Fasse in einem Satz die Entgrenzung des Pädagogischen zusammen.
Das Wissen selbst, aber auch Anleitungen und Unterstützungen sich dieses Wissen bzw. Können schrittweise anzueignen, sind heute für alle jederzeit verfügbar (Zugang zu Endgeräten und WLAN unterstellt); das Pädagogische – das Lehren und Lernen – hat sich entgrenzt.
Erläutere/Erörtere mit eigenen Worten den folgenden Begriff: Entgrenzung des Pädagogischen
Früher: Unbekannt war nicht nur das Wissen und Können selbst, sondern auch, was es da zu wissen oder können gäbe.
Pädagogische Entgrenzung:
1) Zugang zu Bildung (Wissen, Fachinformationen…etc.) ist deutlich leichter verfügbar als in der Geschichte
-> durchs Internet, Bücher
-> dadruch, dass nahezu jeder lesen und schreiben kann und so die Informationen verstehen kann
2) Auch die Abhängigkeit und Bindung des Zugangs zu dem besonderen Wissen der Bibliothek an die Begleitung durch eine Lehrkraft hat sich verändert und zunehmend aufgelöst.
-> Schulbücher entstanden und damit eine (immer bessere) Möglichkeit sich ein Wissen im Selbststudium anzueignen -> weniger Abhängig von der Lehrkraft (auch durch Fernsehen oder Radio, Internet (Youtube))
Welche Folgen hat die pädagodische Entgrenzung für Schulen als Zugang zu nicht alltäglichen Lerninhalten?
Woraus ergibt sich die Relevanz der Schule
Notwendigkeit der Shculen nahezu aufgehoben
aber:
Schule muss Anleiten, wie diese Kenntnisse erlernt werden sollen (z.B: Umgang mit ChatGPT, kritisches Hinterfragen von Quellen z.B. wikipedia etc.)
Schule bzw. Lehrkräfte als individuelle Begleitung, die diagnostiziert, empfiehlt, Rückmeldung gibt, aber auch auf- und herausfordert, nicht nur beim einfachen, zufällig-interesseabhängigen Konsumieren stehenzubleiben, sondern sich auch schwierigeren, anderen, höheren Aufgaben zu stellen.
Wichtig ist letztlich nur, dass die Idee und Notwendigkeit eines lebenslangen Weiterlernens in den Alltag einsickert und selbstverständlich geworden ist: Alle sollen das, alle dürfen das und wollen es schließlich auch – und werden dann in ihren Ambiti-onen zu Lernen passend begleitet und unterstützt. Dafür bräuchte es dann sicherlich Anlaufstellen o-der Beratungsorte, die man immer noch Schulen nennen könnte, weil sich dort die Angebote und Zu-gangsmöglichkeiten bündeln.
Offensichtlich braucht es heute sowohl für eine Begegnung mit den traditionellen schulischen Inhalte, aber auch den traditionellen Formen des schulischen Arbeitens nicht mehr zwingend Schule ... auch wenn diesen Inhalten und Arbeitsformen in Schule womöglich noch am sichersten, klarsten und ablenkungslosesten begegnet werden kann: Denn nur hier geht es (anders als im normalen Alltag) schließlich konkret und vorrangig ums Lernen: Time on task! Der zentrale – nicht-alltägliche – Lehrinhalt von Schule wäre somit das Lernen selbst -> Man braucht also einen Ort zum Lernen; einen Ort wo es nur um das Lernen geht!
-> Hieraus ergibt sich die Relevanz der Schule
Diskutiere anhand von selbstgewählten Beispielen ob Schule heute immer noch durch das Merkmal geprägt wird, das “schulische Lerninhalte nicht alltäglich und insofern lebensfern sind” und/oder ob die ursprünlgichen Gründe, weswegen dieses Merkmal für die Schule prägend wurde, auch heute noch gelten.
Das Merkmal ist auch heute prägend, wenngleich es inzwischen weniger um Lesen, Schreiben, Rechnen als um Wissenschaft und Befähigung zur öffentlichen Teilhabe geht.
Dagegen spricht:
Alltäglichkeit von Allgemeinbildung (z.B. Alphabetisierung)
Entgrenzung des Pädagogischen (Von Lexikon bis Youtube)
Didaktik des Motivierens zum Lernen durch persönliche Relevanz
Dafür spricht:
Wertschätzung von Exzellenz / Spitzenleistungen / Meisterschaft
Wachsende Bedeutung von Wissenschaft für die Gesellschaft – als Fähigkeit zum analytisch-abstrakten Denken und Modellieren
Bedeutung außerfamilialer Erziehung für die Gesellschaft – als Basis einer meritokratischen*, freiheitlich-pluralen Demokratie
*meritokratisch: Fachbegriff für das Prinzip des Vergleichs individueller Leistungen als (gerechtes) Verfahren der Auswahl und Zuteilung von Personen auf verschieden ‚wertvolle‘ berufliche und soziale Positionen in der Gesellschaft.
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