Was tun bei Atemnot
Die Pflegefachkraft sollte den Arzt informieren und evtl. angeordnete Medikamente verabreichen. Der Pflegeempfänger wird in eine aufrechte Position gebracht und bekommt Sauerstoff (Vorsicht bei Pflegeempfängern mit COPD, siehe
Weitere Maßnahmen sind:
Fenster öffnen
beengende Kleidung öffnen
Vitalparameter und Sauerstoffsättigung messen
Pflegeempfänger beruhigen (Angst erhöht Sauerstoff-bedarf und verstärkt Atemnot)
bei Atemstillstand kardiopulmonale Reanimation (S. 219) einleiten
Lungenarterienembolie
-Ursache:
Embolus in einer Lungen-arterie
-leitsymptome:
Husten, Schmerzen, schneller Puls, schnelle Atmung, evtl. Hypotonie
-Sauerstoffgabe mit Maske und Reservoirbeute ggf. Gabe von Morphin und Heparin
Pneumonie
Infektion
Husten, Schmerzen, Fieber
-erstmaßnahme:
•Sauerstoffgabe mit Maske und Reservoirbeute
•Gabe von Antibiotika
Asthma bronchiale und
COPD
Ursache:
Atemluft kann nicht richtig ausgeatmet werden, Bronchien sind verkrampft und Schleimhäute geschwollen.
Leitsymptome:
Husten und exspiratori-scher Stridor (Pfeifen beim Ausatmen)
Erstmaßnahme:
Verabreichung von Kortison und Salbutamol
(Inhalation)
Anleiten zur Lippenbremse und zum
„Kutschersitz"
Achtung: Sauerstoffgabe in hohen Dosen (>4 l/min) kann bei fortgeschrittener COPD zum Atemstillstand durch CO2-Narkose führen!
Lungenödem
Das linke Herz ist zu schwach. Das Blut staut sich in der Lunge und Flüssigkeit tritt in die AIveolen.
rasselndes Atemgeräusch mit wässrig-schaumigem
Auswurf und Husten
Positionierung in Herzbettlage
hoch dosierte Sauerstoffgabe . entwässernde (z. B. Furosemid) und herzkraft-steigernde Medikamente (Katecholamine); evtl.
Gabe von Morphin (dämpft Gefühl von Atemnot
Verlegung der Atemwege
Fremdkörper in oberen Atemwegen oder Verengung der oberen Atemwege
_inspiratorischer Stridor
(pfeifendes Atem-geräusch)
.•Mund- und Rachenraum ausräumen und absauge
• Guedeltubus und Wendltubus; ggf. endotracheal Intubation
Bauch des Patienten von hinten umgreifen und komprimieren (Heimlich-Manöver); bei Kindern: zum Husten anregen, ggf. kräftige Schläge zwi schen die Schulterblätter, Thorax-/Abdomen-kompression
metabolische Azidose durch Stoffwechselstörung
zu hoher Säureanteil im Blut (z. B. im Rahmen einer diabetischen Ketoazidose)
Kußmaulatmung
Verlegung auf Intensivstation. Dort: ggf. künstli
Beatmung
evtl. Gabe von Bikarbonat
Störung des Atemzentrums
z.B. durch zu hohe Dosierung von Opiaten
sehr flache und langsame Atmung, evtl. Atempausen
Sauerstoffsättigung überwachen
evtl. künstliche Beatmung und Verlegung aut Intensivstation
Erbrechen
Erstmaßnahmen
Pflegeempfänger aufsetzen oder in stabile Seitenlage bringen (Aspirationsprophylaxe)
Handschuhe zum Eigenschutz anziehen
Pflegeempfänger nicht alleine lassen
evtl. schlecht sitzende Zahnprothese entfernen
Erbrochenes auf Menge, Geruch und Aussehen begutachten und evtl. Probe entnehmen
nach Arztangabe Antiemetikum (Medikament gegen Brechreiz) verabreichen
Merke Erbrechen
Erbrechen kann auf eine lebensbedrohliche Störung hindeuten.
Dazu gehören Infektionen des Magen-Darm-Trakts, gesteigerter Hirndruck, Vergiftungen, Herzinfarkt oder ein Darmverschluss.
Deshalb bei plötzlichem Erbrechen den Arzt informieren und auf weitere Symptome achten.
