Wann ist es nötig Handlungen einzuschleifen? (3)
wenn einmaliges Besprechen oder Demonstrieren einer Handlung nicht ausreicht
durch vielfältiges Wiederholen können
Unterscheidung zwischen stumpfen Wiederholen und Techniken des Einschleifens
Was sind mögliche Beispiele für einschleifbare Handlungen? (4)
Benutzung eines externen Hilfsmittels (z. B. Einkaufsliste, Wegbeschreibung, Gedöchtnisbuch, Checklisten etc.)
Handlungsroutinen = starre Abfolge von Handlungen, die in einer bestimmten Situation automatisch ausgeführt werden (z. B. Verhalten beim Straße überqueren, Suchen von Waren im Regal, lesen von Hinweisschildern)
Handlungskette = eine Abfolge von Einzelhandlungen, die eine nach der anderen eingeübt werden kann (z. B. Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, Kinobesuch, Bewerbung)
-> verhaltenstherapeutische Techniken werden eingesetzt, die miteinander kombiniert werden können
Was für Techniken des Einschleifens gibt es? (4)
Verstärkerplan
Shaping
Chaining
Selbstinstruktion
Was ist ein “Verstärkerplan”? (4)
wenn Klient_in eine Handlung zwar ausführen kann, dies aber selten spontan tut
Therapeut_in verstärkt nach bestimmten Regeln die Handlungen, wodurch die Wahrscheinlichkeit des Ausführens steigt
wirksame und stets verfügbare Verstärker sind: Zuwendung, Aufmerksamkeit, Lob, Bestätigung
erst kontinuierliche Verstärkung - dann intermittierende Verstärkung
Was ist “Shaping”? (3)
stufenweise Annäherung an das Zielverhalten
der kleinste Schritt in die richtige Richtung wird bestätigt
wie klein die Stufen gewählt werden, hängt vom Klient_in ab
Was ist “Chaining”? (3)
Backward Chaining = das letzte Glied einer Handlungskette wird zuerst eingeübt
alle Handlungsschritte, die vor dem derzeitigen Therapieschritt liegen, werden von Therapeut_in kommentarlos unterstützt, falls es zu Schwierigkeiten kommt
Vorteil: Therapie endet immer mit einem Erfolgserlebnis
Was ist “Selbstinstruktion”? (3)
es werden mit dem/r Klient_in handlungsleitende Selbstaussagen eingeübt
zunächst spricht Therapeut_in laut - dann spricht der/die Klient_in zunächst laut - dann leise - dann “innerlich”
wichtig ist, die exakte Wortwahl des/r Klient_in zu übernehmen
Wie kann der Therapeut als therapeutisches Instrument fungieren? (6)
Wirksamkeit der therapeutischen Intervention hängt davon ab, was Therapeut_in:
tut oder nicht tut
sagt oder nicht sagt
die Art und Weise, wie er/sie handelt
Cueing
Coaching
Modelling
Was ist “Cueing”? (5)
zu einer Handlung durch gestufte Hinweise/Schlüsselbegriffe hinführen
unspezifscher Cue: “Da war doch noch was?”
weniger unspezifischer Cue: “Haben Sie etwas dabei, was helfen könnte?”
spezifischer Cue: “Könnte der Notizzettel jetzt helfen?”
Instruktion: “Nehmen Sie den Notizzettel und lesen Sie ihn vor.”
Was ist “Coaching? (4)
in problematischen Situationen steht der/die Therapeut_in direkt hinter dem/r Klient_in und sagt, was zu tun ist
verbal
führen der Hände
symbolisches “Rücken stärken” (“Ganz ruhig!”, “Umschreiben Sie das Wort, das Ihnen nicht einfällt!” etc.)
Was ist “Modelling? (4)
Therapeut_in macht Zielverhalten exakt vor und fordert Klient_in zur Nachahmung auf
hartnäckiges mit dem Finger auf etwas zeigen
lautes Antworten: “Ja!”, “Nein!” etc.
