Schutzmaßnahmen
PSA/PPE
Händedesinfektion
Kleidung
Besondere Schutzausrüstung
Schuhe
Handschuhe
Atemschutzmasken
Haube
Augenschutz
Impfungen
Betriebsärztliche Untersuchungen
Kleidung - Unterscheidung
Dienstkliedung
Bereichkleidung
Schutzkleidung
Grundregeln Dienstkleidung
regelmäßiger Wechsel: am UKW täglich, ggf. bei geringem Risikoprofil mind. aber 2x wöchentlich
professionelle Reinigung mit standardisierten Verfahren
Bereitstellung der Dienstkleidung durch Arbeitgeber
Bei direktem Patientenkontakt Ellenbogen frei lassen (bare below the elbows)
Für Studierende heißt das:
Hose und Kasack tragen
in klinischen Kursen: Visitenmantels oder Einmalschutzkittels über Privatkleidung -> Ärmel hochgekrempelt
zahnärztlichen Behandlung: immer weiße Hose +k urzärmliger Kasack
speziell gefärbter Kleidung in definierten Bereichen -> grüne OP Kleidung
nach Verlassen des Bereiches abgelegt
situationsabhängig durch sterilen OP Kittel oder Schutzkleidung ergänzt
auf Intensivstationen keine Notwendigkeit
in Abhängigkeit vom Risiko der Kontamination
für Personalschutz + Schutz der Dienst- / Bereichskleidung
bei Infektionskrankheiten oder multiresistenten Erregern
Art der Schutzkleidung hängt von der Qualität der Tätigkeit + Risikoeinschätzung Erregerübertragung
Einmalkitteln oder Einmalplastikschürzen
Zahnheilkunde: langärmelige Schutzkleidung bei zahntechnischen Arbeiten
langärmeliger Schutzkittel bei Wunde an Armen
Arbeitsmedizinische und Unfallverhütungsvorschriften
wasserabweisend
desinfektionsmittelbeständig
vorne geschlossen
im OP: vom Arbeitgeber gestelltes Schuhwerk
nach Ablegen desinfizierend aufbereitet
Tragen von Handschuhen immer mit Händedesinfektion
keimarme Handschuhe für Personalschutz
Durchstechen des Handschuhs biologisches Material teilweise abgefangen
Latex-oder Nitrilpfropfen die Nadel verstopfen.
Sterile Handschuhe schützen Patienten bei aseptischen Tätigkeiten
auch Mitarbeiterschutz
immer nur tätigkeitbezogen verwenden
nie für zwei Patienten
Überdesinfizieren ist umstritten
Überdesinfizieren nur für Arbeit an einem Patienten zwischen Arbeitsschritten von rein nach unrein
An- und Ablegen von Handschuhen
Schutz des Personals und Patienten dienen
schützt vor Spritzen des Behandlers
Nasensekret mit Staphylococcus aureus -> Wundinfektionserreger
Schutz vor Selbstberührung
Kontamination Hände / Handschuhe mit MRSA -> Berührung der Nasenvorhöfe -> Keime an Hauptbesiedlungsort
nach Einsatz verwerfen
Unterscheidung: MNS vs FFP
Mund-Nasen-Schutz
Mund-Nasen-Schutz (MNS) schützt vor großen Tröpfchen z.B. Influenza oder SARS-CoV-2
MNS höhere Gesamtleckage als partikelfiltrierenden Halbmasken
Im Operationssaal: MNS mit Hinterkopfbänder
Typen I und II, die unterschiedliche bakterielle Fitrationsleistungen aufweisen (95 vs. 98%)
Typ IIR (im OP) flüssigkeitsresistent.
Partikelfiltrierende Halbmasken
auch FFP genannt (filtering face piece)
Bartträger -> vollständigen Abdeckung der Haare
Dichtsitzprüfung:
Einatmen -> Maske leicht nach innen wölben
Ausatmen -> keine Luft im Gesicht spüren
in Gruppen 1, 2 und 3 unterteilt
FFP 1 Masken: höhere Gesamtleckage für Partikel mit Durchmesser von kleiner 5 μm
FFP 1: 80% über 0,6 μm
FFP 2: 95% über 0,6 μm
FFP 3: 99% über 0,6 μm
Längeres Tragen von FFP 3 Masken ist für Personal, dessen Lungenfunktion reduziert ist, sehr belastend, da der Atemwiderstand erheblich ansteigt. Ausatemventile entlasten die Träger dieser Masken.
