Volumentherapie
kristalloide Lösungen
Kristalloide Lösungen
Isotone, hypotone und hypertone Infusionslösungen mit Glucose und/oder Elektrolyten , ohne Zusatz von Makromolekülen
Lediglich ca. 25% bleiben intravasal, 75% diffundieren in kurzer Zeit nach extravasal ins Interstitium! Dies liegt daran, dass sie keine osmotisch aktiven Makromoleküle enthalten, die intravasal verbleiben würden.
isotone Lösungen
Vollelektrolytlösungen (VEL)
Kurzfristigen Volumenersatz bei leichter Hypovolämie
Ähnliche Elektrolytzusammensetzung und -konzentration wie im Blutplasma
Balancierte Vollelektrolytlösungen
Im Vergleich zu herkömmlichen VEL: Reduzierte Chloridkonzentration durch Zusatz von Anionen (Malat, Acetatoder Lactat)
Kaliumfreie Elektrolytlösungen
Flüssigkeitsersatz bei isotoner oder hypotoner Dehydratation
Beispiel: Isotone Kochsalzlösung (NaCl 0,9%)
hypotone Infusionslösungen
Glukose-Lösungen (5%)
Hypernatriämie mit hypertoner Dehydratation
Eigenschaften: Hypotone Kochsalzlösung (NaCl 0,45%)
Indikation: Hypernatriämie mit hypertoner Dehydratation
hypertone Infusionslösungen
Glucose-Lösungen (20%)
Parenterale Ernährung
Glucosegabe bei Hypoglykämie
Eigenschaften: Hypertone Kochsalzlösung (bspw. NaCl 10%)
Indikation: Kurzzeitig bei ausgeprägter Hyponatriämie
kolloidale Lösungen
Definition: Infusionslösungen mit osmotisch aktiven Makromolekülen
Plasmaersatzstoffe: Gleicher kolloidosmotischer Druck wie Blutplasma (isoonkotisch), halten Flüssigkeit intravasal
Plasmaexpander: Größerer kolloidosmotischer Druck als Blutplasma (hyperonkotisch), ziehen Flüssigkeit nach intravasal
Transfusionen
bei Transufion von FFP muss AB0 berücksichtigt werden, aber Rhesus-Kompatibilität nicht
Primärversorgung
Vorgehen nach dem cABCDE-Schema
c („Critical Bleeding“): Untersuchung auf komprimierbare kritische Blutungen; falls erforderlich: sofortige Behandlung (bspw. durch einen Druckverband)
A („Airway“): Sicherung der Atemwege und Stabilisierung der Halswirbelsäule
B („Breathing“): Untersuchung und Aufrechterhaltung der Atmung/Belüftung; sofern nötig: Beatmung
C („Circulation“): Untersuchung und Aufrechterhaltung des Kreislaufs (Blutungskontrolle und Flüssigkeitszufuhr)
D („Disability“): Erhebung des neurologischen Status
E („Exposure“/„Environmental Control“): Entkleiden zur Untersuchung, Vermeidung einer Unterkühlung
ALS
Bei beobachtetem Auftreten von Kammerflimmern oder pulsloser ventrikulärer Tachykardie : Sofortige Defibrillation ohne vorangehende Herzdruckmassage mit bis zu drei schnell aufeinanderfolgenden Schocks (3er-Salve)
Für komatöse Personen nach ROSC wird eine aktive Prävention von Fieber (definiert als Körperkerntemperatur >37,7 °C) für mind. 72 h empfohlen!
Reanimationsbeginn (wenn keine Reaktion und keine normale Atmung vorliegen)
Vorheriges Tasten des Karotispulses nur für medizinisches Fachpersonal bei innerklinischer Reanimation empfohlen
Medikamente
Adrenalin (1 mg) i.v. oder intraossär nach der 3. Schockabgabe, danach alle 3–5 min (nach 5., 7., 9. Schock)
Vorbereitete 10-mL-Spritze mit 1 mg Adrenalin und 9 mL NaCl 0,9%
Amiodaron (300 mg) ebenfalls nach der 3. Schockabgabe (nach 5. Schock evtl. nochmals 150 mg)
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