es für HR- A Projekte?
Ankronym -> TEMU
Transparenz
alle sollten wissen welche Daten, wann und wie erhoben werden
Einhalt von Datenschutzbestimmungen
Mitbestimmung
sollte nicht nur dem Betriebsrat vorbehalten sein, sondern auch Mitarbeiter*innen sollten über die Erhebung der Daten mitbestimmen dürfen
Unterstützung durch Daten
Entscheidungen in Unternehmen niemals nur Datengetrieben, Menschen bleiben die Letzte Entscheidungsinstanz
Wie lautet die Definition der Technikfolgeabschätzung?
„Der Anspruch auf eine systematische, wissenschaftlich abgesicherte und umfassende Identifizierung und Bewertung von technischen, umweltbezogenen, ökonomischen, sozialen, kulturellen und psychischen Wirkungen, die mit der Entwicklung, Produktion, Nutzung und Verwertung von Techniken zu erwarten sind“
Welche Ziele verfolgt eine Technikfolgeabschätzung?
Technologiefolgen vorhersagen und bewerten
Für die Gesellschaft verlässliche und unparteiische Informationen breitstellen
Auskunft über zu erwartende Konsequenzen von technischen Handlungen
Erfassung unbeabsichtigter Folgen
=> zukunftsorientierte, eine Vielzahl gesellschaftlicher Ziele berücksichtigende Steuerung des technologischen Wandels
Nenne die Eckpfeiler für Ethisches HR- Analytics und beachte die Unterscheidung zwischen der Bedeutungs- und Umsetzungsebene
Akronym ->
P
S
B
Welche Anwendungsfelder gibt es bei Human- Agent- Interaction?
Anwendungsfelder
Pflege
Erziehung
Mobilität
Gesundheitswesen
Beratung & Verkauf
Dienstleistungen
Freizeit & Unterhaltung
Wie lautet die Definition von Sozial- Interaktiven Agenten?
Definition sozial-interaktive Agenten:
Socially interactive Agents (SIA) are virtually or physically emobied agents that are capable of autonomously communcating with people and each other in a socially intelligent manner using multi-modal behaviors.
Wie lautet die Definition von “Agent”?
"An agent is anything that can be viewed as perceiving its environment through sensors and acting upon that environment through actuators"
Wie lautet die Definition von “Avatar”?
“An avatar represents a game unit that is under the player's control, which is usually the graphical representation of the user in the virtual environment.”
Wie lautet die Definition von “Embodied conversational agents”?
"Embodied conversational agents are computer-generated cartoonlike conversational characters that demonstrate many of the same properties as humans in face- to-face conversation, including the ability to produce and respond to verbal and nonverbal communication"
Wie lautet die Definition von “Intelligent virtual agents”?
"Intelligent virtual agents are interactive digital characters that exhibit human- like qualities and can communicate with humans and each other using natural human modalities like facial expressions, speech, and gesture. They are capable of real-time perception, cognition, emotion, and action that allow them to participate in dynamic social environments"
Wie lautet die Definition von “Virtual characters”?
"Virtual characters in animated movies and games expressive and have the ability to convey complex emotions"
Wie lautet die Definition von “Social Robots”?
"Social robots are designed to interact with people in a natural, interpersonal manner. They will need to be able to communicate naturally with people using both verbal and non-verbal signals. They will need to engage us not only on a cognitive level, but on an emotional level as well to provide effective social and task-related support to people"
Welche Typen von Robotern werden in der Fachliteratur unterschieden?
Nonhumanoid Robojects
Beispiel: Roomba (Staubsaugroboter
Humanoid Robots
Beispiel: Pepper, Nao
Android Robots
Beispiel: Geminoid
Welche Komponenten enthalten Roboter?
Komponenten:
▪ Hardware
▪ Sensoren (visuell, auditiv, taktil, andere)
▪ Antriebe (Motoren)
▪ Software
Was ist User-centered Design (USD)?
User-centered Design (USD)
End-Nutzer:innen sind am Design-Prozess beteiligt
Prototypen helfen beim Testen
„Test early, test often“
Herausforderung: End-Nutzer:innen haben unterschiedliches Vorwissen über Technologie und unrealistische Design-Ideen
Wie lauten die 4 Prinzipien der User- Expericence (UX)?
Akronym -> MUID oder MaUnInDo
Matching the form and function of the Design
Underpromise and Overdeliver
Interaction Expands Function
Do not mix Metaphors
Was beschreibt das “Uncanny Valley”?
The Uncanny Valley
Je menschenähnlicher, desto sympathischer werden Roboter wahrgenommen
Werden sie zu menschenähnlich, verringert sich die Sympathie drastisch
Was beschreibt das CASA- Modell im allgemeinen?
Und: Welche Unterschiede bestehen bei der Interaktion von Personen mit vermeintlichen menschlichen Avataren vs. Computerprogrammen?
Computers are social actors (CASA) is a paradigm which states that humans unthinkingly apply the same social heuristics used for human interactions to computers, because they call to mind similar social attributes as humans
Soziale Interaktion
Reaktionen auf Agenten gleichen sozialen Reaktionen
Soziale Reaktionen gegenüber Agenten: Sympathie,
Geschlechterstereotype, etc.
Computer, die schmeicheln, werden positiver evaluiert (Fogg & Nass, 1997)
Impressionmanagement beim Fernsehen (Krämer et al., 2003)
Shechtman & Horowitz, 2003: Wenn Probanden denken, dass der Partner menschlich ist (also ein Avatar, kein Computerprogramm), dann nutzen sie mehr Wörter, wenden mehr Zeit auf und nutzen mehr Beziehungswörter
Modelle zu sozialen Reaktionen:
Das soziale Skript und die Studie von Krämer et al., 2013 zu sozialer Mimikry
Reaktionen sind nicht wirklich sozial
Reaktionen sind bedingt durch psychologische Dysfunktion, junges Alter oder fehlende Erfahrung→Aber: TN in CASA-Studien meist gesunde Studierende mit ausreichend technologischer Erfahrung (Nass et al., 1996)
Teilnehmende interagieren mit dem Programmierer, der Computer dient nur als Medium
Reaktionen sind nicht wirklich „sozial“, Menschen reagieren sozial-ähnlich aufgrund eines fehlenden Skripts für Mensch-Maschine- Interaktionen→Soziale Reaktionen sind zumindest teilweise unbewusst
Krämer et al. (2013)
Mimikry in sozialen Situationen
Small Talk mit 3 Konditionen (Lächeln viel, manchmal, gar nicht)
Ergebnis: Probanden lächeln länger, wenn der Agent auch lächelt – jedoch unbewusst
Modelle zu sozialen Reaktionen: Ethopoeia
Annahme, dass Reaktionen sozial und unbewusst sind
Ethopoeia = unbewusstes und automatisches Verhalten, inkonsistent mit der eigenen, bewussten Meinung (Nass & Moon, 2000)
Nass et al., 1999 – Probanden geben an, sich nicht sozial verhalten zu haben, auch wenn anderes beobachtet wurde
Lee, 2010 – soziale Reaktionen werden durch kognitive Geschäftigkeit moderiert
Kim & Sundar, 2012 – Anthropomorphismus findet auch unbewusst statt
→ Je mehr soziale cues, desto stärker fällt die automatische, unbewusste soziale Reaktion aus
Modelle zu sozialen Reaktionen: TMSI
und die Studie von Pütten et al. (2010)
TMSI = Threshold model of social influence
Annahme, dass soziale Reaktionen abhängig sind vom Level der angenommenen Agency
Soziale Reaktion hängt von der sozialen Verifikation der Agency und Verhaltensrealismus ab
Agency = Grad zu dem eine virtuelle Entität von
einem Menschen kontrolliert wird
Studie von der Pütten et al., 2010 ▪
2x2 between-subjects design
UV: Agency & Verhaltensrealismus
AV: Self-disclosure
Ergebnis: Kein Effekt für Agency, aber für
Verhaltensrealismus, kein Interaktionseffekt
Metastudie Fox et al., 2015: Agency verstärkt soziale Reaktionen
→Weitere Forschung nötig
Attribute von Agenten/ Agent Attributes
Kommunikationsverhalten (Menge und z.B. Gesprächigkeit)
Nonverbale Kommunikation -> wie sieht es bei Berührungen aus?
