Haben Sie die Argumente verstanden, warum Freundschaften ein schwieriges Forschungsthema für die Psychologie darstellen?
es gibt ein konzeptuelles Problem: hohe intra- und interindividuelle sowie auch kulturelle Unterschiede in Freundschaften und Freundschaft-Normen
Frage : Was ist das spezifische an Freunden allgemein?
Freundschaften gibt es im Plural —> Netzwerke
Menschen suchen Freundschaften zwar aus, weniger aber die Freunde der Freunde , sind aber wichtig aus sozial- und systempsychologischer Sicht —> Netzwerke
Vorhandene Freundschaft- und Netzwerktheorien gehen von recht engen Vorannahmen aus und haben eng umrissene Erklärungsziele
Auf spezielle Altersbereiche oder Themen ausgerichtet und wenig universell
Was haben wir zur Sozialen Konvoitheorie und der Meta-Analyse von Wrzus et al. (2013) zu Netzwerken gesagt?
Konvoitheorie :
unterscheidet Kern und Peripherie persönlicher Beziehungsumwelten
Kern bleibt über den Lebenslauf stabil , Peripherie wechelt adaptiv in Abhängigkeit von Lebensphase und – übergängen- vor allem Freunde
„Konvoi entsteht“ (Güterzug)
Etwas das uns ein Leben lang begleitet, soziale Beziehungen als ein Gleitzug für das Leben lang
Freundschaften sind als Beziehungsformene geau durch diese Flexibiltät , Formbarkeit und Lebensphasenabhängigkeit definiert
Möglich das sie nur dann stabil bleibben wenn sich diese Eiegenschaften bewahren (Passigkeit zu dem sich verändernden Lebensumfeld von Jugendlichen und Erwachsenen )
Meta-Analyse von Wrzus unterstützt die Konvoi-Theorie
Durch 243 Primärtudien zur Netzwerkgröße über die Lebensspamme
Hohe Stabilität des „ Familien-Kerns“
Lebensphasen- und transitionsspezifischer Verlauf der Veränderungen bei anderen engen oder wichtigen Beziehungen
Wie erhebt man ein Soziogramm und was kann man beispielsweise herausfinden, wenn man ein Soziogramm bzw. eine Netzwerkerhebung in einer Schulklasse durchführt?
Soziogramm wird erstellt über Sympathie -/Freundschaftsfragen „ Wen (mit wem) aus deiner Klasse magst du / bist du befreundet ?
Es gibt zu unterschiedlichen Schwerpunkten unterschiedliche Fragen o Dadurch kommt man zu einer Darstelung des sozialen Konvois ( über längere Zeit beobachtet und dann so etwas wie stabile Kernbeziehungen und Peripheriebeziehung voneinander zu unterscheiden)
Vorteil bei durchführung in Schulklassen : alle Anwesenden können wechselseitig gefragt werden ( es entstehen teilweise unterschiedliche Ergebnisse)
„Ergebnisse“ : Beliebte, unbeliebte, Gemiedene (Außenseiter), Einzelgänger, Schüchterne , Anführer etc.
Gruppenstrukturen und Effekte : Mobbing, Hierarchien, rivalisierende Gruppen problematische Sitzordnungen in der Klasse
Was haben wir zu den Netzwerkergebnissen von Cotterell und Olweus im Schulkontext gesagt?
Wichtigstes Anwendungsbereich Netzwerkstudien: Verhalten von Cliquen im Jugendalter und MobbingàThe dark side of networks
Isolierte Personen haben keine oder nur wenige Popularitätswahlen
Zwei unterschiedliche Personenkreise : E/loners, A/outsiders
Forschung von Olweus:
Probleme und Konflikte im Schulkontext sind nicht nur aud dyadischer Ebene zu betrachten (Aussprecchen und dann alles wieder okay )
Weist darauf hin das Mobbing aus Grundlage von Netzwerken stattfindet
Führt zu Viktimisierung einzelner Personen , die aber nur in dieser Peer-Konstellation untersucht und
verstanden werden müssen
Freundschaften sind zwar zu einem gewissenAnteil dydische (Zwei-Personen) Beziehungsformen
Liegen meist im Plural (Cliquen)
Enthalten Beziehungen um mehrere Ecken (Freunde von Freunden)
All dies fordert Netzwerkansätze um :
In der Schue / andere Kontexte , Internet etc, positive wie negative Effekte auf die Entwicklung (Nicht nur Jugendlichen zu verstehen )
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