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Aufgaben aus Übungen

FP
by Felix P.

Der Bierhersteller JAVER will eine neue Geschmacksrichtung einführen. Bevor „JAVER“ dies jedoch tut, soll getestet werden, ob potentielle Kunden die neue Geschmacksrichtung mögen und kaufen würden. Sie werden als Consultant bei JAVER hinzugezogen und sollen nun diese Fragestellung untersuchen.

a)  Schlagen Sie JAVER je ein Feld- und Labor-Experiment vor. Schildern Sie die Vorgehensweise der Experimente.


Feldexperiment:

-> Natürliches Umfeld

-> Probanden wissen i.d.R. nicht, dass Sie an dem Experiment teilnehmen

-> Schwieriger als beim Laborexperiment alle Variablen zu kontrollieren

Beispiel:

  • zwei Regionen werden ausgewählt (Niedersachsen & Sachsen)

  • In Niedersachsen bleibt das reguläre Sortiment bestehen, in Sachsen hingegen wird Javer im Sortiment eingeführt

  • Alle weiteren Variablen werden möglichst konstant gehalten→Kontrolle der Unterschiede, z.B. durchschnittliches Haushaltseinkommen

  • Vergleich der Absatzzahlen (unter Kontrolle aller anderen Variablen)

  • Unterschied der Absatzzahlen zw. Niedersachsen und Sachsen aufgrund von neuer Biermarke (also kausal)!

Laborexperiment (können auch in der Öffentlichkeit stattfinden, z.B. vor einem Supermarkt):

-> Stand im Supermarkt für die freie Blindverkostung: Kaufwahrscheinlichkeit? Würden Sie dieses Produkt kaufen)

-> Künstliches Umfeld: noch rein hypothetischer Kauf

-> Probanden wissen, dass Sie an dem Experiment teilnehmen Beispiel:

  • Blindverkostung (z.B. im Supermarkt) in zwei Gruppen

  • Künstliches Umfeld, da das Bier nicht gekauft wird, sondern nur nach der Kaufwahrscheinlichkeit gefragt wird, und i.d.R. im Supermarkt kein Bier verköstigt wird

  • Gruppe 1 (Kontrollgruppe): probiert klassische Sorte

    →Ergebnis z.B. Geschmack 6 von 10, Kaufwahrscheinlichkeit eher wahrscheinlich

  • Gruppe2(Festgruppe):probiertneueSorte

    →Ergebnis z.B. Geschmack 8 von 10, Kaufwahrscheinlichkeit sehr wahrscheinlich

  • Alles drumherum muss ebenfalls konstant gehalten werden

  • Vergleich Geschmack und Kaufwahrscheinlichkeit (unter Kontrolle aller anderen Variablen)

  • Unterschied bei Geschmack und Kaufwahrscheinlichkeit zw. Test- und Kontrollgruppe aufgrund von neuer Biermarke (also kausal)! (Bei diesem Beispiel wäre sowohl ein within- als auch ein between-subjects Experiment vorstellbar)


Der Bierhersteller JAVER will eine neue Geschmacksrichtung einführen. Bevor „JAVER“ dies jedoch tut, soll getestet werden, ob potentielle Kunden die neue Geschmacksrichtung mögen und kaufen würden. Sie werden als Consultant bei JAVER hinzugezogen und sollen nun diese Fragestellung untersuchen.

c)  Erläutern Sie Reliabilität und Validität. Schlagen Sie je ein Testverfahren vor, um Probleme der Reliabilität und Validität zu identifizieren. Schlagen Sie eine Maßnahme zur Verbesserung der Reliabilität und eine Maßnahme zur Verbesserung der Validität bei Ihrem Experiment vor.


