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Klausurfragen

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by Kim B.

3. Weg des Adenovirus in die Zelle und des Genoms in den Zellkern (Modell):

  1. Bindung des Adenovirus an CAR + Integrin

    • das “Antennenprotein“ des Adenovirus (knob) bindet an CAR (CAR: „Coxsackie and Adenovirus Receptor“)

    • außerdem bindet das RGD-Peptid (besteht aus RGD = Arg-Gly-Asp) an Integrin aVb3 (= Oberfl.rezeptor)

    • -> Bindung an Integrin + CAR löst im Virus Konformationsänderung aus, die zur Destabilisierung der Penton-Bindung an die Virushülle führt

      -> teilweise Auspacken der Virushülle (partielle „Capsid Disassembly“)

      -> Dieser Schritt kann d. a-Defensine blockiert werden (Defensine eigentlich bekannt als anti-bakterielle Proteine; -> Auflösen der bakteriellen Membran)

  2. Aufnahme der Viren in die Zelle (Clathrin-abhängige Endocytose)

    • Clathrin Polymerisiert (= lagert sich zu trimeren Komplexen zsm) dabei ist es an die Innenseite der Zellmembran gebunden und krümmt diese (Eigen-Krümmung des Clathrins!)

      -> dadurch bildet sich zunächst eine Senke („Pit“), dann eine Abschnürung der Membran (– mit Membran- Rezeptor-Komplexen).

      -> Clathrin-verkleidete Membranvesikel entsteht.

    • Dann wird Clathrin freigesetzt.

      -> Fusion mit „frühen” Endosomen

      (Endosomen = Vesikel in Cytoplasma)

  3. Freisetzung aus spätem Endosomen

    • Freisetzung von Protein VI aus Virus

      -> Protein VI bindet innen an die Endosomen-Membran und führt zu ihrer teilweisen Auflösung (Membran-Lyse)

    • Isoliertes Protein VI inseriert sich in Membran und löst starke Membran-Krümmung aus

      -> Destabilisierung und Durchlässigkeit der Membran

      führt zu -> Freisetzung des Capsids aus “spätem Endosomem”

    • pH-Wert der Vesikel sinkt durch H+ ATPase und führt zu Export ins Cytopasma

  4. Transport der Viruspartikel zum Zellkern

    (nach Freisetzen aus Endosomen)

    • Dynein-abhängiger Transport zum Zellkern, d.h. intrazelluläres Transportsystem wird ausgenutzt (-> Cytoplasmat. Transport)

    • Während Transport Richtung Zellkern wird Virus-Partikel nach und nach „ausgepackt“

    • am Zellkern Bindung an Kernpore

  5. DNA in Kern injiziert

    • Entlassung der DNA in Zellkern

      -> Virale DNA-Protein-Komplexe werden in Zellkern importiert, Capside bleiben im Cytoplasma



4. B) Kurze Charakterisierung des adaptiven Immunsystems zur Virusabwehr


(PDF 4) & (s. auch PDF6, „Abfolge der Immunreakt.“ – Teile 3 + 4)

  1. Es gibt das angeborene Immunsystem

    -> dieses ist unspezifich

    -> reagiert unmittelbar auf Infektionen

    -> Zellen des Angeborenen Immunsystems:

    • I. PDC

      -> reagieren auf Virus-Nukleinsäure mit Ausschüttung von Typ I Interferon (INFA & INFB)

    • II. NK-Zellen

      -> können d. Ligand-Rezeptor-Bindung aktiviert werden um Virus-infizierte Zellen abzutöten + setzen Typ II Interferon (IFN-y) frei

    • III. Makrophagen:

      -> Nach Virenaufnahme (Virus-Nukleins. u. Virusprot.)