Physische Merkmale
Quantität über Qualität
Je gesprächiger der Agent, desto intimer und gesprächiger Antworten die Proband*innen
Interaktive virtuelle Agenten
Positivere Rückmeldung, wenn der Agent sich selbst berührt (Gesicht oder Arm), beispielsweise in fiktiven Einstellungsprozessen
Pädagogische Agenten können durch nonverbalen Beziehungsaufbau Einsatz und Leistung positiv beeinflussen
Social Robots:
Studie zu Berührungen zeigt eine positive emotionale Reaktion auf roboter-initiierte Berührungen sowie höhere Compliance in Bezug auf die Vorschläge des Roboters
Herausforderungen
Subtile / kleine Bewegungen technisch (noch) nicht umsetzbar
Kontext und Kombination aus Bewegungen
Lehrstunden mit Cartoon-Hase bevorzugt vor anthropomorphem Agenten
Anthropomorphe Charaktere werden glaubwürdiger (credible) wahrgenommen
Männlicher Roboter = mehr agency
Weiblicher Roboter = gemeinschaftlicher
Bernotat et al., 2017
Roboter ausgewählt für jeweils stereotyp geschlechterspezifische Aufgaben (Mathe vs. Sprache)
Weiblicher Roboter: erhöhtes emotionales Vertrauen
Attribute von Nutzenden: Gender -> Welche Unterschiede zeigen sich im Geschlecht von Usern?
▪ Gender als Einflussfaktor vor Alter und Computer Literacy
▪ Krämer et al., 2010: Frauen sind nervöser während der Interaktion mit dem Agenten
▪ Das Interesse von weiblichen Probandinnen konnte durch non-verbales Verhalten und regelmäßiges Lächeln des Agenten erhöht werden
▪ Krämer et al., 2016: Pädagogische Agenten wurden besonders positiv wahrgenommen, wenn es sich um das andere Geschlecht handelte
→Frauen profitieren mehr von non-verbaler Kommunikation, sind gleichzeitig auch sensibler dafür
Attribute von Nutzenden: Alter -> Welche Unterschiede zeigen sich im Alter von Usern?
Wullenkord et al., 2015
▪ Kontakt und Berührung reduziert negative Einstellungen gegenüber dem Roboter
▪ Ausnahme: wenn bereits negative Einstellung besteht, kann diese verstärkt werden
Penner & Eyssel, 2022
▪ Einsamkeit durch Covid erhöht die Bereitschaft zu self-disclosure gegenüber Robotern
▪ Ältere Menschen sind nervöser in der Interaktion mit virtuellen Agenten (Krämer et al., 2007)
▪ Ältere Menschen können durch empathische, nonverbale Verhaltensweise den Agenten in der Interaktion unterstütz werden (Rosenthal-von der Pütten et al., 2019)
▪ Ältere Menschen können eher mit dominanten Verhaltensweisen überzeugt werden (Hosseinpanah et al., 2018)
▪ Effekte unterscheiden sich entlang Alter: Jüngere Menschen bevorzugen nicht-menschliche Agenten, ältere Menschen bevorzugen humanoide Agenten (Straßmann, 2017)
Attribute von Nutzenden: Computer Literacy
▪ Computer Literacy kann erlernt werden
▪ Novizen sind in der Interaktion mit einem virtuellen Agenten nervöser, als erfahrene Nutzer (Krämer et al., 2010)
▪ Laien profitieren weniger von der Zusammenarbeit mit virtuellen Agenten (Krämer et al., 2002)
▪ Negative Attitudes towards Robots (NARS) (Wullenkord & Eyssel, 2014)
Attribute von Nutzenden: Welche Erkenntnisse werden im Hinblick auf Persönlichkeit genannt?
Studie von der Pütten et al., 2010
▪ Hohe Ausprägung Extraversion und public-self- consciousness→mehr Wörter in der Interaktion
▪ Hohe Ausprägung Shyness→negative Bewertung des Agenten
▪ Hohe Ausprägung Agreeableness→positive Gefühle nach der Interaktion
Attribute von Nutzenden: Welche Rolle spielt die Kultur?
Kulturvergleichende Studien
▪ US-Teilnehmende stehen Robotern am positivsten gegenüber, mexikanische Teilnehmende am
negativsten (Krämer & Manzeschke, 2021)
▪ Japanische und Deutsche Probanden unterschieden sich nicht in Bezug auf Vertrauen, Ängstlichkeit und Sympathie (Bernotat & Eyssel, 2012)
▪ Teammitglieder finden Roboter am überzeugendsten, wenn diese eine kultur- angepasste Art der Kommunikation wählen (Lindbloom & Ziemke, 2003)
Welche Unterschiede ergeben sich im Hinblick auf die sozialen Reaktionen auf physische vs. Virtuelle Agenten?
Keijers et al., 2019
▪ 2x2 between-subject-design
▪ Physischer Roboter weniger stark bestraft als virtueller Agent
Unterschiede
▪ Physische Nähe durch Roboter→ unklar, ob sich dies auf die soziale Reaktion auswirkt
Shinozawa et al., 2005
▪ 2x2 between-subject design:
▪ Kognitive Aufgabe vs. Diskussion mit virtuellen Agenten vs. Robject
▪ Roboter bevorzugt für kognitive Aufgabe
▪ Virtueller Agent bevorzugt für Diskussionsaufgabe
Wie lautet die Definition von „Augmented Reality“?
Augmented Reality = Erweiterte Realität
„Information and data overlaid on top of the actual world “
(Farshid et al., 2018, p.2)
Zusammenführung von räumlichen, digitalen Informationen mit Informationen aus der realen Umgebung (Plewan et al., 2021)
Die erweiterten Informationen können verschiedene sensorische Informationen ergänzen (Geräusche, Videos, Texte...)
Schnittstellen können Displays, Kameras, Apps, Einsatz von Head Mounted Systems sein.
Nutzer:innen sind sich ihrer Verortung in der tatsächlichen, physischen Welt bewusst.
Wo lassen sich Augmented und Virtual Reality auf dem Kontinuum zwischen realer und viruteller Umwelt verorten?