Reliabilität:

  • Freiheit von Zufallsfehlern

  • Bei der wiederholten Messung sollte man wieder auf das gleiche Ergebnis kommen

  • Zuverlässigkeit der identischen Reproduktion


Vorgeschlagenes Testverfahren für Reliabilität:

1)  Test-Retest-Reliabilität: Vergleich der Ergebnisse von zeitlich aufeinanderfolgenden Messungen eines Messobjektes mit demselben Messinstrument

2)  Split-Half-Reliabilität: Aufteilung des Samples in zwei Hälften und Vergleich der Messergebnisse

Maßnahme zur Verbesserung der Reliabilität im Experiment, z.B.:

Geringe Reliabilität verbessern: Vergrößerung der Stichprobe (umso näher kommen wir der Normalverteilung und umso geringer die Zufallsfehler)


Validität:

  • Freiheit von systematischen Zufallsfehlern (z.B. falsche Definition der Grundgesamtheit / Fehler in der Stichprobenauswahl: z.B. montagsmorgens im Supermarkt Biergeschmäcker erfragen / suggestive Fragestellungen des Interviewers / soziale Erwünschtheit von Antworten)

  • Misst man das, was man messen möchte?

Vorgeschlagenes Testverfahren für Validität:

1)  Inhaltsvalidität (Content Validity, Face Validity): Plausibilität der Messergebnisse (Achtung: hoher Ermessensspielraum!)

2)  Konvergierende Validität: Unterschiedliche Messmethoden führen für den gleichen Sachverhalt zu gleichen Ergebnissen

3)  Diskriminierende Validität: Eine Messmethode führt bei der Anwendung auf unterschiedliche Sachverhalte zu unterschiedlichen Ergebnissen (Gegenteil der konvergierenden Validität)

Maßnahme zu Verbesserung der Validität im Experiment, z.B.:

Störeinflüsse besser kontrollieren, z.B. durch Neutralität der Fragen (kein suggestives Fragen, soziale Erwünschtheit möglichst geringhalten, immer identische Reihenfolge/Vollständigkeit) oder Stichprobenauswahl (geeignete Grundgesamtheit)


ZUSAMMENFASSUNG:


Das Kreditinstitut „Die BANK“ möchte eine Mini-Filiale auf dem Campus der Universität Hamburg errichten. Zu diesem Zweck soll eine Befragung durchgeführt werden, um die Bedürfnisse der Zielgruppe (Studenten und Mitarbeiter der Uni Hamburg) zu analysieren.

c)  Aufgrund des eingeschränkten Standortes muss Die BANK ihr Dienstleistungsangebot einschränken. In der Befragung wird daher das dort beschriebene Dienstleistungsangebot der zukünftigen Filiale variiert (1 = Vorsorge, 2 = Finanzierung, 3 = Anlage), um anschließend zu ermitteln, welchen Einfluss dieses auf die Besuchswahrscheinlichkeit der neuen Filiale (in %) hat. Führen Sie für die Variable „Dienstleistungsangebot“ ein Indicator Coding und ein Effects Coding durch. Welche Variante erscheint Ihnen hier eher geeignet?


Dienstleistungsangebot: Dummyvariable, nominal skaliert


  • Dummyvariablen-Kodierung:

    • Anzahl Dummies = Anzahl Suprägungen - 1 = 3-1 = 2

  • Kodierungsmöglichkeiten:

    • Indicator Coding (IC)

    • Effects Coding (EC)


Indicator Coding:

-> Unterschied zur Referenzgruppe

  • x1: Vorsorge (1= Ja; 0= Nein)

  • x2: Finanzierung (1= Ja; 0= Nein)

  • Referenzgruppe (x3): Anlage

Wie ist die Ausprägung im Vergleich zur Referenzkategorie?


Effects Coding:

-> Unterschied zum Mittelwert der Stichprobe

  • x1: 1= Vorsorge 0= Finanzierung -1= Anlage

  • x2: 1= Finanzierung 0= Vorsorge -1= Anlage


=> Effects Coding ist hier eher geeignet, da es hier keine klare Referenzgruppe gibt und “Die Bank” eher am Vergleich zum Gesamtmittelwert interessiert ist.