Hämatemesis (Bluterbrechen)
Erbricht der Pflegeempfänger Blut, sollte die Pflegefachkan sofort den Arzt informieren.
. Kreislaufparameter und Blutgerinnung werden kontrol.
liert.
• Der Pflegeempfänger darf nicht aufstehen (Kollapsgefahr
Bei gastrointestinaler Blutung (z.B. blutendes Magen-geschwür) muss diese, meist endoskopisch, gestillt werden (ggf. Schockmaßnahmen und Transport auf Intensivstation oder in Endoskopie). Bei einer Blutungsquelle im Magen er scheint Blut durch Einwirkung der Magensäure oft „kaffee-satzartig".
Nadelstichverletzung
Die Gefahr liegt in der Übertragung von Infektionskrankheiten (bes. HIV, Hepatitis). Aus diesem Grund sollte jede Pflegekraft eine Nadelstichverlet-zung ernst nehmen und diese nicht aus Angst vor „falschem Verhalten bei der Injektion" verschweigen. Genaue Hinweise zum Vorgehen erteilt die zuständige Berufsgenossenschaft.
Maßnahmen
Unmittelbar im Anschluss an eine Nadelstichverletzung, sollte der Blutfluss an der Wunde gefördert und intensiv desinfiziert werden.
Anschließend sollte ein Bericht für die Berufsgenossenschaft ausgefüllt werden (meist über den diensthabenden Arzt der zentralen Notaufnahme).
Nadelstichprotokoll ausfüllen (hauseigener Standard)
Ggf. potenzielle Infektionsquelle (Patient) identifizieren, um serologische Testung durchführen zu können (auf Hepatitis B oder ( sowie HIV), dafür ist eine Patienteneinwil-ligung erforderlich.
Ist dies nicht möglich, folgen mehrere Testungen auf HIV und Hepatitis. Die genauen Zeitabstände werden durch den Betriebsarzt organisiert.
Bei nachgewiesener HIV- oder HBV-Infektion des Patienten kann ggf. eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) begonnen werden (antiretrovirale Substanz bei HIV, Impfung bei HBV).
Sturz
Bewusstsein kontrollieren
auf Wunden inspizieren
nach Schmerzen fragen
Blutdruck und Puls messen, Pupillenreaktion prüfen
Arzt informieren (mindestens bei Auffälligkeiten bzw. Ver-letzungen)
Sturz dokumentieren, ggf. Sturzereignisprotokoll (S. 160)
Sturzursache klären und Sturzrisiken reduzieren (unter Beachtung des Expertenstandards „Sturzprophylaxe in der Pflege")
Blutungen
Patienten sind im Krankenhaus besonders gefährdet, bei einem Sturz eine innere oder äußere Blutung zu erleiden Grund dafür sind die Einnahme gerinnunsshemmender Medikamente, Zugänge, frische OP- Wunden, Katheter, Drainagen usw.
• äußere Blutung: mit Kompressen komprimieren (vorher
unbedingt Handschuhe anziehen!)
. innere Blutung: Ist nicht klar, ob der Patient eine innere Blutung hat, müssen Pupillenreaktion und Vitalparameter mehrfach kontrolliert und außerdem Bauch- und Ober-schenkelumfang beobachtet werden, um ggf. Einblutungen frühzeitig zu erkennen.
Transfusionszwischenfall
Ein Transfusionszwischenfall ist immer ein Notfall und kann zum Schock führen. Treten während einer Transfusion folgende Symptome auf, muss die Transfusion sofort gestoppt und ein Arzt informiert werden:
Fieber
Schüttelfrost
Knochenschmerzen
Übelkeit
Blut im Urin
Schock
Entstehung
Bei einem Schock ist die Mikrozirkulation gestört und das Gewebe minderdurchblutet. Der vorhandene Sauerstoff reicht nicht aus, um den Bedarf der Zellen zu decken. Die sich entwickelnde Stoffwechselstörung führt zum Zelltod bzw. zum Organversagen. Jeder Schock bedeutet Lebens-gefahr! Je nach Ursache wird der Schock in 4 verschiedene Unterformen eingeteilt
Schock Symptome
Hypotonie
Tachykardie und Tachypnoe
kalter Schweiß
Agitiertheit
Schwindel bis zur Bewusstseinsstörung
Oligurie, Zyanose, Blässe (v. a. bei Hypovolämie)
Halsvenen sind kollabiert (bei Hypovolämie) bzw. gestaut
(bei Herzversagen)
Schock Notfallmaßnahmen
Ziel ist:
die Kreislaufsituation zu verbessern,
die Sauerstoffversorgung sicherzustellen und
schockauslösende Faktoren zu eliminieren.
