Womit beschäftigt sich die Ethik?
auf methodische Weise mit
moralischen Entscheidungen,
Handlungen bzw. Unterlassungen.
Ethik ist das Denken über Moral
Die Ethik ist eine normative Disziplin
Normativ
Definition
Wie soll etwas sein?
Wie sollen wir handeln?
Wie wird das Sollen begründet?
normativ = vorschreibend
Deskriptive Ethik
„Deskriptiv“ = Wie ist etwas?
Beschreibung über die
Wertvorstellungen und
Normen in einer
historisch kulturellen Gemeinschaft oder einzelner Individuen.
Kein Teilgebiet der Philosophie, sondern der Psychologie, Soziologie und Ethnologie.
Moral vs. Ethik
„Ethik“ ist das Denken über Moral.
„Moral“ ist das richtige Motiv, die richtige Handlung und/oder das richtige Ergebnis und zwar individuell, im Unternehmen oder der Institution.
Moralische Aussagen sind normative Aussagen ...
Nicht alle normativen Aussagen sind moralische Aussagen.
Individualmoral
Was ein Individuum moralisch für richtig hält.
Beispiel: Vegetarisch/vegan zu essen.
Sozialmoral und gesellschaftlicher Moralkodex
Was die Mehrheit in einer Gruppe für moralisch richtig hält.
Gesellschaftlicher Moralkodex:
Verbindlichkeitsanspruch hängt von der überwiegenden Akzeptanz in der Gesellschaft ab -> soziale, nicht rechtliche Geltung.
Z.B. Freunde nicht anzulügen.
Rechtliche Normen
Gesetzesinhalte sowie in Inhalte in Verordnungen, Richtlinien o.ä. mit Gesetzescharakter
Z.B. Bilanzen nicht zu fälschen,
Z.B. Sich an die Prüfungsordnung zu halten.
Was sind typische ethische argumentationsfehler?
Vermengung von deskriptivem und normativem Argumentieren
Ein Sein-Sollen-Fehlschluss leitet das moralische Sollen allein aus dem Sein ab
Intuitive Prognosen, die nicht auf empirischen Studien beruhen
Unmoralisches Verhalten anderer rechtfertigt kein eigenes unmoralisches Verhalten
Skeptizismus: alles wird angezweifelt
Amoralität
Was ist beim Heranziehen von deskriptiven aussagen zur konkreten Umsetzung bzw. Anwendung von normativen Aussagen zu beachten?
Deskriptive Aussagen dürfen dazu herangezogen werden, diese aber allein nicht begründen.
Ethische Normen (offene Liste)
Achtung der Menschenwürde
Ökologische Nachhaltigkeit
Wohlfahrt
Gerechtigkeit
Freiheit
Beschreibung
Achtung der Menschenwürde und der Menschenrechte
Unterzeichnungen
Verträge
Zusammenhang zwischen Menschenrechten und Menschenwürde
3 Eigenschaften von Menschenrechten
Nenne grundlegende Menschenrechte
Subsistenzreche
Recht auf Leben, Ernährung, Wasser
Politische Rechte
Asylrecht, Zufluchtsrecht
Freiheitsrechte
Folterverbot, Schutz des Privatlebens
Justizrechte
Anerkennung als Rechtsperson
Wirtschaftliche Rechte
Recht auf Arbeit, Gleicher Lohn
Soziale Rechte
Schutz von Ehe und Familie
Kulturelle Rechte
Minderheitenschutz
Bildung
etc.
Welche Pflicht tragen Nationalstaaten, die die UN-Menschenrechtscharta unterzeichnet haben?
Welche Rolle spielen Nationalstaaten und welche die Bürger:innen?
Nationalstaaten: Träger von Pflichten,
Bürger:innen: Inhaber von Rechten.
Forderung, dass Menschen in der Gegenwart und Zukunft in der Lage sein sollen, ein angemessenes menschliches Leben zu führen
Klimaneutralität
Bewahrung aller Arten
Bewahrung der Ökosysteme
Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz
Circular Economy (Reduction, Reuse, Recycling)
Schwache Nachhaltigkeit
Der Menschheit ist es erlaubt,
global zwischen den Mengen der drei Kapitalarten
Sachkapital,
Naturkapital und
Humankapital
zu substituieren,
wenn der Gesamtkapitalstock weltweit konstant bleibt
Starke Nachhaltigkeit
Die Substitution zwischen den drei Kapitalarten ist nicht erlaubt,
d.h. wir müssten u.a. den nachfolgenden Generationen
die gleiche Menge und Qualität des Naturkapitals hinterlassen,
wie wir es vorgefunden haben.