Zwischen realer und virtueller Umwelt finden wir den Bereich „Mixed Reality“, während augmented Reality auf der Seite der realen Umwelt liegt und virtual Reality auf der Seite der virtuellen Umwelt
Welche Herausforderungen lassen sich im Hinblick auf augmented Reality- Anwendungen nennen?
• Mismatch zwischen physischen und wahrgenommenen Reizen (Drascic & Milgram, 1996).
• Ständiges Ausbalancieren konfligierender Reize (Hoffmann et al. 2008)
• Verzerrungen und Fehler in der Wahrnehmung
• Erhöhtes Risiko für physische und mentale Überanstrengung (Grubert et al., 2010)
• Technische Expertise im Umgang mit der Aufgabe und dem Device
Welche arbeitsbezogene Anwendungsbeispiele für Datenbrillen solltest du kennen und wofür könnten diese weshalb besonders nützlich sein?
Beispiel 1: Logistikbranche
• Effizienzsteigerungen
• Großangelegte Pilotprojekte unter Be- triebsbedingungen bei Adidas, DHL, Penny
• Unterstützung der Kommissionierer bei „Pick-by- vision“ Aufgaben
Beispiel 2: Pflegebranche
Stressreduktion resp. Erhöhung des Wohlbefindens der Pflegekräfte
Forschungsprojekte unter Betriebsbedingungen in Krankenhäusern sind rar
Unterstützung der Pflegekräfte bei der Dokumentation, Versorgung, Kommunikation, u.a. Wundmanagement
Welche abhängigen Variablen sind im Hinblick auf Untersuchungen von Leistungsverbesserungen durch Datenbrillen zu nennen?
Und was lässt sich zusammenfassend zur Forschung zu Datenbrillen im Logistikbereich sagen?
Abhängige Variablen
• Reaktionszeiten
• Fehleranzahl
• Komfort
• psychische Belastung
Insgesamt lässt sich zur Forschungsfrage, ob Datenbrillen zur Effizienzsteigerung beitragen können folgendes sagen:
Joar...
unter Laborbedingungen
mit einer jungen, gebildeten Gruppe mit hohem räumlichen Vorstellungsvermögen
bei einer einfachen Aufgabe.
Wie unterscheidet sich die Wirkung von Datenbrillen auf Patient:innen in Abhängigkeit des professionellen Status, Brillendesign und Geschlecht?
Status: Keine Unterschiede in der Attribution (Kompetenz, Wärme und Vertrauenswürdigkeit)
Das Design verändert den Eindruck
• Kompetenz
• Wärme
• Vertrauenswürdigkeit
Je ähnlicher die Datenbrille einerLesebrille, desto eher gleichen sich die Bewertungen der Kontrastbedingung
Design x Geschlecht
• Männer mit der Realwear verlieren
hinsichtlich Vertrauenswürdigkeit und Wärme
Wo liegen die Unterschiede bei den Begriffen „New Work“, „Industrie 4.0“ und „Industrie 5.0“?
Industrie 4.0 → Durch Vernetzung aller Maschinen entstehen Cyber- Physische Produktionssysteme
Industrie 5.0 → Industrie wird in einem „höheren“ Kontext betrachtet: Ressourcengrenzen, soziale Aspekte und Humanzentrierung rücken in den Vordergrund
New Work:
Wie lautet die Definition von KI?
Was ist KI überhaupt?
„Künstliche Intelligenz ist ein Wissenschaftsbereich, der sich mit der Entwicklung von Computern und Maschinen befasst, die logisch denken, lernen und in einer Weise handeln können, die normalerweise menschliche Intelligenz erfordern würde oder die mit Daten zu tun hat, deren Umfang das übersteigt, was Menschen analysieren können. Für den Geschäftsbetrieb stellt die KI eine Reihe von Technologien dar, die primär auf maschinellem Lernen und Deep Learning basieren, und für Datenanalysen, Vorhersagen und Prognosen, Objektkategorisierung, Natural Language Processing, Empfehlungen, den intelligenten Datenabruf und vieles mehr verwendet werden.“
Welche 3 Arten von KI lassen sich Unterscheiden?
NARROW AI:
Basierend auf selbst- lernenden Ansätzen, die in bestimmten Aufgaben besser abschneiden als der Mensch
Die Mehrheit der in Unternehmen eingesetzten Systemen basierend auf narrow AI-Ansätzen
GENERAL AI:
Umfasst eine Selbstlernfähigkeit, die der menschlichen Intelligenz entspricht
SUPERINTELLIGENT AI:
Wird dem Menschen in allen Aspekten als überlegen angesehen
Welche 3 Anwendungszenarien lassen sich bei KI nennen?
Branchen mit einer guten Datengrundlage eigenen sich gut für einen KI-Einsatz:
Automobilbranche
Beim autonomen Fahren werden Informationen über den Straßenzustand gesammelt und mit KI- Algorithmen kombiniert, um die besten Routen- und Steuerungspläne anzubieten und diese kontinuierlich zu optimieren.
Finanzmarkt
Beispiele sind intelligente Risikokontrolle, intelligente Beratung, Marktprognosen und Kreditwürdigkeitsprüfung.
Gesundheitsbranche
IBMs intelligenter KI-Assistent Watson nutzt KI-Algorithmen zur Analyse und Verarbeitung medizinischer Daten, um den Betroffenen angemessene Unterstützung zu bieten und Diagnosen effektiver und präziser durchzuführen.
Welche Chancen bietet KI im wirtschaftlichen Kontext?
▪ Langfristige Beschäftigungsfähigkeit
▪ Fehler können durch eine Interaktion aufgefangen werden
▪ Motivationsförderlich
▪ Kann zur Entwicklung wichtiger Fähigkeiten beitragen
▪ Förderung der Sicherheit am Arbeitsplatz
Welche Risiken brigt KI im wirtschaftlichen Kontext?
▪ Erlebte Monotonie (Ralph et al. 2017)
▪ Zu hohes oder geringes Vertrauen ggü. der Technik (Merrit et al. 2019)
▪ Reduktion der eigenen Aufmerksamkeit (Parasuraman et al. 1993)
▪ Fertigkeitsverlusten (Frank & Kluge, 2019)
▪ Unreflektierte Akzeptanz von Entscheidungsvorschlägen (Dalcher, 2007)
Chancen/Risiken von KI → Autonomie
→ Hängt zusammen mit:
Motivation
Leistung
Kreativität
Proaktivität
Positive Entwicklung Die Möglichkeiten für autonomes Handelnkönnen zunehmen, dadurch dass der Zugang und die Speicherung von Wissen digitalisiert erfolgen
Negative Entwicklung unter dem Einsatz von KI: Die wahrgenommene Autonomie kann sinken, wenn KI-Systeme in die Entscheidungsfindung involviert werden
Chancen/Risiken von KI → Soziale Merkmale
→ Hängt zusammen mit: affektiven Arbeitsoutcomes wie Zufriedenheit (Santos et al., 2016)
Positive Entwicklung KI kann den ortsunabhängigen Austausch zwischen Mitarbeitenden erleichtern
Negative Entwicklung: Schwierigkeiten in der Nutzung oder mangelndes Vertrauen in KI kann den Austausch behindern
Chancen/Risiken von KI → Anforderungsvielfalt
Anforderungsvielfalt
→ Hängt zusammen mit: Arbeitszufriedenheit
Positive Entwicklung KI übernimmt gefährliche und alltägliche Aufgaben, sodass der Mensch mehr Zeit für anspruchsvolle Aufgaben hat
Negative Entwicklung: KI übernimmt einen Großteil der Aufgaben, wodurch der Mensch zu einem passivem Kontrolleur wird
Chancen/Risiken von KI → Job Feedback
Job Feedback
→ Hängt zusammen mit: Erhaltung von Fähigkeiten, Leistung und Motivation
Positive Entwicklung unter dem Einsatz von KI: KI kann individuelles Feedback geben und so zur Rollenklarheit beitragen
Negative Entwicklung unter dem Einsatz von KI: Der Einsatz von KI und die damit einhergehenden Veränderungen können zu Rollenunsicherheit führen
Chancen/Risiken von KI → Arbeitsanforderungen
Arbeitsanforderungen
→ Hängt zusammen mit: Stressoren/ Anforderungen an Mitarbeitende
Positive Entwicklung: KI übernimmt monotone Tätigkeiten, entlastet dadurch den Menschen und ermöglicht ihm, sich anregenden Aufgaben zu widmen
Negative Entwicklung unter dem Einsatz von KI: KI übernimmt einen Großteil der Aufgaben und die Mitarbeitenden müssen die Ausführung der KI überwachen, was als stressig und ermüdend empfunden wird.
