Grundlagen
Schlafstadien
Diagnostische Messverfahren
Schlafregulation & Regneration
Gesunder Schlaf - Schlafstadien
REM = paradoxer Schlaf: Rasche Augenbewegungen (von Wachzustand unterscheidbar), Muskeltonus: phasische Zuckungen, Träume
S4 bzw. 3 = Tiefschlaf (nach Rechtschaffen & Kahles)
-> Je tiefer im Schlaf, desto weniger Aktivität
Diagnostik:
(kardiorespiratorische) Polysomnographie umfasst: EEG, EOG, Muskelaktivität an Bein & Kinn, EKG, atmungsbezogene Parameter in Form von Schnarchen & Suaerstoffsättigung, Atmungsbewegungen + Aufzeichnung mit Video (—> Nach der 2. Nacht fängt man an zu messen)
-> Um Schlaf gut zu messen, brauchen wir viele Parameter
Aktigraphie (tragen einer Uhr, misst Schlaf-Wach-Rhythmus)
Schlafregulation (gesunder Schlaf):
Regneration (gesunder Schlaf):
slow wave (Tiefschlaf) hängt zusammen mit Erholung
Schläfrigkeit vs. Müdigkeit
Schläfrigkeit vs. Müdigkeit - Diagnostik:
Schläfrigkeit
Müdigkeit
erhöhte Einschlafneigung
physiologisch messbar: Mutipler Schlaflatenz-Test, mutipler Wachbleibe-Test, Vigilanztest
=> physiologischer Zustand (nicht bei Insomnie)
-> (wie schnell schlät jmd ein -> messbar)
subjektives Gefühl der Erschöpfung ( Stress, Depression)
eher verringerte Einschlafneigung
Fragebogenverfahren (PSQI, CSHQ, SSR)
Konsequenzen von Schlafmangel
Gedächtnis
Konsequenzen von Schlafmangel:
Schlaf & Gedächtnis:
Im Schlaf Konsolidierung/ Erinnerung bzw. Wiederholung von Lerninhalten besser bei gesunden Kindern (bei ADHS schlecht durch Defizite im Schlaf)
Unfallursachen:
42% (Großteil) durch Übermüdung
Schlaf & ADHS
Schlaf und ADHS (Studie von Cortese et al. 2013, Martins et al. 2019):
Subjektive Einschätzung (v.a. Elterneinschätzung):
Insomnien (Einschlaflatenz, Bed-Time-Resistance, Tagesmüdigkeit)
Parasomnien
Objektive Studien (Aktigraphie, Polysomnographie):
Schlafgebundene Atem- und Bewegungsstörung
Aber kaum Bestätigung für subjektive Einschätzungen
Unterschiede in der Mikro-Schlafarchitektur
Müdigkeit beeinflusst die Konzentrationsfähigkeit und steigert die Motorik -> Symptome der ADHS (Schlafstörung kann ADHS Symtome verstärken)
1h weniger Schlaf (pro Woche): Schlechtere Aufmerksamkeitsleistungen bei Kindern (Gruber et al 2011)
1h mehr Schlaf: Besserte Aufmerksamkeitsleistungen bei Kindern (Sadeh et al 2003: „What a difference an hour makes“)
Abnahme der Schlafdauer bei Kinder seit 1900 mehr als 1 Stunde (Matricciani et al 2012)
Häufigkeit der ADHS-Diagnosen steigt stetig (US Department of Health and Human Service, 2008)
Exkurs: Schlafbezogene Atmungsstörungen im Kindesalter
Schlafbezogene Atmungsstörungen im Kindesalter:
=> Nach Entferung der Mandeln wurde Schlaf besser & ADS Symptomatik subklinisch
Kennen Sie die wichtigsten Funktionen des Schlafs
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Sie kennen die Aspekte ontogenetischer Entwicklung des Schlafs
Gesunder Schlaf - Entwicklung:
Schlafdauer & Schlafmuster (Wachphasen & Uhrzeit) verändert sich
-> Neugeborenes : polyphasische Schlafphasen
=> Insomnie, wenn Kind ohne Schlafbedürfnis gezwungen wird Mittagsschlaf zu machen (assoziiert mit bett “weg wolen”)
(Schlafstörung im ICD-10)
=> Übersicht
Dyssomnien vs. Parasomnien
Def.