Vitalparameter und Bewusstsein müssen kontinuierlich kontrolliert werden .
Plötzliche Bewusstlosigkeit
Bei plötzlicher Bewusstlosigkeit spricht die Pflegefachkraft den Pflegeempfänger zunächst an. Dann prüft sie durch Kneifen unterhalb des Schlüsselbeins die Schmerzreaktion.
Reagiert der Pflegeempfänger nicht, werden für maximal
10 Sekunden Puls und Atmung überprüft. Liegt kein Puls vor, wird mit der kardiopulmonalen Reanimation begonnen.
Dauert eine Bewusstlosigkeit nur wenige Sekunden, spricht man von einer Synkope.
Bewusstlosigkeit Ursachen
Diese können z. B. sein:
• orthostatische Dysregulation
. Herzrhythmusstörungen (S. 365)
Volumenmangel
zerebrale Durchblutungsstörung
Epilepsie
hypovolämischer Schock
Zirkulierende Blutmenge ist verringert (z. B. durch Blutungen, starkes Erbrechen, Flüssigkeitsverlust durch Verbrennungen, Störungen des ZNS).
Achtung: hohe Sterblichkeit im Kindesalter
(Säuglinge und Kleinkinder besonders gefährdet für Flüssigkeitsmangel)!
Maßnahmen:
Schocklage („Beine hoch") Ei venöser Zugang, um Flüssigkeits- und Blutverlust auszugleichen .Blutdrucksteigerung durch gefäßverengende Wirkstoffe (z. B. Katecholamine)
Schockursache beseitigen: z. B. Blutung stillen,
Medikamente gegen Erbrechen
kardiogener Schock
Das Herz ist nicht in der Lage, genügend Blut in den Kreislauf zu pumpen. Dies führt zu einer Minderdurchblutung.
Positionierung in Flachlage, bis systolischer Blutdruck > 80 mmHg erreicht hat, dann Herzbettlage
Achtung: Schocklage und Flüssigkeitszufuhr sind kontraindiziert.
Sauerstoff verabreichen, Beatmung auf Intensivstation
*• medikamentöse Therapie: gefäßverengende und herzkraftsteigernde Wirkstoffe (z. B. Noradrenalin), entwässernde Wirkstoffe (z. B. Furosemid) und Opiate
distributiver Schock (Unter-formen: septischer Schock, anaphylaktischer Schock, neurogener Schock)
Ursache ist eine Verschiebung des im Gefäß-system zirkulierenden Volumens. Dieses kann entweder nach extravasal wandern (septischer und anaphylaktischer Schock) oder sich primär im venösen System befinden (neurogener Schock).
Positionierung in Schocklage
ggf. Fiebersenkung
medikamentöse Therapie: Volumengabe gefäß-verengende Wirkstoffe, ggf. Antibiotika, ggf. Histaminblocker/Kortison
obstruktiver Schock
Verlegung von großen Blutgefäßen (z. B. Vena-Cava-Kompressionssyndrom, Lungenarterien-embolie u. a.)
Beseitigung der Ursache
medikamentöse Therapie: Volumenexpander, gefäß-verengende Wirkstoffe (z. B. Noradrenalin), Kortison, Antihistaminika
Sprache beobachten (verwaschene Sprache kann Hinweis auf Schlaganfall sein, siehe Kap. 52.6.1)
Blutdruck, Puls, Atemfrequenz und Blutzucker messen
Pupillenreaktion prüfen (normal: Engstellung bei Licht-einfall)
Bei niedrigem Blutdruck und hohem Puls werden die Beine des Patienten hoch- und der Oberkörper flach gelagert (Schocklagerung).
Anhaltende
Bewusstlosigkeit
Atemwege freihalten und Patienten in stabile Seitenlage bringen
engmaschige Kontrolle der Vitalparameter
Abschätzung der Tiefe der Bewusstseinsstörung, z. B. mithilfe der Glasgow-Koma-Skala (S. 509)
Pupillenreaktion prüfen
ACHTUNG
Kinder<1 Jahr werden in die neutrale „Schnüffelposition" ge-bracht, das bedeutet: Kopf, Hals und Luftwege bilden eine Linie, der Hals ist dabei nur leicht überstreckt.