auf Wünsche bestehen, bis erwünschte Ware eingepackt wurde
Welche Funktionen hat eine therapeutische Gruppe? (3)
Wir-Funktion = beziehungsloses Dasein in kommunikatives Gruppengeschehen umwandeln, Mensch muss soziale Fähigkeiten aktivieren, um ein “WIr” zu finden
Feedbackfunktion = Verhalten des Einzelnen hat Auswirkungen auf das Gruppengeschehen -> Reaktionen, erfahren wie man auf andere wirkt, sein Verhalten besser wahrnimmt und kontrolliert
Gefühlsverstärkende Funktion = beeinflusst sich gegenseitig in ihren Emotionen, Affekte verstärken sich gegenseitig
Was ist eine “Gruppe”? (1)
= Mehrzahl von Personen in direkter Interaktion über eine längere Zeitspanne bei Rollendifferenzierung und gemeinsamen normen verbunden durch ein Wir-Gefühl
Welche Bedeutung hat eine Gruppe in der Therapie? (2)
der Mensch ist seit seiner historischen und individuellen Existenz darauf angewiesen Mitglied einer bergenden gruppe zu sein
der Mensch wird in Gruppen sozialisiert
Was ist eine “Primärgruppe”? (4)
= Personengruppen im direkten Umfeld des Individuums, zu denen zugehörig fühlt (face-to-face-relations) -> Familie, gute Freunde, Nachbarn
zeigen eine soziale Struktur, entwickeln soziale Normen, haben eine gewisse Beständigkeit
zeitlich die ersten Gruppen und daher prägend für die Entwicklung
eher klein und überschaubar, der Kontakt ist vorwiegend direkt und häufig emotional, man fühlt sich wohl und zu Hause
Was ist eine “Sekundärgruppe”? (1)
= Personengruppen, die nicht die Merkmale von Primärgruppen aufweisen, hier kommt es auf Zielsetzungen, relevante einzelne Fähigkeiten und Interessen an -> Schulen, Betriebe, Vereine, politische Parteien
Was beschreibt die “Gruppendynamik” nach Schindler? (2)
kann der Analyse von Gruppensituationen dienen und Hinweise für den/die Therapeut_in geben, inwieweit er/sie Einfluss auf das Gruppengeschehen nehmen sollte
beschäftigt sich mit der Rollenverteilung in Gruppen
Welche 4 Gruppenpositionen werden unterschieden? (4)
Alpha-Position
Gamma-Position
Omega-Position
Beta-Position
Schreibe die Alpha-Position. (4)
trägt die Verantwortung
stößt Gruppenaktivitäten an
vertritt die Gruppeninteressen
kann sich den Dienst der Gruppe stellen, aber auch eigennützig und angeberisch sein
Schreibe die Gamma-Position. (4)
Anhänger_in von Alpha -> kein Alpha ohne Gamma
stützt Alpha in seinem/ihrem Tun
übernimmt Ansichten/Positionen/Anregungen des Alpha
jemand der/die in die zweite Reihe zurücktreten kann und keine Führungsrolle erhebt
Schreibe die Omega-Position. (4)
Außenseiter_in
äußert sich kritisch und bezieht Gegenposition zur Gruppe
weit frühzeitig auf Probleme hin
kann als störend empfunden und zum Südenbock werden
Schreibe die Beta-Position. (4)
Expert_in
wird bei fachlichen Fragen herangezogen
ist emotional weniger beteiligt, hat auch Kontakte außerhalb der Gruppe
hat Kontakt zu Alpha und Gamma und wird akzeptiert und eher als bereichernd empfunden
Was sind Merkmale der Einzeltherapie? (3)
Klient arbeitet mit Therapeut allein in einem Raum
hohes Maß an Aufmerksamkeit, Zuwendung, Unterstützung
z. B. bei akut psychotischen oder manischen Klienten
Was sind Merkmale der Einzeltherapie in der Gruppe? (4)
mehrere Klienten arbeiten gleichzeitig in einem Raum
jeder Klient hat eine eigene Aufgabe
Unterstützung durch den Therapeuten ist geringer
Klienten können für sich selbst arbeiten und sich zurückziehen oder mineinander in Kontakt treten und sich gegenseitig helfen
Was sind Merkmale der Partnerarbeit? (4)
zwei Klienten arbeiten gemeinsam an einer Aufgabe
der Therapeut muss sein Maß an Unterstützung anpassen und ist nicht Teil der Gruppe
verlangt ein hohes Maß an Auseinandersetzung
kann als Vorstufe zur Gruppenarbeit genutzt werden
Was sind Merkmale der Gruppenarbeit? (5)
eine Gruppe von 3-12 Mitgliedern erhält eine Aufgabe
Absprachen erforderlich
mehrere Klienten können an einer Aufgabe arbeiten oder einzelne Ergebnisse werden zusammengefügt
homo- oder heterogen