      -> Bindung an PRR-Rezeptoren (wie Toll-Like Receptors)

      -> & durch Typ II Interferon [IFN-g] (von NK-Zellen freigesetzt) werden Makrophagen zur Ausschüttung versch. Cytokine & NO (Stickstoff-Monoxid) stimuliert

  2. und das adaptives Immunsystem

    -> Erregerspezifisch

    -> vollständige aktivierung erst nach mehreren Tagen aufgrund von komplexen Signalkaskaden

    -> Unterteilung in:

    • I. humoralen Immunanwort

      -> wird aktiv, wenn die Erreger im Blut sind, und nicht in der Zelle.

      -> Es werden Antigen-spezifische Antikörper gegen fremde Moleküle/Proteine gebildet

      -> v.a. B-Zellen (Plasmazellen, Antikörper, B-Gedächtniszellen)

    • II. zelluläre Immunantwort

      -> wird aktiv, wenn die Körperzellen infiziert sind.

      -> Wiedererkennung von infizierten Zellen + direkte abtötung

      -> v.a. T-Zellen (T-Helferzellen, T-Killerzellen, T-Gedächtniszellen, CTL)

    • Humorale & Zelluläre Immunantwort laufen meist gleichzeitig ab


    Zusatzinformation:

  3. I. Dendritische Zelle (DC) nimmt Pathogen auf, macht daraus Antigen (AG) & präsentiert dieses (über MHC-II) einer naiven CD4+-Zelle [Signal 1]

    II. zusätzl. zu Signal 2 erhält CD4+ auch costimulierende Signale [Signal 2]

    III. Cytokine werden von DC ausgeschüttet [Signal 3]

    -> d. 3 Signale Aktivierung der CD4+ zur aktiven T-

    Helferzelle

    -> Cytokine lenken Entwicklung zur jeweil. T-Helferzelle

    IV. Aktivierung von B-Zelle

    -> B-Zelle präsentiert T-Helferzelle antigen

    -> passt dieses zur Information der T-Helferzelle

    -> aktiviert T-Helferzelle die B-Zelle

    V. DC licensing (DC Autorisierung)

    -> CD4+-Zelle stimuliert DC, wenn diese gleichz. einer

    CD8+-Zelle ein Antigen präsentiert (über MHC-I)

    -> sog. cross presentation

    -> DC ist jetzt in der Lage CD8+ zu aktivieren

    VI. CTL Aktivierung

    -> DC aktiviert CD8+ zu CTL (Zytotoxischer Zelle)

    -> präsentiert Infiz. Zelle nun der CTL das bekannte

    Antigen (über MHC-I), wird Wirtszelle sofort abgetötet


5.

A) Beschreibung der Prozesse bei Antigen-Präsentation mit MHC-II, Prinzip „costimulierendes Signal“

B) Regulation der Aktivierung von T-Helferzellen aus naiven T-Zellen


(PDF 4) & (PDF5)

A + B -> das adaptives Immunsystem reagiert

  1. APC [Antigen Präsentierende Zelle z.B. B-Zelle, Makrophage, dendritische Zelle] nimmt Pathogen auf, macht daraus Peptid =Antigen (AG) & präsentiert dieses (mithilfe des Proteins MHC-II)

  2. eine naiven CD4+-Zelle bindet mit Ihrem TCR (T Zell-Rezeptor) an den MHC-Peptid-Komplex [Signal 1]

  3. zusätzl. zu Signal 2 erhält CD4+ auch costimulierende Signale [Signal 2]

    -> Protein-Protein Wechselwirkungen z.B: APC tritt über ein Protein (z.B. B7- Familie) mit einem Signalprotein (CD28) als Rezeptor auf T-Zellen in Verbindung

    → Netto-Effekt von „Signal 2“ : Stimulierung (positiv; B7 -> B28) o. Inhibierung (negativ; PD-L1 -> PD-1) der T-Zelle

  4. Cytokine werden von DC ausgeschüttet [Signal 3]

    -> d. 3 Signale Aktivierung der CD4+ zur aktiven T- Helferzelle

    -> Cytokine lenken Entwicklung zur jeweil. T-Helferzelle, je nach Cytokin differenziert s. die T-Helferzelle (IL12 -> Th1, IL4 -> Th2…  u.a)

