Allgemeines zu Eltern-Kind-Beziehung!
Nicht nur frühkindliche Bindung, sondern auch die Qualität der fortdauernden Beziehung spielt eine wichtige Rolle bei der sozialen Entwicklung!
Die Eltern-Kind-Beziehung wird z.B. bestimmt durch:
Erziehungsstile, - verhaltensweisen & -praktiken
Diverse Elternvariablen wie z.B.
Co-Parenting
Partnerschaftsqualität
Erläutere ein Experiment von Lewin, Lippitt & White zu Erziehungsverhalten!
EKB: Erziehungsverhalten
Experiment von Lewin, Lippitt & White (1939, 1943)
-> Patterns of aggressive behavior in experimentally created „social climates“
4 Gruppen
Je Gruppe 5 männliche Schüler im Alter von 10 bis 11
Spielstunde 1 x pro Woche, 5 Monate lang
3 Führungsstile im sechswöchigen Wechsel
Autoritär, demokratisch, laissez-faire
Standardisierte Beobachtung des Verhaltens der Schüler
Nenne die vier Erziehungsstile nach Baumrind!
Vier Erziehungsstile nach Baumrind (1971)
Lenkung: elterliche Anforderungen, Regeln und Monitoring
Responsivität: elterliche Wärme, Unterstützung und Akzeptanz
Gehe näer auf den autoritativen Erziehungsstil ein!
Autoritativer Erziehungsstil
Hohe Lenkung und hohe Responsivität
Kindzentriertes Elternverhalten
Eltern haben hohe Erwartungen, setzen Regeln und achten auf Einhaltung
Allerdings geschieht dies in einem offenen und warmherzigen Kontext
Gehe näher auf den vernachlässigenden Erziehungsstil ein!
Vernachlässigender Erziehungsstil
Niedrige Lenkung und niedrige Responsivität
Elternverhalten ist geprägt durch geringes Interesse und Engagement
Distanziertes, zurückgezogenes oder gar zurückweisendes emotionales Klima
Gehe näher auf den permissiven Erziehungsstil ein!
Permissiver Erziehungsstil
Niedrige Lenkung und hohe Responsivität
Eltern zeigen hohe Toleranz gegenüber kindlichem Verhalten
Gleichzeitig hält sich der Erziehende bei der Lenkung, Reglementierung und auch bei Anforderungen an das Kind stark zurück
Gehe näher auf den autoritären Erziehungsstil ein!
Autoritärer Erziehungsstil
Hohe Lenkung und niedrige Responsivität
Elterliche Autorität darf nicht hinterfragt werden, strenge Regeln müssen eingehalten werden
Es werden strafende Maßnahmen angewandt, ggf. auch physische und psychische Gewalt
Womit befasst sich die Studien von Lohaus, Vierhaus & Ball?
Studie von Lohaus, Vierhaus & Ball, 2009
Wie wirken sich die jeweiligen Erziehungsstile auf
Gesundheitsbezogenes Verhalten (Ernährung, Hygiene, körperliche Aktivität)
Krankheitsbezogenes Verhalten (Nikotin, Alkohol, Risikoverhalten, Fernsehkonsum)
aus?
Erläutere die Auswirkungen der Erzeihungsstile auf das gesundheitsbezogene Verhalten!
Am meisten ausgeprägt bei autoritativen und permissiven Erziehungsstil
Autoritativer und permissiver Stil weiterhin am meisten ausgeprägt
Annäherung der Erziehungsstile (?)
Erläutere die Auswirkungen des Erziehungsstils auf krankheitsbezogenes Verhalten!
Am meisten ausgeprägt bei autoritären und vernachlässigten Erziehungsstil
Annäherung von autoritär und vernachlässigend, sowie von autoritativ und permissiv
Erläutere den autoritativen Erzeihungsstil als “Gewinner” der meisten Studien!
Der „Gewinner“ in den meisten Studien: Der autoritative Erziehungsstil
Mehr Gesundheit, weniger Krankheit
Weniger Problemverhalten, weniger ungünstige Konsequenzen
Mehr soziale Kompetenzen
Positive Auswirkungen auf Eltern-Kind-Beziehung
Warum ist der autoritative Erziehungsstil so effektiv?
Eltern als Vorbilder für fürsorgliches Verhalten
Vertrauensvolle Basis
Vermittlung eines Kompetenzgefühls
Zugeständnis von Eigenverantwortlichkeit & Übertragung von Verantwortung > Wertschätzung
Gerechte und vernünftige Anweisungen werden eher befolgt
Was ist Triple P?
Eine weitere Rolle spielen spezifische Erziehungspraktiken
Triple P (positives Erziehungsprogramm), z.B.