Wo liegen die Unterschiede zwischen dem Human- und dem Technikzentrierten Fokus?
Humanzentrierter Fokus
▪ Motivationsförderlich (Hughes et al., 2019)
▪ Sicherheitsförderlich (Welfare et al., 2019; Hancock et al., 2011)
▪ Aufbau wichtiger Fähigkeiten (Hughes et al., 2019)
▪ Langfristige Beschäftigungsfähigkeit (Hughes et al., 2019)
Job Identität als wichtige Einflussvariable
▪ Job-Identität essenziell für die Person, die Arbeitsausführung und das Engagement
▪ Veränderungen können Job-Identität betreffen und in Ablehnung münden
VS
Technikzentrierter Fokus
▪ Erlebte Monotonie (Ralph et al., 2017)
▪ Fertigkeitsverluste (Frank & Kluge, 2019)
▪ Geringeres Wohlbefinden (Tausch & Peifer, 2020) ▪ Verminderte Motivation (Tausch & Peifer, 2020)
Was besagt der Begriff „Mensch- KI- Teaming“?
Job- Perception – Inventory (JOPI) → Definition/Erläuterung
= zur Gestaltung von motivations-, identitäts- und vigilanzförderlichen Mensch-KI-Teaming Arbeitsplätzen
Begleitet den Transformationsprozess zu einem Mensch-KI-Teaming-Arbeitsplatz
Erfasst den aktuellen Ist-Zustand im Hinblick auf relevante Arbeitsplatzmerkmale, Job- Identität und Erlebens-Facetten
Ermöglicht das Ableiten von Implementierungsstrategien für eine motivations- und identitätsförderliche Gestaltung eines KI-Arbeitsplatzes
Mehrfacher Einsatz im Implementierungsprozess
Anwendung in Organisationen, die KI einführen möchten
Job- Perception – Inventory (JOPI) →
Welche Bereiche werden erfasst?
Job- Perception – Inventory (JOPI) → Wofür wird es u.a. eingesetzt?
Zur Erfassung des aktuellen IST- Zustandes im Hinblick auf relevante Arbeitsplatzmerkmale, Job- Identität und Erlebens- Facetten
Wie verändern sich Arbeitsmerkmale und Zufriedenheit bei Logopädinnen beim Einsatz von Isi- Speech?
Welche Rolle spielt die Job- Identität bei der Implementierung von KI?
Welcher Workflow wirkt sich am besten auf Leistung und Müdigkeit der Nutzenden/Mitarbeitenden aus? Erkläre am Beispiel der Schweißnahtprüfung
Anzahl der bearbeiteten Bilder sind in der KI – Mensch- Bedingung am höchsten und Müdigkeit bleibt konstant im Vergleich zu den anderen Bedingungen
Was ist eigentlich virtuelle Arbeit? Eine Definition
Standortverteilte bzw. ortsunabhängige Arbeit unter der verstärkten Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien, um mit anderen zu interagieren (s. z.B. Raghuram et al., 2019)
Welche negativen Effekte hat virtuelle Arbeit und welche Erklärungsansätze gibt es?
Eine große Anzahl von Studien zeigt negative Auswirkungen von Teamvirtualität auf Teamprozesse, emergente Zustände und Ergebnisse (z. B. Baltes et al., 2002; Ortiz de Guinea et al., 2012):
Teamleistung
Zufriedenheit des Teams
Kommunikation (Art + Häufigkeit)
Koordination
Gründe können sein:
Informationsmangel
Missverständnisse & Konflikte
Mangelndes Wissen der Mitglieder
Unpersönliche Interaktionen
Motivationsverluste
Ungünstige Arbeitsmerkmale
Welche 2 Theorien sind im Zusammenhang mit negativen Auswirkungen von virtueller Teamarbeit zu nennen?
Besonders bei den Punkten Informationsmangel, sowie Unpersönliche Interaktionen lassen sich zwei Theorien nennen:
Die Media Richness Theory (Daft & Lengel, 1987) besagt, dass elektronische Medien einen geringeren informationalen Wert haben und damit weniger interaktiv und persönlich sind. Je reichhaltiger das Medium also, desto besser die Kommunikation.
Die Social Presence Theory (Short, Williams, & Christie, 1976) besagt, dass elektronische Medien eine geringere soziale Präsenz aufweisen und daher unpersönlicher sind.
Zentrale Annahme: es gibt mehr oder weniger gute Passungen zwischen Kommunikationsmedien und Arbeitsaufgaben
Erkläre das Modell im Zusammenhang mit der Passung bei den Effekten virtueller Teamarbeit (Input – Mediator- Output- Model)
Virtuelle Teamarbeit revisited → Welche Kritikpunkte lassen sich bei den bisherigen Studien zu negativen Auswirkungen von virtueller Teamarbeit nennen?
Insgesamt uneindeutige Befundlage (Carter et al., 2018)
Unterschiedliche Effekte durch Studiendesign, Teamzusammensetzung, oder Branche (Carter et al., 2019; Gibbs et al., 2017; Ortiz de Guinea et al., 2012; Purvanova & Kenda, 2022)
Negative Effekte werden vornehmlich in experimentellen Settings aufgedeckt (Gibbs et al., 2017; Ortiz de Guinea et al., 2012; Purvanova & Kenda, 2022)
Studentische Adhoc-Gruppen
Kurzer Zeitrahmen
Wenig Gestaltungsspielraum
Bei wiederholten Aufgaben, weniger Zeitdruck und (erwarteter) zukünftiger Zusammenarbeit verringern sich bzw. verschwinden negative Effekte (z.B. Baltes et al., 2002; Fuller & Dennis, 2009; Walther & Burgoon, 1992)
Wo ist der Unterschied zwischen wahrgenommener und struktureller Teamvirtualität?