  5. Aktivierung von B-Zelle

    -> B-Zelle präsentiert T-Helferzelle antigen

    -> passt dieses zur Information der T-Helferzelle

    -> aktiviert T-Helferzelle die B-Zelle

  6. DC licensing (DC Autorisierung)

    -> CD4+-Zelle stimuliert DC, wenn diese gleichz. einer CD8+-Zelle ein Antigen präsentiert (über MHC-I)

    -> sog. cross presentation

    -> DC ist jetzt in der Lage CD8+ zu aktivieren

  7. CTL Aktivierung

    -> DC aktiviert CD8+ zu CTL (Zytotoxischer Zelle)

    -> präsentiert Infiz. Zelle nun der CTL das bekannte

    Antigen (über MHC-I), wird Wirtszelle sofort abgetötet


6.

a) Beschreibung der Struktur von Influenza-Viren

b) Mechanismen während der Influenzavirus-Infektion, an denen Haemagglutinin und M2-Protein beteiligt sind

(PDF5)

-> Familie der Orthomyxo-Viren

-> 3 Virustypen bekannt: Influenza A, -B und -C (v.a. Influenzavirus A – „Grippevirus“ verursacht weltweite Epidemien (Pandemien)

  1. RNA-Genom aus 8 Fragmenten

    -> als Nukleoprotein verpackt

  2. Lipidhülle mit 2 Glykoproteinen [HA- & NA-]

    -> HA Protein, Haemagglutinin (Trimer)

    • groß -> ca. 560 AS (Vorläuferprotein)

    • mit Signalsequenz am N-Terminus

    • hydrophobe Domäne am C-Terminus -> Membranbindung

    • bevorzugte Verankerung in „Lipid Rafts“ in der Zellmembran

      -> dafür Cysteine zur Palmitoylierung

      -> Palmitoylierung: Prozess, bei dem Palmitinsäure (Fettsäure) an Cysteinreste in Proteinen angehängt wird

      -> dient der Interaktion mit der Membran

    • Aufgaben:

      -> bewirkt die Verklumpung (Agglutination) von Erythrozyten

      -> Vermittelt die Anheftung des Virus an Wirtszelle

      -> HA bindet N-Acetyl-Neuraminsäuren (Sialinsäuren) die als Zellrezeptoren auf Zelloberflächen fungieren

    -> NA Protein, Neuraminidase (Tetramer)

    • Monomer, 46 AS

    • Aufgabe:

      -> Enzym dient Entfernung von Sialinsäuren

      -> dient Freisetzung der d. Replikation neu entstandenen Viren (kein „festhängen“ an Zelloberfläche)

      -> führt zu Ausbreitung der Infektion innerh. des Organismus & auf andere Organismen

      -> Außerdem verhindert NA ein HA-vermitteltes Anheften der Tochtervirionen an bereits infizierte Zellen (da durch NA kaum noch Sialinsäure auf Oberfläche)

  3. Außerdem:

    • Matrixproteine [M1 & M2]

      -> M2-Protein (Tetramer);

      • bildet Ionenkanal, nach Virusaufnahme in die Zelle

      • sinkt innerhalb der Virusmembran der pH-Wert

      • dadurch wird HA Fusionsdomaine des HA aktiviert & es kommt zur Verschmelzung von Virus- und Endosomenmembran

      -> M1-Protein

      • verbindet Virusmembran mit Ribonukleoprotein

        -> Bindung an HA, NA, M2 (Membran-Innenseite) und NP (Capsid)

    • Ribonukleoprotein

      -> besteht aus

      • Nukleoprotein (NP)

      • virale RNA segmente

      • Polymerase Komplex:

        -> für Replikation & Transkription notwendig

      • RNA-Polymerase (PA)

      • Polymerase-bindenden Proteine (PB1, PB2)

6.

