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VL13 - Multilevel Analysis (nur Klausurhinweise)

MU
by Merle U.

Welche Hypothese ist hier abgebildet?


  • das Badewannenmodell: Multi-Level-Mediatorhypothese

  • Die "Multi-Level-Mediatorhypothese" oder das "Badewannenmodell" (bathtub model) ist ein Konzept in der Mehrebenenanalyse, das sich auf die Untersuchung von Mediationseffekten auf mehreren Ebenen oder Hierarchiestufen bezieht. Diese Hypothese betrachtet, wie ein Mediator (eine Zwischenvariable) auf verschiedenen Ebenen oder in verschiedenen Gruppen die Beziehung zwischen einer unabhängigen Variable und einer abhängigen Variable beeinflusst.

  • Mediatorvariable: Ein Mediator ist eine Variable, die in einem statistischen Modell untersucht wird, um zu erklären, warum oder wie eine unabhängige Variable (UV) die abhängige Variable (AV) beeinflusst. Der Mediator vermittelt die Beziehung zwischen UV und AV.

  • Das Badewannenmodell: Der Begriff "Badewannenmodell" bezieht sich auf die Vorstellung, dass der Mediator wie Wasser in einer Badewanne auf verschiedenen Ebenen wirken kann. Das Wasser (Mediator) kann auf der individuellen Ebene, der Gruppenebene und sogar auf höheren Ebenen "steigen" oder "sinken", um die Wirkung der unabhängigen Variable auf die abhängige Variable zu erklären.

  • Beispiel: Angenommen, du möchtest verstehen, wie die Schulqualität (unabhängige Variable) die Schulleistung (abängige Variable) beeinflusst, wobei die Lehrerzufriedenheit (Mediator) auf individueller Schulebene und die Schulfinanzierung (Mediator) auf der Ebene des Schulbezirks als mögliche Mediatoren betrachtet werden. Das Badewannenmodell würde untersuchen, wie diese beiden Mediatoren auf verschiedenen Ebenen wirken, um die Beziehung zwischen Schulqualität und Schulleistung zu erklären.


Ist die Ausgangsbasis für die Mehrebenenanalyse keine gut ausgearbeitete Hypothese, wird in der Literatur empfohlen, mit einfachen Modellen zu beginnen und sukzessive weitere Prädiktoren in das Modell mit aufzunehmen bzw. Parameter „frei zu setzen“ (= zu schätzende Parameter)… Erkläre die 4 Schritte grob und nenne die jeweiligen Modelle dazu.

  • 1. Schritt: Ist eine Mehrebenenanalyse indiziert? Dazu rechnet man das intercept-only-model. Dieses Modell wird auch als baseline-model oder empty-model bezeichnet, da es für Modellvergleiche nutzbar ist. Das Modell besteht nur aus der Konstante und lässt diese als Zufallsvariable zwischen den Level-2- Einheiten variieren (=Mittelwertsunterschieden zwischen Level-2-Einheiten) . Dieses Modell kann genutzt werden, um die Intraklassenkorrelation zu berechnen, die Auskunft gibt über die Stärke der Ähnlichkeit der Messwerte innerhalb der Level-2-Einheiten.

  • 2. Schritt: Aufnahme eines oder mehrerer Pädiktoren als fixed effects auf Level-1.

  • 3. Schritt: Variieren die Regressionsgewichte der Prädiktoren? Dazu erweitert man das Modell zu einem random-coefficient-model, indem man die Varianzen und Kovarianzen der Regressionskoefffizienten als zu schätzende Parameter frei setzt.

  • 4. Schritt: Lassen sich die Varianzen der Konstanten und Regressionsgewichte durch Level-2-Prädiktoren erklären? Dazu wird ein Prädiktor (Z) auf Level-2 in das Modell aufgenommen (intercept-as-outcome- model, bzw. slopes-as-outcomes-model). Der Einfluss der Level-2-Variable auf die Varianz der Regressionsgewichte (slopes) eines Prädiktors wird als Cross-level-Interaction bezeichnet und ist häufig von Interesse (vgl. Folie 8, Abb. D)


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Merle U.

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