Sport als politisches Phänomen, daß vom Staat und von der Partei organisiert wurde
SED zuständig für den Breitensport
SED = deutsche Turn- und Sportbund
Massensportorganisation
Sport wurde in den Volkseigenen Betrieben (VEB) und in Betriebssportgemeinschaften (BSG) verrichtet
Vorgabe des DDR-Sozialgesetzbuches
Arbeit sollte Sport finanzieren
Blieb kostengünstig für den Staat
Keine freie Wahl der Sportstätte, da wo man arbeitet trieb man Sport
BSG war in den FDGB (freier deutscher Gemeinschaftsbund) organisiert
FDGB = Massenorganisation
Finanzierung: 20% der finanzielle Ressourcen flossen in Breitensport
Breitensport war ein vernachlässigter Teilbereich
Großteil der Finanzierung floss in den Leistungssport
1985: 9000 Betriebs- und Wohnsportgemeinschaften mit 3,6 Millionen Mitgliedern
sportlicher Organisationsgrad lag bei 15%
BRD war schon bei 25%
Verschiedenste Vereine für die verschiedenen Berufe
SV Dynamo: Verein für Staatssicherheitsarbeiter
SV Vorwärts: Verein für Militär
Diplomaten im Trainingsanzug = Sportler die die DDR repräsentieren
Rom 1960: gesamtdeutsche Mannschaft bei den Olympischen Spielen
Vorher nur BRD aufgrund ihrer Beziehung zum IOC und der Regierungsform (freie legitimierte Wahl) Teil der Olympischen Spiele
München 1972: DDR als eigenes Team mit eigener Flagge
seitdem herrscht hoher Konkurrenzkampf gegenüber BRD
Ausbau des Leistungssportsystems entstand, um die großen Staaten zu bezwingen
Gewinn an leistungssportlichen Erfolge sorgte für Aufmerksamkeit und vermehrte internationale Verbände
1976: DDR belegt 2 Platz bei den Olympischen Spielen vor ihnen nur UDSSR, USA und Westdeutschland dahinter
Sensation der Spiele
Es folgte ein Medaillenregen
Ziel: DDR wollte besser sein als BRD und das gelang ihnen in diesem Bereich
Volk begann sich mit Sportlern zu identifizieren
Sportler und Sportlerinnen galten als Vertreter der Nation (Diplomaten) und bewiesen dem Westen und allen anderen großen Staaten ihr Können
Organisation:
Leistungssportsystems, daß pyramidenförmig und hierarchisch aufgebaut ist
Beginn bei Auswahl der Kinder durch verschiedenste Tests
Keine Freiwilligkeit sondern Kinder wurden delegiert
Delegation erfolgt bis ins erwachsenalter
Finanzierung:
80% der Ressourcen flossen in den Leistungssport
80% der DDR-Diplomsportlehrer arbeiteten im Leistungssportbereich
VEB finanzierte den Leistungssport der DDR in den Kinder- und Jugendportschulen und den Erwachsenen Sportclubs
DTSB (in SED verankerte Massenorganisation) zuständig für sportliche Gestaltung und Entwicklung
Stufe: ESA = System der einheitlichen Sichtung und Auswahl
Kinder im frühen Schulkindalter werden gesichtet und erfasst
Kinder wurden durch antroptometische und motorische Tests entdeckt und ausgewählt
Ziel war es 30-40 Medaillen zu Erdreich, nur möglich durch viele Sportler
Jedes 10 Kind wurde für den Leistungssport auserwählt
Stufe: Trainingszentren
erste Förderungsstufe
Grundausbildungen von Sportarten wurden vermittelt
Kinder wurden klassifiziert je nach Sportart
Neben Grundausbildung wurde die kommunistische Erziehung gefördert & weitere leistungssportliche Entwicklung gefördert
65-70.000 Kinder in 1.700 Trainingszentren
Stufe; Kinder-/Jugendsportschulen
2 Förderstufe
weitere Klassifizierung fanden statt
Kinder wurden nach Niveau sortiert und teilweise aussortiert
die Auserwählten wurden zu Vollzeitsportlern
Nebenbei wurde unterrichtet
Fokus lag aber auf dem Leistungstraining
Sehr viele Trainer, die Kinder begleiteten
Sahen ihre Eltern fast nie
Beginn des systematischen Dopings
10.000 Jugendliche in 25 KJS
Stufe: 25 Sportclubs
3 Förderstufe
Nach dem Schulabschluss ging es in die Erwachsenen Clubs
Dort kam nur die Elite rein
z.B. Sportler mit häufigen Verletzungen wurden aussortiert oder mit Familie in die BRD
hier befinden sich Spitzenathleten die Medaillen holen sollten
Clubs kontrolliert von Stasi
Ergänzende Infrastrukturen: unterstützen die Förderung:
Sportmedizinischer Dienst (SMD): betreuten Athlethen aus sportmedizinischer Sicht, zuständig für systematisches Doping
Forschungsinstitut für Körperkulturen und Sport (FKS): betrieben geheime Leistungssportforschungen
Forschungs- und Entwicklung von Sportgeräten (FES): zuständig für Ausrüstung z.B. Bobs oder Skianzüge
Deutsche Hochschule für Körperkulturen (DHfK): systematische Ausbildung für Trainer im Leistungssport
Alles organisiert von Leistungssportkomissionen auf Kreis-, Bezirks- und zentra Ebene
Diktatorisches-totalitäres (sport)politisches System:
zentral vom statt und den Parteien gesteuert
Hierarchischer Aufbau der Förderung
Hohe Effektivität da nichts freiwillig geschieht sondern man von klein aus delogiert wird
Zwangselemente, die nur in solchem System denkbar sind
Sportpolitosche Vorgaben dirch SED-ZK die umgesetzt werden durch DTSB
alles geplant und organisiert
Gesamtsystem mit einzelenen Teilelementen
von der Sichtung bis zur Medaille wird man unterstützt
Staat finanziert alles und unterstützt durch zusätzliches Personal
Leistungssport ist ein autonomes System, daß unabhängig ist von Breitensport und vom Freizeitsport
Professionelles aber nicht kommerzielles System
Entwicklung:
9.11.1989: Fall Berliner Mauer, Öffnung der Grenzen
17.11.1989: Bestimmung eines freien Ost-West-Sportverkehrs
5.1.1990: suche nach neuen Wegen eine demokratisch- freiheitliches DDR-Sportsystem aufzubauen durch “Runden Tisch”
27.1.1990: Ausschluss ehemalige DDR-Führungsspitze und Neuwahlen
19.06.1990: Massentlassungen
28.61990: neues Konzept für die Vereinigung des deutschen Sports nach Westdeutschen Prinzipien
15-27.09.1990: Gründung Landessportbünde in den neuen fünf Bundesländern der DDR
3.10.1990: staatliche Einheit, Auslösung DDR in 5 neue Bundesländer
5/15.12.1990: Aufnahme der neuen 5 in Landesverbände & Auflösung DTSB
Bewertung:
keine Wiedervereinigung sondern ein Ausschluss der DDR
DDR wurde einfach an BRD angepasst
nichts fortschrittliches wurde geschaffen sondern etwas altes wurde ersetzt
Brachte folgen für die Mentalität und Identität der Menschen mit dem Land
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