Nennen sie die drei vorgeburtlichen Entwicklungsstufen?
Blastogenese (keimphase)
Beginn: befruchtung der Eizelle (1. - 2. Woche )
Zellteilung 30n. Empfängnis
Einnistung 7-9. Tag Blastozyste in Gebärmutterschleimwand
Ende der 2. SSW bildung der Plazenta
Embryogenese (Embryonalphase) ab 15. SST (3.SSW-8.SSW)
pränatale Veränderung: Bildung von Grundstrukturen aller Körperteile und Organ
drei Zellschichten (Ektoderm: Nervensystem und Haut; Mesoderm: Muskel,Skelett, Kreislaufsystem; Endoderm: Verdauungssysteme)
-> hier bereits Zellteilung, Zellmigartion Zellspezialisierung, Zelltod
Fetalperiode (Fötal und Fetalentwicklung) -> ab 12. SSW
Fötalentwicklung
Reifungsvorgänge des ZNS und PNS und Muskelystem + Reifung der Auditorischen und visuellen Sinnesorgane
ab 20.SSW. erste Reaktion auf Geräusche und Lichtreize
ab 22. SSW: bei Frühgeburt: Fötus nicht lebensfähig, da unreifes NS
Fetalentwicklung
ab 3. Trimester: neurologische
Was meint der habituationseffekt / dishabituationseffekt?
Habituation=Gewöhnung
wiederholte Präsentation von Reizen einer Kategorien, die sich aber in ihren Merkmalen unterscheidet:
hier Gewöhnung an die Reize einer Kategorie durch das Neugeborene
Dishabituation = Entwöhnung
= anstieg der Aufmerksamkeit nach Präsentation eines neuen, andersartigem Reiz
hier überraschungseffekt zu beobachten
Ergebnisse =
Neugeborene können bereits in den ersten Wochen ihres Lebens, Kategorien voneinander unterscheiden durch Hirnströme kann eine Erwartungshaltung bei Neugeborenen nachgewiesen werden
präsentation von Bilder + Geräusche = Messung von Erwartung
Was sind Ergebnisse an den Habituationsstudien?
Habituationsstudie wurde an Säuglingen durchgeführt
-> untersucht wurde das Hören der Säuglinge
Ergebnisse zeigten zunächst eine Orientierungsreaktion bei den Säuglingen, beim erstmalig präsentierten Reiz
Bei wiederholter Reizpräsentation = Habituationseffekt auf den Reiz wurde gemessen
bei Präsentation eines neuen Reizes wurde Dishabituation auf den vorherigen Reiz festgestellt
Erste Habituationsbelege = ab der 32 SSW
Föten können bereits Stimmen und Silben unterscheiden zwischen bekannt oder unbekannt
hier bspw. Unterscheiden der Prosodie zwischen Stimme der mutter und fremder Stimme oder Unterschied zwischen Silben “bi-ba” oder “-ba-bi”
Interessant für die Entwicklungspsychologie aber auch Präferenztest mitneugeborenen
Was sind Ergebnisse aus den Präferenzwahlstudien?
Neugeborene sollten hier wählen, welches Geräusch sie hören wollen d.h präferieren
anhängig von Saugrhytmus wird die akustische Darbietung gewählt
Ergebnisse:
bekannte Stimmen wurden unbekannten Stimmen durch das Neugeborene vorgezogen
Neugeborene konnten ebenfalls Silben unterscheiden
zudem bevorzugten sie die gedämpfte Stimme der Mutter gegenüber der ungedämpften -> Warum?
Frage nach der postnatalen Entwicklung, habituationseffekte wurden auch bei visuellem Material festgestellt
hier Blickpräferenzen bei Neugeborenen
besonders auffällig war die orientierung an Gesichtern bei Neugeborenen, demnach reagieren Neugeborene eher auf gesichtsähnliche Strukturen und Muster als auf unähnliche
sowohl länger als auch häufiger wurden die gesichtsähnlichen Reize durch das Neugeborene angeschaut
erst bei zwei gleichen Stimuli ( beide gesichtsähnlich) pendelte der Blick zwischen den Reizen
Übersicht Blickpräferenzen bei Neugeborenen (Auswahl)
Muster gegenüber homogenen Flächen
Farben und Schwarz-Weiß-Kontraste gegenüber grau
vertikal symmetrische gegenüber horizontal symmetrischen Mustern
sich bewegende gegenüber statischen Objekte
Welchen Anwendungsaspekte bringen sog. Babystudien, die Forschung an Neugeborenen mit sich?
