Was ist Wissen?
die gerechtfertigte, wahre Meinung (Platon)
die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten einer Person, die diese zur Problemlösung einsetzt (BWL)
an eine Person gebunden, nie eigenständig
theoretische Kenntnisse und praktische Erfahrungen
auf Basis von Daten und Informationen entstanden
die Basis effektiven Handelns
Erläutere den Unterschied zwischen Daten, Informationen und Wissen
—> Daten sind durch Ordnungsregeln verbundene Zeichen.
—> Informationen sind verdichtete und interpretierte Daten.
—> Wissen entsteht durch die Aufnahme und Kombination (Vernetzung) von Informationen durch einen Menschen.
—>Wissen kann aber auch durch kreative Akte, „unabhängig“ von Daten und Informationen, entstehen
Wie kann man Wissen kategorierisieren?
Erläutere den Unterschied zwischen individuellem und kollektiven Wissen
Individuelles Wissen = Wissen, welches an eine Person gebunden ist
Kollektives Wissen = Wissen, welches an eine Personengruppe oder eine Organisation gebunden ist
—> Umwandlung in beide Richtungen erfolgskritisch für eine Organisation
Erläutere den Unterschied zwischen implzitem und expliziten Wissen
Sowohl individuelles als auch kollektives Wissen liegen in impliziter und expliziter Form vor
Implizites Wissen = intuitiver Teil des persönlichen Wissens bzw. informeller Teil des kollektiven Wissens
—> Schwer weiterzugeben, kaum in Sprache zu fassen
—> Auch „embodied knowlegde“ genannt
—> unbewusst, “Bauchgefühl”
—> ca. 85-90%
explizites Wissen = systematischer, artikulierter Teil des persönlichen Wissens bzw. formeller Teil des kollektiven Wissens
—>Allgemein-, Fachwissen und Fakten
—> Aufnahme, Übertragung und Speicherung außerhalb von Personen möglich
—> „disembodied knowlegde“
—> dokumentierbar
—> kodifizierbar
—> weiterzugeben
—> ca. 10-15%
Warum gewinnen „Wissen“ und „Lernen“ immer mehr an Bedeutung?
technischer Fortschritt
—> erleichtert Zugang zu Informationen
—> steigert Vernetzung
Höhere Vernetzungsdichte führt zu exponentiellem Wachstum des Wissens, „Halbwertszeit“ des Wissens nimmt immer mehr ab
—>Um 1800: ca. 100 Jahre bis zur Verdoppelung des Wissens
—> Um 2000: ca. 4 Jahre bis zur Verdoppelung des Wissens*
—> IT-Sektor: Wissen nach ca. 1,5 Jahren veraltet**
Höhere Innovationsraten folgen daraus
—> Notwendigkeit für Individuen und Organisationen, schneller und mehr zu lernen um Wettbewerbsvorteile zu erlangen
Wie verläuft das Management von Wissen? Wie war es früher und wie ist es heute?
Wissen ist an Menschen gebunden und kann daher nicht direkt gemanagt werden
Früher:
—> Management von Daten und Informationen
—> Kennzahlen zur Erfolgsmessung waren häufig Anzahl von Dokumenten, Downloads etc.
—> eigentliche Protagonisten ausgeblendet
Heute:
—> Integration von Mensch, Organisation und Technik
—> Gestaltung von Rahmenbedingungen und Infrastruktur zur Unterstützung von Wissensgenerierung und Wissensaustausch
—> Wissensfreundliche Unternehmenskultur
Wie funktioniert die Integration von Mensch, Organisation und Technik?
Welche psychologischen Aspekte sind bei der Wissensverbreitung zu beachten?
Was ist bei der Wissensspeicherung bzw. -verortung zu beachten?
Häufig: Ort der Wissensentstehung ≠ Ort der Wissensnachfrage
Verringerung dieses Problems durch elektronische (Speicher-)Medien und lokale Wissenszentren
Austausch von explizitem Wissen auch über große Entfernungen möglich
In persönlicher Kommunikation kann jedoch auch implizites Wissen übertragen werden
Erläutere die Managementaspekte von “Wissen” und “Zeit”
Zeit i.S.v. Zugriffsgeschwindigkeit
Notwendiger Wissensträger (Mensch oder technisches Medium) nicht immer unmittelbar im Zugriff
Zeit i.S.v. Aktualisierungsgeschwindigkeit
Vorhandenes Wissen ist nicht immer auf dem aktuellen Stand kodifiziert und damit nicht für alle Bedarfsträger/innen im Zugriff
Ggf. veraltete Informationen als Entscheidungsgrundlage
Definiere Wissensmanagement
Wissensmanagement umfasst alle strategischen und operativen Tätigkeiten und Managementaufgaben, die auf den bestmöglichen Umgang mit Wissen abzielen
Wissen als zusätzlicher volks- und betriebswirtschaftlicher Produktionsfaktor neben Arbeit, Kapital und Boden (Knowledge based view of the firm)
Grenze Wissensmanagement und Qualitätsmanagement voneinander ab
„Wissensmanagement setzt Qualitätsmanagement voraus und Qualitätsmanagement braucht Wissensmanagement.“
—> Zahlreiche Überschneidungen
Informationen und Wissen als Grundlage der Tätigkeiten in Organisationen
Förderung von Maßnahmen zur Steuerung dieser Ressourcen
Beschäftigte als Wissensträger im Mittelpunkt der Betrachtung
—>Wissens- und Qualitätsmanager/innen häufig in einer Person vereint
Wird WM für ökonomisches & qualitatives Handeln benötigt?
Grenzen Sie Erfahrungsmanagement von Wissensmanagement ab
Wissensmanagement
Auch rein „theoretisches“ Wissen
Meist explizites Wissen
Unterstützung der Wissensbildung und Wissensverbreitung
Erfahrungsmanagement
Nutzung des vorhandenen Wissens für richtiges Handeln
Nutzung von Erfahrungen Anderer
Lernen aus Fehlern und Best Practices
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