Was sind Merkmale der Gemeinschaftsarbeit? (4)
seltene Sonderform der Gruppenarbeit
intensive Interaktion, Absprachen erforderlich
alle Klienten arbeiten gleichzeitig an einer gemeinsamen Aufgabe
Was sind Merkmale der Projektgruppe? (4)
Form der Gruppenarbeit über mehrere Therapieeinheiten (mindestens 3)
Klienten planen selbst die Arbeit und führen sie aus
Therapeut hat eine unterstützende Funktion, leitet Nachbesprechungen bzw. Auswertung der Arbeit
über einen längeren Zeitraum
Was sind “homogene Gruppen”? (4)
Teilnehmer haben viele Gemeinsamkeiten
Gruppen finden leichter zusammen
große Identifikation und Verständnis
mehr gegenseitige Unterstützung
Was sind “heterogene Gruppen”? (3)
Teilnehmer unterscheiden sich in persönlichen Merkmalen
Gruppenzusammenhalt muss erst erarbeitet werden/muss sich finden
höhere Anforderungen an die Teilnehmer, um z. B. Gemeinsamkeiten zu entdecken
Welche Voraussetzungen müssen für eine Gruppe erfüllt sein? (4)
3-12 Mitglieder
gemeinsames Ziel
über längeren Zeitraum
Teilnehmer stehen in wechselseitiger Beziehung zueinander
Was muss der Therapeut bei der Vorbereitung/Vorüberlegungen von Gruppentherapie beachten? (7)
Gruppenzusammensetzung
Raumangebot/-gestaltung
Material (besorgen, bereitlegen)
Barrierefreiheit
Ziele (mit Klienten formulieren)
Themen-/Aufgabenstellung, ggf. Vorgabe
Zeitraum/-einteilung, Pausen
Was muss der Therapeut bei der Einstiegsphase der Gruppentherapie beachten? (5)
Begrüßung/Kennenlernen
Überblick geben/Aufgabe stellen, Regeln klären
Gelegenheit zum Fragen geben
Sicherheit vermitteln
Struktur geben
Was muss der Therapeut bei der Arbeitsphase der Gruppentherapie in Bezug auf die Gruppe beachten? (8)
gutes Arbeitsklima
Konflikte wahrnehmen, vermitteln
beobachten, selbstständig arbeiten lassen
für Fragen/Hilfestellung zur Verfügung stehen
auf Zeiteinteilung achten (z. B. Pausen)
Aufgabenverteilung
Gruppendynamik, Rollendifferenzierung
Zwischenstand (Feedbackgespräch)
Was muss der Therapeut bei der Arbeitsphase der Gruppentherapie in Bezug auf Einzelne beachten? (5)
beobachten
zurückhaltende Teilnehmer einbeziehen
Arbeitsverhalten (z. B. Pünktlichkeit, Sorgfalt)
Konzentration, Ausdauer usw.
Was muss der Therapeut bei der Auswertungsphase der Gruppentherapie beachten? (8)
Reflexion leiten (Ziele erreicht?)
Meinungen/Erfahrungen austauschen
Zusammenfassung geben (Umgang etc.)
Rückmeldung geben (Klient-Therapeut)
Abschied
Einzelne in ihren Stärken bekräftigen
Ausblick
Therapeut: War die Aufgabe der Gruppe gut angepasst?
Was ist eine “Methode”? (2)
eine bestimmte Art des Vorgehens zum Erreichen eines angestrebten Zieles, das aus immer wiederkehrenden Verhaltensmustern besteht
lassen sich auf verschiedene Therapiesituationen übertragen und sind für mehrere Therapeut_innen charakteristisch
Was ist die “interaktionelle Methode”? (10)
·schafft Rahmenbedingungen für Gruppenaktivität
Therapeut_in hält sich weitestgehend zurück, unterstützt durch indirekte Hilfestellung (vgl. Kommunikation), wodurch TN verschiedene Gruppe ausprobieren können
offene Aufgabe; mit oder ohne Therapeut_in bereits Aufgabe der Gruppe
Beobachtung des Gruppengeschehens
nur in Ausnahmefällen: Unterstützung der Kommunikations- und Entscheidungsprozesse
Reflexion der Gruppeninteraktion und –
von Konflikt- und Problemlösestrategien
ergebnis- oder prozessorientiert
viele Therapiemittel möglich
EA, PA, GA, GMA, PJA
Was sind Ziele der interaktionelle Methode? (3)
Verbesserung von Kommunikation, Durchsetzungs- und Interaktionsfähigkeit, Verantwortungsübernahme, Konfiktfähigkeit, Kritikfähigkeit, Koorperation, Reflexionsfähigkeit, Umgang mit Nähe und Distanz, Fähigkeit, Wünsche, Bedürfnisse, Ideen, Meinungen, Interessen, Gefühle zu erkennen, äußern und vertreten
Entwicklung der Selbsteinschätzung und Introspektionsfähigkeit
Steigerung der Toleranz
Was ist die “ausdruckszentrierte Methode”? (10)
Spielraum für innere Bilder des Klienten, Ausdruck von Gefühlen, freie Themen; ermöglichen größere Personennähe