Strukturelle Teamvirtualität meint die physischen Merkmale der virutellen Arbeit, die nicht verändert werden können (z.B. die Tatsache, dass Mails nicht Ton/Bild übertragen oder dass Videokonferenztools meistens nur auf Gesichter fokussieren)
Wahrgenommene Teamvirtualität hingegen spricht von der eigens erfahrenen Virtualität (wie nah/ fern sind wir uns als Team auf einer emotionalen Ebene)
dazu gehört die Distanz (affektiv) und ein evtl. Informationsdefizit (kognitiv)
Wie definiert sich „Arbeitsgestaltung“ und worauf wirkt diese sich aus? Außerdem: Welche Moderatoren gibt es?
Work Design (dt. Arbeitsgestaltung): „The content and organising of tasks, activities, relationships, and responsibilities” (Parker, 2014, S. 662), z.B. Autonomie, soziale Unterstützung, Umgebungsvariablen (z.B. Lärm, Hitze)
Achtung: im dt. Sprachraum direkt mit systematischer Veränderung verbunden (vgl. Dunckel & Volpert, 1997)
-> Einfluss auf individuelle (z.B. Arbeitszufriedenheit, Stress) sowie teambezogene Outcomes (z.B. Koordination, Teamleistung) in zahlreichen Studien nachgewiesen (z.B. Carter et al., 2019; Humphrey et al., 2007; für einen Überblick, s. Parker et al., 2017)
Untersuchung im Kontext virtueller Zusammenarbeit naheliegend, aber bisher nicht erforscht (Carter et al., 2019)
Mit welchen Mitteln der Arbeitsgestaltung können negative Effekte von virtueller Teamarbeit abgepuffert werden?
Autonomie; Zeitdruck; Feedback; Interdependenz; Soziale Unterstützung; Aufgabenkomplexität
Negative Effekte anspruchsvoller Aufgaben + Arbeitsanforderungen:
Erhöhter Kommunikations-/Koordinationsaufwand durch hohe Virtualität wird durch komplexe und unsichere Aufgaben sowie hohe Arbeitsanforderungen (z.B. Zeitdruck) (kurzfristig) noch weiter erschwert
Gemischte Effekte von Interdependenz
Erhöhte Motivation einerseits, erschwerte Koordination andererseits
Positive Effekte von Jobressourcen
Autonomie ermöglicht flexible Anpassung von Kommunikation an virtuelle Bedingungen
Feedback und soziale Unterstützung kompensieren Virtualitätsanforderungen
Wie lautet die Definition von Führung und was ist der Unterschied von struktureller und personaler Führung?
Eine Definition von Führung:
“Führung erfüllt in Organisationen eine zentrale Aufgabe, nämlich die der Ausrichtung des Handelns der einzelnen Organisationsmitglieder auf die Erreichung der Organisationsziele, welche sowohl in Effizienz- als auch in Humanzielen bestehen”
Unterscheidung von Brodbeck et al. (2002):
Personale Führung: Führung durch Menschen
Strukturelle Führung: Führung durch Anreizsysteme, Vorschriften o. Rechtssysteme
Wie hat sich die Rolle der Technologie in der Führungsforschung seit den 1990er Jahren verändert?
Die Führungsforschung hat eine lange Tradition bei der Untersuchung der Frage, wie Menschen am besten geführt werden können (e.g., Barnard, 1938)
Dabei wurde schon seit den späten 1990ern die zunehmende Präsenz von Technologie am Arbeitsplatz berücksichtigt
e-leadership (e.g., Avolio, Kahai, & Dodge, 2000)
virtual leadership (e.g., Schmidt, 2014),
or computer-mediated leadership (e.g., Fischer & Manstead, 2004)
Aber, ...
Technologie wurde als reines Kommunikationsmedium/Tool zw. menschl. Führungskräften u. Geführten konzeptualisiert
nicht als aktive Agenten in Führungs- und Teamprozessen ähnlich psych. Mensch-Technik-Interaktionsforschung: ‘user/operator/supersvisor-tool’-Interaktionslogik (Scholz, 2003)
Erkläre am Beispiel UBER, wie Führung durch Technologie als aktiven Agenten aussehen kann
Uber Technologies Inc. verwendet eines der fortschrittlichsten automatisierten Managementsysteme, das mehrere Führungsfunktionen automatisiert:
verarbeitet pickup requests der Kund*innen, weist Fahrer*innen pickup requests auf Basis ihrer Verfügbarkeit und ihres Standorts zu,
überwacht die angenommenen Anfragen der Fahrer*innen u. evaluiert die Bewertungen der Kunden*innen,
gibt Fahrer*innen Feedback zur Verbesserung der Fahrerlebnisse der Kund*innen,
passt Fahrpreise an oder sperrt Fahrer*innen bei niedrigen Annahmeraten oder negativen Kund*innenbewertungen,
holt Informationen zu geplanten Arbeitstagen und –stunden der Fahrer*innen ein
setzt Anreize für Fahrer*innen, zu bestimmten Terminen zu arbeiten, um das Angebot an verfügbaren Fahrer*innen zu optimieren
Wie definiert sich algorithmische Führung und welches Modell ist damit verknüpft?
Nenne die Führungsfunktionen nach Fleishman et al. (1991)
I AOF
II IPC
III ODMU
IV OMU
Algorithmische vs. Menschliche Entscheider*innen → Wer wird unter welchen Umständen präferiert?
Vertrauen ist in menschlichen Entscheidungsträger höher als in Algorithmen, sowohl bei Vertrauen in den Entscheider, Akzeptanz des Entscheiders und Akzeptanz der Entscheidung
Algorithmische vs. Menschliche Entscheider*innen → Welche Auswirkungen kann die Präferenz eines Entscheiders haben (am Beispiel Personalauswahl)?
aus sicht der Bewerbenden wirkt sich die Automatisierung des Bewerbungsprozesses auf die wahrgenommene Attraktivität des Unternehmens und die Intention to Apply aus (u.a.)
Ethik von KI → Wie lauten die 4 Prinzipien von vertrauenswürdiger KI in der EU?
Achtung der menschlichen Autonomie
Schadensverhütung
Fairness
Erklärbarkeit
Ethik von KI → Achtung der menschlichen Autonomie: Beispiel und Erklärung
Akzeptanz und Vertrauen sollen „geschaffen“ werden.
Die Achtung der menschlichen Autonomie fängt dort an, wo Menschen in die Planungsprozesse und Konzeption von KI-Lösungen miteinbezogen werden.
-> Es geht also um Partizipation im Entwicklungsprozess, wenn KI z.B. in Unternehmen implementiert wird
Ethik von KI → Schadensverhütung: Beispiel und Erklärung
Risiken am Beispiel des Predictive Policing
„[...]das rechtstaatliche Prinzip der Unschuldsvermutung [ist] nicht unmittelbar in Gefahr“
„allenfalls eine geringe positive Wirkung auf die Effektivität polizeilicher Maßnahmen“
Darf zu Gunsten der allgemeinen Effektivität/Effizienz die Privatsphäre, freie Entfaltung, etc. einzelner verletzt werden?