Einsatz von Atemschutzmasken
FFP 2:
offener Lungentuberkulose
COVID-19
Masern
Windpocken
akute Norovirusinfektion
offenen Lungentuberkulose -> Husten -> Erreger in Tröpfchenkernen lange Zeit in der Luft.
sehr kleine Partikel -> tief in die Lunge eingeatmet
FFP 3:
Multiresistenz bei Mycobacterium tuberculosis durch Kombination von Resistenzen gegenüber Isoniazid und Rifampicin
COVID-19 in schlecht belüfteten Räumen
bei operativen Eingriffen
beim Einschleusen in den OP angezogen
Kopfhaar vollständig bedecken
am Besten: Astronautenhauben
Insbesondere Bartträger
Begrenzung der Freisetzung von Hautkeimen des Personals über Schuppen und Haare
Schutzbrille
Visier
Hygienisch korrektes Ablegen von Schutzausrüstzung
Impfungen - Definition + Möglichkeiten
Definition: Induktion schützender Immunantwort
Passive Immunisierung - Definition, Indikation, Beispiele
Injektion von Gammaglobulinen, d.h. von Antikörpern, die von Spendern gewonnen wurden und überwiegend der Klasse IgG angehören
Indikation: schnelle Erregerelimination während Schwangerschaft
Beispiele: Masern, Röteln, RSV
Aktive Immunisierung - Definition
Antigen (Impfstoff) appliziert und das körpereigene Immunsystem dadurch stimuliert
Lebendimpfstoff - Definition + Beispiel
attenuierte, d.h. in ihrer Virulenz geschwächte Erreger, die aber durchaus noch vermehrungsfähig sind
Beispiel: MMR, Variezllen, Influenza
Lebendimpfstoffe
Salmonellose
Cholera
(Tuberkulose)
Poliomyelitis
Gelbfieber
MMR (Masern-Mumps-Röteln)
Varizellen
Totimpfstoff - Definition + Beispiel
enthalten inaktivierte Erreger oder (rekombinante) Bestandteile von Krankheitserregern (bzw. deren Toxine).
einmalige Impfung i.d.R. nicht ausreichendbei
in mehreren Teilimpfungen durchgeführt
ggf. aufgefrischt
Beispiel: Tetanus, Diphertrie, HepB
Genbasierte Impfstoffe - Definition + Beispiele
enthalten genetische Information für Zielantigene der Krankheitserreger
Synthese der Zielantigene erfolgt in den Zellen geimpfter Personen
Zulassung erster genbasierte Impfstoff: 2020 gegen COVID-19
Beispiele: Covid19 (mRNA oder Vektor), Ebola (nicht in D)
Impfkalender 2023
CAVE: Würzburg FSME Risikogebiet!
Beruflich induzierte Impfungen für Gesundheitspersonal - Bedeutung
Individueller Schutz (Infektionsschutz bei erhöhtem Expositionsrisiko)
Drittschutz für Patienten (Schutz vor Transmission)
Generelle Impfempfehlung für Gesundheitspersonal
Diphterie
Tetanus
Pertussis
Hepatitis A
Hepatitis B
Masern -> PFLICHT seit 2020
Mumps
Röteln
Varizellen -> Pflicht für Studenten
Influenza
Berufsbedingte Priorisierung bei der COVID-19-Impfung
Impfung - spezielle Indikation
Varizellen: Seronegatives Gesundheitspersonal
Daher bei unklarem Immunstatus serologische Kontrolle
Meningokokken: Bei Laborpersonal mit Expositionsrisiko
Poliomyelitis: Bei Gesundheits- und Laborpersonal mit Expositionsrisiko
Beispiel Tetanus Impfung
Besonderheit BCG-Impfstoff
Bacille-Calmette-Guerin
M. bovis
Durch Laborpassagen attenuiert
Applikation: intradermal
Schutz ist unbefriedigend
Wird nicht empfohlen
Positive Tuberkulinreaktion
BSG Gründe gegen Impfempfehlung in Deutschland
günstige epidemiologische Situation in Deutschland
eine nicht sicher belegbare Wirksamkeit der Impfung - Impfschutz in Metaanalysen nur etwa 50% bezogen auf eine pulmonale Erkrankung
die nicht seltenen unerwünschten Nebenwirkungen des BCG- Impfstoffes
Basishygiene - Bestandteile
Personalhygiene
Händehygiene
Kein Schmuck, künstliche Fingernägel, Nagellack, Piercings an Händen und Unterarmen
Händewaschens und Händedesinfektion
Schutzhandschuhen
Allgemeine Körperhygiene
