Bei Verhaltensproblemen können wir zwischen Normalverhalten und Problemverhalten unterschieden.
Wie ist dies zu verstehen?
Normalverhalten kann noch im Normal-Verhaltensbereich liegen und auffällig sein oder auch zu Konfliktverhalten führen (v.a. unter Stress)
wenn Konfliktverhalten chronisch wird entsteht unerwünschtes Verhalten bis hin zu Verhaltensstörungen (= Problemverhalten)
Wie kann Konfliktverhalten eingeteilt werden?
Welche zwei “Untergruppen” entstehen, wen Konfliktverhalten chronisch wird (= Problemverhalten)?
Was ist Normalverhalten?
= entspricht der Norm
in Abhängigkeit von Umwelt und Haltungsystem
Was ist auffälliges Verhalten?
= von Norm abweichendes Verhalten
in entspannten Kontext
dient einem bestimmten Zweck
basiert auf momentaner Motivation
z.B. zwei befreunde Pferde zeigen ein merkwürdiges Spielverhalten, was andere Pferde nicht zeigen würden
Wie kann man Normalverhalten bzw. auffälliges Verhalte gegenüber Verhaltensstörungen abgrenzen? (Welche Kriterien)?
es kommt auf die
quantitative Ausprägung (Wie oft)
Umweltbezug
und die Folge des Verhaltens
an
Welches Verhalten wird hier gezeigt?
Hinweis: hinter der Mauer stehen Menschen und FUTTER, Pferde betteln aber Mensch reagiert nicht
umorientiertes Verhalten (Konfliktverhalten)
—> Tiere bettelten nach Futter —> kein Mensch reagierte drauf —> Fuchs zeigt hier Frustration und schnappt nach dem anderen Pferd, da er nicht nach Mensch schnappen würde
Welches Verhalten ist hier sichtbar?
ambivalentes Verhalten (Konfliktverhalten)
rascher Wechsel zwischen unterchiedlich motivierten Verhaltensweisen und somit keine Ausführung eines entsprechenden Verhaltens da
Körperhaltung nach hinten gerichtet (Körperschwerpunkt auf die HGM abgelegt, breit gestellte HGM) —> Angst —> Flucht
bellen —> Aggression —> Angriff
Was ist Konfliktverhalten?
zwei nicht miteinander vereinbare Verhaltensweisen werden gleichzeitig gezeigt und sind etwa gleichs stark motiviert
Was ist ambivalentes Verhalten (Konfliktverhalten)?
hier wird ein rascher Wechsel zwischen unterschiedlich motivierten Verhaltensweisen gezeigt
keines dieser beiden Verhaltensweisen wird richtig ausgeführt
z.B. Angriff und Flucht im Wechsel —> es zeigt sich am Ende eher eine Intentionsbewegung
= Einleitung oder Andeutung von Verhalten ohne konkrete Ausschlusshandlung, ambivalenter Motivationszustand
In welche Kategorien kann Konfliktverhalten eingeteilt werden?
ambivalentes
Übersprungsverhalten
umorientiertes Verhalten
Ersatzhandlung
Leerlaufhandlung
Was ist Übersprungsverhalten (Kofliktverhalten)?
= plötzlich, nicht situatiosrelevantes (und aus verschiedenen Funktionskreisen bestehendes) Verhalten
dies wird unvollständig ODER übertrieben gezeigt
Was ist umorientiertes Verhalten (Konfliktverhalten)?
Verhalten wird durch das eigentliche Bezugsobjekt gleichzeitig aktiviert bzw. gehemmt
somit wird das Verhalte auf Ausweichobjekte/-subjekte umadressiert
Welches Verhalten wird hier sichtbar?
Übersprungsverhalten (Konfliktverhalten)
Gähnen: Wird oft als Übersprungshandlung gezegit
plötzlich und nicht situationsrelevat (aus versch. Funktionskreisen)
Situation muss genau analysiert werden, um einschätzen zu können, ob es ein Normalverhalten (Müdigkeit —> gähnen) oder eher eine Übersprungshandlung ist
Was ist Ersatzhandlung (Konfliktverhalten)?
Was ist hier zu beachten?
die Motivation für ein bestimmtes Verhalten ist vorhanden aber das natüriche Bezugsobjekt ist nicht vorhanden —> somit wird das Verhalten an Ersatzobjekten ausgeübt
z.B. Tier —> hat Hunger —> kein Fressen vorhanden —> knabbert Gegenstände an
CAVE: hier findet ein fließender Übergang zu einer Verhaltensstörung statt
aber Ersatzhandlungen werden auch beim Spielen verwedet (z.B. wir spielen mit Hund und Spielzeug —> spielerisches Jagdverhalten)
Welches Verhalten ist hier zu sehen?