Spezielle Regeln, die vorab bekanntgegeben werden (z. B.: nicht reden)
Therapiemittel werden kreativ-gestalterisch verwendet, Katalysator als Ausdrucksmittel zur Selbstdarstellung und Kommunikationsmittel
Sensibilisierung für momentanes Empfinden und Wahrnehmung
Aufgabenstellung ist offen, eher als “Angebot”
teilnehmer- oder gruppenzentriert, prozessorientiert
muss gut vorbereitet und Indikation genau überlegt sein
Beobachtung während des Prozesses (Verhalten/Gestaltung)
Reflexion des Ergebnisses und des Geschehens
EA, EA in Gruppe, PA, GA
Was sind Ziele der ausdruckszentrierten Methode? (12)
Sensibilisierung für Wahrnehmung innerseelischer Vorgänge (Introspektion)
Verbesserung der Wahrnehmung von Erlebnisqualitäten durch Materialerfahrung
Verbesserung des Äußerns eigener Wünsche und Bedürfnisse
Auseinandersetzung mit Gefühlen, Wünschen und Bedürfnissen
Finden von Ausdrucksmöglichkeiten für das momentane Erleben
Ausleben von unterdrückten Gefühlen
Entwicklung von Spontanität und Eigeninitiative
Erleben Entwickeln eigener kreativer Kräfte und Spontanität und Eigeninitiative
Abbau von Spannungen
Aufbau von Selbstsicherheit
üben der Sitanzierung von starken Gefühlen
Entwicklung verbaler und nonverbaler Kommunikationsfähigkeiten
Was ist die “kompetenzzentrierte Methode”? (10)
schriftlich oder mündlich
verlorengegangende oder nicht vorhandene Fähigkeiten üben/erlernen
handwerklich-gestalterische Techniken, alltagsrelevante Tätigkeiten (Selbstversorgung, Freizeit)
Übungen zum motorischen, sozialen oder kognitiven Training
geschlossene Aufgabenstellung in Absprache mit Klient (Arbeitsphasen, Pausen, Ziele), eigene Entscheidungen sind möglich
ergebnisorientierter Ansatz mit prozessorientierten Anteilen
Unterstützung und Korrektur bei den Handlungen
Reflexion, ob Ziele erreicht sind
Erarbeitung von Problemlösestrategien und weiterem Vorgehen
EA, EA in der Gruppe, PA, GA, PJA
Was sind Ziele der kompetenzzentrierten Methode? (6)
Motorische Fähigkeiten = Verbesserung der Grobmotorik, Feinmotorik, Greiffunktionen
Kognitive Fähigkeiten = Verbesserung der Aufmerkamkeit, Konzentration, Merkfähigkeit
Emotionale Fähigkeiten = Verbesserung der Selbstständigkeit, Selbstständigkeit, Auseinandersetzung mit eigenen Wünschen/Bedürfnissen
Soziale Fähigkeiten = Verbesserung der Kontaktaufnahme, Kommunikationsfähigkeit, Verantwortungsübernahme
Intrumentelle Fähigkeiten = Verbesserung des Umgangs mit Materialien, Werkzeugen und Maschinen, Handlungsplanung und -durchführung
Alltagsbewältigung = Verbesserung der Haushaltsführung (psychiatrisch)
Was ist die “wahrnehmungszentrierte Methode”? (6)
Sinnes- und Körperwahrnehmung im Vordergrund (sensorisch)
prozessorientiert
erhält sensorische Erlebnisse/Erfahrungen frei oder auf struktierte Weise
körperorientiert = motorisch-funktionell, Kombination mit Psychotherapie oder gestalterischen Tätigkeiten, neurophysiologisch
oft wird Zusatzqualifikation benötigt
Materialien und Aufgaben entsprechend der in ihren enthaltenen sensorischen Erfahrungsmöglichkeiten auswählen und einsetzen (zum Wahrnehmen einladen, angeleitete Übungen) -> Bereitstellen
Was sind Ziele der wahrnehmungszentrierten Methode? (6)
Sensibilisierung für Sinnes-/Körpererlebnisse
Verbesserung von Sinnes-/Körperwahrnehmung
Bezug von Sinnes-/Körperwahrnehmung zu inneren und äußeren Reizen wahrnehmen
Sinnes-/Körperwahrnehmung bessert integrieren -> neurophysiologisch (kognitive Förderung)
Erkennen der Wechselwirkung von sensorischer Wahrnehmung und Körperwahrnehmung mit sozioemotionaler Situation und affektiver Gestimmtheit
Einsetzen sensomotorischer Aktivitäten und sensorischer Erlebnisse zur Eigenstimulation/-beruhigung
Wofür benötigt man ergotherapeutische Ansätze und woran orientieren sie sich? (5)
= Voraussetzung für Ziele in der Therapie
= grundsätzliche Überlegungen dazu, wie die Behandlung geplant und aufgebaut wird
orientieren sich an:
• Person (Wer wird therapiert?), • Ort (Wo wird therapiert?)
