Sind Forschungsmethoden isoliert zu betrachten?
Nein, die natur- und geisteswissenschaftliche Perspektive der Psychologie sollten komplementär, d.h. als sich ergänzend, betrachtet werden.
Wie unterscheidet man Epistemologie, Methodologie und Methodik?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Epistemologie sich mit der Natur und dem Ursprung des Wissens befasst, die Methodologie die systematischen Ansätze zur Durchführung von Forschung untersucht (kritische Reflexion über Methoden; kritischer Rationalismus, Popper), und die Methode die konkreten Techniken oder Verfahren beschreibt, die in einer bestimmten Studie oder Forschungsarbeit verwendet werden.
Handelt es sich um Beispiele für Epistemologie, Methodologie, Methodik oder Ontologie?
das Leib-Seele-Problem
Ontologie
Induktion vs. Deduktion, Empirismus vs. Idealismus, Erkenntnistheorie, Rationalismus
Epistemologie
deduktiv-nomologischer Forschungsprozess, Signifikanztesten
Methodologie
Experiment, spezifischer psychologischer Test, Reaktionszeitmessung
Methode
Merkmale einer naturwissenschaftlichen Psychologie.
Ordne zu:
E: Epistemologie
ML: Methodologie
SM: spezifische Methode
-> Erfahrung als Erkenntnissquelle
E
-> Falsifizierbarkeit als Abgrenzungskriterium für wissenschaftliche Aussagen.
ML
-> Der Mensch als Naturgegenstand, Ahistorizität
-> Prinzip von Ursache und Wirkung (Ursache -> Wirkung, Kausalität)
-> deduktiv-nomologisches Vorgehen
-> Inferenzstatistik
-> operationalisieren, messen, quantifizieren
-> systematische, kontrollierte Beobachtung
SM
-> Experiment
-> standardisierte Befragung
Was ist das Abgrenzungskriterium der empirischen Wissenschaft gegenüber anderen Aussagen wie z.B. Relegion?
Die Falsifizierbarkeit!
Geling es nicht, eine Aussage zu wiederlegen (falsizifieren), gilt sie erstmal als gewährt.
Vgl. Popper
Nenne die 4 vorliegenden Umstände der INUS-Definition Ursache nach Mackie!
I nsufficient (einzeln nicht hinreichend)
N ecessary (aber notwendig)
U nneccessary (nicht notwendig)
S ufficient (insgesamt hinreichend)
Die Frauke hatte Streit mit einer Freundin und kann sich deswegen mehrere Tage auf Arbeit nicht konzentrieren. Die Arbeitskollegin nennt als Grund für die Konzentrationsschwierigkeiten den Streit.
Geht das nach der INUS-Definition Ursache nach Mackie?
N eccessary (aber notwendig)
Nein, der Streit alleine ist nicht ausreichend, um die längeren Konzentrationsprobleme zu erklärem (insufficient). Allerdings war der Streit notwendig gewesen, da Frauke erst seitdem diese Schwierigkeiten hat (neccessary). Vermutlich haben weitere Faktoren wie Fraukes Persönlichkeit, Coping-Strategien, Emotionsregulationsfähigkeiten, die allgemeine Arbeitssituation, etc. ebenfalls eine Rolle gespielt. Die Weiteren Faktoren sind zwar nicht unbedingt notwendig, um Konzentrationsprobleme hervorzurufen (unneccessary) da andere Menschen mit ähnlichen Faktoren nicht auch automatisch Konzentrationsprobleme haben, aber die Gesamtmenge an Bedingungen, d.h. der Streit und die weiteren Faktoren zusammengenommen, sind insgesamt hinreichend, um die Konzentrationsprobleme zu erklären (sufficient).
Nenne die drei Bedingungen für den Nachweis eines kausalen Zusammenhangs nach Cook & Campbell.
Kovarianz: UV und AV in einem systematischen Zusammenhang.
zeitliche Abfolge: UV muss vor AV stattfinden
keine alternativen Erklärungen: UV als alleinige Erklärung möglich (Rest wurde kontrolliert).
Wie kann Validität nach Westermann definiert werden und wann ist die Validität grundsätzlich hoch?
Die Validität ist hoch, wenn die Wahrscheinlichlkeit hoch ist, dass die richtige Entscheidung über die geprüfte Hypothese getroffen worden ist.
Das ist u.a. der Fall, wenn die Wahrscheinlichkeit, eine Hypothese fälschlicherweise anzunehmen bzw. fälschlicherweise abzulehnen, gering ist.
Was sind Ziele der psychologischen Forschung nach Westmeyer?
etwas beschreiben
etwas erklärem
etwas vorhersagen bzw. prognostizieren
etwas kontrollieren (intervenieren)
Merkmale der naturwissenschaftlichen Perspektive: Was kommt in die Lücken?
Merkmale einer geisteswissenschaftlichen Psychologie.
E: Epistemonologie
-> Erfahrung als Erkenntnisquelle
-> der Mensch als Naturwesen, Historizität
-> Phänomenologie
vor allem: E
-> Hermeneutik: Prozess des Verstehens (von Texten)
-> der qualitative Forschungsprozess
-> qualitative Forschungsmethoden
Was ist und wie lautet der hermeneutische Zirkel?
Das Einzelne (bspw. einzelne Sätze in einem Text) erschließt sich aus dem Ganzen (der Sinninhalt des Textes). Das Ganze (der Sinninhalt des Textes) aus dem Einzelnen (das Lesen der einzelnen Sätze). Es ist also das Ganze vom Einzelnen abhängig und umgekehrt.
-> Es entsteht ein Kreislauf bzw. Zirkel, der zu einem Wissens- bzw. Verstehenszuwachs führt, nicht die beiden Einzelbestandteile alleine.
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