Zerebraler Krampfanfall
weitere Pflegekräfte und Arzt benachrichtigen
Notfallkoffer/-wagen holen (lassen)
Patienten vor Verletzungen schützen (z. B. kantige Gegenstände aus dem Umfeld entfernen)
Patienten nicht festhalten, nicht schütteln, keinen Mund-keil einführen!
Wenn ein epileptischer Anfall länger als 5 min andauert oder der Patient zwischen einzelnen Anfällen das Bewusstsein nicht wiedererlangt, handelt es sich um das lebens-bedrohliche Krankheitsbild „Status epilepticus
Maßnahmen bei Status epilepticus
Vorbereiten des Materials für venösen Zugang Aufziehen der Medikamente nach ärztlicher Anordnung
Guedeltubus und Intubationsbesteck bereitstellen
(Not-)Arzt: venösen Zugang legen, i. v.-Applikation eines Antikonvulsivums, 2.B. Lorazepam. Bei Kindern: Verabrei chung von speziellen Suppositorien („Rectiolen"), welche mit Midazolam gefüllt sind
nach Anfall: Vitalparameter kontrollieren, Pupillen kon-trollieren, auf Flüssigkeitszufuhr achten
antikonvulsive Therapie optimieren, evtl. Auslöser behandeln
Herzrhythmusstörungen
Ursachen
• geschädigter Herzmuskel (z. B. bei Herzinfarkt, Kardio-myopathie)
. Intoxikation (z. B. durch Digitalis, Antidepressiva)
• Elektrolytstörungen (z. B. bei Kaliummangel, Kalziumman-
gel)
Hormonstörung (z. B. bei Hyperthyreose)
Herzklappenfehler
Fehlalarm
• Gibt der EKG-Monitor Alarm, ist nicht immer ein medizinisches Problem die Ursache. Eventuell hat sich auch nur ein Kabel gelöst oder die Alarmgrenzen sind falsch gewählt. Dies muss gewissenhaft geprüft werden, indem der Pflegeempfänger angeschaut und nach seinem Befinden gefragt wird.
Symptome
Hinweise auf ernste Herzrhythmusstörung:
keine adäquate Reaktion auf Ansprache
Patient ist kurzatmig
Patient ist kaltschweißig
Vorgehen: Alarmton belassen, nach Hilfe rufen, Sauerstoff verabreichen, bei Atemstillstand oder Schnappatmung Not-fallteam rufen und Reanimationsmaßnahmen einleiten
Angina pectoris und
Herzinfarkt
Ursache
Durchblutungsstörung des Herzmuskels.
Druck- oder Engegefühl in der Brust
. Schmerzen mit Ausstrahlung in Oberarm, Schulter oder Kiefer
ggf. Beschwerden wie durch „Sodbrennen"
Angst
Arzt informieren
eng anliegende Kleidung des Patienten öffnen
Bedarfsmedikation, z. B. Nitro-Spray verabreichen (nur wenn RR systolisch > 100 mmHg)
• Vitalparameter messen (Arrhythmien?)
Sauerstoffgabe
*EKG-Monitoring und Pulsoxymetrie
Defibrillator bereithalten
i.v.-Zugang und Blutabnahme vorbereiten (CK, CK-MB, Troponin)
evtl. Verlegung auf Intensiv- oder Uberwachungsstation
Reanimation bei Kindern
Die für Kinder gültigen evidenzbasierten Algorithmen für die Reanimation heißen „Paediatric basic life support" und
"Paediatric advanced life support. Wesentliche Unterschiede zum erwachsenen Patienten sind:
• 5Initialbeatmungen vor Einleitung der Thoraxkompression beim bewusstlosen Kind. Der Grund liegt in der wesentlich häufigeren respiratorischen Ursache des Kindes Herz-Kreislauf-Stillstands.
4 Danach erfolgen die Thoraxkompression und Beatmung des Kindes, unabhangig vom Alter, in einem Zyklus von 15:2bei Neugeborenen in einem Zyklus von 3:1.
