was ist die autoritärste Form der Lehre?
die Vorlesung
Wann gab es die Tradition der Schulrede?
Wann geriet sie in Vergessenheit?
/ 19. Jh.
Ende 19. Jh. / errste Hälfte 20. durch nationalistische Instrumentalisierung
Was bedeutet Didaktik?
die Wissenschaft vom Lehren und Lernen
Wie beschreibt Andreas Gruschka das Lehren?
Lehren stellt eine spezifisch absichtsvolle Form der Ansprache in sozialer Kommunikation und Interaktion dar.
Lehren lässt sich zudem auf unterschiedliche Weise, z.B. indem man etwas zeigt, etwas einübt, etwas vormacht, indem man spielt oder, und das scheint für einen Lehrenden an einer Schule bzw. Universität besonders relevant zu sein, indem man etwas erklärt.
Was ist nach Jaques Ranciere die wesentliche Aufgabe des Lehrmeisters?
zu erklären
Was unterscheidet man bei der Lehre?
Was und wie
Wie lässt sich die Semantik des Lehrens beschreiben (in Anlehnung an Gruschka)?
Eine professionell ausgebildete Lehrperson bringt in absichtsvoller Kommunikation und professionell einen bestimmten Gegenstand mithilfe einer bestimmten Methode den Lernenden nahe. Kommunikation und Interaktion werden dabei institutionell gerahmt:
Was lehrt ein Deutschlehrer?
Umgang mit Sprache und Literatur
Uneinigkeit über das Was
Kompetenzen oder Wissen
Was ist Wissen?
(Person)
Verarbeitete Information
lässt sich auch als „gespeicherte Daten“ definieren (Aleida Assmann), also kodifizieren (bspw. Schrift)
Was ist der Unterschied zwischen Information und Wissen?
(Assmann)
Daten sind durch menschlichen Eingriff ‚gedeutet‘, ‚angewendet‘ oder in irgendeiner Weise ‚bewertet‘ worden.
Während Information, schreibt Assmann, vom Menschen abgelöst ist, hat Wissen immer ein Subjekt, sei es individuell oder kollektiv.
Wenn Wissen aber an ein Individuum, an eine Gruppe oder an eine Gesellschaft gebunden ist, dann ist es immer auch historisch, d.h. wandelbar.
Was für Wissensordnungen gibt es?
leben gegenwärtig in zwei Wissenskulturen: natur- und geisteswissenschaftlich
Im Zentrum der einen Wissenskultur „stehen reale Körper, hier wird empirisch geforscht, statistisch erhoben und ausgewertet, gemessen und gewogen, gerechnet und bewiesen“ (Mein 2013, 335).
Im Zentrum der anderen „stehen mentale Objekte, hier wird gelesen und interpretiert, übersetzt, kreativ gedacht, ästhetisch bewertet, geglaubt und vermutet“ (ebd., 336).
Wir wissen also nicht nur, wir leben auch in bestimmten Wissensordnungen, die andere Wissensordnungen zu einem bestimmen Zeitpunkt abgelöst haben, und diese Wissensordnungen sind nicht nur leere Behälter, in die das Gewusste gefüllt wird, sondern sie haben durchaus Einfluss auf das, was wir wissen.
Keiner kann alles wissen.
Was bewirkt ein Kanon (/Zensur)?
Wissen ist ein Einschluss- als auch ein Ausschlussverfahren
Wenn zum Wissen, wie Aleida Assmann sagt, ein individuelles bzw. ein kollektives Subjekt gehört, dann
Wenn zum Wissen, wie Aleida Assmann sagt, ein individuelles bzw. ein kollektives Subjekt gehört, dann bleibt dieses Subjekt vom Wissen nicht unberührt: Es verändert es; u.a. wächst mit zunehmendem Wissen auch die Macht dieses Subjekts.
