6.3.0 Allgemeines zu Persönlichkeitsdiagnostik

• Individuum im Fokus

• wie sind Persönlichkeitsmerkmale einer Person im Vergleich zur Referenzpopulation ausgeprägt

• wie können sie klassifiziert werden (über/unter-durchschnittlich)

• wie verändern sich Ausprägungen zwischen zwei Messpunkten

L-Daten: Daten aus der Biographie einer Person sowie typisches alltägliches Verhalten einer Person – sogenannte „Life-record data“

Q-Daten: Selbsteinschätzungen, Selbstberichte einer Person zum Beispiel über die eigenen Gefühle und Einstellungen – sogenannte „Questionnaire data“

T-Daten: Informationen, die auf Basis von Ergebnissen objektiver Tests gewonnen werden – sogenannte „Test data“, die auf Verhaltensleistung basieren

• Persönlichkeitsfragebögen

• Interview

• objektive Persönlichkeitstests (t-daten)

• Verhaltensbeobachtung/- beurteilung (L-daten)

• projektive Verfahren (umstritten und heute eher geringe bedeutung)

Tespersonen müssen Aussagen über die eigene Person wahrheitsgemäß beantworten

Vorteile:

Für sehr viele Persönlichkeitsmerkmale verfügbar

Nicht von außen beobachtbares kann erfasst werden

Vergleich mit anderen Menschen anhand von Normwerten möglich

Nachteile:

Selbsteinsicht der befragten Person nötig

Anfällig für bewusste und unbewusste Selbsttäuschung

Verfälschbar

Ziel ist die ausführliche Beschreibung wichtiger Persönlichkeitseigenschaften und psychischer Störungen.

Das MMPI-2 (Abkürzung) umfasst zehn klinische Skalen, 15 Inhaltsskalen und drei Validitätsskalen

Alle NEO-Persönlichkeitsinventaren ist ge-

mein, dass sie auf dem umfassenden Modell allgemeiner Persönlichkeitsmerkma-

le, dem „Big-Five-Modell“ basieren.

Das revidierte NEO-Persönlichkeitsinventar (NEO-PI-R) besteht aus 240 Items,

die insgesamt 30 Persönlichkeitsfacetten erfassen, von denen

jeweils sechs den fünf Hauptskalen zugeordnet sind bzw. diese konstituieren: Neu-

rotizismus, Extraversion, Offenheit für Erfahrung, Verträglichkeit und Gewissenhaf-

tigkeit.

Das Verfahren umfasst zehn

Standardskalen (z. B. Lebenszufriedenheit, Soziale Orientierung, Leistungsorien-

tierung, Erregbarkeit, Aggressivität) und zwei Sekundärskalen.

1. ein unstruktiertes freies Interview

   -> Interview wird ohne vorher festgelegte Struktur,

   Frageninhalte oder Auswertevorgehen durchgeführt

2. teilstrukturiertes Interview

   -> Dem Interview liegt ein Interviewleitfaden vor, der alle

   zu stellenden Fragen enthält

3. vollstrukturiertes Interview

   —> Interview basiert auf einem Interviewleitfaden mit vorge-

   gebenen Fragen, bei dem die Fragen in festgelegter Reihenfolge gestellt werden.

• Schulungen

• Interviewleitfäden & Strukturierung

• Eignungsmerkmale

• Interviewprotokoll

• Auswertung