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Psychotherapieforschung

LV
by Lara V.

Analyststrategien für den Umgang mit Drop Outs

Intention-to-treat-(ITT-) Analyse

Alle Teilnehmer die man vorher beabsichtigte (intention) zu behandeln (totreat), werden nachher ausgewertet (unabhängig davon, ob die Behandlung auch tatsächlich in der geplanten Form (per protocol) durchgeführt wurde)

 

Per-Protokoll-Analyse/ Completer-Analyse

Datenanalyse mit denjenigen Teilnehmern, die sich prüfplankonform verhalten haben (z.B. alle Therapiesitzungen und Messungen durchlaufen haben)

 

UMGANG MIT MISSING VALUES

Fallweiser Ausschluss:

Ausschluss von Patienten, wenn auch nur ein fürdie Analyse relevanter Wert fehlt (Folge: erhebliche Reduktion der Stichprobe; verfügbareDaten werden ungenügend genutzt)

 

Last Observation Carried Forward (LOCF):

fehlende Werte werden durch den letzten (zeitlich vorausgehenden) real beobachteten Wert des Teilnehmers ersetzt (Folge: Bei einfachem Prä-Post-Vergleich Unterschätzung der wahren Effekte).

 

Ersetzung durch Lagemaße:

Ersetzen von Missing Values mit den Mittelwerten oder Medianwerten der jeweiligen Interventionsgruppe oder Gesamtstichprobe

è (Folge: künstliche Reduktion der Varianz, Risiko der Verzerrungen von Daten)

 

Paarweiser Ausschluss:

statistische Verfahren, die auf Korrelationsmatrizen basieren (= relevante Zusammenhängekönnen z.T. trotz fehlender Werte über die jeweils paarweise kompletten Beziehungen zwischen Variablen geschätzt werden)

 

MissingValues Replacement-Verfahren:

Bei Zufallsverteilung von Missings(M(CAR) regressionsanalytische Schätzung fehlender anhand vorhandener Werte (selbe Variable zu anderen MZP oder andere Variablen, die mit dem Outcome assoziiert ist). Fehlerterm berücksichtigt, reduziert Varianzunterschätzung.

 

Multiple-Imputations-Verfahren:

Mithilfe vorhandener Daten werden überiterative Schätzprozeduren mehrere Schätzer für jeden fehlenden Wert berechnet. Fehlende Werte werden durch Schätzer ersetzt („imputiert“) und mehrere vollständige Datensätze(„Iterationen“) erzeugt. Statistische Auswertungen über mehrere vollständige Datenmatrizen, d.h. Verteilung relevanter Testwerte. Aus dieser Verteilung lässt sich dann (z.B. über Mittelung, siehe „Rubin‘sRules“) der beste Schätzer für den „wahren Wert“ ableiten

 

Mehrebenenanalyse(Hierarchisch Lineare Modelle):

Für jeden Patienten wird eine Steigung für den Verlauf der Werte auf dem Erfolgsindikator berechnet. Diese Steigungen können aggregiert und so zum Vergleich der Verläufe verschiedener Patienten-(bzw. Behandlungs-) Gruppen herangezogen werden.

 

è Vorteil: Multilevel-Analyse relativ unabhängig von der Anzahl der Messzeitpunkte (z.B. Session-Monitoring, ambulatorisches Assessment)

 

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Lara V.

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