Phase: frühzeitliche Bewegungsformen:
Bewegungsformen als spontane triebbestimmte Verhaltensweisen
Triebe haben sich über Bewegungskulturen ausgelebt
Wurden zu anthropologischen konstanten, wie Bewegung als Kampf, spiel, Fortpflanzung, exploration, Jagd
Phase: vormoderne Bewegungskulturen
vormoderne institutionalisierte Formen der Bewegungskulturen
Mit Beginn der Hochkulturen entwickelten sich Bewegungskulturen
Sport hatte aber noch keinen eigenwert, sondern man hatte nur bewusst gestaltete Bewegungsformen
Man trieb Sport nicht wegen des Sport Willens, sondern Sport war eingebunden in andere Bereiche, wie Militär, Erziehung, Religion, Unterhaltung usw.
Funktionen waren unterschiedlich, dadurch grenzten die Teilbereiche sich voneinander ab
Phase: Moderner Sport
Ursprung in England
Entwicklung von Sportartenkulturen
bewusst, gestaltete, eigenständig organisierter, gesellschaftlicher Teilbereich
Klare Organisationsstrukturen und Rationalität
Leistung-Konkurrenz-Wettkampf = zentral
Phase: postmoderne Sportkulturen
postmoderne Sportvielfalt in einem organisatorisch und wertemäßig ausdifferenzierten Multisystem des Sports
Unbestimmt und vielfältig
vormoderne Bewegungskulturen begegnen Form von historisch gewachsenen Tradition
Sind eingebunden in “andere” gesellschaftliche Lebens- und Funktionsbereiche wie Militär, Religion und Kult, ständische Repräsentation oder Erziehung und sozilaisation
Religion und Kult:
antiken Olympischen Spiele begannen als Religion und Kultur Ereignis
z.B. galt Schweiß Symbol für fließendes Blut
Ziel: Chaos besiegen und Maat (Weltordnung) wiederherstellen
Erziehung und sozialisation:
Rittertum als wichtigste Instanz
galt als Erziehungsordnung
Erziehung war rational und funktionelle
Ritterakademien galten als Ausbildungsstätte für den Staat (Absolutismus)
Ritter wurde funktionalisiert als Beamtenadel
Ständische Repräsentation:
stände wurden durch Bewegungskulturen repräsentiert
Auch bei kirchlichen Festen
Erklärungsversuch für die Entstehung und Verbreitung des modernen Sports, ausgehend von England
drei Fragen:
wieso ist der Sport eigentlich in England entstanden?
Wieso hat sich der Sport in seiner spezifischen englischen Prägung international durchgesetzt?
Woher stammen die Normen und Prinzipien des modernen Sports?
These: der Moderne Sport ist ein Produkt der industriellen Gesellschaft. England ist das Land, in dem die industrielle Revolution begonnen hat und in dem folgerichtig der Moderne Sport entstanden ist
Begründungen:
Leistung, Konkurrenz, Gleichheit. Was den modernen Sport zu symbolträchtig macht, ihm die Faszinationskraft verleiht, nicht zuletzt die Exaktheit, um nicht zu sagen, die Idealität, mit der er diese Grundprinzipien der Industriegesellschaft verwirklicht
Grundprinzipien und Verhaltensweisen der industriellen Gesellschaft prägen auch die Grundprinzipien und Verhaltensweisen in anderen gesellschaftlichen Lebensbereichen wie dem Sport
Die schnelle Verbreitung des modernen Sports im 19. Jahrhundert von England aus, hat seine Ursache darin, dass er die Grundprinzipien der Industriegesellschaft idealtypisch umsetzt. Die Leistungen des Forschers, eines Unternehmers, eines geförderten Angestellten können nur von Insidern beurteilt werden. Im Sport wird „der Rekordsprung jedem verständlich, dreifach nachgemessen, optischen, jedes Haus getragen.”