z.B. morgendliches Duschen
langen Haaren nach hinten zusammengesteckt
Arbeitskleidung
Dienstkleidung
Bereichskleidung
Schutzausrüstung
Impfungen bzw. Immunität
nicht mit Händen ins Gesicht fassen (Selbstkontamination)
Hustenetikette
Desinfektion und Sterilisation
Flächen- und Instrumenten aufbereitung nach Desinfektionsplan
Korrekte Aufbereitung
Hygienisch korrekter Umgang mit Arzneimitteln
aseptischer Techniken beim Umgang mit sterilen Medizinprodukten, Wunden, Punktionen und Injektionen
Korrekte Lagerhaltung von Medizinprodukten, Medizingeräten und Arzneimitteln
Umgang mit infektiösen Patienten oder Patienten mit multiresistenten Erregern gemäß Hygieneplan
Vermeidung der Erregerübertragung durch Patienten mit schon bei Aufnahme
Frühzeitige Einleitung gezielter diagnostischer Maßnahmen
Desinfektion - Ziel
Krankheitserreger so stark zu reduzieren, das von Ihnen keine Infektionsgefahr mehr ausgeht
Reduktion: 3-5 logarithmische Stufen
Unterschiedliche Verfahren
thermische
chemische
Alkohole
chlorhaltige Verbindungen
Aktinische (Strahlenwirkung)
UV-Strahlen -> Wasserdesinfektion
Desinfektion - Ausnahmen/Besonderheiten
wichtige Ausnahme: Mykobakterien -> dicken Zellwand
Einwirkzeit des Händedesinfektionsmittels verdoppelt
Bakteriensporen -> Alkohole unwirksam
z.B. Clostridium difficile
Flächendesinfektion mit sauerstoffabspaltenden Substanzen
behüllte Viren -> Lipidhülle erhöht Empfindlichkeit der Viren gegenüber gängigen chemischen Desinfektionsmitteln
Unbehüllte Viren -> schwierige Desinfektion
Noroviren
Adenoviren
Polioviren
Papillomaviren
Wirkbereiche
Empfindlichkeiten von Mikroorganismen gegenüber Desinfektionsmitteln
Eiweiß- und Seifenfehler
In Abhängigkeit von chemischen Substanzen beachten:
Konzentrations-,
Temperatur-
pH- Abhängigkeiten
Beeinflussung der Wirkung durch
biologische Belastungen (Eiweiße)
Salze
Seifen
Schüttet man Desinfektionsmittel ohne vorherige Reinigung auf Blutfleck, der potentiell Hepatitisviren enthält, würde es sich an den organischen Materialien abarbeiten -> gar nicht eingebetteten Viren erreichen
Reinigung der Desinfektion vorangeschaltet
Substanzklassen der Desinfektion
Glutaraldehyd
Formaldehyd
Chlorverbindungen
Oxidationsmittel
Wasserstoffperoxid
Peressigsäure
begrenzt viruzid
begrenzt viruzid plus
viruzid
Quartäre Ammoniumverbindungen
Antiseptik - Definition
alle Maßnahmen zur Verminderung von Keimzahlen
Vorbeugung von Infektion
häufigste antiseptische Maßnahme: Desinfektion mit bioziden Substanzen
Haut- und Schleimhautreinigung: Alkohole, Phenole und Iod
Flächendesinfektion: Aldehyde, Halogene, Oxidantien und quartäre Ammoniumverbindungen
Antiseptik - Mittel + Anwednung
Alkohole für die Haut,
Chlorhexidin (gegebenenfalls in Kombination mit Alkohol) für Haut und Schleimhaut
Iodophore, bei denen Kontraindikationen in Bezug auf Jodallergie und Schilddrüsen Funktionsstörungen zu beachten sind, für die Haut,
Polyhexanid für Wunden und
Octenidin, ggf. in Kombination mit Alkoholen für Haut, Wunden und Schleimhaut.
remanente Wirkung
Octenidin
Chlorhexidin in Kombination mit Alkohol
über Stunden wirksam und Infektionen verhindern
Sterilisation - Ziel
vollständige Inaktivierung von Krankheitserregern
Reduktion der Keimzahl um den Faktor 10^6
jeder Sterilisation eine vorherige Reinigung und Desinfektion
Sterilisation - Unterscheidung
Dampfsterilisation
Prinzip: Wärmekonvektion von Wasserdampf
im Autoklaven (mehrfach evakuiert)
Heißluftsterilisation
hohe Temperatur
Sterilisation thermolabiler Instrumente
chemisch
Ethylenoxid
Formaldehyd (obsolet)
Plasmasterilisation
Last changeda year ago