Das kreative Möbelhaus IDEA hat 122 Kunden zu der Zufriedenheit seiner Kunden mit den jeweiligen Märkten befragt. Das Unternehmen möchte wissen, inwieweit die Zufriedenheit seiner Kunden beim Einkaufen in seinen Läden (Frage 1) von den in Frage 2 genannten Faktoren sowie dem Geschlecht und dem Alter der Kunden abhängt. Den Fragebogen inkl. Kodierung sowie den Output der Analyse finden Sie auf den folgenden Seiten.

c)  Interpretieren Sie den SPSS-Output bezüglich der Güte des Gesamtmodells anhand von zwei Kriterien. Erklären Sie diese Kriterien kurz.


  1. R2 sagt aus wie viel der Varianz wir erklären können. R2 liegt zwischen 0 & 1. Niedriges R2 = keine besonders starke Erklärung.

Korrigierte R2 bestraft, wenn immer mehr unabhängige Variablen in unser Modell aufgenommen werden. In der Regel niedriger, sobald eine irrelevante Variable aufgenommen wird. Man testet dies, indem unterschiedliche Variablen zusammengefasst werden. Wenn der Wert dann bei Hinzufügen einer Variabel sinkt, ist diese unabhängige Variable i.d.R. irrelevant.


In unserem Beispiel: Durch das 38,4% der gesamten Streuung kann durch unser Modell/ unsere unabhängigen Variablen erklärt werden.


  1. F-Test prüft die Nullhypothese (wenn alle Betas = 0 sind, sprich die unabhängigen Variablen keinen signifikanten Einfluss auf die abhängige Variable haben, wäre unsere Regression unnütz!) Grenzwert liegt in der Regel bei 5% (0,05), damit die Nullhypothese verworfen werden kann, sprich die Regressionsfunktion signifikant ist, da die unabhängigen Variablen Einfluss nehmen.

Globale Prüfung für unser Beispiel: Unsere Regressionsfunktion ist hochsignifikant.

Das kreative Möbelhaus IDEA hat 122 Kunden zu der Zufriedenheit seiner Kunden mit den jeweiligen Märkten befragt. Das Unternehmen möchte wissen, inwieweit die Zufriedenheit seiner Kunden beim Einkaufen in seinen Läden (Frage 1) von den in Frage 2 genannten Faktoren sowie dem Geschlecht und dem Alter der Kunden abhängt. Den Fragebogen inkl. Kodierung sowie den Output der Analyse finden Sie auf den folgenden Seiten.

d)  Interpretieren Sie die Regressionskoeffizienten.


Achtung Operationalisierung: Zunahme der Variable Zufriedenheit = sinkende Kundenzufriedenheit


Signifikante Werte liegen vor für das Personal, bei Vielfalt, bei Orientierung, bei Alter, sprich diese haben auf einem Signifikanzniveau von 5% (Alpha = 0,05) einen Einfluss auf die Zufriedenheit. Bei Wirtschaft und Sex hat der Wert keinen signifikanten Einfluss auf die Zufriedenheit.


Interpretation auf Richtung (s. linke Spalte = B-Wert) und Stärke (s. mittlere Spalte = Beta-Wert): Nur signifikante Koeffizienten dürfen in Bezug auf Richtung (und Stärke) interpretiert werden! Logik: nicht-signifikant von 0 verschiedene Koeffizienten können nicht positive oder negativ sein.


Richtung (B-Wert):

-> Interpretation nicht nur hinsichtlich der Richtung, sondern auch hinsichtlich der Einheit (je eine Einheit Veränderung steigt/sinkt die Zufriedenheit um ... Wert)

-> Interpretation der B-Werte je Einheit ist möglich, jedoch keine Vergleiche der Werte untereinander!


Richtung – Beispiel: Steigendes Personal, steigende Vielfalt, Orientierung und Alter haben einen positiven Einfluss auf die Zufriedenheit (Achtung: reverse coding = je älter die Kunden, desto geringer die Zufriedenheit). Geschlecht: Wenn die Dummy-Variable von 0 auf 1 geht, dann sinkt die Zufriedenheit um 0,38 Einheiten. Somit können wir sagen, dass Frauen zufriedener als Männer wären (wenn der Wert signifikant wäre).