a) Beschreibung der Struktur von Influenza-Viren

b) Mechanismen während der Influenzavirus-Infektion, an denen Haemagglutinin und M2-Protein beteiligt sind


(PDF5)


Ablauf des Infektionsprozesses Influenza-Virus:

  1. Infektion

    -> Mensch- oft Atemtrakt, Wirtszellen sind Epithelzellen

  2. Virus-Rezeptor-Bindung

    -> Virales HA bindet an Sialinsäuren (N-Acetyl-Neuraminsäure) von Glyko-proteinen o. -lipiden der Wirtszelle (Sialinsäure fungiert als Zellrezeptor auf Zelloberfläche)

  3. Endocytose mit Vesikel-Abschnürung

  4. Fusion des primären Vesikels mit Endosom

  5. Protonen-Eintransport in Endosom

    -> Ph sinkt im späten Endosom (pH <6)

  6. Protonen-Eintransport im Virus selbst

    -> d. Ionenkanal M2: erniedrigt den pH-Wert innerh. d. Virus-Membran-hülle

  7. Membranfusion

    -> Die Ansäuerung im Virus löst die Fusionsdomäne des HA aus

    -> wodurch die Virusmembran mit der Endosomenmembran verschmilzt

    -> außerdem dissoziiert Matrixprotein M1 von Ribonukleoprotein (RNP) ab, wodurch d. Kernlokalisierungssignal des NP exponiert wird

  8. Freisetzung des RNP (Ribonukleinprotein)

    -> Virus-Genom (Nucleocapsid) ins Cytoplasma

  9. Import in Zellkern

    -> Über Kernlokalisierungssequenz des NP erfolgt Import des RNP in Zellkern,

    -> möglich ohne M1 (Bindung an Karyopherin)

  10. RNA-Synthese im Zellkern

    -> hier Transkription (Cap snatching) & Replikation d. Polymerase-Trimer (PA + PB1 + PB2)

  11. mRNA-Export ins Cytoplasma

    -> hier Translation (nach RNA-Vorlage am Ribosom Proteinherstellung)

  12. Assembly

    -> RNP wird zusammenfügt: Bindung d. strukturellen Proteine & Polymerase-Komplex aus PA, PB1 und PB2 & NP-Protein bindet an restliche virale RNA

    -> export RNP an Membran (durch Virus-Exportprotein NEP + M1)

    -> hier restl. Zusammenbau (an Lipid-Rafts) mit Membranproteinen HA, NA und M2 (kommen via Golgi dazu)

  13. Exit

    -> Dabei Apoptose der Zelle



10.

Inhibierung der Interferon Typ I-Induktion durch Virusproteine: Mechanismen der Inhibierung durch Influenza A-Virus-Protein NS1


(PDF7)

-> Angriffspunkt NS1 Protein: die zelluläre Proteinkinase R (PKR).

-> PKR ist ein wichtiger Sensor viraler Infektionen der Zelle.

-> Die Aktivierung von PKR wird durch Bindung viraler dsRNA getriggert

-> Aktivierungsprozess der PKR:

  1. virale ds RNA wird von RNA-Erkennungsprotein: RIG-I erkannt

  2. dadurch Aktivierung von Transkriptionsfaktoren (IRF-3, NF-KB, ATF2/cJun, IRF-7)

  3. & dadurch synthese Interferon a/b und weiterer Cytokine

  4. IFN A/B führt zur Konformationsänderung der PKR

  5. Es kommt zum Translationsarrest und darauffolgender Abschaltung der Proteinsynthese  

    -> über die Phosphorylierung von eIF-2α

  -> Verhindert Virusvermehrung       

 

-> Das Influenza A-Virus-Protein NS1 bindet an RIG-I und inhibiert seine Funktion

-> dadurch:

  1. keine Signalübertragung zu den Transkriptionsfaktoren IRF und NFKB

  2. blockierung der RNA-abhängige Konformationsänderung der PKR

    → keine Translationsabschaltung der Zelle

  3. blockierung mRNA-Transport von IFN a/β und anderen anti-viralen mRNAs aus dem Zellkern