Fazit: Ansatz ist plausible aber nicht hinreichend für die Chronologie des englischen Sports. Dieser begann schon viel früher im 17 Jahrhundert, mit Pferderennen oder auch Menschenrennen
Die Organisation des modernen Sports in der BRD im dualen System
Erklärung:
duales System besteht aus zwei zentralen Elementen:
die öffentliche Sportverwaltung:
Staat leitet diese an
Finden auf Bundes-, Landes- und Kommunaler Ebene statt
Sportselbstverwaltung:
wird organisiert von der Gesellschaft
Gesellschaft kann Eigeninitiative ergreifen
Findet sich auf den drei Ebenen statt
Beide Elemente sind auf allen Ebenen miteinander verzahnt durch das Subsidiaritätsprinzip
= materielle staatliche Unterstützung des freien Sports
Idealbild: Gesellschaft organisiert sich selber und ergreift die Eigeninitiative
Idealbild nur eine Vorstellung, die nicht ausreicht
Der bürgerliche-Demokratische Staat gibt rechtliche Rahmenbedingungen vor, aber die Bürger selber organisieren ihre Belangen. Nur da wo sie Hilfe brauchen (Subsiduum) greift der Staat ein
Abbildung des Organisations-, Werte- und Inhaltsmodell der Industriegesellschaft
Drei Ebenen:
Breitensport: Grundlage von Leistungs- & Spitzensport
Leistungssport
Spitzensport
aufeinander aufbauend
Alle drei Ebenen haben
einheitliche Organisationsstrukturen bestehend aus Vereinen, Verbänden
DSB als Einheitsprganosatiom
einzeitliche Werte Strukturen des Sports: Leistung, Wettkampf, Trainer…
Ebene des Wandels
Wertewandel
Industriegesellschaft 50er/60er Jahre: traditionelles sportliche Werte Struktur= Leistung, Konkurrenz, Training und Wettkampf
Postindustrielle Gesellschaft seit 70er Jahre: Freizeitkultureller sportaktiver Lebensstil, Wertepluralismus
Sport als Leistung und Wettkampf
Sport als Kommunikation
Sport und Kreativität usw.
Multidimensional
Organisationswandel:
Industriegesellschaft 50er/60er Jahre: traditionelle formale Organisationsformen des Sports in Vereinen und Verbänden
Postindustrielle Gesellschaft seit 70er Jahre: Vielfältige informelle, formelle gemeinschaftliche und kommerzielle Organisationsformen
Inhaltswandel:
Industriegesellschaft 50er/60er Jahre: vorherrschen bewegungstechnischer normierter Sportarten
Postindustrielle Gesellschaft seit 70er Jahre: Traditionelle Sportarten in alternativen Bewegungs-, Abenteuer-, Spielkulturen, Risikosports, Trendsports, Natursport usw.
Fazit: Entstehung eines Multisystems von verschiedenen Werten und Sinnrichtungen, unterschiedlichen Organisationsformen und Inhalten des Sports
Die sportlichen Subsysteme nach Helmut Digel
Unabhängig von anderen Systemen: Instrumenteller Sport
Prävention/ Rehabilitation
Soziale Dienstleistungen (JVA)
Erziehung (Schule
Zusammenhängend
Breiten- und Leistungssport
Wettkampforientiert
Sportartorientiert
Vereine, Verbände
Mediensport
wettkampforientiert
Medienorientiert
Kommerzialisierung
Freizeitsport
Spaß, Geselligkeit Gesundheit
Offene Sportformen und Trends
Vereine, Center, offene Organisationsformen
Alternativsport
Selbst Erfahrung, Körper Erfahrungen
Offene Körper und Bewegungskultur
Öffne Organisationsform Vereine, Center.
Gegenwartsgenetische Funktion
strukturgeschichtliche Orientierung
Erweiterung des sportlichen Erfahrungshorizonts
Politische Bildung Ideologiekritische Funktion
Ziel: Kenntnis politisch- gesellschaftlicher Bedingungen sportlichen Handelns & Analyse handlungsbestimmter Wertvorstellungen
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