kritischer Rationalismus (-> Karl Popper)
zwei Grundprobleme wissenschaftliche Methoden:
Induktionsproblem
wie kann man von Beobachtungen singulärer Ereignisse auf allgemeine Gesetze schließen?
Abgrenzungsproblem
wie lässt sich Wissenschaft von Metaphysik/ Alltagsweisheit abgrenzen?
-> Lösung= Falsifikation
Induktionsprinzip= Beobachtungen werden zu Gesetzen verallgemeinert (empirische Beobachtung -> theoretische Gesetzmäßigkeit)
Bedingungen: große Anzahl von Aussagen, Wiederholung unter verschiedenen Bedingungen, keine Beobachtung widerspricht, kein Einzelfall
-> Kritik: was ist große Anzahl/ verschiedene Bedingungen/..
Deduktionsprinzip= Schluss vom Allgemeinen auf Besonderes (Theorie -> empirische Vorhersage)
-> Falsifikationismus:
Theorien werden falsifiziert, wenn Fälle gefunden werden, die dieser widersprechen
Annahme der Gültigkeit bis Gegenteil bewiesen wird
-> Falsifikationsprinzip
Deduktiv-nomologische Erklärung (DN-Erklärung)
Explanans (Gesetz, Hypothese, Randbedingungen)
Explanandum (das zu klärende Ereignis)
Explanandum wird logisch aus Explanans abgeleitet (Deduktion)
-> muss sich dann aber auch in Praxis bestätigen (Falsifikationismus, sonst verwerfen/ ändern)
PTE-Schema= Problem -> Theorie -> Empirische Prüfung (bei Falsifikation erneut)
Wie lässt sich Wissenschaft von Metaphysik und Alltagsweisheit abgrenzen?
wiss. Aussagen müssen falsifizierbar sein
Bedingungen: logische Form/ Konsistenz der Theorie, empirische Gültigkeit (Verifikation vs Falsifikation)
⚡ Metaphysik (keine empirisch beobachtbaren Phänomene)
raffinierter Falsifikationismus (-> Imre Lakatos)
naiver Falsifikationismus: Falsifikation= verwerfen
methodologischer/ raffinierter Falsifikationismus:
Kerntheorie prüfen (DN-Schema)
Basissätze (=Daten/.. als Ausgang für Forschung) prüfen (Hintergrund-/ Instrumententheorie)
bei Falsifikation= Wiederholung, Anpassung, Akzeptanz Anomalien (kein direktes Verwerfen)
-> Basissätze werden vorläufig akzeptiert, wenn:
intersubjektiv beobachtbar
nicht im Widerspruch zu anderen Basissätzen
mit entsprechendem methodischen Fachwissen gewonnen
Forschungsprogramme:
neuer Ansatz zu raffinierter Falsifikation
Heuristik= Vorgehensweise für Lösungen von allgemeinen Problemen für die keine eindeutige Lösungsstrategie bekannt sind und/oder für die die Erarbeitung einer Lösungsstrategie zu aufwendig wäre, Orientierung
harter Kern= zentraler Bestandteil genutzter Theorie, nicht veränderbar
-> negative Heuristik (unter welchen Bedingungen dürfen Grundannahmen nicht verändert werden, wie sollte man also nicht vorgehen?)
Schutzgürtel= Annahmen, die verändert werden dürfen ohne dass das Forschungsprogramm verworfen wird
-> positive Heuristik (unter welchen Bedingungen das Forschungsprogramm weiterentwickelt werden kann, wie sollte man vorgehen)
Forschungsprogramm sollte dabei progressiv, nicht degenerativ sein (neues Programm sollte auch Probleme des alten erklären können)
weiterer Wandel wissenschaftlicher Paradigmen
Phasenmodell (-> Thomas Kuhn) betont Unterschiedlichkeit Wissenschaft, Methoden, Theorien über Geschichte hinweg -> Umgang von Konflikten
Methodenanarchismus (-> Paul Feyerabend) kritisiert die Vorstellung von einem einheitlichen wissenschaftlichen Fortschritt/ Theorie
Objektivität in der Wissenschaft
Werturteilsstreit:
empirische Aussage vs Werturteil
welche Rolle spielen Werte in Wissenschaft?
-> Wissenschaft ist nicht wertfrei!
(diese müssen aber transparent, überprüfbar sein)
Werturteil in Untersuchungsgegenstand+ Entdeckungszusammenhang= unbedenklich/ zu reflektieren
Werturteil in Begründungszusammenhang= nicht akzeptiert, Objektivität!
Werturteil in Verwertungszusammenhang= muss transperent gemacht werden
-> Lösung= intersubjektive Nachprüfbarkeit (Transparenz)
-> Konstruktivismus= alle Wahrnehmung von der Außenwelt ist eine subjektive Konstruktion/ Interpretation
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