  4. blockiert Interferon-Antwort der infizierten Zelle



Zusatzinformation:

NS1-Protein: im Zellkern und Cytoplasma

-> Mutanten mit NS1-Gen-Deletion zeigen stärkere IFNa/b-Induktion, weniger starke Erkrankung, geringere Mortalität

3 Arten der Blockade:

  1. In später Infektionsphase:

    ->Virus-Genom ist repliziert und trägt 5‘-Triphosphat/ dsRNA (= PAMP) -> dadurch RIG-I–Helikase-Aktivierung (PRR) -> löst Cytokin Sekretion aus

    -> aber: NS1 bindet an RIG-I & inhibiert seine Funktion -> keine Signal-Übertragung zu IRF-3 und NF-KB

  2. Proteinkinase R (PKR) wird nur schwach exprimiert, aber durch IFNa/b induziert, durch RNA aktiviert;

    -> PKR schaltet durch Phosphorylierung von eIF2a die Translation der Zelle und somit auch der IAV-Gene ab

    -> NS1 blockiert die RNA-abhängige Konformationsänderung der PKR (-> keine Translations-Abschaltung)


11.Inflammasom:

a) Signale zur Aktivierung des Inflammasoms

b) Mechanismen zur Cytokin-Freisetzung


(PDF8)

-> Nach Infektion und Zellschädigung:

-> Aktivierung INF:

  1. PAMPS o. DAMPS (z.B. ATP) binden an PRR (z.B. NLR)

    -> Es kommt zur niedrigen K+-Konzentration

  2. dadurch binden PRRs an das Adapterprotein ASC

    -> ASC polymerisiert

  3. & aktiviert Caspase-1 durch proteolytische Spaltung

  4. diese aktiviert Inflammasom

    -> freisetzung d. entzündungsfördnernder Cytokine IL-1β & IL-18 (Stimulierung T-Helferzell-Entwicklung: IL1b -> Th17-Zellen & IL18 -> Th1-Zellen

  5. Caspase 1 spaltet proteolytisch Cytokinvorläuferproteine: pro-IL-1β und pro-IL-18.

    -> Dadurch entstehen reife Cytokine: IL-1β und IL-18,

    -> die sekretiert werden und T-Helferzellen in ihrer Reifung stimulieren und Entzündungen fördern


Zusatzinformationen:

C) Aktivierung von Pyroptosis

  1. Neben der Aktivierung des Inflammasomes kann die Pyroptose folgen.

  2. Ausgelöst wird der zelluläre Prozess durch niedrige Kaliumkonzentrationen.

  3. Caspase 4/5 oder 11 aktivieren Gasdermin D (GSDMD), welches sich in die Membran zu 20 nm großen Poren zusammenlagert.

  4. Durch die Poren strömen Interleukine ein und lösen starke Entzündungsreaktion oder Cytokinsturm aus.

  5. Diese werden auch als Fiebertod bezeichnet


ATP steuert Inflammasom-Aktivierung

  1. Das DAMP-Signal ATP löst über Bindung an 2 Rezeptoren v.a. einen Ausstrom von Kalium-Ionen aus.

  2. Niedrige K+ -Konzentration -> Alarmsignal

  3. vers. NOD-like Receptors (wie NLRP1) im Cytosol assoziieren z.B. mit Protein ASC und Caspase 1 (Komplex 1.1), (evtl. zstl. Caspase 11 oder -4/-5)

    => bilden Multimer „Inflammasom“

  4. durch Aktivierung d. Caspase 1 kommt es zu:

    • Proteolyse von Cytokin-pro-Formen* (pro-IL1b + pro-IL-18),

    • Induktion von pro-IL1b- und pro-IL18-mRNAs durch TLR- (DAMP) oder Cytokin-Rezeptoren

  5. Freisetzung der reifen IL1b u. IL-18 -> Immunreaktion („Inflammation“), Th17 bzw. Th1

  6. Inflammasom in Makrophagen, DCs, Neutrophilen



13. Beispiele für Mechanismen von Virusproteinen, wie sie die zelluläre Proteinsynthese unterdrücken


(PDF10)

! Viren entwickelten Mechanismen, wie die eigenen Proteine effizient gebildet werden, während die zelluläre Proteinsynthese weitgehend abgeschaltet wird.