-> Sozialer Wert von Privatheit
Ethik von KI → Fairness: Beispiel und Erklärung
Algorithmic Biases
Daten – und damit auch Algorithmen – spiegeln gesellschaftliche Vorurteile wieder
Ghost working als unfaires Beipsiel – durch Niedriglohnarbeit der Ghost- Worker werden die KI- Effizienz und Gewinne drastisch erhöht
Ethik von KI → Erklärbarkeit: Beispiel und Erklärung
Ein normatives — nicht deskriptives — Attribut
• Epistemische Forderung:
KI soll verständlich in dem Sinne sein, als dass Information effektiv an Menschen kommuniziert wird.
• Ethische Forderung:
KI soll Handeln insofern ermöglichen, als dass Informationen so kommuniziert werden, dass Menschen in verantwortungsvoller Weise handeln können.
Ethik von KI → People- Analytics: Was gibt es hier zu beachten?
Aktuelle Studien belegen eine noch eingeschränkte Sichtweise auf die Thematik.
Ethische Risiken für Organisationen sind noch nicht vollständig erfasst.
Forderungen
Autonomie: Vollautomatisierte Entscheidungen im HR-Bereich sollten in der Regel vermieden werden. Verfahren zur Anfechtung müssen vorhanden sein.
Schadensverhütung: Kontinuierliche Überwachung, um Probleme zu erkennen, die durch algorithmische Entscheidungen verursacht werden.
Gerechtigkeit und Fairness: Neben technischen Bewertungen, ist die Fairness von KI anhand von realweltlichen Ergebnissen zu bewerten.
Explizierbarkeit: Behauptungen über positive Wirkungen der KI mit Daten zu untermauern.
Ethik in der KI → Welche Ansätze kennst du, um den Principles – to – Practice- Gap für vertrauenswürdige KI zu schließen?
Transparente Kommunikation und Beteiligungsprozesse sind notwendig
Das Konzept der Vertrauenswürdigen Künstlichen Intelligenz und ihre ethischen Prinzipien sind auch im Kontext der Arbeit 4.0 hochrelevant und aussagekräftig.
Um den Principles-to-Practice Gap zu schließen ist Partizipation, Transparenz, und eine inklusive Arbeitskultur notwendig.
Ein erster Schritt ist ein transparentes und konkretes Commitment zur Detaillierung des unternehmenseigenen Verständnisses der Prinzipien.
Wie hat sich das Arbeiten im Homeoffice in Deutschland entwickelt (auch in Erwähnung der Konstanzer Homeoffice- Studie)?
Entwicklung vor der Covid-19-Pandemie: auch schon vor der Pandemie arbeiteten die deutschen vermehrt von Zuhause
Deutlicher Anstieg während Pandemie (z. B. Bonin et al., 2021) – Etwa 40% arbeiteten (vollständig oder teilweise) von Zuhause – Bei etwa 45% der Beschäftigten lässt die Tätigkeit keine Arbeit von Zuhause zu
70% sprechen sich für gesetzlichen Anspruch auf Homeoffice aus (Statista, 13.09.2022)
Konstanzer Homeoffice Studie (Kunze & Team), 16. Befragungswelle, April 2023
Wahrnehmung, dass sich die persönliche Arbeitssituation in Bezug auf
Homeoffice durch die pandemiebedingten Änderungen verbessert hat (69%)
Zukünftige Jobwahl abhängig davon, ob mobiles Arbeiten/Homeoffice möglich
(70%àAnstieg von 14% in 2020)
Wunsch nach mobilem Arbeiten stabil bei ca. 3 Tagen/Woche
-> Wunsch nach hybridem Arbeiten bei den Mitarbeitenden
Welche Ausprägungen kann hybrides Arbeiten annehmen, bezogen aufArbeitsort und Arbeitszeit?
Arbeitszeit:
Teilflexibel (Kern- oder Gleitzeitkonzepte)
Vollflexibel
Arbeitsort:
Office First: weniger als 4 Tage /Monat HO
Synchronhybrid -> Feste Office/HO- Tage für alle Mitarbeitenden
Statisch- Hybrid -> Starre Festlegung pro Mitarbeiter ob HO oder Office
Voll Flexibel
HO - First -> Weniger als 4 Tage Office/Monat
Wie kann sich das hybride Arbeiten auf Erleben und Verhalten auswirken?
Einerseits:
80 % sind zufrieden im Homeoffice (Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik, 2020)
65 % arbeiten lieber im Homeoffice (mhplus Krankenkasse/SDK Süddeutsche Krankenversicherung, 2020)
Andererseits:
80 % machen täglich Überstunden (Institut der Deutschen Wirtschaft Köln, 2020)
42 % empfinden die Arbeit im Homeoffice anstrengender
22 % stehen unter Zeit- und Leistungsdruck
Welche Chancen und Risiken kann Arbeitszeit- und Arbeitsortflexibilität bzw. hybrides Arbeiten haben?
Autonomie als Ressource / Anforderungen als Herausforderung
Bessere Vereinbarkeit / Anpassung der Arbeit an individuelle Bedürfnisse
Flextime...
ermöglicht zeitliche Anpassung an die Anforderungen aus der Arbeit und dem Privatleben (z.B. Verschiebung des Arbeitsendes, um einen Behördengang zu erledigen)
– erleichtert Trennung von Arbeit und Privatleben / geht mit weniger Störungen durch die Arbeit im Privatleben einher -> weniger Work-Family- Conflict
Beschäftigte mit kleinen Kindern haben am häufigsten Arbeit von Zuhause vereinbart und auch zunehmend mehr Frauen (z.B. Wegfall der räumlichen Grenze und daher flexiblere Reaktion auf spontane Belange möglich)
Frauen im Homeoffice weiten Betreuungs- und Haushaltstätigkeiten um etwa 1,7 Stunden pro Woche aus, Männer um 0,6 Stunden
Aber-> Chancen können sich in Risiken verwandeln (Gender Care Gap)
Gefahr der Vergrößerung des Gender Care Gap
Verschwimmen der Grenzen / Entgrenzung der Arbeitszeit
höhere Anforderungen an Autonomie und Selbstregulation
Was bedeutet das?
Welche Auswirkungen kann diese haben?
Welche verwandten Konstrukte und relevanten Theorien gibt es?
Welche Arten gibt es, um mit dem Phänoment umzugehen? (Segmentierung vs. Integration)
Phänomen der neuen Arbeitswelt – Bezieht sich auf die Grenze zwischen Erwerbsarbeit und Privatleben (Freizeit, Familie, Ehrenamt, ...)
Verwandte Konzepte:
Work-Life Balance (z. B., Hirschi et al., 2019)
Work-Life Conflict (z. B., Allen et al., 2020)
Work-Life/Family Enrichment / Spillover (z. B., Wayne et al., 2022)
Work-Leisure Blending (Smith et al., 2022)
Relevante Theorien:
Work-Family Border Theory(Clark,2000)
Boundary Theory (Ashforthetal.,2000)
Art der Grenze: räumlich/physisch, zeitlich, gedanklich/verhaltensbezogen
Flexibilität der Grenze: Grad, zu dem sich die Grenze zeitlich und räumlich
verschieben kann
Durchlässigkeit der Grenze: Grad, zu dem Elemente (z. B. Gedanken, Personen)
des anderen Bereichs auftreten/eindringen können
Grenze unflexibel und undurchlässig
Grenze flexibel und durchlässig
Was besagt das Erholungsparadox?