Häufigkeit
= Emotional o. verhaltensbedingte Störung von Schlafdauer, -qualität, -zeitpunkt
Insomnie
Hypersomnie
Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus
= Abnorme Episoden o. Erlebnisse, die während des Schlafs auftreten
Schlafwandeln
Nachtschreck
Alpträume
Häufigkeit von Schlafstörungen bei Kindern im Einschulungsalter (2002, Kölner Schlafstudie, Kranz et al.):
Nichtorganische Insomnie (F51.0)
ICD-Kriterien
Modell zur Entstehung & Aufrechterhaltung
Prävalenz
Diagnostik
Therapiemöglichkeiten
A. Beschwerden über Ein- und Durchschlafschlafstörungen oder über eine schlechte Schlafqualität (subjek. Symptom)
B. mind. 3-mal pro Woche für mind. 1 Monat
C. Schlafstörungen verursachen Leidensdruck oder stören soziale/ berufliche Funktion
10-30%
Anamnese: Schilderung der Symptomatik z.B. Beginn, Dauer, Entwicklung
Schlafcharakteristika: Schlafgewohnheiten, -dauer, ...
Auslösende und aufrechterhaltende Faktoren: Eltern-Kind-Interaktion, Belastungen, Stress
DD: Somatische, psychiatrische Erkrankungen (Depression, Manie, Schizo, PTBS, Angst)
Konsequenzen: Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, Stimmung, Müdigkeit
Fragebogen:
Kinderärztlicher Schlaffragebogen (PSQ-DE),
Kinderärztlicher Fragebogen zu Schlafgewohnheiten (CSHQ-DE), PSQI, Schlafprotokoll
Schlaftagebuch (schläft man wirklich so schlecht, wie man denkt?)
Zur Ausschlussdiagnostik: Polysomnographie (schlafverbundene Epilepsien)
Schlafedukation
Schlafregeln/ -Hygiene
Einhalten regelmäßiger Schlafzeiten
Angenehme Schlafbedingungen
Entspannende Abendgestaltung
Durchführen von Schlafritualen
Ausgeglichene Ernährung
Körperliche Aktivität am Tage
Koffein- , Alkohol- und Nikotinkarenz
-> “Ready for Landing” Werde Schlafpilot = Kieler Schlafhygienetraining
Altersangepasste Intervention
Säuglinge & Kinder
Verbessern von Schlafverhalten: Operante Methoden z.B. Positive Verstärkung; Shaping, Chaning, Fading
Vermeiden von unerwünschtem Schlafverhalten: Probleme antizipieren, Graduelle Extinktion (Selbstregulation erkennen)
Kinder im Vorschul-/ Schulater
Bei schlafbezogenen Konflikten: Erziehungs-/Konfliktregeln
Bei Schöafbezogenen Ängsten: Ernst nehmen, graduelle Expo
Jugendliche
Stimuluskontrolle
kogn. Verfahren
Entspannungsübungen
Schlafrestriktion
=> Beispiel Therapiemanuale: KiSS, JuSt
Hypersomnie (F51.1)
ICD-10 Kriterien
Diagnostik (& Therapie)
A. Klagen über übermäßige Schlafneigung während des Tages oder über Schlafanfälle, oder über einen verlängerten Übergang zum vollen Wachzustand
B. Tritt fast täglich über mind. 1 Monat auf oder in wiederkehrenden Perioden kürzerer Dauer
C. Tritt nicht auf im Rahmen einer Narkolepsie, Schlafapnoen oder Hirnschädigung auf
sehr gering; häufiger im Jugendalter
Anamnese, Polysomnnographie (PSG), HLA-Typisierung (Antigene?), multipler Schlaflatenz Test
Abzugrenzen von verhaltensbedignte Hypersomnie (Schlafmangelsyndrom)
Schlafzeit zur Nacht ist kürzer als gewähnlich erwartet
Therapie: Neustrukturierung des Tagesablaufs, Mittagschlaf
Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus (F51.2)
(Entstehung)
Prävalenz & verschd. Formen
Therapie
