Entwicklungspsychologie
• …befasst sich mit vielfältigen Aspekten der Veränderung eines Menschen über sein Leben hinweg (Biographie).
• Im Kleinkind- und Schulalter werden kognitive, emotionale, körperliche, motorische, sprachliche, moralische Entwicklung sowie soziale Bindung, soziales Verhalten, Identitäts- und Persönlichkeitsentwicklung von Kindern untersucht
Entwicklung ist…
• …die unter Einwirkung äußerer Faktoren erfolgende Entfaltung von Anlagen, wobei die Entfaltung nach einer inneren Gesetzmäßigkeit erfolgt und den äußeren Faktoren die Bedeutung der Auslösung zukommt". (Stern 1923)
• … eine "Abfolge von Veränderungen in einem System, die relativ überdauernde Neuerwerbungen sowohl im strukturellen Aufbau des Systems wie in seiner Funktionsweise beinhalten". (Nagel 1957)
• „…eine nach immanenten Gesetzen (einem Bauplan) sich vollziehende (d. h. nicht umkehrbare, irreversible) Veränderung eines ganzheitlichen Gebildes, die sich als Differenzierung (Ausgliederung) einander unähnlicher Teilgebilde bei Zentralisierung (Unterordnung der Funktionen und Glieder unter beherrschende Organe) darstellt". (Remplein 1958)
• „Kognitive Entwicklung umfasst die Veränderung der Erkenntnisprozesse und des Wissens – der Wahrnehmung des Denkens, der Vorstellung und des Problemlösens“. (Zimbardo 1995).
die 3 wichtigen bereiche der Entwicklung
• Körperliche Entwicklung
• Kognitive Entwicklung
• Emotionale und soziale Entwicklung
• Sie sind nicht voneinander getrennt, vielmehr stehen sie in Wechselwirkung zueinander und überschneiden sich.
Emotionale & soziale Entwicklung
Veränderungen in der Bindung, der emotionalen Kommunikation, dem Selbstverständnis, dem Wissen von anderen Menschen, in den zwischenmenschlichen Fähigkeiten, den Freundschaften, den engen bzw. intimen Beziehungen sowie dem ethischen Verständnis und Verhalten.
Kognitive Entwicklung
• Veränderungen in den intellektuellen Fähigkeiten, einschließlich der Aufmerksamkeit, im Erinnerungsvermögen, im Wissenstand (dem akademischen und dem Wissen über Zusammenhänge im Alltagsleben), der Fähigkeit, Problemlösungsstrategien zu entwickeln, der Phantasie, der Kreativität und der Sprache
Körperliche Entwicklung
• Veränderungen in der Körpergröße, den Proportionen, de, äußeren Erscheinungsbild, den Körperfunktionen, den perzeptuellen und motorischen Fähigkeiten sowie der körperlichen Gesundheit.
die wichtigen Lebensabschnitte in der emschlichen ENtwiklung über die Lebensspanne
Entiwkclung über die Lebensspanne
Die Entwicklung über die Lebensspanne verläuft eher wie die Äste eines Baumes, die sich in verschiedene Richtungen ausstrecken. Viele potentielle Richtungen sind möglich, abhängig von den Entwicklungsumwelten, die den Lebensverlauf der Einzelnen beeinflussen. Jeder Ast repräsentiert eine mögliche Fähigkeit innerhalb der Hauptentwicklungsbereiche. Die Überschneidung der Äste bedeutet, dass diese Bereiche – der körperliche, der kognitive und der sozialen – zusammenhängen.
Die Entwicklung aus der Sicht der Entwicklungspsychologie über die Lebensspanne
kontinuierliche Entwicklung
Manche Theoretiker sind der Meinung, dass die Entwicklung ein geradliniger, kontinuierlicher Prozess ist, in dem das Individuum schon vorhandene Fähigkeiten erweitert.
Diskontinuierliche ENtwicklung
Andere Theoretiker wiederum glauben, dass Entwicklung sich in diskontinuierlichen Stufen abspielt. Der Mensch verändert sich sehr schnell, wenn er gerade in eine höhere Ebene eingetreten ist, während er sich danach eher ein wenig verändert. Mit jeder neuen Stufe, die erreicht wird, reagiert der Mensch auf seine Umwelt auf eine qualitativ andere Art und Weise.
Anlage- Umwelt- Debatte
Anlage—Umwelt—Debatte
☞angeboren oder gelernt?
• zu welchen Anteilen sind biographische Erfahrungen, die für die Entwicklung eines Individuums relevant sind in den genetischen Strukturen verankert?
• es zeigt sich ein wellenförmiger Verlauf von milieuoptimistischen vs. milieupessimistischen / biologischen / genetischen Positionen
• Gewichtung des Einflusses von nature vs. nurture
• viele individuelle Merkmale sind angeboren: Augenfarbe, Haarfarbe, Körpergröße, Aktivität, Vitalität
-> andere biopsychische Faktoren sind Dispositionen, d.h. als Potentiale angelegt
• angeborene Verhaltensweisen sind in der Hauptsache: Reflexe, Automatismen und Instinkthandlungen
• als gelernt definiert man jene Verhaltensweisen, die im Laufe des Lebens durch Erfahrung und Übung erworben wurden
-> wobei diese Änderungen im Zentralnervensystem dauerhaft für einen längeren Zeitraum gespeichert werden
• explizit ausgeschlossen sind in dieser Definition menschlichen Verhaltensänderungen, die durch Reifung, Ermüdung, Drogeneinfluss oder Ähnliches entstanden sind
!Biologische Anpassungsprozesse vollziehen sich in einem anderen Tempo als das Lernen!
• wir sind biologisch optimal an eine Welt angepasst, die in dieser Form nicht mehr vorhanden ist
• „Darwinisten“ verheddern sich in einem argumentativen Zirkel: Alles was überlebt, ist optimal angepasst und was besser angepasst ist, überlebt
• kein Mensch wird je überblicken, wer letztendlich überleben wird
• was heute noch als optimal erscheint, kann morgen schon obsolet sein
Last changeda year ago