Equity-Bewertung

IFRS 10/§ 290 HGB:

Mögliche Beherrschung (Control-Konzept)

i.d.R. Kapitalanteil > 50%

IFRS 11/§ 310 HGB:

• Tatsächlich ausgeübte gemeinsame Führung mit einem oder mehreren anderen (konzernfremden) Unternehmen

• I.d.R. Kapitalanteil: z.B. 50%/50% oder 40% / 40% /20 %

IAS 28/ § 311 HGB:

• Möglicher/Tatsächlich ausgeübter maßgeblicher Einfluss auf die Geschäfts- und Finanzpolitik

• I.d.R. Kapitalanteil: 20-50%

IFRS 9/ §253 HGB:

Kapitalanteil: <20% à Anschaffungskosten (HGB, ggf. IFRS) oder Fair Value (IFRS)

TU nach § 290 HGB

• ohne Einbeziehungswahlrecht nach § 296 HGB -> Vollkonsolidierung

  • Erwerbsmethode § 301 HGB

  • Neubewertungsmethode

• Ausübung Einbeziehungswahlrecht § 296 HGB

• -> Quotenkonsolidierung

  • Erwerbsmethode § 301 HGB

  • Neubewertungsmethode

Wird ein Wahlrecht für Quotenkonsolidierung ausgeübt?

• Ja -> Quotenkonsolidierung

• Nein -> Besteht maßgeblicher Einfluss nach § 311 I HGB

  • Ist dieser unwesentlich?

    • nein -> Equity-Bewertung (Buchwertmethode)

    • ja -> Bewertung AK

Hat ein Investor einen beherrschenden Einfluss auf das Investee? (IFRS 10)

-> Ja -> TU -> Vollkonsolidierung

Kein beherrschender Einfluss auf Investee

• Liegt Vertragsbeziehung mit anderen Investoren vor?

  • Ja -> Joint control

  • nein -> Prüfung asoziiertes U

• Prüfung joint control

  • Ja -> Joint arrangement nach IFRS 11)?

  • nein -> Prüfung asoziiertes U

• Aus dem Joint Arrangement folgen

  • Joint operation und

  • joint venture

Joint venture -> Equity Bewertung

Joint operation -> Asset deal/antlg.

Wenn kein TU und kein Joint arrangement vorliegt

• Besteht ein Maßgeblicher Einfluss auf ein Beteiligungsunternehmen? (IAS 28)

  • ja -> asoziierte U

  • nein -> Anteile zum Fair Value, evtl. AK (IFRS 9) Kapitel 22; ggf. sonstige Vermögenswerte/ Schulden nach entsprechenden IFRS

1. Beteiligung nach § 271 Abs. 1 HGB / nach IFRS Beteiligungsunternehmen

2. Maßgeblicher Einfluss

   • Vermutung Stimmrechtsanteil > 20%

   • Qualitative Hinweise: wesentliche LuL-Beziehungen

     • Abhängigkeit des Beteiligungsunternehmens

     • Vertretung in Aufsichts- und/ oder Leitungsorganen, jedoch ohne Kontrolle über diese

     • Teilnahme an unternehmens- politischen Entscheidungen

   • Widerlegung

     • maßgeblicher Einfluss wird nicht faktisch ausgeübt IFRS: Möglichkeit zum maßgeblichen Einfluss ausreichend (IAS 28.2)

     • beteiligtes Unternehmen ist in der Ausübung seiner Rechte beeinträchtigt

-> Letzter verfügbarer Abschluss (§ 312 Abs. 6 S. 1 HGB / IAS 28.33)

• Bei Stichtagsabweichung: Analog zur Vollkonsolidierung bis 3 Monate. Abweichung wird toleriert, wenn wesentliche Ereignisse berücksichtigt werden. Ansonsten Zwischenabschluss notwendig, soweit möglich (IAS 28.34)

-> Wird vom assoziierten Unternehmen selber ein Konzernabschluss aufgestellt, ist dieser Grundlage der at equity-Bewertung (§ 312 Abs. 6 S. 2 HGB)(IFRS analog)

§ 312 Abs. 5 Satz 1 HGB: Wahlrecht Bewertungsanpassung

-> Bezieht sich auch auf Bilanzansatz

Bei wesentlichen Abweichungen Anpassung wenigstens an GoB

Ist Anpassung nicht möglich und sind Abweichungen schwerwiegend: Ansatz der Beteiligung zu AK (strittig)

Falls keine Anpassung vorgenommen wird: Angabe darüber im Anhang (§ 312 Abs. 5 Satz 2 HGB)

IFRS: Anpassung an konzerneinheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erforderlich (IAS 28.35), wobei bei der Erstbewertung der Fair Value-Ansatz zur Anwendung kommt (Neubewertung).

Währungsumrechnung -> Stichtagsmethode

• Falls für das assoziierte Unternehmen eine HB II aufgestellt wird (einheitlicher Bilanzansatz und Bewertung), kommt (bei Wesentlichkeit) § 274 HGB in Betracht

• Seit dem Gj. 2016 ist die Zwischenergebniseliminierung unter Beachtung der latenten Steuern nach § 306 HGB pflichtgemäß auch bei der at Equity-Bewertung vorzunehmen, sofern Daten bekann

IFRS: Latente Steuern Pflicht

1. Aufstellung Handelsbilanz II (Anpassung Bilanz asoziiertes Unternehmen § 300 Abs. 2 HGB und § 308 HGB)

2. Ermittlung Unterschiedbetrag zwischen Anteilswert und anteiliges Eigenkapital

   -> Nach DRS 26 soll dabei eine Neubewertung ohne Anschaffungskostenrestriktion vorgenommen werden

3. Unterschiedsbetrag vor der Zurechnung

4. Nebenrechung: Zuordnung stiller Reserven/Lasten zu den Vermögensgegenständen und Schulden des ass. Unt. maximal in Höhe des Unterschiedsbetrages/nach DRS 26 ohne Anschaffungskostenrestriktion

-> Ausweis von:

• Anteile an assoziierten Unternehmen

• Anhangangabe des Unterschiedsbetrags und des darin enthaltenen Geschäfts- oder Firmenwerts

IFRS:

• Ergebnisse aus „Upstream“- und „Downstream“-Transaktionen zwischen dem Eigentümer und einem assoziierten Unternehmen sind anteilsmäßig zu eliminieren (IAS 28.28)

HGB:

• § 312 Abs. 5 i.V.m. §§ 304 und 306 HGB, soweit die für die Beurteilung maßgeblichen Sachverhalte bekannt oder zugänglich sind, sind Zwischengewinne anteilig zu eliminieren

-> Jeweils grundsätzlich Berücksichtigung latenter Steuern