Nenne die Entwicklungsstufen nach Piaget!
Entwicklungsstufen nach Piaget
Gehe nähe auf die Stufe 1 ein (sensumotorische Phase)!
Stufe 1: Sensumotorische Phase (0 – 24 Monate)
Die Umwelt wird durch Sensorik und Motorik erkundet und durch sie gelernt
Erste Konzepte von Raum, Zeit und Kausalität entstehen
Zentraler Entwicklungsschritt: Entwicklung von Objektpermanenz (ca. 8 Monate)
4 bis 8 Monate: erste Suchbewegungen, aber schneller Abbruch, wenn Objekt nicht gefunden wird
7 bis 12 Monate: Suchen, aber noch A-Non-B Suchfehler
Ab 12 Monate: systematisches Suchen
Fehlende Objektpermanenz: Kind hat noch keine Schemata entwickelt, um ein Objekt über längere Zeiträume hinweg kognitiv zu repräsentieren
Erläutere den A-non-B-Suchfehler (Stufe 1)!
Gehe näher auf die Stufe 2 ein (präoperationale Phase)!
Stufe 2: Präoperationale Phase (2-6 Jahre)
Kennzeichen:
Egozentrismus des Denkens / mangelnde Perspektivenübernahmefähigkeit
Statisches, wenig prozesshaftes Denken / Zentrierung auf einzelne Dimensionen
Grundproblem: Tendenz zur Zentrierung auf einzelne Aspekte, z.B. auf einen Zustand, auf eine Dimension, auf eine Perspektive
Erläutere einen Versuch zur Stufe 2!
Gehe näher auf die Stufe 3 ein (konkret-operationale Phase)!
Stufe 3: Konkret-operationale Phase (7-11 Jahre)
Fähigkeit zum mehrdimensionalen Denken
Begrenzungen (Egozentrismus / Zentrierung) der präoperationalen Entwicklungsstufe werden aufgehoben
Insgesamt komplexeres Denken, das aber noch an konkrete Abläufe gebunden ist und wenig Abstraktionsfähigkeit erkennen lässt
Gehe näher auf die Stufe 4 ein (formal-operationale Phase)!
Stufe 4: Formal-operationale Phase (ab 12 Jahren)
Zunehmend abstrakteres Denken
Fähigkeit zum systematischen Denken nach logischen Regeln
Fähigkeit zum hypothetischen Durchdenken von Handlungsalternativen
Nenne ein Fazit zu Piaget!
Piaget hat entwicklungspsychologische Forschung bis in die Gegenwart beeinflusst
Seine Untersuchungen unterschätzen die Kompetenzen von Kindern jedoch tendenziell
Wie geschieht die (kognitive) Entwicklung?
Wie geschieht diese Entwicklung?
Entwicklung geschieht durch den Wechsel zweier Prozesse
Assimilation: Einordnung anhand vorhandener Schemata
Akkommodation: Anpassung der vorhandenen Schemata nach wahrgenommener Diskrepanz
Angestrebter Zustand ist Äquilibrium (Gleichgewicht) und das Vermeiden eines Disäquilibriums
Folge: Anpassung an die Umwelt
Erläutere erste Überlegungen zur Entwicklung der Moral von Piaget und Kohlberg
Lawrence Kohlberg
Piaget machte auch erste Überlegungen zur kindlichen Moral (1932):
Stadium der heteronomen Moral (bis 7 / 8 Jahre):
Das Einhalten von Regeln wird an Kriterien festgemacht, die durch Autoritäten vorgegeben sind
Zwischenphase (Bis 11 / 12 Jahre):
Kognitive Reifung, Änderung des sozialen Umfelds
Stadium der autonomen Moral (ab 11 / 12 Jahre):
Regeln können unter gleichberechtigten Peers ausgehandelt werden und sind veränderbar
Erweiterung: Lawrence Kohlberg (1969)
Entwicklung der Moral ist ein lebenslanges Geschehen
Erläutere das präkonventionelle Stadium!
(a) Präkonventionell (individuelle Perspektive)
(1) Orientierung an Strafe und Gehorsam
(2) Orientierung am Kosten-Nutzen-Prinzip und Bedürfnisbefriedigung
1. „Wenn Heinz das Medikament stiehlt, muss er ins Gefängnis.“
2. „Ich fände es besser, wenn er das Medikament stiehlt. Wenn er es nicht tut, hat er niemanden mehr, der ihm das Essen kochen kann.“
Erläutere das konventionelle Stadium!
(b) Konventionell (Gruppenperspektive)
(1) Orientierung an interpersonelle Beziehungen und Gegenseitigkeit
(2) Orientierung am Erhalt der sozialen Ordnung
3. „Wenn man sich in einer Partnerschaft hilft, dann wird es irgendwie besser auf der Welt. Seine Frau ist ihm nicht egal.“
4. „Alles sollte getan werden, um dem Gesetz zu folgen. Er hätte es nicht tun sollen. Man kann das Gesetz nicht für bestimmte Menschen brechen, egal, was anliegt.“
Erläutere das postkonventionelle Stadium!