Stärke (Beta-Wert): Um unterschiedliche Maßeinheiten besser miteinander vergleichen zu können, betrachten wird die standardisierten Regressionskoeffizienten:

-> Hier können die Einheiten (je eine Einheit Veränderung steigt/sinkt die Zufriedenheit um ... Wert) nicht interpretiert werden!

-> Stärke kann relativ zueinander interpretiert werden

-> Vergleich der Werte in der Beta-Spalte ist möglich, jedoch sind keine Einheiten interpretierbar!


Stärke – Beispiel: Die Orientierung hat den stärksten Einfluss, die Vielfalt den schwächsten Einfluss. (Wirtschaft und Alter werden gar nicht mehr für die Interpretation herangezogen, da diese bereits bei als nicht signifikant herausgearbeitet wurden?!)


Technische Interpretation – Beispiel „Alter“: Wenn das Alter (metrisch) um ein Jahr steigt (und gleichzeitig alle anderen Variablen konstant gehalten werden), steigt die Zufriedenheit um 0,104 Skalenpunkte (Achtung: reverse coding). Ergo: Je älter, desto unzufriedener.

RITZ COLA vertreibt seine Edellimonade über den Lebensmitteleinzelhandel. Das Unternehmen fragt sich, wie sich Käufer der Marke von Nicht-Käufern unterscheiden.

a)  Warum ist die lineare Regressionsanalyse hier nicht geeignet? Mit welchem Analyse- Verfahren kann das Unternehmen die oben genannte Fragestellung untersuchen? Erläutern Sie die Grundidee dieses Verfahrens.


  • Da die abhängige Variable nominalskaliert (hier sogar nur binär) ist, kann die lineare Regression nicht verwendet werden.

  • Für nominalskalierte abhängige Variable, die binär ist, wird die logistische Regression herangezogen.

  • Bei mehr als zwei nominalskalierten abhängigen Variablen wird das multinominale logistische Modell genutzt.

Zunächst Scatter Plot (Streudiagramm) zeichnen (Man kann bereits erkennen, dass es nur einen Käufer gibt, der RITZ COLA trotz niedrigen Einkommens kauft):

Eine lineare Regression wäre nicht sinnvoll, da Werte größer/kleiner 1 erzielt werden könnten (unrealistische Werte, da es z.B. keine negativen Käufer gibt). Zudem unterliegt die lineare Regression der Annahme, dass die Residuen nominalverteilt sind:

Wir möchten die Residuen bei nominalskalierten Variablen so klein wie möglich halten (da möglichst keine Schätzfehler vorliegen sollen).


Grundidee der logistischen Regression:

  • Binärskalierte abhängige Variable (0;1)

  • Ziel: Modellierung der Eintrittswahrscheinlichkeit, dass die zu erklärende Variable den Wert 1 annimmt (Kauf)→P(Y=1)

  • Kein Kauf analog: P(Y=0) = 1 – P(Y=1)


Grundidee der Transformation:

  • Konstante β0

  • Latente Variable zi (Fehlerterm): zi ist linear abhängig von xji (unabhängigen Variablen)

  • Logistische Funktion/Transformationsfunktion sorgt für den s-förmigen Verlauf (sodass alle Werte immer zwischen 0 und 1 liegen) und schätzt die Eintrittswahrscheinlichkeit P(Yi=1)


RITZ COLA vertreibt seine Edellimonade über den Lebensmitteleinzelhandel. Das Unternehmen fragt sich, wie sich Käufer der Marke von Nicht-Käufern unterscheiden.

c)  Interpretieren Sie die Outputtabelle der Koeffizienten bezüglich Signifikanz, Richtung und Stärke des Einflusses. Welche Aussagekraft hat hierbei der Wert für Exp(B)?


Signifikanz:

Nur Alter hat einen signifikanten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde kauft P(Y=1). Geschlecht, Familienstand und Einkommen haben keinen signifikanten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde kauft P(Y=1).

-> Für die Regression nutzt man alle Regressionskoeffizienten, auch die nicht signifikanten, wie z.B. Geschlecht, Familienstand und Einkommen.