In der Säuglingsforschung wird von einer Korrelation bei habituations/ Enthabituationseffekten und späteren Intelligenz ausgegangen
Säuglinge die sich schneller gewöhnen -> erreichen später bessere Werte im IQ Test und anders herum
babys die mit 11m schon sehr weit in ihrer Kategorisierungsfähigkeit waren, hatten auch früher einen größeren Wortschatz
Denk und Sprachleistungen hängen eng zusammen = Anwendungsaspekt hier in der Förderung von benachteiligten Säuglingen oder Kleinkindern durch kognitive Trainings
hier könnte Merkmal A (Kategorisierungsfähigkeit) gefördert werden um Merkmal B (Wortschatz) zu unterstützen
Welche Effekte hat Alkoholkonsum sowie extremer Stress während der SS auf den Fötus?
bereits ein tägliches Glas Bier oder Wein erhöht das Risiko des fetalen Alkoholsyndroms signifikant
Alkohol geht in den fetalen Blutkreislauf
-> Folge: die unreife Leber des Fötus kann diesen nicht abbauen: Akkumulation, Fötus ist im Mutterleib betrunken
Regelmäßiges Trinken führt zum FAS:
Fetalem Alkoholsyndrom
Symptome:
langsames Körperwachstum
typische Fazies (gesicht):
Enge Lidspalten bei weit stehenden augen
Schmale Oberlippe
Kurze Nase
Verwaschenes Filtrum
Gehirnschäden (Synonym: fetale Alkoholenzephalopathie)
Abstufungen hiervon: p-FAS (nur partiell, nur eine FAS-Symptome)
milderes klinisches Bild
Folge: Es gibt aktuell keine seriös angebbare Obergrneze für einen “noch unproblematischen Alkoholkonsum” während der Schwangerschaft!
Auwirkungen von Extremen Stress
wirkt sich ähnlich aus wie p-FAS
sorgt für die Erhöhung der Stresshormone Cortisol und Adrenalin beim Fötus
fetales Aktivitätsniveau erhöht gleichzeitig reduzierte Sauerstoffversorgung -> Vasokonstriktion
Folgen:
Geburtskomplikationen, Fehl oder Frühgeburten
Ausreifung der Stressregulation erschwert: irritierbarkeit, Hyperaktivität, Ess- und Schlafstörungen des Neugeborenen (”unspezifische Entwicklungsstörungen”)
Wie wirken Teratogene/ FSE auf den Fötus
auch: Fruchtschädigende Einflüsse
bei manchen FSE, kann das fruchtschädigende Risiko sehr präszise bestimmt werden
-> Einfluss x Dosis x Zeitpunkt x Frequenz genau angeben ( z.B Contergen )
bei anderem widerum nicht ( Alkohol und Nikotin )
Blastogenese = Alkoholeinfluss auf die Blastozyste
Embryonalphase = Einwirkung auf grundlegende Organanlagen
Fetalentwicklung = Auswirkungen auf spezifischere neuropsychologische Funktionen
Wirkmechanismen in der Fetalphase sind:
Aktivitätserhöhung bei reduzierter Sauerstoffversorgung
Akkumulation von schädigenden Substanzen im fetalen Organismus aufgrund der unreifen Leberfunktion
auch psychische Auswirkungen auf den Fötus:
differentielle Effekte von elterlicher Empathie und Warmherzigkeit für das Kind beginnen vermutlich bereits (ca.) 7 Monate vor der geburt und wirken durch FSE auf die Entwicklung des Ungeborenen!
Wie wirkt sich Rauchen in der SS auf die ENtwicklung des Fötus aus?
Rauchen aktiv oder passiv, erzeugt Atemsuppression beim Fötus
Krebserregende Stoffe gehen auf den Fötus über
verlangsamtes Wachstum
geringeres Geburtsgewicht
geringerer IQ
Hörschaden
Krebsrisiko
Entwicklungsepidmiologische Daten
Soziologisch:
Anteil der rauchenden Schwangeren korreliert mit Schicht (bildungsferne mehr) und Alter (jüngere mehr)
Psychologisch:
Rauchen während der Schwangerschaft korreliert negativ mit der berichteten Warmherzigkeit und Empathie der Muter dem Kind gegenüber unmittelbar nach der Geburt (=während der Schwangerschaft)
-> Das heißt: Es gibt wahrscheinlich bereits eine Beziehungsqualität Eltern-Kind vor der Geburt, die sich auf die Entwicklung des Kindes auswirkt (via FSEs!)
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