(c) Postkonventionell (Prinzipien, allgemeine Regeln)
(1) Orientierung an den Rechten aller als Prinzip
(2) Orientierung an universellen ethischen Prinzipien
5. „Es gibt Ausnahmen. Es geht hier um ein existenzielles Problem. Man versucht, von außen beide Rollen noch mal zu überschauen und daraus zu einer gültigen Antwort zu kommen.“
6. „Ein Menschenleben hat Vorrang vor jedem anderen moralischen oder rechtlichen Wert. Ein Menschenleben ist ein Wert an sich.“
In welchem Alter sind welche Stufen zu finden?
-> Im Kindesalter sind hauptsächlich Stufe 1 und 2 (präkonventionelles Stadium) zu finden
Nenne Kritik an Kohlbergs Modell!
Kohlbergs Modell erfuhr viel Kritik
Keine Stufe kann übersprungen werden
Rückschritte sind nicht möglich
Nicht universell und kulturübergreifend
6. Stufe wird nicht erreicht
Geschlechtsabhängigkeit wird nicht berücksichtigt
Was ist conceptual Change und wann ist es notwendig?
Conceptual Change
Wie Können wir falsches Wissen verändern?
Wird notwendig, wenn sich (oft durch Alltagserfahrungen) erworbenes Wissen als nicht mehr korrekt herausstellt
Dabei müssen nicht nur Konzepte, sondern oft ganze Wissensstrukturen verändert und reorganisiert werden
Nicht nur domänenspezifisch, sondern auch -übergreifend
Passiert z.B. bei Eintritt in die Schule, wenn neue Theorien gelernt werden
Erläutere die Schritte der Wissensveräderung!
Wissensveränderung ist ein allmählicher Prozess und vollzieht sich in mehreren Schritten
Von mentalen Initialmodellen (Paket fällt, weil es vom Flugzeug losgelassen wird, senkrecht runter)
Über synthetische Modelle (Paket fällt wegen des Schwungs & Erdanziehung in gekrümmter Flugbahn)
Zu wissenschaftlich korrekten Modellen (Flugbahn folgt 1. Und 2. Newtonschen Gesetz)
Wie kann Wissensveränderung gefördert werden?
Allerdings:
Sind naive Theorien im Alltag oft hilfreich
Nicht immer wird Alltagswissen direkt aufgegeben!
Kontextualisierung von Wissen ist wichtig!
Motivation und Emotionen spielen auch eine Rolle!
Wie kann Wissensveränderung dennoch gefördert werden?
Lernende müssen einen Konflikt erfahren!
Das neue Wissen muss plausible, verständlich und in verschiedenen Situationen bedeutsam und nützlich sein
Altersunterschiede - kognitive Entwicklung!
Altersunterschiede
Entwicklung lässt sich durch die Erfassung kognitiver Fähigkeiten in verschiedenen Altersstufen abbilden
Die Vorgehensweise erinnert an Piagets Vorgehen
Kinder & Jugendliche verschiedenen Alters lösen verschieden schwere Aufgaben
Was zeigen Studien in Bezug auf Altersunterschiede!
Studien zeigen z.B., dass…
Vorschulkinder eine etwa halb so große Gedächtniskapazität haben wie Jugendliche
Die Verarbeitungs- und Reaktionsgeschwindigkeit im Jugendalter enorm zunimmt
Sich Kontroll- und Planungsprozesse bis in das junge Erwachsenenalter entwickeln
Erläutere die Entwicklung des kausalen Denkens!
Entwicklung des kausalen Denkens
Vorschulalter:
Entdecken alltäglicher Kausalketten (z.B. Orange -> Messer -> Orangenscheiben)
Im Laufe des Schulalters:
Systematische Suchen nach Ursachen bei komplexeren Fragen
Z.B. Einfluss von Pendellänge und Pendelgewicht auf die Pendelfrequenz
Mit anschaulichen Materialien und wenigen Variablen schon vor 12 Jahren möglich
Die Fähigkeit zur vollständigen systematischen Hypothesenprüfung, bei der alle relevanten Informationen einbezogen und berücksichtigt werden, ist erst mit ca. 12 bis 13 Jahren gegeben
Was ist die Theory of mind?
Theory of mind
Verständnis über eigene und fremde Bewusstseinsvorgänge
Wissen über mentale Zustände, z.B. verstehen der Wörter „glauben“, „meinen“, „wissen“
Wissen, dass andere Personen ihr eigenes Wissen haben
Entwicklung:
Entscheidende Entwicklungsfortschritte: zwischen 3 und 5 Jahren
ToM verfeinert sich bis in das späte Kindesalter (ca. 12 Jahre)
Ist eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von sozialen Verhaltensweisen!
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