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Literaturbegriff

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by Adele G.

Problematisieren Sie die These, dass alles, was aus Buchstaben besteht, als Literatur gilt, in Bezug auf Christian Morgensterns Gedicht „Fisches Nachtgesang“.

Die These, dass alles was aus Buchstaben besteht Literatur ist, wurde anhand der Etymologie des Wortes ‘Literatur’ entwickelt.

‘Literatur’ stammt vom lat. Wort littera, welches ‘Buchstabe’ bedeutet.

Demnach müsste alles was aus Buchstaben besteht Literatur sein.

“Fisches Nachtgesang” besteht, vom Titel abgesehen, nicht aus Buchstaben.

Der Text selbst besteht allein aus dem Metrum (Makierungen für betonte und unbetonte Silben). Hebungen stehen für betonte Silben, Senkungen für unbetonte Silben.

Das Metrum dient der melodischen Gliederung von Versen, welche den Aufbau von Texten der Lyrik darstellen.

Ebenfalls deuten der Titel mit dem Wort ‘Gesang’ und die Veröffentlichung innerhalb des Werkes XY darauf hin, dass es sich um ein Lied handelt. Somit würde “Fisches Nachtgesang” der Lyrik angehören.

Die Lyrik ist eine Gattung in der Literaturs, womit ihr angehörende Texte als Literatur im engeren Sinne gelten.

Die Anordnung des Metrums führt zu einer visuellen Ähnlichkeit mit Fischschuppen. In Kombination mit dem Titel bildet das Gedicht einen Fisch nach.

Das Gedicht ergibt also ein bildlichen Konstrukt und stellt somit ein Figurengedicht dar.

Die These ist insoweit korrekt, dass zwar alles, was aus Buchstaben besteht als Literatur gilt, jedoch muss sie ergänzt werden.

Wie “Fisches Nachtgesang” aufzeigt, können nicht nur Buchstabe fixiert werden, sondern auch andere sprachliche Zeichen. In diesem Fall beispielsweise das Metrum.

Hinzu kommt, dass die Fixierung nicht nur schriftlich oder drucktechnisch erfolgen kann, sondern auch elektronisch oder mnemotechnisch.

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Adele G.

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