Zentral
Bei einem multiperspektivistischen Geschichtsunterricht nehmen die SuS geschichtliches Wissen nicht ungefragt und unreflektiert aus dem Schulbuch oder dem Lehrer entgegen, sondern erarbeiten sich die Geschichte selbst
erarbeiten sich die Geschichte selbst
=> Bereitstellung verschiedener Quellen und Darstellungen. Mit Hinblick auf eine problemorientierte Leitfrage
SuS behutsam zur Multiperspektivität hinführen " so kann richtige handlungs- und erarbeitungsweise gelernt werden
Bewusstsein für Perspektivität schaffen
1) Präsentieren einer monoperspektivischen (irritierende) Quelle
Herausarbeiten der Position/Perspektive des Verfassers[1]
Lehrperson o. die SuS können Quelle mit Gegenposition zur Ursprünglichen verfasse
Bspw. ein fiktiver Brief, ein Tagebucheintrag oder ein Zeitungskommentar sein
2) Einstieg mit geschichtsdidaktisch reflektieren Fragen
sollten klar darauf hinweisen, dass es verschiedene Deutungen zum Thema gibt
Auf diese Weise kann den SuS selbst bewusstwerden, dass Geschichte konstruiert ist und diese Konstruktion von den jeweiligen Deutungen der Quellen abhängig ist[2]
verschiedene, perspektivisch-gegensätzliche Quellen
widersprechende Quellen können für Verwirrung sorgen
Die SuS sollen dann anhand der Quellen deren Gegensätze und Gemeinsamkeiten erarbeiten.
historische Sachverhalte anhand verschiedener multiperspektivischer Quellen erarbeitet werden
Fördert das historische Lernen[3]
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[1] Hilfestellung: Ist der Verfasser ein oder kein Mitglied der Gruppe?“, „Welche Sichtweise hat er auf diese Gruppe?", etc. stellen.
[2] Mögliche Fragestellungen wären beispielweise: Sklaven-Menschen oder Werkzeuge? Alexander- der Große?, Menschenrechte oder Männerrechte?
[3] Die Paradebeispiele für mögliche Inhalte sind der erste und zweite Weltkrieg, der aus französischer, englischer und deutscher Perspektive, aber auch aus Sicht von Soldaten und z.B. Generälen erarbeitet werden könnte.
Einführend durch Interesse, emotionale Beteiligung[1]
"offenen[2], geschichtsdidaktischen Fragen (Lebens- und Gegenwartsweltbezug)
Erarbeitungsphase: Vorstellen v. Quellen (z.B. Stationenarbeit)
—>Fremdverstehen bzw. das Verstehen und das Erarbeiten der multiperspektivischen Quellen
a. Schematische Vorgehensweise: W-Fragen
b. Handlungsorientierte Vorgehensweise: bspw. Rollenspiele, Verfassen v. Quellen stummer Gruppen.
Erweiterung: Verfassen von Quellen historisch stummer
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[1] es gibt dabei zahlreiche Möglichkeiten, wie z. B. als Tafeltext und stummer Impuls, als mündlich vorgetragene Frage oder als Überschrift zu verschiedenen Quellen eines historischen Ereignisses. Wichtig ist nur, dass - wie bereits erwähnt - die SuS emotional beteiligt sein sollten, wie z.B. durch Interesse, Empathie, Irritation, etc.
[2] Oft ist diese Frage so formuliert, dass sie mehrere Antworten zu lassen kann und die SuS auch bemerken, dass sie ganz unterschiedlich beantwortet werden können
Durchführung konkret
Ausgangspunkt =offene Fragen, welche die SuS im Idealfall selber formulieren
Müssen so ausgestaltet sein, dass sie von vornherein unterschiedlich beantwortet werden können
andere Ansichten = zulässig
SuS sollten erkenne, dass es nicht nur eine richtige Antwort gibt und unterschiedliche Deutungen zulässig und erwünscht sind
Fragen werden von SuS mit Hilfe von mindesten zwei unterschiedlichen Perspektiven enthaltenden Primärzeugnissen erarbeitet
Hintergrundnarrationen = notwendig, da sonst z.B. der Eindruck entstehen könne, die Perspektiven wären auf der gleichen Ebene (z.B. dass beide Positionen die gleichen Möglichkeiten hatten, ihre Meinung durchzusetzen)
Hintergrundnarrationen = notwendig,
Handlungsorientierte Formen = hilfreich -" Rollenspiele und ähnliche Darstellungsspiele
SuS müssen nicht über ein umfangreiches (Basis-) wissen zu einem Thema verfügen, um sich multiperspektivisch damit auseinandersetzen
Reiz und Motivation mit der Auseinandersetzung sich widersprechenden Zeugnissen zu einem neuen Thema betont, da dies bei den SuS Neugier weckt und Fragen nach den Hintergründen und Zusammenhängen provoziert
[1] täglichen Gegenständen wichtige Fragen wie z.B. Herrschaft, gesellschaftliche Schicht oder Geschlechter-Ungleichheiten herausarbeiten. Etwas schwieriger ist die Arbeit mit Statistiken. Hier ist es besonders schwer eine bestimmte Perspektivität zu erkennen. Am besten eignet sich vor allem die Arbeit mit historischen Karten. Hier können die SuS sehen, dass auch scheinbar neutrale Dinge immer eine Perspektive beinhalten. Dies eignet sich zum Beispiel beim Thema Weimarer Republik
Für Multiperspektivität = wichtig, dass viele Medien eingesetzt werd0en
Kombinieren von Medien kann zu Irritationen führen " regt Fragen an
Wichtig sind authentische Zeugnisse
sprachliche Medien —> Textsorten (authenische historische Zeugnisse und literarische Bearbeitung
bildliche Medien = verschiedene Bilder mit Perspektivität
Geschichtsdidaktische Fragen an die Geschichte als Hinführung
z.B. Sklaven - Menschen oder Werkzeuge
November . Feiertag oder Trauertag
—>SuS werden von vornherein auf eine unterschiedliche Deutung hingewiesen —> suchen nach unterschiedlichen Zeugnissen zum Sachverhalt, in denen sich unterschiedliche Wahrnehmungen der Zeitgenossen zeigen
=> Deutungscharakter der Geschichte
Deutungscharakter der Geschichte
als Einstieg oder Leitfaden einer Unterrichtseinheit
Präsentation von Geschichte
Geschichte so in Zeugnissen präsentieren, das PErspektivität erkennbar ist und unterschiedliche Sichtweisen möglichst unverkürzt zur Geltung kommen
Motive, Absichten und Ziele Präsentation mind. biperspektivischer Präsentationen beteiligter und betroffener Menschen ggf. = Machtposition,soz. Ungleichheit verdeutlchen
Monoperspektivitöt gelegentlich in erkennbarer Weise aus Perspeltive der Täter und Sieger —> provozierende Einseitigkeit, um Frage nac den Opfern/Verlierern hervozurufen
=> somit Frage nach einer anderen Perspektive = gewohnheit
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