Resonanz
„Umweltereignisse führen nur dann zu einer Sequenz von Reaktionen im System, wenn dies nach den eigentümlichen Strukturbedingungen dieses Systems möglich ist.“ (49)
Bedingungen für Resonanz:
Kommunikation
Differenzierung in Teilsysteme
vgl. Schütz: Pluralisierung von Weltzugriffen
Funktionale Differenzierung
Resonanz in Luhmanns Theorie bezieht sich auf die Art und Weise, wie ein soziales System auf Impulse, Informationen oder Ereignisse aus seiner Umwelt reagiert. Ein System kann nur auf diejenigen Impulse reagieren, die es aufgrund seiner eigenen Struktur wahrnehmen und verarbeiten kann. Alles, was außerhalb dieser Wahrnehmungsfähigkeit liegt, bleibt für das System irrelevant.
Gesellschaftliche Differenzierung
Was sind Funktionssysteme?
Sind von außen nicht-steuerbar autonom
Erfüllen eine sonst unerfüllbare Funktion
Ansprechung des Systems ablesbar
Binäre Codes teilen Informationen in systemrelevant und nicht-systemrelevant
eigene Typik der Informationsbearbeitung und damit auch eine eigene Realitätskonstruktion“ (Luhmann 1990: 177)
Codes = Nach welcher Logik fnktioniert das System und worauf legt es Wert?
Problem: Übersetzungsleistungen zwischen Systemen
Programme = „Strukturen, die es ermöglichen, richtiges und unrichtiges (oder brauchbares und unbrauchbares) Verhalten zu unterscheiden“ (55)
Risiko und Risikovermittlung
(Empfundene) Willkür bei der Festlegung rechtlicher Reglungen
Bsp. Inzidentwert und Strengere Richtlinien ab Überstreitung der 50
„Die sozialwissenschaftliche Risikoforschung kann außerdem sagen, daß Risikoaneignung sehr stark streut und durch die Regulierung selbst verändert wird. Die Menschen rasen über die Autobahnen und kaufen Aktien, füllen ihre Lungen mit Rauch, gehen Ehen ein, amüsieren sich in Spiellokalen oder als Hell‘s Angels: Wenn ihnen aber ein Risiko zugemutet wird, wenn über ihre Köpfe hinweg Flugzeuge landen oder in der Nähe eine chemische Fabrik errichtet wird, protestieren sie oder versuchen zumindest, ihre Risikobereitschaft so teuer wie möglich zu verkaufen.“ (58 f.)
Ökologische Gefährung und Kommunikation
“Die Grünen haben also völlig recht, man kann ihnen nur nicht zuhören. Ihre Ziele lassen sich nicht, oder nur auf dem üblichen Weg des störenden Rauschens, in die Kommunikation der Funktionssysteme überführen.“ (62)
Angstkommunikation
„Es gibt daher auch keine privilegierten Positionen, von denen aus Normen oder Perfektionsvorstellungen mit Verbindlichkeit für alle Funktionssysteme kommuniziert werden könnten. Als Ersatz dafür scheint sich die Kommunikation von Angst anzubieten. Die Kommunikation von Angst hat den Vorzug, immer authentisch zu sein (denn man kann niemandem, der sagt, daß er Angst habe, bestreiten, daß dies so sei). Sie kann sich anhand ökologischer Themen zugleich als Angst für andere, als stellvertretende Angst darstellen und so moralische Ansprüche erheben. Und Angst ermöglicht Unterscheidungen, also Schematisierungen anhand der Frage, ob etwas die Angst vermehrt oder vermindert.“ (Luhmann 1996: 62)
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