Bestandteile Blut
Komplexe Flüssigkeit
ca. 6,5l ( ca. 8% des Körpergewichts)
Blutplasma (größte Anteil) und Zellen
Blutkörperchenproduktion im Knochenmark
Blutzellen
▪ Erythrozyten + Thrombozyten: haben keinen Zellkern
▪ Synthese im Knochenmark
▪ sind dem Blutstrom passiv ausgeliefert
▪ bleiben unter physiologischen Bedingungen während des gesamten Lebenszyklus im Gefäßsystem
▪ Leukozyten besitzen Zellkern
▪ nutzen Blut für kurze Zeit als Transportmedium
▪ Migrieren aktiv ins Zielgewebe
Aufgaben der Blutzellen
Anteil Erythrozyten (rote Blutkörperchen):
Hämatokrit (Anteil Erys an Blut) = 43% bei Frauen, 47% bei Männern , 56% bei Neugeborenen
Rote Blutkörperchen transportieren Sauerstoff
Weiße Blutzellen sind für Immunabwehr zuständig
Thrombozyten (Blutplättchen) für Blutgerinnung
Plasma transportiert Nährstoffe zu den Zellen
Stoffwechselprodukte von den Zellen zu den Ausscheidungsorganen (Niere, Leber)
CO2 und Botenstoffe zwischen unterschiedlichen Körperteilen
Wärmeaustausch
Rote Blutzellen - Erthozyten
Form: bikonkave, kernlose Scheibe (sind dadurch gut verformbar)
empfindlich bei Veränderung des osmotischen Drucks (physikalische Größe: Beschreibt, wie viele Teilchen in einer Flüssigkeit gelöst sind; Die lösen einen gewissen Druck aus, v.a. dann, wenn die Anzahl der gelösten Teilchen innen und außerhalb der Zelle unterschiedlich sind, d.h. wenn in Plasma, die gelösten Teilchen zunehmen würden, dann würde Wasser aus den Erythrozyten ins Plasma wandern und im anderen Fall umgekehrt; d.h. wenn die Konzentration der Teilchen im Plasma abnimmt, wird Wasser in die Zellen/Erythrozyten hineinkommen und dadurch anschwellen)
Lebensdauer: 120 Tage
▪ wichtigster Inhaltsstoff: Hämoglobin
▪ bindet Sauerstoff
Hämoglobin (rote Blutfarbstoff)
Wichtigste Funktion der Erythrozyten
wichtigster Inhaltsstoff
bindet Sauerstoff (Oxygenation)
4 Untereinheiten mit jeweils 1 Eisenatom (max. 4 Moleküle Sauerstoff können aufgenommen und transportiert werden)
Blutbildung
Alle Blutzellen entstehen aus Stammzellen (Hämozytoblasten)
Bildung im roten Knochenmark (in Stammzellen) (bei Kindern auch in Röhrenknochen, bei Erwachsenen nur in platte und würfelförmigen Knochen)
Ca. 1,4 kg rotes Knochenmark beim Erwachsenen
Tägliche Produktion
250 Mrd. Erys
15 Mrd. Granulozyten
500 Mrd. Thrombos
Blutgruppen
Erythrozyten tragen an der Oberfläche viele spezielle Moleküle (Glykokalix, Kohlenhydrate, Glykolipide) mit Antigen-Charakter
(Moleküle gegen die können Antikörper gebildet werden tut der Körper auch, wenn er mit welchen in Kontakt kommt mit Antigenen von den roten Blutzellen, dann bildet er Antikörper dagegen Abwehrreaktion; d.h. wenn ein Antikörper und ein Antigen grundsätzlich aufeinandertreffen kommt es zu einer Immunreaktion, die zielt darauf das Antigen zu zerstören/beschädigen und das passiert dann auch mit dem roten Blutkörperchen, wenn ein Antikörper auf ein Antigen trifft (wird mitzerstört))
gegen diese Antigene können Antikörper gebildet werden
es besteht (wie bei anderen Körperzellen) Autoimmuntoleranz
(Körper schützt die eigenen roten Blutkörperchen selbst, in dem er solche Antikörper nicht bildet, zumindest nicht gegen die Antigene, die unsere eigenen Erythrozyten haben)
30 verschiedene Blutgruppensysteme
ABO-System und Rhesussystem am wichtigsten!
Blutgruppen - das ABO System
Antigene sind Glykosphingolipide = Agglutinogene
(beschreibt nur, dass Antigene in der Lage sind, wenn ein Antikörper kommt, zu aggluminieren (zusammenballen von roten Blutkörperchen))
Molekularer Aufbau genetisch festgelegt und vererbbar
2 Agglutinogene = A und B,
Kombination möglich = AB,
wenn keine Agglutinogene = O
Bilden gehen unsere eigenen Blutgruppe Antigene aber keine Antikörper bilden, aber wenn wir Kontakt zu anderen Blutgruppen haben, dann bilden wir Antikörper gegen die andere Blutgruppe
Antikörper gegen Agglutinogene (IgM) = Agglutinine
Antikörperbildung beginnt einige Monate nach der Geburt durch Kontakt mit Darmbakterien
es werden nur Agglutinine gegen nicht auf den Erythrozyten vorhandene Agglutinogene gebildet (Autoimmuntoleranz)
4 Blutgruppen - AB0
Im oberen Teil: Agglutinogene = Antigene: Wenn man die Blutgruppe A hat, dann hat man auch ein Antigen A auf dem Erythrozyten usw.