Ersatzhandlung (wird hier spielerisch verwendet)
Ersatzhadlungen zählen eigentlich zum Konfliktverhalten, werden aber oft durch uns z.B. beim spiele/Training angewendet. Dies ist noch nicht als problematisch anzusehen.
z.B. Phantom —> hier kein Konfliktverhalten sondern eher schon Ersatzhandlung als erlerntes Verhalten
Schwierig wird es erst z.B. bei Anwendung von Laserpointer bei Katzen —> v.a. Wohnungskatzen lernen hier, Lichtobjekte zu jagen —> dies könnte sich weiter ausprägen und am Ende jagt die Katze sämtliche Lichtstrahlen, die in die Wohnung einfallen —> Übergang zu Verhaltensstörung
Was ist eine Leerlaufhandlung (Konfliktverhalten)?
= Verhalten ohne offensichtlich auftretenden Reiz
hohe Motivation für ein bestimmtes Verhalten, obwohl kein Bezugsobjekt vorhanden ist
—> Verhalten läuft ins “Leere”
z.B. Fliegenschnappen beim Hund obwohl keine Fliegen sichtbar sind, Leerkauen, Schwanzjagen (Schwanz zwar hier als Objekt vorhanden, aber das falsche Objekt)
beachte: Strauß pickt auf Boden/an Stange umher, ohne etwas aufzunehmen
zeigt auch Schluckbewegung
= Leerlaufhandlung (Konfliktverhalten)
Verhalten ohne offensichtlich auftrtenden Reiz bzw. hohe Motivation für ein bestimmtes Verhalten
OBWOHL kein Bezugsobjekt vorhaden ist
“Verhalten läuft ins Leere”
Strauß pickt hier auf dem Boden umher, ohne Substrat aufzunehmen
Problemverhalten kann in unerwünschtes Verhalten und Verhaltensstörung eingeteilt werden, wobei liegt hier der Unterschied?
In welchen Bereichen kann unerwünschtes Verhalten gezeigt werden?
erlerntes Verhalten
Aufmerksamkehtis-forderndes Verhalten
Angstverhalten
Aggressionsverhalten
Jagdverhalten
(Hintergrund: Hund bellt gegenüber EINIGEN Artgenossen)
= unerwünschtes Verhalten
ist zwar lästig aber gehört noch zum Normalverhalten —> nicht jeder Hund möchte immer Kontakt mit anderem Hund
ABER wenn dieser Hund dieses Verhalten gegenüber JEDEM Artgenossen zeigen würde —> kann dies zu einer Verhaltensstörung zählen
Wie unterscheidet sich unerwüschtes Verhalten zu Verhaltensstörungen?
unerwünscht = entspricht Normalverhalten aber macht Probleme bei Nutzung und Haltung
Verhaltensstörung = in Hinblick auf Modalität, Intensivität oder Frequenz des Normalverhaltens abweichend
unerwünschtes Verhalten
Nenne weitere Beispiele
Verhaltensstörungen wurden durch
Konrad Lorenz
Mason und
Sambraus
definiert. Nenne die einzelnen Definitionen.
Konrad Lorenz = Ethopathie
Störung der Instinkthandlung als Domestikationsfolge
Mason, 1991 = Stereotypie
nahezu identische Wiederholungen von Werhaltesweisen ohne erkennbare Funktion
Sambraus, 1997 =
in Hinblick auf Modalität, Intensivität oder Frequenz vom Normalverhalten abweichend
= heutige Definition von Verhaltensstörungen
Was ist hier zu sehen?
Wozu zählt
exzessives Belecken oder Bejagen von Objekten
dies sind Verhaltensstörungen die in einem veränderten Kontext gezeit werden und an unbelebten Objekten ausgelebt werde
Wie werden Verhaltensstörungen nach Sambraus eingeteilt?
Verhaltensabläufe, die nicht Bestandteil des natürlichen Ethogramms sind
qualitative Abweichung (somit wird ein ganz anderes Verhalten gezeigt)
Verhaltensabläufe, die Bestandteil des natürlichen Ethogramms sind
und quantitativ abweichen (Frequenz, Häufigkeit und Intensität)
oder die in einem veränderten Kontext gezeigt werden
ohne Bezugsobjekt (Leerlauf)
an leblosen Objekten (Ersatzhandlung)
an lebenden Objekten (Ersatzhandlung)
Zu welchen Verhaltensstörungen zählen z.B. exzessives Graben oder auch Laufstereotypien (Pony läuft die ganze Zeit im Kreis)?
dies sind Verhaltensstörungen, die quantitativ abweichen —> gehören also zum natürlichen Ethogramm aber die Frequenz und Intensität weicht stark ab
Wozu zählen
exzessives Lecken
Schwanzjagen
Automutilation (z.B. Federrupfen)
dies sind Verhaltensstörungen die in einem veränderten Kontext gezeit werden und an sich selbst ausgeübert werden
Federpicken
Kannibalismus
exzessive Fellpflege
dies sind Verhaltensstörungen die in einem veränderten Kontext gezeit werden und an anderen Argenossen ausgelebt werde
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