. Bei Säuglingen: Thoraxkompression mit thorax umfassender zweidaumentechnik oder mit zwei Fingerspitzen, bei Beatmung Mund und Nase mit Mund bedecken oder speziellen Beatmungsbeutel nutzen.
Polytrauma
Definition Polytrauma
Mehrere Körperregionen oder Organe sind verletzt, wobei mindestens eine Verletzung oder die Kombination von Verletzungen lebensbedrohlich ist.
Ein Polytrauma ist ein besonders schwerwiegendes Verlet-zungsmuster. Deswegen existieren dafür spezielle Algorith-men. Bei der Versorgung von Traumapatienten kommen v. a.
folgende strukturierte Algorithmen zur Anwendung:
ATLS (advanced trauma life support) für die innerklinische Versorgung
PHTLS (pre hospital trauma life support) für die außerkli-nische Versorgung
Innerklinisch findet die Versorgung von polytraumatisierten Patienten im Schockraum statt. Das ist ein speziell ausgestatteter Raum mit erweiterten Diagnostik- und Therapie-möglichkeiten. Meist leitet ein erfahrener Unfallchirurg als
«Irauma-leader" das Versorgungsteam.
Beobachtungsparameter bei Traumata.
Kopf
Bereich thorax
Bereich abdomen
Extremitäten
Verletzungen im Bereich des Kopfes| Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma
Pupillenweite, Pupillenbeweglichkeit (halbstündlich), Stabilität des Schädels, Erbrechen, Übelkeit, Amnesie, Sehstörungen, Nackensteife, Krämpfe, Parästhesien, Lähmungen, Verhaltensänderungen, Unruhe
Verletzungen im Bereich des Thorax
Atemtätigkeit, Sauerstoffsättigung, Hyperventilation, Zyanose, Tachypnoe, Apnoe, Dyspnoe, Atemgeräusche, Husten
Verletzungen im Bereich des Abdomens
Schmerzlokalisation und Schmerzart (z. B. kolikartig, krampfartig, stechend), Dauer der Schmerzen, Körper-haltung, Hautfarbe (Blässe, Zyanose, Ikterus), anale oder vaginale Blutung, Schockzeichen, Erbrechen, Ernährungszustand, Atemgeruch (Ammoniak? Alkohol?)
Verletzungen der Extremitäten
Schwellung, Fehlstellung, DMS-Kontrolle (Durchblutung, Motorik und Sensibilität), Durchblutungsstörungen (Blässe, Kälte), ggf. fehlende Fußpulse, Motorik
(Patient wird gebeten, die Extremitäten zu bewegen), Sensibilität (Test durch
Berührung)
IMMER:
Vitalparameter, Bewusstsein, Temperaturempfinden,
Schmerzen, psychische Verfassung
w Regel Notruf
Bei einem Notruf
Telefonnummer 112 wählen
Die „,5 W" müssen beantwortet bzw. befolgt werden:
Wo ist der Notfall?
Was ist geschehen?
Wie viele Verletzte/Beteiligte?
Welche Verletzungen?
Warten auf Rückfragen der Rettungsleitstelle!
Allgemeines Vorgehen
Allgemeine Maßnahmen bei außerklinischen Notfällen:
Eigenschutz beachten (z. B. Schutzhandschuhe tragen, Unfallstelle sichern)
Vitalparameter prüfen (v. a. Atmung)
bei Bedarf Notruf absetzen und ggf. Reanimation einleiten
bewusstlose Person in stabile Seitenlage bringen
weiteres Vorgehen gemäß BLS Algorithmus
Intoxikationen
Giftnotruf kontaktieren
bei Verdacht auf Gasvergiftung Betroffenen ggf. an die frische Luft bringen (Eigenschutz!)
