Buffl

Vorlesung 7

MV
by Melissa V.

Was sind die thematisierten Kritikpunkte an die Bindungsforschung?

  • „Die Konzeption sozialer Motivation ist in der Bindungstheoriebemerkenswert eng.

    Im Grunde kennt man dort nur ein einziges Motiv: das Bindungsmotiv“.


    Primäre Bindungsbeziehung (als Kind zu Eltern)

    -> durch diverse Freundschaften vorbereitet

    Sekundäre Bindungsbeziehung (Partnerschaft)

    ->leitet über zu

    Tertiäre Bindungsbeziehung (zu eigenen Kindern)


  • Durch die starke Nähe von „Bindung“ zu verhaltensbiologischen und psychoanalytischen Modellen erscheinen viele andere relevante Beziehungen sowie die Veränderbarkeit des „inner working models“ schwerer beschreibbar und benötigen etwas seltsame„Hilfskonstrukte“:

    • Erzieher*in mit überwiegend großen Gruppen? -> „Gruppen-bindungsverhalten“?

    • (Abwesende, arbeitende) Väter mit wenig „quality time“ -> „Spielfeinfühligkeit“, „Spielbindung“?

    • Dorfbetreute Kinder (z.B. Afrika) mit ganzen Dörfern, die betreuen? ->„Bindungsnetzwerke“?

    • Unterstützende:r Lehrer:in in der Sekundarstufe, die ein*e Schüler*:n sehr mag?->„Quasi-Bindungsbeziehung“?

  • Es gibt über Beziehungen zwischen 0 und 99 Jahren mehr zusagen als drei Stile!

    Bspw. wird Flexibilität in Beziehungsrepräsentationen („mal enger, mal distanzierter“) durch die Bindungsstile gar nicht abgebildet; auch keine quantitativen Abstufungen oder Mischformen

  • andere Motive, wie z.B. Wirksamkeits-, Kooperations- und Anschlussmotive von Kindern, Autonomie- bzw. Selbständigkeitsmotive etc. werden nicht abgebildet

  • primäre Bindungsrepräsentationen können sich prinzipiell verändern

  • Es fehlen zudem häufig die (dynamisch-interaktionistischen) Anteile deskindlichen Temperaments in der Bindungsforschung.


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Melissa V.

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