Unterer Teil: Wenn im Plasma ein Antikörper gegen eines dieser Antigene gebildet wird, dann wird normalerweise nur ein Antikörper (Agglutinine) gebildet, gegen das Antigen, das wir nicht haben
Bspw.:
In Blutgruppe A: haben wir die Erythrozyten mit Antigen A, aber im Plasma werden nur Antikörper gegen B gebildet (Bei Blutgr. B genau umgekehrt: Antigen B, Antikörper A)
Bei Blutgruppe AB: haben wir kein Antikörper, das gebildet werden kann, da wir beide Antigene auf unseren Erythrozyten tragen (Autoimmuntolerenz)
Bei Blutgruppe 0: Haben keine Antigene auf Erythrozyten und kann Antigene gegen A und gegen B entwickeln
Blutgruppen bestimmen
Erythrozyten werden mit Testseren in Kontakt gebracht (um Blutgr. Zu bestimmen)
es kommt zur Agglutination, wenn das Testserum Agglutinine gegen die
Agglutinogene des Testblutes enthält
Testserum hat Antikörper gegen A und Erythrozyt hat auch A, dann kommt es zur sog. Agglutination (Antikörper verbindet sich mit Erythrozyten), dann kommt es zur Verklumpung dann weiß man Person hat Blutgr. A
Beispiel:
- Testserum Anti-A agglutiniert Blut der Gruppe A und AB, aber nicht der Gruppe B oder O
oder
- Testerythrozyten der Gruppe A agglutinieren mit Blutplasma der Gruppe B oder O (enthält Anti-A)
- Heute werden überwiegend Erythrozytenkonzentrate und Plasma getrennt transfundriet, daher sind Minor-Transfusionsreaktionen heute selten
Blutgruppenserologie (Transfusion von anderem Blut)
Werden Erythrozyten einer bestimmten Blutgruppe mit Blut zusammengebracht, das Agglutinine gegen diese Erys enthält, kommt es zur Agglutination
Agglutination = Zusammenballung von Erythrozyten mit anschließender Hämolyse (Auflösung)
Gibt zwei Reaktionen
Majorreaktion: Empfänger hat Agglutinine gegen Spendererythrozyten
(Blutgr. des Empfängers und Konserve passen nicht zusammen! sehr gefährlich, kommt zur Agglutination)
Minorreaktion: Spenderblut enthält Antikörper gegen Empfängererythrozyten
(heute selten, da Erythrozyten ohne Plasma transfundiert werden) (Blutspende hat Antikörper gegen Empfänger)
Blutgruppe - das Rhesus System
Definition:
Bei der Übertragung von Rhesusaffenblut auf Meerschweinchen bilden die Meerschweinchen Agglutinine gegen das Affenblut
daher der Name Rhesusfaktor (gibt diese Faktoren nicht nur bei Affen, sondern auch bei Menschen)
85% der Menschen haben diese Antigene/Agglutinogene = rhesuspositiv (Rh+, D)
15% sind negativ (Rh-, d)
Unterschied zu ABO-System:
Agglutinie werden nicht durch Kontakt mit Bakterien induziert, sondern durch
Blutkontakt mit Rh+
Nur der, der Rh- ist, wird Antikörper gegen Antigen-Rhesus bilden, wenn er in
Blutkontakt kommt
Klinische Bedeutung: Rhesus-Unverträglichkeit
Schwangerschaft einer Rh- Frau durch Rh+ Mann Kind wird RH+
während Schwangerschaft und vor allem während der Geburt treten immer Erythrozyten des Kindes in den Kreislauf der Mutter über
dann bildet die Mutter Antikörper gegen Rh+
bei der nächsten Schwangerschaft treten die Antikörper der Mutter über die Plazenta in den fetalen Kreislauf und es kommt zur Agglutination der kindlichen Erythrozyten mit Hämolyse, Billirubinanstieg und Anämie = Rhesus-Erythroblastose (= Rhesusunverträglichkeit)
Prophylaxe:
Mutter erhält in der 28. SSW anti-D-Immunglobulin
(Zerstörung der kindl. Erythrozyten, die zur Mutter übergetreten sind, dadurch keine Antikörperbildung bei der Mutter)
Folgen:
Gehirnschäden,
intrauteriner Tod
Blutzellen Leukozyten (weiße Blutkörperchen)
Leukozyten
Neutrophile Granulozyten (Zellen des unspezifischen Immunsystems)
Eosinophile Granulozyten (Phagozytose von Antigen-Antikörper-Komplexen)
Basophile Granulozyten (enthalten Histamin, beteiligt bei allerg. Reaktionen)
Makrophagen = Monozyten (größte Leukozyten, wandern ins Gewebe, wichtige Rolle bei Immunabwehr)
Lymphozythen:
-B-Lymphozyten (= spezifische humorale Abwehr, Antikörperproduktion)
T-Lymphozyten (= spezifische zelluläre Abwehr)
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