Ihr schulischer Alltag wird oftmals geprägt sein von Situationen, d.h. von „‚Gegebenheiten‘“, auf die Sie stoßen, ohne diese gesucht zu haben
Orientierung, schreibt Stegmeier weiter, sei eine „Leistung, sich in einer Situation zurechtzufinden, um in ihr erfolgsversprechende Handlungsmöglichkeiten auszumachen, durch die sich die Situation beherrschen lässt
Situationen seien etwas, das von einer Lehrkraft zu bewältigen sei und bewältigt werden kann.
Ein solcher Umgang mit Situationen „zielt aber gerade nicht darauf, diese Irritationen umgehend wieder durch eingeübte Kompetenzen in den Zustand einer befriedigenden Lösung zu überführen, sondern sie eben nicht stillzustellen, zu ›erledigen‹, um mit und an ihnen weiter produktiv zu arbeiten und so eher weitere Fragen als (vor)schnelle Antworten erschließen zu können.
Integration von Irritationen
wie stehen Situation und Orientierung zueinander
in Korrelation (Korrelat)
was sagt Waldenfels?
Der Bochumer Philosoph Bernhard Waldenfels ist der Überzeugung, dass Passivität „nicht die Kehrseite der Aktivität, sondern [...] die Bedingung [...] jeglicher Handlung ist“
Wotherkunft Methode
Der Begriff ‚Methode‘ stammt aus dem Griechischen, von meta ‚nach ... hin’ und odos ‚Weg’ (vgl. Vogt 2008, 204). Das griechische Wort „méthodos“ bedeutet zunächst „einer Sache nachgehen, etwas verfolgen – im ganz realen Sinne des räumlich-bewegungsmäßigen Nachsetzens.
Nach und nach vollzieht sich „eine Ablösung des Blicks“ von der Sache und eine „Hinwendung auf den Weg, der im Der-Sache-nachgehen durchmessen wird. Die Art und Weise, wie eine Untersuchung überhaupt durchführbar ist, rückt in das Blickfeld – nicht die Bewegung des Untersuchten“, der Sache, „sondern die des Untersuchenden“
Für einen Unterrichtsentwurf sollte dreierlei gelten:
1. Terminologie
Sie sollten unbedingt mit eingeführten literatur- oder sprachwissenschaftlichen, literaturoder sprachdidaktischen Begriffen arbeiten,
2. Ziel
Sie sollten nach der Ansicht einiger Didaktiker:innen angeben können, wo ihr Weg voraussichtlich endet, also ein Ziel oder eine Lösung, und
3. Reflexion
das ist m.E. der wichtigste Aspekt – Sie sollten jeden einzelnen Schritt Ihres Weges, den Sie in Ihrem Unterrichtsentwurf gehen, begründen können und gegebenenfalls, wenn es sinnvoll erscheint, auch Umwege in Kauf nehmen. Man kann das „das Moment der Reflexion“ (Blumenberg 1952, 134) nennen, das jedem Schritt auf dem Weg innewohnen sollte
zwei Gruppen von Lehrwerken über das Wie des Unterrichts
repräsentativ Meyer (Leitfaden zur Unterrichtsvorbereitung / Was ist guter Unterricht?):
Hier wird auf komplexitätsreduzierende, auf komplizierte Argumentationen und Probleme verzichtende, d.h. auf leichte und angenehme Weise gezeigt, wie angehende Lehrer:innen zu unterrichtet haben. Dies geschieht mit klaren Definitionen und übersichtlichen Schaubildern.
„Der Leser solcher Einführungen wird nicht aufgefordert, sich an einer argumentativ bündigen Darstellung abzuarbeiten, er lernt auch nicht, wie er selbst die Sache als problematisch begreifen kann und für eine eigenständige Analyse und Findung eines begründeten Standpunktes aufbereitet.“ (Gruschka 2014, 11)
Gruschka (Dekonstruktion):
Gruschka repräsentiert diejenige Gruppe, die weniger auf Lösungs- als auf Problemorientierung setzt.
Mit Meyer gelangen Sie mit anderen Worten schnell, auf direktem Wege von A nach B, ohne über das, was Sie vermitteln, etwa Wissen, eingehend nachzudenken (vgl. aber dazu oben Punkt 3).