Zufällige Belohnung
Eskalationsfalle
Ignorieren von erwünschtem Verhalten
Lernen am Modell
Erläutere Auswirkungen von Partnerschaftsqualität als weitere Elternvariable!
EKB: Weitere Elternvariablen
Konflikte und eine als ungünstig empfundene Partnerschaftsqualität: ungünstig für die kindliche Entwicklung
Interaktion mit dem Erziehungsverhalten!
Verschiedene Hypothesen
Spill-over Hypothese vs. Kompensationshypothese
Es finden sich Belege für beide Hypothesen, eher jedoch zu spill-over Effekten
Erläutere die Spill-Over Hypothese!
Spill-Over Hypothese
Erläutere die Kompensatiosnhypothese!
Kompensationshypothese
Modelle zum Elternverhalten!
EKB: Modelle zum Elternverhalten
Einige Modell berücksichtigen mehrere Faktoren elterlichen Verhaltens gleichzeitig
Erläutere die Entwicklung der Eltern-Kind-Beziehung!
EKB: Entwicklung
Kindheit:
Kinder betrachten ihre Eltern als Modelle, teilweise auch idealisiertes Bild
Jugendalter:
Deidealisierung > Eltern verlieren ihren Status als wichtigste Bezugspersonen
Viele Konflikte & weniger Harmonie in der Familie
Entwicklungsaufgabe: Ablösung von den Eltern > Autonomieentwicklung > eigene Entscheidungen treffen, selbstständig werden
Aufgabe der Eltern: Balance in der Erziehung finden
Zulassen von Selbstständigkeit, Setzen von Grenzen, Schutz
Wichtigkeit des elterlichen Monitorings
Elterliche Informiertheit bezüglich der Aufenthaltsorte, Aktivitäten und Befinden des eigenen Kindes
Bestes Monitoring: Spontane Bereitschaft der Kinder sich mitzuteilen
Inkonsistentes Monitoring = Zusammenhänge zu antisozialen Verhaltensweisen, Devianz, Delinquenz, Substanzmissbrauch und schlechten Schulnoten
Erläutere Beziehungen zu Gleichaltrigen im Säuglingsalter!
Säuglingsalter
Schon 6-8 Monate alte Kinder richten ihre Aufmerksamkeit auf Gleichaltrige (Peers)
Jedoch: kein echter sozialer Kontakt oder Austausch
Spielen bedeutend: alleiniges Spielen, später Parallelspiel
Erläutere Beziehungen zu Gleichaltrigen im Vorschulalter!
Vorschulalter
Spielpartnerschaft, auf der Basis von räumlicher Nähe, gemeinsame Aktivitäten und eigenem Nutzen
Häufig Dominanzhierarchien, aber auch schon soziale Kooperation
Soziales und kooperatives Spiel
Z.B. Eignung über Themen und Rollen, Unterbrechungen bewältigen, gemeinsames Spiel trotz Themenwechsel
Erste Freundschaften, vor allem: Spielfreundschaften
Erläutere soziale Beziehungen im Grundschulalter!
Grundschulalter
Freunde können jetzt auch andere Interessen haben, als man selbst > Perspektivübernahmefähigkeit
Jedoch sind Freundschaften noch immer sehr brüchig („Schönwetterpartnerschaft“)
Was bieten Beziehungen zu Gleichaltrigen?
Beziehungen zu Gleichaltrigen bieten zahlreichen Sozialerfahrungen:
Gleichberechtigung
Kooperation und Hilfe
Konflikterfahrungen und -lösungen
Kontaktaufnahme und Aufrechterhalten des Kontakts
Aufrechterhaltung des Wohlbefindens
Selbstentwicklung
Schulalter
Anfängliche, wechselseitige Vertrautheit sowie gegenseitige Unterstützung spielen größere Rolle
Ab dem Jugendalter
Freundschaft wird als stabile Vertrauensbeziehung verstanden
Gleichaltrige werden wesentlich wichtiger, haben einen hohen Stellenwert
Im Vordergrund:
Gemeinsames Erleben & Entdecken
Austausch über Probleme und Anforderungen
Gleichheit untereinander, keine Hierarchie
Außerdem: Erste Partnerschaften entwickeln sich
Akzeptanz der Geschlechtsrolle
Erlernen eines Sexualverhaltens
Intime Beziehungen aufbauen und eingehen
Nenne Funktionen von gleichaltrigen Freunden im JA!
Funktionen von gleichaltrigen Freunden im JA
Emotionale Geborgenheit
Neue Identifikationsmöglichkeiten und Lebensstile
Ablösung vom Elternhaus
Auswahl eigener (Entwicklungs-)Ziele
Aufbau und Aufrechterhaltung von Beziehungen
> Sowohl positiver, als auch negativer Einfluss auf psychische Gesundheit & Lebenskompetenz möglich
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