A. Schlaf-Wach-Muster ist nicht synchron mit gewünschtem Schlaf- Wach-Rhythmus, der durch gesellschaftliche Anforderungen bestimmt ist
B. Schlaflosigkeit während der Hauptschlafperiode, Hypersomnie während der Wachperiode fast täglich für mind. 4 Wochen
C. Leid und Funktionseinschränkungen durch unbefriedigende Dauer, Qualität und Zeitpunkt des Schlafs
Entstehung aufgrund ungewöhnlicher Lichtexposition:
Kein Tageslicht am Morgen
Licht am Abend
Kurzwelliges Licht zur Nacht
Jet Lag
Schichtarbeit
Vorverlagertes Schlafphasensyndrom
Verzögertes Schlafphasensyndrom
Gesamtbevölkerung: < 1%
Bei Jugendlichen: 7-16%
-> (bei Jungs sehr spät; Chronotyp Eule)
Unregelmäßiges Schlaf-Wach-Muster
Blindheit (70%), mentale Retardierung
Bei Demenzen
Extrem selten bei Kindern
Anamnese, Tagebuch, Temperaturmessung
Lichttherapie
Schlafwandeln (F51.3)
Entstehung
(Diagnostik)
A. Wiederholtes Verlassen des Bettes während des Schlafs und Umhergehen meist während des ersten Drittels des Nachtschlafs
B. Meist starre Mimik, wenig Reagibilität auf Außenreize, erschwerte Erweckbarkeit
C. Nach Erwachen Amnesie für die Episode
D. Innerhalb weniger Minuten nach Aufwachen aus der Episode bestehen keine Beeinträchtigungen (mehr)
Prävalenzgipfel bei 4-6 Jährigen (30%)
Genetische Disposition
Auslöser: Schlafmangel, Fieber, Blasendruck, Geräusche, Licht
Anamnese, (PSG)
In der Regel keine besondere Therapie erforderlich
Sicherung des Umfeldes
Betreffende nicht wecken, sanfte Begleitung ins Bett
Schlafmangel vermeiden; kurze Schlafphasen tagsüber
Antizipatorisches Wecken (Vorsatzbildung)
Nachtschreck (F51.4)
A. Wiederholte Episoden von Erwachen aus dem Schlaf beginnend mit Panikschrei, heftiger Angst, vegetative Übererregbarkeit und Körperbewegungen
B. Auftreten meist im ersten Schlafdrittel
C. Die Dauer beträgt unter 10 Minuten
D. Beruhigungsversuche häufig ergebnislos, meist gefolgt von kurzfristige Desorientiertheit oder perseverierenden Bewegungen
E. Begrenzte Erinnerungen an das Geschehen
Prävalenzgipfel in erster Lebensdekade (6-17%)
Auslöser: Schlafmangel, Fieber, Stress
Anamnese
Aufklärung, Stressreduktion, Schlafhygiene
Antizipatorisches Wecken
Albträume (F51.5)
A. Aufwachen aus dem Nacht- oder Nachmittagsschlaf mit detaillierter und lebhafter Erinnerung an heftige Angstträume (meistens mit Bedrohung fürs Lebens der Sicherheit oder des Selbstwerts); Aufwachen zu jeder Zeit der Schlafperiode, typischerweise jedoch in zweiter Nachthälfte
B. Schnelle Orientierung nach dem Aufwachen aus dem Traum
C. Das Traumerleben selbst und die Störung des Schlafs verursachen einen deutlichen Leidensdruck
Prävalenzgipfel in erster Lebensdekade (10-50%)
genetische Disposition
Auslöser: Akuter, chron. Stress
Bei Kindern trösten und anregen, von Traum zu berichten
Bei älteren Kindern und Jugendlichen
Imagery Rehearsal Therapie
Expositionstherapie
Entspannungsverfahren
Sie kennen die nichtorganischen Schlafstörungen (F51) im Kindes- und Jugendalter & Benennen Sie die gängigen Therapiemethoden zur Behandlung
=> Übersicht (zu jeder nichtorganischen Schlafstörung eine eigene Karteikarte!)
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