Übertragung
Die Inszenierung komplexer innerer Verhältnisse im Hier-und-Jetzt der therapeutischen Beziehung nach dem Vorbild eines Rollenspieles. Patient weist Rollen zu.
Gegenübertragung
Der Übertragung korrespondierenden Prozesse auf Therapeutinnenseite. Z.B. Fantasien, Stimmungen, Impulse, Verhaltensweisen etc..
konkordante Gegenübertragung
Identifizierung des Therapeuten mit den unbewusste Ich-Zuständen des Patienten
komplementäre Gegenübertragung
Identifiziuerung des Therapeuten mit den Objekten des Patienten
Übertragungsneurose
Neuauflage der neurotischen Symptomatik, bei der sich die inneren Konflikte des Patienten in der Beziehung zum Analytiker entfalten
Widerstand
Alle unbewussten, vorbewussten und bewussten Kräfte, die sich gegen den Fortschritt in der Behandlung stellen
Ich Widerstände
Verdrängungswiderstand (Widerstand gegen das Bewusstwerden des Unbewussten)
Übertragungswiderstand (Widerstand gegen das Bewusstwerden der Übertragung oder gg ihre Auflösung)
Widerstand aus dem sekundären Krankheitsgewinn (Widerstand gg den Verzicht auf Befriedigung und Erleicherung)
Es-Widerstand
Widerstand aller Triebregungen gg jegliche Form der Änderung ihrer Äußerungsmodalitäten und dagegen, einmal erlerntes und Gebahntes wieder aufzugeben
Wiederholungszwang: unbewusste Tendenz, leidvolle Erfahrungen immer wieder aktiv herzustellen und damit Vertrautes zu wiederholen
Über-Ich Widerstand
Entstammen aus dem Schuldbewusstsein oder dem Strafbedürfnis des Patienten, welche sich jedem Erfolg widersetzen
z.B. negative therapeutische Reaktion: Immer wenn Fortschritte passieren, stellt sich eine Verschlimmerung ein
Gegenübertragungswiderstand
Therapeut nimmt Übertragungsangebot des Patienten nicht an
Agieren
Bewusstlos handeln anstatt reflektiert zu reden; Patient kann in impulsive Handlungsarrangements verstricken
Regression
Patient gestaltet Übertragungssituation entsprechend eigener unbewusster und biographisch bestimmter Beziehungsfantasien
maligne Regression
Regression ist nicht auf das therapeutische Setting begrenzt
Freie Assoziation
Prinzip der freien Selbstdarstellung des Patienten
Grundregel der Psychoanalyse
Abstinenz
Therapeut und Patient nutzen sich nicht gegenseitig zur Befriedigung ihrer Beziehungs- und Triebwünsche
nicht agieren, sondern sprechen
Gleichschwebende Aufmerksamkeit
Therapeut hört Patienten auf eine Art und Weise zu, in der kein Element seiner Erzählung von vorneherin bevorzugt behandelt wird. Verleugnung von Gedächtnis, Wünschen und Verstehen-Wollen.
gleichschwebende Bereitschaft zur Rollenübernahme
spielerische Reaktionsbereitschaft des Therapeuten, sich auf das Spiel des Patienten einzulassen
Techniken der Psychoanalyse
Konfrontation
Klarifikation
Deutung
Durcharbeiten
Therapeutin macht den Patienten auf ein Phänomen aufmerksam (Schweigen, zu spät kommen …). Es wir dem bewussten Ich des Patienten zur Verfügung gestellt.
Das im Aufmerksamkeitsfokus stehende Phänomen wird näher untersucht und gewinnt an Kontur sowie Textur. (Was passiert beim Schweigen?)
Deutung (Formen)
Inhaltsdeutung
Übertragungsdeutung
Widerstands- oder Abwehrdeutung
Verbalisierung einer Hypothese über einen unbewussten Sinnzusammenhang (Sie schweigen, weil sie möchten, dass ich mich um sie bemühe).
Ein Phänomen wird aus dem Kontext der Erzählung heraus gedeutet. Im Hier und Jetzt oder bezogen auf die Biographie möglich.
In TP vorherrschend
Ein Phänomen word aus dem Kontext der aktuellen Übertragung/Gegenübertragung heraus gedeutet (“Ich fühle mich von Ihnen bevormundet”).
Deutung des Bewältigungs- und Abwehrverhaltens innerhalb der Therapie.
In der Analyse vorherrschend
Andauernde und wiederholte Arbeit gegen den Wiederholungszwang.
Takt
Richtige Form und richtigen Zeitpunkt für eine Deutung wähle. In der Analyse sehr wichtig.
Containing (Bion)
Konzept der Behälterfunktion des Therapeuten. Sichtweise: Eine Person kann einen Teil einer anderen Person enthalten.
Therapeut muss das Unverdauliche, das Nicht-Symbolisierungsfähige in sich aufnehmen und dem Patienten in Form einer Deutung zurückgeben
Holding Function (Winnicott)
Herstellung einer haltenden, von vorneherin nicht traumatisierenden, aber auch nicht beengenden Umgebung, in welcher neue Erfahrungen möglich werden.
Korrigierende emotionale Erfahrung
Entwicklungsbedingte Defizite werden im Hier und Jetzt im Sinne einer Nachreifung repariert.
Regressionsbegrenzung
Durch Behandlung im Sitzen, niedrige Frequenz, aktivere und direktere Haltung des Therapeuten, Fokus auf Inhaltsdeutungen
Fokusbildung
Beschränkung auf einen bedeutsamen Konfliktbereich und dessen beziehungsdynamischen Hintgergrund.
Klassische Psychoanalyse = gleichschwebend und tendenzlos
OPD = Festlegung von maximal 5 Foki
Strukturgebende und haltende Intervention
Angewandt bei strukturell beeinträchtigten Personen oder in akuten Krisensituationen (Entsoannungstechniken, Imagination, Ressourcen, Entpathologisierung)
Prinzip Antwort
Selektive authentische Mitteilung der Therapeutin über das eigene Gegenübertragungsgefühl: “Ich bedauere, dass ich Ihnen bisher nicht mehr helfen konnte”
Prinzip Deutung
Form der Deutung; Formulierung einer Form der Deutung
Prinzip Metakommunikation
Gemeinsame Exploration des Hier-und-Jetzt; Verbesserte Fähigkeit zur Selbstwahrnehmung
Prinzip Gegenübertragungswiderstand
Defensive Gegenaggresion des Therapeuten zur Aufrechterhaltung eines ausreichenden Selbstbildes
Prinzip Support
Entpathologisierung, Ressourcenorientierung, Nachreifung zur Übernahme von Hilfs-ich Funktionen
Psychoanalyse im modifizierten Setting
Verfahren zur Behandlung von strukturellen Störungen
Bedient sich regressionsbegrenzender, strukturgebender und entwicklungsfördernder Interventionen (wie TP)
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