• Zeit (Wie viel Zeit steht zur Verfügung?)
Was ist der funktionsorientierte Ansatz? (6)
= bezieht sich auf die Schädigung (Impairment) des/der Patient_in auf körperfunktionaler und körperstruktureller Ebene
bezieht sich auf die Pathogenese nach der ICF
es geht um die Beeinflussung und Bearbeitung einer lokalen, organisch manifestierten Schädigung oder Normabweichung
Intervention geschieht also voranging durch aufgrund einer medizinischen Expertise
Therapeut_in und Klient_in sind durch Interaktion miteinander verbunden (Therapeut_in = Expert_in, Klient_in = der/die Patient_in, der/die behandelt wird)
→ Bottom-Up
Was ist der performanceorientierte Ansatz? (5)
= bezieht sich auf die Einschränkung (Disability) des/der Klient_in auf personeller Ebene
der Fokus liegt auf Handlungen und Kompetenzen des/der Klient_in
die Defizite werden mehrdimensional angegangen und der/die Therapeut_in plant die Therapie auf der Basis eines passenden Konzeptes (Indikation), mit für den Klienten bedeutsamen Aufgaben und Handlungen (Motiven)
im Mittelpunkt stehen Aktivitäten des/der Klient_in, die eine Alltagsrelevanz haben
→ Top-Down
Was ist der partizipationsorientierte Ansatz? (5)
= bezieht sich auf die Behinderung (Handicap) des/der Klient_in auf Ebene der Partizipation an der Gesellschaft
bezieht sich auf die personalen und umweltbedingten Faktoren (Umfeld, Rollen, Ressourcen) des Individuums
Ziel ist die Wiedergewinnung von Teilautonomie (Selbstbestimmung), sowie eine eigenverantwortliche Lebensgestaltung auf Basis von ergotherapeutischen Modellen und der Prioritäten des Individuums
unter Berücksichtigung der Kontextfaktoren (biographische und aktuelle, soziales Netz) erarbeitet der/die Therapeut_in mit dem Individuum Copingstrategien, die eine gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen
Was sind Bottom-Up Ansätze? (8)
behandeln erst auf Funktionsebene (Pathogenese) z. B. Bei Schmerzen oder mit mehreren Klient_innen mit gleichen Störungen bei Gruppentherapien
davon aus, dass zuerst einzelne Funktionen (z. B. Bewegungsausmaß, Konzentration, emotionale Belastbarkeit etc.) ausführbar und vorhanden sein müssen, bevor man diese mit Aktivitäten verbindet (Welche Fertigkeiten fehlen dem Patienten?)
einfache Anwendung bei allen Patienten
geeignet für Akutbehandlung, Gruppen und bei Schmerzen
wenn Diagnose im Vordergrund steht
keine Unabhängigkeit von anderen Fachdisziplinen
funktionsorientiert
-> Was braucht er? (kleines Element)
Was sind Top-Down Ansätze? (9)
arbeiten direkt auf der Aktivitätsebene (Salutogenese), also auch ein sehr ergotherapeutischer Ansatz z. B. „Forced Use“ nach einem schweren Schlaganfall
es wird davon ausgegangen, dass ein für den Klienten bedeutungsvoller Handlungszusammenhang zu seinem Alltag bestehen muss (Zu welcher Gelegenheit braucht der/die Klient_in eine Fertigkeit im Alltag?)
der/die Klient_in wird also durch für ihn sinnvolle und aktive Aktivitäten handlungsfähig gemacht und erfährt eine höhere Lebensqualität und -zufriedenheit
im Einklang mit den Wurzeln der Ergotherapie (Grundhaltung)
holistischer (ganzheitlicher) Ansatz
identifiziert Betätigungsdysfunktionen (z. B. Nicht IR und ADD bzw. AR und AB bei Hüft-TEP)
erzeugt theoretische Autonomie für den Beruf
performanceorientiert bzw. partizipationsorientiert (Alltag bewältigen)
-> Ergebnis, was rauskommen soll (gesamt)
Last changeda year ago