Negative Freiheitsrechte
Negative Freiheitsrechte => „freedom to act“
Abwesenheit von Zwang,
Verhinderung von staatlicher Willkür,
Recht auf Leben,
Recht auf körperliche Unversehrtheit,
im weiteren Sinn fast alle formalen Freiheitsrechte (Grundgesetz, Verfassung)
Positive Freiheitsrechte
Positive Freiheitsrechte =>„freedom to choose“
(Zusätzliche) materielle und soziale Rechte
von den Freiheitsrechten tatsächlich Gebrauch machen zu können.
Über Handlungsoptionen zu verfügen, das Leben zu leben, das man mit guten Gründen (moralisch!) leben möchte.
Kombination aus negativen und positiven Freiheitsrechten
Bedarfsgerechtigkeit
Sicherung einer minimalen oder angemessen Deckung von Grundbedürfnissen.
Wie ist das materielle oder finanzielle Existenzminimum zu bestimmen?
Relativ
Diejenigen Personen sind arm, „die über so geringe (materielle, kulturelle, soziale) Mittel verfügen, dass sie von der Lebensweise ausgeschlossen sind, die in dem Mitgliedsstaat, in dem sie leben, als Minimum annehmbar ist.“
Chancengleichheit
Im engeren Sinn
Im weiteren Sinn
Nicht-Diskriminierung wegen Geschlecht, Abstammung, Hautfarbe, Sprache, Kultur, Herkunft, religiöser oder politischer Anschauung und Ausübung (sofern verfassungskonform)
Im Bildungsbereich: gleiche Bildungschancen
Im politischen Bereich: gleiche Zugangsmöglichkeiten zu politischen Ämtern
Leistungsgerechtigkeit
Problematik
Absolute Einkommensunterschiede werden als gerecht erachtet, wenn sie Ausdruck unterschiedlicher Leistungen sind.
Problematik: Es wird suggeriert: Hohes Markteinkommen = hohe Leistung.
„Dem Markt“ wird die Definitionsmacht für „Leistung“ überlassen (Döring, 1994).
Intragenerationengerechtigkeit
Intergenerationengerechtigkeit
Intragenerationengerechtigkeit - Gerechtigkeit innerhalb einer Generation, z.B.
Chancengleichheit.
Verursacherprinzip.
gerechte Einkommens- und Vermögensverteilung innerhalb eines Landes und weltweit, d.h. auch Bedarfs- und Leistungsgerechtigkeit
Intergenerationengerechtigkeit - Gerechtigkeit zwischen den Generationen u.a. :
Austauschgerechtigkeit/Äquivalenzprinzip bei gesetzlichen Rentensystemen => Individuelle Beitragszahlung und individuell empfangene Renten sollen sich entsprechen.
Finanzierung langlebiger öffentlicher Güter (Universitäten, Infrastruktur etc.) => Nutzung auch von zukünftigen Generationen, daher Zahlungsbeitrag gefordert => rechtfertigt Staatsverschuldung und zukünftige Steuerzahlung.
Chancengleichheit im Hinblick auf Umwelt und natürliche Ressourcen => starke ökologische Nachhaltigkeit.
Direkte Reziprozität
Indirekte Reziprozität
Verursacherprinzip
Nutznießerprinzip
Direkte Reziprozität:
Wenn Person A einer anderen Person B ein Gut gibt oder etwas schenkt oder ihr hilft (prosoziale Handlung), dann darf Person A von Person B auch eine direkte Gegenleistung in irgendeiner Form erwarten
Wenn in einer Gruppe Person A einer anderen Person B ein Gut gibt oder etwas schenkt oder ihr hilft (prosoziale Handlung), dann darf Person A von einer Person dieser Gruppe auch eine Gegenleistung in irgendeiner Form erwarten
Diejenigen, die einen Schaden verursachen, sollen den Schaden auch bezahlen und/oder Kompensationszahlungen an Geschädigte leisten und/oder sanktioniert werden
Diejenigen, die ein Gut nutzen, sollen auch an der Finanzierung beteiligt werden oder anderweitig eine Gegenleistung erbringen
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