Erholungsparadox (Sonnentag, 2018)
Wenn wir Erholung am nötigsten haben, fällt sie uns am schwersten
Dies ist besonders schwierig, wenn es beruflich keine räumliche Grenze gibt
Homeoffice ist hier zentral für entgrenzte Arbeit
Welche Rolle spielen antizipierte Erreichbarkeitserwartungen im Erholungsprozess bzw. im Homeoffice?
Wieviel Homeoffice ist denn nun empfehlenswert und weshalb?
Bei 2 Tagen Homeoffice pro Woche ist die professionelle Isolation am niedrigsten
und gleichzeitig die Zufriedenheit und die wahrgenommene Produktivität am höchsten.
Welche Präventions- und Interventionsmaßnahmen für entgrenzte Arbeit solltest du kennen und was sind ihre Auswirkungen (verhaltens- und verhältnisbezogene Ansätze)?
Recht auf Homeoffice ( -> Koalitionsvertrag)
Recht auf Nichterreichbarkeit (-> geforderte EU-Richtlinie)
Pflicht zur Arbeitszeiterfassung (-> EuGH-Urteil)
Anreize für eine gerechtere Aufteilung von Sorgearbeit (àGleichstellungsbericht)
Organisationale Ebene:
z. B. flexible Arbeitszeit und Homeoffice ermöglichen (Freiwilligkeit!) durch vertragliche bzw. Dienst-/Betriebsvereinbarung, Arbeitszeitdokumentation – mit klarer Kommunikation der Notwendigkeit von Präsenzzeiten
z. B. betriebliche Kinderbetreuung (Kinderbetreuung sollte nicht Anreiz für Homeoffice sein)
z. B. Thema des betrieblichen Gesundheitsmanagements z. B. Akzeptanz von orts- und zeitflexiblem Arbeiten als Vereinbarkeitsinstrument z. B. Wertschätzung von Erholung, Anerkennung der Bedeutung von Familienaufgaben (‚Betriebsklima‘)
Angebote müssen aber auch genutzt werden – z. B. Gibt es negative Konsequenzen, wenn ich die Angebote nutzen? Wie steht die Leitungsebene/die direkten Vorgesetzten zur Vereinbarkeitsproblematik?
Führung:
z. B. Vertrauen, Vorbildfunktion, Kommunikation
-> Balance zwischen Autonomie und Kontrolle
Teamebene:
z. B. klare Absprachen (z. B. zur Erreichbarkeit), Team- Präsenzzeiten, Struktur für Kommunikation (vgl. Führung)
Aufgabenebene:
z. B. angemessene Arbeitsanforderungen
Arbeitsgestaltung
z.B. Ausstattung im Homeoffice z.B. abgetrenntes Arbeitszimmer
Maßnahmen, die Kompetenzaufbau in den Bereichen Erziehung, Stressbewältigung, Zeitmanagement, ... fördern
Work-Life Interface
Trainings zum besseren Umgang mit Work-Family Conflict (z. B. Rexroth et al., 2016)
Achtsamkeitstrainings zur Verbesserung der Work-Life Balance (z. B. Michel et al., 2014)
Segmentationsstrategien / Boundary Management (z. B. Rexroth et al., 2017)
Bewusst und explizit täglich die Grenze ziehen (Venz et al., in prep.)
Arbeiten im Homeoffice – Selbstkontrollstrategien (Troll et al., 2022)
‚Boundary Tactics‘ (Haun et al., 2022)
Allgemeine Stressmanagementinterventionen (Metaanalyse siehe Kröll et al., 2017)
Selbstregulierungsstrategien (z. B. Unsworth & Mason, 2012)
Gesund arbeiten (z.B. FlexAbility der BAuA; Live healthy, work healthy program, Haynes et al., 2022)
Allgemeine Programme zur Gesundheitsförderung
Gesundheitscoachings
Bewegung und Ernährung (z. B. SmartJob und SmartAct)
Schlaf (z. B. Barnes et al., 2017)
Grundlegendes Verständnis für das Thema Wissenstransfer im Arbeitskontext
Der demografische Wandel (niedrige Geburtenraten und Langlebigkeit) sorgt für eine alternde Erwerbsbevölkerung mit zunehmend diversen Altersgruppen
Dadurch ergibt sich, dass Organisationen unterschiedliche Altersgruppen zunehmend berücksichtigen müssen
Socialization-Externalization- Combination-Internalization (SECI)-Modell
Sozialisation: In dieser Phase findet der Austausch von implizitem (persönlichem) Wissen zwischen Menschen statt. Es geschieht durch Beobachtung, Imitation und Kommunikation. Zum Beispiel, wenn ein erfahrener Mitarbeiter einem neuen Teammitglied beibringt, wie man eine bestimmte Aufgabe am besten bewältigt.
Externalisierung: Hier wird das implizite Wissen in explizites Wissen umgewandelt. Das bedeutet, dass das persönliche Wissen in eine Form gebracht wird, die für andere greifbar ist. Dies kann durch das Erstellen von Dokumenten, Diagrammen oder anderen Darstellungsweisen geschehen, um Ideen und Erfahrungen mit anderen zu teilen.
Kombination: In dieser Phase werden verschiedene Arten von Wissen, sei es implizit oder explizit, zusammengeführt und kombiniert, um neues Wissen zu schaffen. Das geschieht oft durch Diskussionen, Meetings oder Brainstorming-Sitzungen, bei denen Menschen ihre unterschiedlichen Perspektiven und Informationen miteinander teilen.
Internalisierung: Hier nehmen Individuen das neue Wissen auf, das durch den Prozess der Externalisierung und Kombination entstanden ist, und machen es zu ihrem persönlichen Wissen. Das heißt, sie lernen aus den geteilten Informationen und Erfahrungen und nutzen sie in ihrem eigenen Handeln und Denken.
Welche Arten von Wissensaustausch in Unternehmen gibt es und welche Akteure spielen eine Rolle?
TETSV
Das Input- Prozess- Output Modell des Wissenstransfers
Welche altersspezifischen Motive sind beim Austausch von Wissen relevant?
Was besagt die sozioemotionale Selektivitätstheorie?
Sozioemotionale Selektivitätstheorie
Altersbedingte Veränderungen in der Zeitwahrnehmung führen zu Veränderungen sozialer Ziele und Motive
Offene vs. geschlossene (berufliche) Zukunftsperspektive
Bei begrenzter Wahrnhemung der Zukunf konzentrieren sich Personen motivational auf den Erhalt enger sozialer Beziehungen
Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz: Was ist Sie, wo tritt Sie auf und welche Konsequenzen ergeben sich bezogen auf den Wissenstransfer
Benachteiligung von Personen aufgrund ihres Lebensalters
offen deklarierte oder versteckte Altersgrenzen im Arbeitsmarkt
tritt auf in allen Phasen des Employee Life Cycles: Stellenausschreibung, Weiterbildung, Beförderung und Entlassung
... GREIFT DIE BERUFLICHE SELBSTWIRKSAMKEIT ÄLTERER ARBEITNEHMER*INNEN AN
Und hat damit einen negativen Effekt auf das teilen von Wissen - mediiert durch die berufliche Selbstwirksamkeitserwartung
Altersdiskriminierung am Arbeitsplatz: Welche Spezifischen HR- Maßnahmen gibt es dagegen?