Richtung:

Nur signifikante Koeffizienten dürfen in Bezug auf Richtung (und Stärke) interpretiert werden! Das Alter hat einen signifikant negativen Effekt auf die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde kauft P(Y=1). Beispiel der Interpretation: Mit steigendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit ein Kunde von Ritz Cola zu werden ab.


Stärke:

= Ist bei der logistischen Regression nicht so leicht zu interpretieren, da es keinen linearen Zusammenhang gibt. Odds Ratio Exp(B) ist als Maß der Stärke nur begrenzt sinnvoll. Odds-Ratio kann dazu genutzt werden, die Stärke zu interpretieren, ist aber nicht immer sinnvoll (für die Klausur muss diese nicht in der tiefe bekannt sein). Besser ist das Heranziehen von Elastizitäten zur Interpretation (siehe Skript!). Odds-Ratio = nicht klausurrelevant!

ABERCROMBIE & FISH haben den folgenden Fragebogen für eine Analyse der Markenwahrnehmung erstellt. Zunächst soll mit einer exploratorischen Faktorenanalyse analysiert werden, ob sich hinter den abgefragten Items Konstrukte befinden:

a) Prüfen Sie anhand des folgenden SPSS Outputs, ob sich die Daten zur Durchführung einer exploratorischen Faktorenanalyse eignen. Erklären Sie dabei, was die verschiedenen Gütekriterien bedeuten.


  • Faktor 1: oberen drei Fragen (attraktiv, anziehend, gutaussehend)

  • Faktor 2: unteren drei Fragen lassen sich zusammenfassen (uptodate, trendsetter, indenmedien)

  • Siehe Tabelle: die ersten drei Variablen korrelieren positiv miteinander

    → Auch die unteren 3 Variablen korrelieren miteinander

  • Faktoren sollen untereinander nicht oder nur niedrig korrelieren (Bsp: attraktiv und uptodate korrelieren negativ miteinander)→um Faktorenanalyse durchzuführen ist dies wichtig → Daten sind geeignet zur Faktoranalyse, da Faktorstruktur in Korrelationsmatrix schon erkennbar ist

  • Andere Möglichkeiten, um zu schauen, ob exploratorische Faktoranalyse möglich ist: KMO oder Signifikanz nach Bartlett

  • Nach KMO: Daten sind mittelmäßig für Faktorenanalyse geeignet, da Wert > 0,6

  • Bartlett: ab Sigifikanz < 0,05→Variablen sind korreliert und eignen sich für Faktorenanalyse

    → Hier 0,000, also signifikant


Insgesamt→Möglichst viele Kriterien prüfen. Fazit: Daten kann man für Faktoranalyse nutzen


[Viele Werte nahe 0 wünschenswert (Anti-Image-Kovarianz)

  • Anti Image Korrelation: Diagonale zeigt MSA-Kriterium (= variablenspezifische KMOs)→hier Werte > 0,6 geeignet für Faktorenanalyse (Variable gutaussehend nicht geeignet, da nur größer als 0,5→Variable besser rausnehmen)

→ hier auch nur Diagonale anschauen]

Der Technologie-Konzern Maple möchte vor der Einführung ihres neuen Smartphones eine Befragung unter den Kunden durchführen. Hierbei soll erfasst werden, inwieweit sich die Zufriedenheit mit dem bestehenden Gerät auf die Zahlungsbereitschaft für ein neues Gerät auswirkt. Sie werden zur Beratung hinzugezogen.

b) Sie haben ein Konstrukt zur Zufriedenheit in der Literatur gefunden. Es besteht aus den folgenden Items:

  • Das Gerät hilft mir meinen Alltag besser zu meistern.

  • Ich würde mir das Gerät noch einmal anschaffen.

  • Das Gerät funktioniert stets stabil und ohne Fehler.

  • Es macht mir Spaß, das Gerät zu benutzen.

  • Ich bereue nicht, das Gerät angeschafft zu haben.

Skizzieren Sie das äußere Messmodell eines Strukturgleichungsmodell für das Konstrukt „Zufriedenheit ...“. Handelt es sich um ein formatives oder reflektives Messmodell? Können alle Items verwendet werden?