Giftreste und/oder Erbrochenes sicherstellen
Erbrechen nicht künstlich hervorrufen
Verletzungen
. offene Wunden und Knochenbrüche steril verbinden
. Blutungen mit Druckverband versorgen
.Fremdkörper nicht entfernen (Gefahr von zusätzlichen
Blutungen)
. Knochenbrüche ruhigstellen und Schonhaltung unterstützen (z. B. Knie unterlagern), geschlossene Brüche kühlen . Betroffenen in Rückenlage bringen und Beine hochlagern
(Schocklage)
Verätzungen
vorsichtig alle benetzten Kleidungsstücke entfernen
betroffene Körperregionen mit Wasser spülen oder mit
Kompressen abtupfen
betroffenes Körperteil hochlagern
bei Verätzung des Verdauungstrakts: Betroffenen kleine Schlucke Wasser trinken lassen, nicht zum Erbrechen bringen . bei Verätzungen des Auges: Auge öffnen und wiederholt vorsichtig ausspülen (vom inneren Augenwinkel nach au-ßen)
Verbrennungen oder
Verbrühungen
Betroffenen aus Gefahrensituation holen
kleinflächige Verbrennungen mit lauwarmen Wasser küh-len, großflächige Verbrennungen (mehr als 2 DIN-A4-Sei-ten) nicht kühlen (Unterkühlungsgefahr!)
heiße Kleidung entfernen, aber mit der Haut verklebte Kleidung belassen
Brandwunden locker und steril abdecken, Brandblasen nicht öffnen
Betroffenen in Rückenlage bringen und Beine hochlagern (Schocklage)
weitere Versorgung in spezialisierte Kliniken (Verbren-nungszentren) bei Verbrennungen 2. Grades von mehr als
15% Körperoberfläche bzw. von mehr als 10% KÖF bei
Verbrennungen 3. Grades
Kälteschäden
Schutz vor weiterer Auskühlung bzw. Wärme zuführen (z.B. nasse Kleidung entfernen, Umgebungstemperatur anheben, Decken, warme Getränke, eigene Körperwärme)
langsames Erwärmen (ca. 0,5- 1 °C Temperaturanstieg pro Stunde)
erfrorene Körperregion ruhigstellen und jegliche Bewegung vermeiden
Betroffene nicht vor Aufwärmen in Schocklage bringen. Strömt eine größere Menge an unterkühltem Blut aus der Körperperiphe-rie zum Herzen, kann dies zu einem Herzstillstand führen.
Hitzeschäden
Bei Hitzschlag (Überwärmung des Organismus, Lebens. gefahr!) und Sonnenstich (Uberwärmung des Gehirns):
Kleidung entfernen
In kühle Umgebung bringen, ggf. mit kühlem Wasser ab. waschen
Flüssigkeitszufuhr zur Stabilisierung
Elektrounfälle
Eigenschutz: Berühren Sie niemals einen Menschen, der an einer Stromquelle „hängt"!
Strom abschalten (Hauptschalter). Ist das nicht möglich, kann mithilfe eines nicht stromleitenden Hilfsmittels (z.B. Besenstil) der Betroffene von der Stromquelle getrennt werden.
Verbrennungen an Ein- und Austrittsstellen (Strommar-ken) steril abdecken
Notfall kompakt
Katecholamine
Adrenalin/Epinephrin (z. B. Suprarenin)
z. B. Herz-Kreislauf-Stillstand, Bradykardie
Nebenwirkungen: B. Herzrhythmusstörungen, Hypokaliä-mie, Hypertonie, Angina pectoris
wordenalin/Norepinephrin (2. B. Arterenol)
z. B. Hypotonie, septischer Schock
Dobutamin (z. B. Dobutrex)
z. B. kardiogener Schock, Herzinsuffizienz
Dopamin
Antiarrhythmika
Amiodaron (z. B. Cordarex)
Verapamil (z. B. Isoptin)
Metoprolol (z. B. Beloc)
z. B. Tachykardie, Herzrhythmusstörungen
Nebenwirkungen:
z. B. Bradykardie, AV-Block, Arrhythmie, Hypotonie
Antihypertonika
Glyzerolnitrat (z. B. Nitrolingual)
Urapidil (z. B. Ebrantil)
diverse
Atropin
z. B. Bradykardie
NW:z. B. Tachykardie, Arrhythmie
Prednisolon (z. B. Solo-Decortin H)
z. B. Asthmaanfall
NW:z. B. Immunsuppression
Terbutalin (z. B. Bricanyl)
z. B. Bronchospastik, Asthma bronchiale
NW:Tachvkardie, Hypotonie
Natrium-Hydrogenkarbonat
z. B. Azidose, Hyperkaliämie
NW:z. B. COz-Bildung
Midazolam (z. B. Dormicum)
z. B. Angst, Unruhe, Krampfanfall
NW:z. B. Amnesie, Atemdepression, Muskel-relaxation
Last changeda year ago