CHANCEN UND GRENZEN VON MULTIPERSPEKTIVITÄT

• Perspektivübernahme/Perspektivwechsel =Voraussetzung für die soziale Fähigkeit, die man in alltäglichen Kommunikationssituationen benötigt:

  • Empathie, d.h. die Fähigkeit sich in Menschen hineinzuversetzen, auch wenn einem deren Gedankenwelt

=> Kann wiederum dazu führen, dass Toleranz ausgebildet wird, Stereotypen aufgebrochen werden und ein kritisches Überdenken eigener Wertvorstellungen und Einstellungen stattfindet

• Somit kann ein multiperspektiver Unterricht einen wichtigen Beitrag bzgl. d. Lösens und Vermeidens von Konflikten leisten

• Fähigkeit zum Perspektivwechsel braucht es jedoch nicht nur für die Interpretation historischer Prozesse

—>auch im Umgang mit anderen Menschen

• dieses Gefühl / diese Eigenschaft Empathie

=> Insofern zielt historisch-politisches Lernen auch darauf, dass Menschen besser mit Unterschiedlichkeit, Vielfalt und Pluralität in der Gesellschaft zu Recht kommen

1. Verstehen, dass historisches Verstehen nur durch Empathie möglich ist (Perspektivübernahme)[1]

2. Bewusstsein ü. gesellschaftlichen Kontext/Rahmenbedingungen (d. Verfassers d. Quelle) " zentral für Erklären der Wertvorstellung

3. Verstehen, dass Geschichte = bloße Rekonstruktion -> verschiedene, widersprechende Deutungen/Ansichten ü. Vergangenes akzeptieren (+ vgl. Kontroversität)

4. Bewusstwerden, dass SuS hist. Sachverhalte aus ihrer eigenen Perspektive deuten (vgl. Pluralität)

5. richtigen historischen Urteilen üben.[2]

   • beurteilen, welche Fakten aus dem Inhalt

   • beurteilen sollen, warum und welche Wertevorstellungen und Lebensumstände, etc. zu den Geschehnissen führten

   • beurteilen sollen, ob die vergangenen Vorstellungen und Handlungsweisen überwunden worden sind oder ob sie noch heute eine Rolle spielen

[1] man kann Geschichte bzw. das Vergangene nur verstehen, wenn man sich in die Menschen der Vergangenheit hineinversetzt. Nur (Wertevorstellungen und das sich daraus ergebende Handeln der Menschen zu verstehen)

[2] Zunächst neigen die SuS in der Regel zu einem abwertenden Urteil, da sie ihre Wertevorstellungen und den ihnen bekannten gesellschaftlichen Kontext auf das Vergangene  übertragen, ohne dabei zu differenzieren.

!          Multiperspektivität ist themenabhängig

!          Nicht alle Perspektiven/Positionen können aufgezeigt werden

!          Nicht immer genügend (SuS-angemessene) Quellen zur Verfügung oder müssen von der LP angepasst werden (¹ Authentizität)

!          stets die Heterogenität des Kompetenzlevels innerhalb der Klasse beachten, was die Verwirklichung vom multiperspektivischen Geschichtsunterricht wesentlich erschwert.