Formative Items verursachen das Konstrukt (Trunkenheit→Alkohol),

reflektive Items reflektieren das Konstrukt (→schwankend laufen). Reflektive Konstrukte sind austauschbar (Korrelationen untereinander, mit schwankend laufen, kommt lallen auch mit dazu usw.), formative nicht (ich muss alle erfassen, um mein Konstrukt zu messen→sonst Verzerrungen; Items müssen nicht miteinander korrelieren, es kann sein, dass nur ein Item erfüllt wird).


  • Item 1: formativ

  • Item 2: reflektiv, denn es reflektiert meine Zufriedenheit

  • Item 3: formativ

  • Item 4: formativ (aber man kann auch mit reflektiv argumentieren)

  • Item 5: reflektiv


Der Hersteller von Süßigkeiten aus „Kindermilch“, FERRARI, möchte eine Zugabenpromotion auswerten, bei der einem Produkt unterschiedliche Zugaben (z. B. Spielzeugauto) kostenfrei hinzugefügt wurden. Sie werden beratend hinzugezogen. FERRARI möchte prüfen, ob der Zugabencharakter (hedonisch vs. utilitaristisch) und die Zugabenqualität einen Einfluss auf die Reaktanz und die wahrgenommene Attraktivität der Zugabe haben.

a)  Betrachten Sie das Strukturgleichungsmodell auf der folgenden Folie. Markieren Sie das Mess- und Strukturmodell, sowie alle latenten Variablen, manifesten Variablen und Indikatoren.


Attraktivität der Zugabe soll untersucht werden = abhängige Variable. Gibt es Reaktanzen, die die Attraktivität der Zugabe gegebenenfalls senken?

  • Die runden Elemente sind die latenten Variablen (innere Pfeile, die nicht zu einem Output führen), die nicht direkt beobachtbar sind, und für die es gewisse Indikatoren bedarf. Qualität der Zugabe, Zugabencharakter und Reaktanz sind die unabhängigen Variablen, die zusätzlich zur Attraktivität der Zugabe (abhängige Variable) das Strukturmodell bilden.

  • Das Messmodell umfasst alle manifesten Variablen, die direkt beobachtbar sind, sprich alle eckigen Kästen + die zu diesen hinführenden Pfeilen.

→  LatenteVariablen=rundeElemente,nichtbeobachtbar

→  Manifeste Variablen = eckige Elemente, beobachtbar (3 Single-Item-Skalen & 1 Multi-Item-Skala)

→  Indikator = eine (/mehrere) manifeste Variable, die wir uns rausgesucht haben, um etwas zu untersuchen



Der Getränkehersteller HOLSCHDN möchte die Konsumentenpräferenzen im Biermarkt analysieren. Sie schlagen eine Conjoint-Analyse vor. Da diese Methode dem Marketingchef B. Trunken unbekannt ist, bittet er Sie, beispielhaft eine Analyse auf der Basis einer beliebigen Person durchzuführen, um ihm die Methode verständlich zu machen.

a)  Wählen Sie 3 sinnvolle Eigenschaften und für jede Eigenschaft je 3 sinnvolle Eigenschaftsausprägungen aus. Stellen Sie mit Hilfe eines lateinischen Quadrats ein reduziertes Design auf. Überführen Sie dieses Design in eine Dummy-Matrix.


Idee der Conjoint-Analyse: man bringt Konsumenten dazu, Entscheidungen zu treffen, indem man ihnen Choice-Sets vorlegt und sie somit zu Trade-Offs zwingt. Somit erfährt man, was den Konsumenten tatsächlich wichtig ist.

Eigenschaften und Ausprägungen (frei gewählt, z.B.):

- Marke: Holschdn, Beck’s, Ratsherrn

- Preis:0,89€,1,19€,1,49€

- Promotion(Produktzugabe):keine,Flaschenöffner,Bierglas


Reduziertes Design wählen, sprich nicht alle Ausprägungen werden miteinander kombiniert! Lateinisches Quadrat, um Choice Sets zu bilden (reduziertes Design).