-> durch Modulierung von Initiationsfaktoren:

  1. Adenovirus-Infektion:

    -> Dephosphorylierung von eIF-4E, Blockade von Mnk1 durch 100K-Virusprotein → eIF-4E nur noch 5-10% aktiv → es wird praktisch nur Virus-RNA translatiert

  2. Encephalomyocarditis-Virus (EMCV):

    -> verhindert Phosphorylierung von 4EBP-1 → blockiert eIF-4F

  3. Vesicular Stomatitis Virus (VSV):

    ->Inhibierung der zellulären Translation durch Dephosphorylierung von eIF-4E und 4E-BP1

  4. Junin-Virus:

    -> bildet alternatives CAP-Bindeprotein N, das vermutlich eIF-4E ersetzt → bevorzugte Translation der Virus-mRNA mit CAP

  5. Blockade von eIF-4E auf der mRNA- oder Protein-Ebene



Zusatzinformationen:

-> Das eIF-4E Protein ist für die zelluläre Translation essenziell

-> Diese beginnt meist am 5’ CAP-Ende

-> eIF-4E hat die Funktion dieses CAP Ende zu Binden

-> 2 Arten das CAP-Bindeproteins eIF-4E zu regulieren:

  1. Stimulierung der Proteinsynthese durch Phosphorelierung des Inhibitors

    -> eIF-4E erstmal inanktiv -> eIF-4E ist durch 4E-BP1 gebunden und damit blockiert

    -> kommt Signal (von z.B.) Insulin wird eine Proteinkinase aktiviert -> die BP1 Phosphorelliert -> dadurch eIF-4E wieder frei -> Translation kann starten

  2. Stimulierung der Proteinsynthese durch direkte Phosphorelierung

    -> Das Protein Mnk bindet nach Phosphorylierung an EIF-4E und führt so zu dessen aktivierung


15. Mechanismus wie NK-Zellen oder cytotoxische T-Zellen (CTLs) andere Zellen abtöten


(PDF10)

  1. Programmierter Zelltod – „Apoptose“ Ligand-Rezeptor-Interaktion aktiviert den extrinsischen Weg

    • Die Familie der TNF- (Tumornekrosefaktor-) Rezeptoren, insbesondere die Untergruppe Death Receptors (Fas), kann nach Bindung durch Ligand (hier: FasL) eine Signalkaskade in der Zelle auslösen, die „programmierten Zelltod“ als geordneten Prozess auslöst. Zentrale Rolle: Gruppe von Proteasen, genannt Caspasen.

    • Wird dann z. B. die Caspase 3 aktiviert, werden DNA-Abbau (s.u., CAD-Enzym), Membranvesikel-Abschnürung, Proteolyse von „Death Substrates“ eingeleitet.

    • Wird der interne Signalweg aktiviert, verändern sich die Mitochondrien (Porenbildung)

      -> Freisetzung best. Proteine, wie Apaf-1 + Cytochrom C -> Caspase 9 -> Casp. 3 -> Zelltod

  2. Perforin und Granzym B aus NK-Zellen töten Zielzellen ab

    • Bei Aktivierung: von NK-Zellen oder CTLs (cytotoxische T-Lymphozyten) durch Exocytose, zwei Proteine ausgeschüttet: Perforin und verschiedene Granzyme (-A, -B u.a.), Proteasen, die Zielproteine spalten.

    • Perforin bildet Poren, was die Zellen durch Verlust der Membranpolarisierung und durch Ionenaustausch schädigt.