Mit Gruschka geht es langsamer, umständlicher. Wenn Sie etwa mit Gruschka eine Vorlesung über Lehre halten, dann fangen Sie an, über einzelne Begriffe nachzudenken, etwa über den des Wissens, und dann kommen Sie viel später bei B an; es besteht gar das Risiko, dass Sie überhaupt nicht ankommen, oder ganz woanders (vgl. aber dazu oben Punkt 2)
Was sollte ein Lehrender beachten?
sein Wissen ist selektiv, jeder kann immer dazu lernen
die Lehre des Lehrenden ist (subjektiv.) nie objektiv
das Verhältnis von Lehrenden und Lernenden ist oft von unterschiedlichen Interessen geprägt, darauf folgt:
Aber es heißt auch: Als Lehrender können Sie nicht (und sollten auch nicht) allen Interessen gerecht werden
Das Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden ist allerdings nicht nur eines, das oft von unterschiedlichen Interessen geprägt ist, es ist zugleich und stets auch eines der Ungleichheit.
Rancière nun kommt, nachdem er das Abenteuer Jacotots erzählt hat, zu folgenden Überlegungen hinsichtlich des Erklärens:
„Man muss die Logik des Erklärens umdrehen. Die Erklärung ist nicht nötig, um einer Verständnisunfähigkeit abzuhelfen.
Der Erklärende braucht den Unfähigen, nicht umgekehrt. Er ist es, der den Unfähigen als solchen schafft.
Jemandem etwas erklären heißt, ihm zuerst zu beweisen, dass er nicht von sich aus verstehen kann.
Bevor die Erklärung ein Akt des Pädagogen ist, ist sie der Mythos der Pädagogik, das Gleichnis einer Welt, die in Wissende und Unwissende geteilt ist, in reife Geister und unreife Geister, fähige und unfähige, intelligente und dumme. [...] Der pädagogische Mythos teilt, so sagen wir, die Welt entzwei. [...] Das ist das Prinzip der Erklärung.
warum lähmt Erklärung?
Rancière zufolge lähmt erklären, „weil es die intellektuelle Ungleichheit von Lehrerin und Schülerin voraussetzt und perpetuiert“ (Davis 2014, 10).
„Um Unwissen durch angemessenes Wissen zu ersetzen“, schreibt er, „muss der Schulmeister dem Unwissenden, der gerade sein Unwissen verliert, immer einen Schritt voraus sein.“ (Rancière 2005, 40)
Anstatt eine größere Gleichheit zwischen Lehrenden und Lernenden herzustellen, perpetuiere es die Ungleichheit (vgl. Davis 2014, 50).
Lehren stellt nach Andreas Gruschka …
… eine spezifisch absichtsvolle Form der Ansprache in sozialer Kommunikation und Interaktion dar.
Laut Jacques Rancière besteht die wesentliche Aufgabe der Lehrerin/des Lehrers darin,
Kommunikation und Interaktion im Deutschunterricht sind stets ________________ gebunden
institutionell
Was ist der Unterschied zwischen Information und Wissen nach Aleida Assmann?
Wissen heißt, Daten werden im Unterschied zu Informationen nicht nur entziffert, gespeichert und technisch übermittelt, sondern zudem durch ein Subjekt gedeutet, angewendet oder bewertet.
Wie verhalten sich Wissen und Macht zueinander?
Mit zunehmenden Wissen nimmt auch die Macht zu.
Das Korrelat zur Situation ist Werner Stegmeier zufolge die _______________________.
Orientierung
Was ist für jede Methoden des Lehrens relevant?
die Terminologie
die Angabe eines Ziels / einer Lösung
das Moment der Reflexion
Was wirft Andreas Gruschka didaktischen Einführungswerken von Hilbert Meyer vor?
Die Einführungswerke sind nicht dazu geeignet, zu einer eine eigenständige Analyse herauszufordern
Wissen ist Jürgen Habermas zufolge stets von ______________________ gelenkt.
Interessen
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