Der Proband wird zum Beispiel aufgefordert, die Präferenzen von 1 = niedrigste bis 9 = höchste anzugeben.

No-Choice-Alternative einzuführen ist sinnvoll, um validere Antworten zu erlangen (kein Zwang, realitätsnäher). Sie sind insbesondere wichtig bei Preisabfragen, um die Preissensitivität nicht zu übergehen. Außerdem geben sich die Konsumenten ggf. keine Mühe, und lesen nicht alle Beispiele durch, wenn sie sie nicht interessant finden/ sie in keine Reihenfolge bringen können. In diesem Fall würden sie sich wahllos entscheiden.

Anschließend eine Dummy-Kodierung durchführen. (1-n = 1 – die Anzahl der Ausprägungen) Immer eine Dummy-Variabel weniger wählen, als wir Ausprägungen pro Eigenschaften haben. Eine Referenzkategorie (/eine Ausprägung) wird hier 1 gesetzt:


Der Getränkehersteller HOLSCHDN möchte die Konsumentenpräferenzen im Biermarkt analysieren. Sie schlagen eine Conjoint-Analyse vor. Da diese Methode dem Marketingchef B. Trunken unbekannt ist, bittet er Sie, beispielhaft eine Analyse auf der Basis einer beliebigen Person durchzuführen, um ihm die Methode verständlich zu machen.

c)  Erheben Sie die Präferenzen einer beliebigen Person auf Basis eines Ratings aller Stimuli auf einer Skala von 1 (geringster Nutzen) bis 9 (höchster Nutzen). [Nutzen Sie im Zweifel ihre eigene Präferenzstruktur]


Ratsherren-Liebhaber

Interpretation:

  • Ratsherrn hat den stärksten positiven signifikanten Einfluss

  • Beck’s hat ebenfalls einen positiven Koeffizienten

  • Holschten liegt bei Null, da es die Referenzkategorie ist.

  • Preis: Der Proband würde den niedrigeren Preis (Referenzkategorie) den anderen beiden vorziehen.

  • Zugabe: nicht signifikant, der Proband zieht nichts dem Glass vor.


Sparfuchs:

Höchste Präferenz immer beim niedrigsten Preis. Erst danach schaut er auf Marke und Zugabe.

Regressionsoutput-Interpretation:

  • Biermarke (nicht signifikant): zwischen Ratsherrn und Holschten ist er unentschlossen, Becks am wenigsten interessant

  • Preis (hoch signifikante Ergebnisse): Wahl fällt auf den niedrigsten Preis.

  • Zugabe: Öffner am interessantesten (signifikant), Glass interessanter als Referenzkategorie (nicht signifikant)


Berechnung der Teilnutzenwerte:

➔ Transformation des Regressionsoutputs: der Referenzwert wird jeweils als Null mit aufgenommen

Transformation und Normalisierung der Teilnutzenwerten:

Transformation: Es wird immer der niedrigste Wert pro Eigenschaftsausprägung genommen und von allen Eigenschaftsausprägungen abgezogen, so wird der niedrigste Wert auf Null gesetzt! (Damit es keine Verzerrung beim Vergleich mehrerer Probanden gibt)

Die Summe der größten aufsummierten Teilnutzen pro Eigenschaft zur Berechnung des Gesamtnutzenwertes: 0,333 + 6,833 + 1,833 = 8,999 = 9

Wenn wir die jeweils besten Eigenschaften auswählen würden, wäre der maximal erreichbare Gesamtnutzenwert für ihn ca 9. Das Produkt mit dem höchsten Nutzen für ihn wäre ein Ratsherrn, mit dem geringsten Preis mit der Öffner-Zugabe.

Normalisierung: Ins Verhältnis setzen mit 9 um den Anteil der Eigenschaften am Gesamtnutzen zu berechnen. 1 berechnet sich aus der Aufsummierung der besten Teilnutzenwerte je Eigenschaft (0,037 + 0,759 + 0,204 = 1). Es ist abzulesen, das 75,9% des Nutzens für den Sparfuchs von dem niedrigsten Preis ausgehen.

Author

Felix P.

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