    • Granzym B kann auf zwei Wegen den Zelltod auslösen:

      • 1. proteolytische Spaltung von Bid -> (intrinsischer Weg) – Mitochondrien-Durchlässigkeit erhöht (Bax-Protein: Porenbildung)

      • 2. Spaltung von Caspase 3, was direkt Zelltod durch Apoptose auslöst

  3. Beteiligte Proteine bei Attacke auf Zielzelle durch Effektorzelle (NK-Zelle, CTL): Aktivierung „intrinsischer Weg“

    • oben: aktivierte Effektorzelle schüttet ihre Granula auf Seite der Zielzelle aus -> Perforin-Pore wird gebildet (Zell-Zell-Kontakte sich nicht gezeigt)

    • Eingedrungenes Enzym Granzym B kann durch seine Proteolyse-Aktivität …

      links: Bid spalten -> tBid aktiviert Bax und Bak, die Proteine aus den Mitochondrien ins Cytoplasma durchlassen;

    • Freisetzung Cytochrom C + Apaf-1 (-> Apoptosom) aktiviert Caspase 9, diese dann die Caspase 3 rechts: Granzym B aktiviert Caspase 3 durch Proteolyse der Pro-Caspase -> Apoptose wird ausgelöst (unten rechts: Zellkern, wo DNA gespalten wird)



16.

A) Beschreibung der Funktion des Proteins P53

B) Zusammenfassung der Mechanismen, wie die Aktivität von P53 reguliert wird.


(PDF11, PDF12)

-> P53 - Wächter d. zellulären Genoms - durch verschiedene „Stress-Signale“ aktiviert:

  1. Hypoxie (erniedrigte Sauerstoff-Konzentration)

  2. Entzug von Nährstoffen

  3. Hitze- oder Kälteschock

  4. Blockade der Zellteilungsspindel durch Giftstoffe

  5. Oncogen-Aktivierung

  6. Virus Infektion

  7. aber auch: Ribosomaler Stress, ROS, Transkriptionsfehler, DNA-Strang Brüche, Uv-Strahlungen, Telomerveränderungen … usw


Aktivierung:

-> Phosphorylierung von P53 aktiviert seine genregulierende Aktivität

  1. Stress-Signal kommt in Zelle an (Uv-Strahlung, Hypoxie…)

  2. führt zu DNA Schädigung

  3. Darauf werden 2 Gruppen von Proteinkinasen (ATR & CHK1 bzw bei Ds.bruch ATM & CHK2) aktiviert

  4. Diese Phosphorylieren das p53

  5. dadurch wird es aktiviert


Regulierung von p53:

-> MDM2 und ATF regulieren die Aktivität von P53

  • MDM2 inhibiert P53:

    -> indem es P53 Ubiquitiniert -> dadurch Abbau durch Proteasom

    (MDM2 ist die Ubiquitin-Ligase von P53 = MDM2 selbst markiert p53 zum Abbau d. Proteasom)

  • ARF (p14ARF) verhindert P53 Abbau d. Wegfangen von MDM2

    -> wird bei Oncogen-Aktivierung aktiv (also durch weitere Zellstress-Signale)

    -> ARF blockt Inhibitor MDM2 -> Dadurch wird P53 nicht abgebaut => p53 aktiviert

  • MDMX stabilisiert p53

    -> sobald MDM2 inhibiert ist kommt MDMX als Platzhalter & stabilisiert p53 => p53 kann jetzt seiner Aufgabe nachgehen


*Ubiquitin-Proteasom-System

= Abbausystem für Proteine

->basiert auf der Markierung der Proteine durch Ubiquitin-Modifikationen, die zur Erkennung und dem Abbau durch das Proteasom führen.


Zusatzinformation:

-> aktivierung von p53 bedeutet dass eine stark erhöhte p53 Konzentration vorliegt

-> P53 wird d. Virusproteine (v. Polyoma-, Papilloma-, Adenoviren) in seiner Funktion blockiert (-> Genregulation zu Zellreaktion)


Author

Kim B.

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