Weshalb ist lebenslanges Lernen notwendig/wichtig und wie kann der Wissenstransfer gefördert werden?
Relevanz von lebenslangem Lernen: längeres Arbeitsleben mit permanenten
-> technologischen Entwicklungen und
-> organisationalen Veränderungen
Förderung des Wissenstransfers:
Gleiche Chancen für alle Altersgruppen durch altersdiverse Personalmaßnahmen
-> Positiven sozialen Kontext zwischen Altersgruppen schaffen
-> Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten spezifisch für ältere Mitarbeitende, um eine offene Zukunfts- perspektive zu fördern
Neue Arbeitsformen:
Wie lautet die klassische Idee von Hierarchien in Organisationen und welche Probleme bzw. Auswirkungen ergeben sich daraus?
Klassische Idee von Hierarchien in Organisationen:
> eine Person (= Führungskraft) steht einem Team vor + ist verantwortlich für dessen Ergebnisse
Zentraler Mechanismus: Vorgaben + Kontrolle
Zentrale Frage der Mitarbeitenden: Was will meine Führungskraft?
Problem: Was gut/schlecht, richtig/falsch, fertig/unfertig ist, beruht zu großen Teilen auf subjektiven Kriterien.
Auswirkungen des Prinzips Vorgaben + Kontrolle
Ø warten auf Anweisungen + Rückmeldungen
Ø „Dienst nach Vorschrift“
Ø schwindendes Vertrauen in eigenes Urteil
Ø Eigeninitiative wird unterbunden
Ø Kreativität wird gehemmt
Ø abnehmendes Engagement
Zentrale Voraussetzungen für motivierende Organisationen: Wie können wir sie berücksichtigen?
I Psychologische Sicherheit in Teams
Ziel: den Umgang mit Fehlern zu einer positiven Erfahrung werden lassen
II Förderung der Intrinsischen Motivation
Selbstbestimmungstheorie (Decy & Ryan)
Zugehörigkeit (Soziales Eingebundensein)
Autonomie/Selbstbestimmung
Kompetenzerleben/Wirksamkeit
+ Begeisterung
Wie können neue Arbeitsformen eingeführt werden? -> Allgemeine Prinzipen
Konkrete Maßnahmen, mit deren Hilfe New Work in der Praxis umgesetzt werden kann
Erste Schritte: Die Basis bilden
-> Bildung von (kleinen) Teams
-> Einführung von Kurzbesprechungen
-> Einführung des Rollenkonzepts (eine Person kann mehrere Rollen einnehmen)
Nächste Schritte: Rollen erlernen
-> Stärken-Workshop
-> Rollenschulungen
-> Soft-Skills
-> Rolle „Teambetreuer“
Nächste Schritte: Informationen bereit stellen
-> Aufbau internes Dashboard
-> Rolle „Batch-Koordination“
Vollendete Schritte: Rahmen für Feedback schaffen
-> Team-Feedback-Runden
-> Individuelle Feedbackdialoge
-> Rolle „Moderator“
Wie lautet die Definition von Eignungsdiagnostik?
„Berufseignungsdiagnostik bezeichnet die Entwicklung, Prüfung und Anwendung psychologischer Verfahren zum Zwecke eignungsbezogener Erfolgsprognosen und Entscheidungshilfen im beruflichen Kontext. Ihre wissenschaftliche Basis sind vor allem Theorien der Anforderungen, Fähigkeiten und Leistungen sowie Methoden zu deren Messung und Modelle der Klassifikation.“
Welche Eignungsindikatoren solltest du kennen und welche hängen besonders hoch mit der Job- Performance zusammen?
Kognitive Fähigkeiten
Nicht-kognitive Persönlichkeitseigenschaften (Temperamentsmerkmale)
Handlungseigenschaften (Bedürfnisse, Motive und Interessen)
Bewertungsdispositionen (Einstellungen und Werthaltungen)
Selbstbezogene Dispositionen
Körperliche, sensorische und psychomotorische Fähigkeiten
Verhaltensmerkmale
Biografische Merkmale
Kenntnisse und Fertigkeiten
Kompetenzen
Welches Problem ergibt sich aus der Statusdiagnostik (dem aktuellen Vorgehen in der Personalauswahl) und wie lässt sich dies von Potenzialdiagnostik abgrenzen?
Das Problem:
Die Anforderungen einer Position ändern sich stetig: Die VUCA-Einflüsse wirken verstärkt
Die Konsequenzen daraus:
Der Person-Job-Fit verschlechtert sich über die Zeit
In Management-Positionen besteht die Möglichkeit vom sogenannten
Management Derailment: „Wiederholtes und systematisches Handeln oder Nichthandeln, das zu gravierenden Misserfolgen führt“
Mögliche Lösungen des Problems:
Erweiterung der „traditionellen“ Status-Diagnostik durch potenzialorientierte Diagnostik
➤ Eignungsdiagnostische Erfassung von Lernagilität
Wofür steht das Akronym VUCA?
Volatility (Volatilität)-> Schwankungen
Uncertainty (Ungewissheit),
Complexity (Komplexität) und
Ambiguity (Ambiguität)
Wie lautet der aktuelle Definitionsversuch von Lernagilität nach Ruhr (in Vorbereitung)?
Lernagilität ist eine Eigenschaft, die es begünstigt, sich neuen und wechselnden Umweltanforderungen durch intentionales und nicht intentionales Lernen anpassen zu können.
Das Konstrukt ist Bestandteil der Metakompetenz Lernfähigkeit und wird vor allem in durch VUCA-Elementen geprägten Arbeitskontexten wirksam und sichtbar.
Lernagilität umfasst sowohl Lernen als auch intentionales Vergessen.
Lernagilität setzt sich aus den Elementen kognitive Flexibilität, kognitive
Leistungsfähigkeit sowie Neo-Affinität zusammen.
Die Ausprägung der drei übergeordneten Elemente sowie der Subelemente determinieren den Grad der Ausprägung der Lernagilität.
Die kognitive Leistungsfähigkeit fungiert dabei als notwendige, jedoch nicht als hinreichende Bedingung.
Auch kognitive sowie behaviorale Prozesse, die durch die entsprechende persönliche Disposition, Training, Einstellung und Motivik evoziert werden können, determinieren das Ausmaß des agilen Lernens.
Auf motivationaler Ebene beeinflusst die Lernmotivation eines Individuums, inwieweit sich die Eigenschaft Lernagilität auch in lernagilem Verhalten manifestieren kann.
Der spezifische Fokus auf das schnelle und flexible Lernen in VUCA-Umgebungen differenziert das Konstrukt vom inhaltlich nahestehenden Konstrukt Adaptabilität und von der übergeordneten Metakompetenz Lernfähigkeit.“
Was ist inkrementelle Validität und weshalb ist Sie im Kontext von Lernagilität wichtig?
Prüfung der Fragestellung, inwieweit Lernagilität inkrementelle Validität im Vergleich zu „traditionellen“ Eignungsprädiktoren aufweist
kann also das Hinzufügen von Lernagilität die Validität traditioneller Eignungsprädiktoren verbessern?
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