Definition Resistenz
Auftreten von Bakterien, die in Anwesenheit von therapeutischen wirksamen Konzentrationen von Antibiotika überleben können.
CAVE: wachsendes Problem
Resistenzentwicklung S. aureus
Unterscheidung Resistenz
primäre/natürliche Resistenz
sekundäre/erworbene Resistenz
primäre/natürliche Resistenz - Beispiele
Impermeabilität der Zellwand (Permeabilitätsbarriere)
z.B. Penicillin Resistenz von Enterobacteriaceae
sekundäre/erworbene Resistenz - Beispiele
Verminderte Permeabilität
Ausbildung von Kapseln
Produktion von Schleim
Bildung von Biofilm
Hemmung der Transpeptidierung
Mutation der Bindeproteine
ß-Laktamase Produktion
Effluxpumpe
Punktmutationen in rRNA u. ribosom. Proteinen
Beta-Laktamase-Inhibitoren - Definition
inaktivieren Beta- Laktamasen
stellen die Aktivität der Antibiotika wieder her
Beta-Laktamase-Inhibitoren - Mechanismus
Beta-Laktamase Inhibitoren reagieren mit aktiven Zentrum der Beta-Laktamasen und bilden einen Enzym-Intermediär-Komplex
Beta-Laktamasen hydrolysieren Beta-Laktamring der Beta- Laktamase Inhibitoren
Spaltprodukte irreversibel an Beta-Laktamasen gebunden -> unwirksam
Beta-Laktamase-Inhibitoren - Substanzklassen
Ampicillin-Sulbactam
Amoxicillin-Clavulansäure
Piperacillin-Tazobactam
Combactam in freier Verfügung und in fester Kombination
Piperacillin-Combactam
Cefotaxim-Combactam
Oxazolidinone - Vertreter + Wirkung
Vertreter: Linezolid
Wirkort: Ribosome
Reserveantibiotikum gegen multiresistente grampositive Kokken
MRSA
Enterokokken -> E. faecium
SIRS/Sepsis
Nosokomiale Pneumonie
Methoden zur Sensitivitätsbestimmung
Agardiffusionstest; „Blättchentest"
Reihenverdünnungstest – Bouillondilutionstest
Epsilometer-Test / E-Test
Agardiffusionstest - Definition
mikrobiologisches oder immunologisches Testverfahren
Diffusionbiologische Stoffe in einem Agarmedium untersucht
häufig zur Testung von Antibiotikaresistenzen
Agardiffusionstest - Testprinzip
Agarplatte diffus (8 Ösen-Ausstrich) mit dem zu prüfenden Stamm beimpft
in Antibiotika getränkte Disks auf die Platte
Platte bebrütet
Je nachdem, wie effektiv das jeweilige Antibiotikum ist, fällt der Hemmhof größer oder kleiner aus
Agardiffusionstest - Auswertung
Durchmesser des Hemmhofs verhält sich linear zum Logarithmus (log2) der minimalen Hemmkonzentration(MHK)
Damit lässt sich folgende Regressionsgerade erstellen, die Prognosen über den Therapieerfolg zulässt
Hemmhof sehr klein, oder bildet sich kein Hemmhof aus -> Therapieversagen sehr wahrscheinlich -> anderes Antibiotikum gewählt
Minimalhemmkonzentration
Epsilometertest - Definiton
Bestimmung der minimale Hemmkonzentration (MHK) eines Antibiotikums für ein zu untersuchendes Bakterium
Kunststoffstreifen, einsietig mit AB
Konzentration des AB steigt vom unteren zum oberen Ende des Streifens hin exponentiell in Stufen an
auf dem Streifen mit Graduierungen gekennzeichnet
auch in Ausführungen mit Antimykotika, um das Resistenzverhalten von Pilzen zu untersuchen (selbe Funktionsweise)
Epsilometertest - Definiton + Ablauf
Definition: mikrobiologische Methode zur Bestimmung der Empfindlichkeit von Bakterien gegenüber Antibiotika
AB getränkter Papierstreifen -> Konzentration vom Anfang bis Ende exponentiell kontinuierlich zunimmt
In verschiedenen Segmenten enthaltenen Wirkstoffkonzentrationen -> Aussehen wie Lineal
Ablauf
Teststreifen in Petrischale auf mit Bakterienkultur beimpfen Nährboden
Bebrütung der Kultur für 24 Stunden
Bestimmung minimale Hemmkonzentration(MHK) -> entspricht der Konzentration, bei der die Hemmhof-Ellipse den Teststreifen überkreuzt
Polymerase-Kettenreaktion (Polymerase Chain Reaction, PCR) - Definition
Methode zur Amplifikation (Vervielfältigung) spezifischer DNA-Abschnitte aus sehr kleinen Mengen Ausgangs-DNA,
z.B. zur nachfolgenden Sequenzierung oder zur Erstellung eines genetischen Fingerabdrucks
PCR - Prinzip
Zyklische Vervielfältigung eines Abschnitts doppelsträngiger DNA zwischen zwei Oligonukleotid-Primern mit Hilfe einer thermostabilen Polymerase
PCR - benötigte Materialien
Hitzestabile DNA-Polymerase (z.B. Taq oder Pfu)
Zwei sequenzspezifische Primer (einzelsträngige DNA, ca. 15-25 Desoxyribonukleotide lang, komplementär zu jeweils einem Ende des zu amplifizierenden DNA-Bereichs)
DNA-Template
dNTPs (Desoxyribonukleotide, dATP, dGTP, dCTP und dTTP)
MgCl2
Pufferlösung
PCR - Amplifikationszyklen
(ca. 20 bis 50 Wiederholungen)
Denaturierung
Doppelsträngige DNA wird durch Erhöhung der Temperatur auf ca. 95°C in Einzelstränge getrennt.
Annealing (Hybridisierung)
Primer binden an komplementäre DNA-Sequenz.
Temperatur ca. 50-60°C
Elongation (DNA-Synthese)
DNA-Polymerase verlängert die Primer an deren 3'OH-Ende, sodass wieder doppelsträngige DNA entsteht.
Temperatur ca. 70°C
PCR - Ergebnis
Vervielfältigung der DNA-Sequenz in Abhängigkeit von der Zahl der Amplifikationszyklen und der Effizienz der Reaktion ca. um den Faktor 10^6 bis 10^12
PCR - Analyse
Nachweis der amplifizierten DNA-Sequenz durch Gelelektrophorese
Reverse-Transkriptase-PCR
Nachweis von RNA (z.B. aus RNA-Viren) mittels reverser Transkriptase
RNA wird in DNA umgeschrieben (sog. cDNA, von engl. complementary DNA = "komplementäre DNA") und dann mittels Standard-PCR amplifiziert
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