Emmigration
Auswanderung einer Population
emergente Eigenschaft einer Population
Immigration
Einwanderung einer Population
Natalität
die Geburtenrate einer Population
emergente Eigenschaften einer Population
Mortalität
Sterberate einer Population
Dispersion
Verteilung der Individuen im Siedlungsgebiet
Individuendichte (Abundanz)
Die Individuendichte ist die Anzahl der Individuen je Flächen- oder Raumeinheit
Als Verteilung versteht man die Anordnung der Populationsmitglieder entweder im Raum oder über die Zeit
Bestimmung der Individuendichte
Die Individuendichte ist keine statische Eigenschaft, sondern sie ändert sich, wenn Individuen zu einer Population hinzukommen oder ihr verloren gehen
Die Populationsdichte ermittelt man entweder durch direkte Zählung, durch geschätzte Hochrechnung anhand einzelner Stichproben, durch indirekte Zählung anhand von Bauen oder Spuren und Ähnlichem bei Tieren oder durch die Fang-und-Wiederfang-Methode bei Tieren
x = makierte Wiederfänge
m = Markierte Tiere (1. Fang)
n= Anzahl Wiederfang (2.Fang)
N= geschätzte Gesamtpopulation
modulare Organismen
Organismen, die ständig durch Bildung verzweigter Strukturen wachsen
Lebenstafel
sind Übersichten über die altersspezifischen Mortalitätsraten mit Berechnungen zur Lebenserwartung der Individuen in den einzelnen Altersklassen einer Population
Dabei wird am besten das Schicksal einer Kohorte, gleichaltriger Individuen, von der Geburt bis zum Tod ihres letzten Individuums verfolgt
z.B. : Die Lebenstafel des Belding-Ziesel
Überlebenskurve
Eine grafische Darstellung, bei der für die einzelnen Altersklassen einer Population die jeweilige Überlebensrate auf einer logarithmischen Skala angegeben ist
Überlebenskurven lassen sich drei allgemeinen Grundtypen zuordnen
Typ I: niedrige Mortalität im frühen und mittleren Lebensalter, Anstieg der Mortalität in höherem Lebensalter
Typ II: die Mortalität ist während der gesamten Lebensdauer des Individuums relativ konstant
Typ III: hohe Mortalität bei sehr jungen Individuen, Abflachen der Mortalität in höherem Lebensalter (wobei nur wenige Individuen überleben)
Ferkunditätstafel
Reproduktionsrate/Fortpflanzungsraten
Reproduktionstafel
gibt die Fortpflanzungsraten einer Population in Abhängigkeit des Alters an
Man erstellt sie, indem man die Reproduktionsleistung einer Kohorte von der Geburt bis zum Tod verfolgt
Wenn man es in der Populationsökologie mit Arten zu tun hat, die sich sexuell vermehren, konzentriert man sich in der Regel auf die Weibchen in einer Population, denn sie sind es, die die Nachkommen hervorbringen
->Fertilität wird die Fähigkeit von Tieren und Pflanzen bezeichnet, Nachkommen („Früchte“) hervorzubringen
->Als Fekundabilität wird die Wahrscheinlichkeit, eine Schwangerschaft pro Menstruationszyklus zu erreichen, bezeichnet und in Prozent ausgedrückt
->Die Fekundität gibt die Anzahl erfolgreicher Schwangerschaften pro weiblichem Individuum an.
Summe der altersspezifischen Fekundität über alle Altersklassen bezeichnet man als Bruttoreproduktionsrate
Summe des Produktes aus der altersspezifischen Fekundität mit der Überlebenswahrscheinlichkeit über alle Altersklassen bezeichnet man als Nettoreproduktionsrate (r_0)
größer 1 bedeutet Population ist gewachsen
Lebenszyklus
wird im Wesentlichen durch die Dauer der Reproduktionsfähigkeit bestimmt sowie durch ihre Gesamtlebensdauer
Semelparie
Iteroparie
Ist die Überlebensrate der Nachkommen gering, ist die Iteroparie selektiv begünstigt –Semelparie wird demgegenüber eher durch konstante und vorhersagbare Umweltbedingungen begünstigt
trade-offs
Der Lebenszyklus stellt meist eine Kompromisslösung dar zwischen Investitionen in die Überlebenswahrscheinlichkeit und dem Fortpflanzungserfolg
Arten reproduzieren sich nur ein einziges mal und sterben dann ab
wird eher durch konstante und vorhersagbare Umweltbedingungen begünstigt
z.B. Bambusarten, manche Spinnen, Lachse
Arten, die in Ihrem Leben zwei oder mehrere Reproduktionszyklen haben
begünstigt, wenn die Überlebensrate der Nachkommen gering ist
z. B. Regenbogenforelle, Schildkröten
Annuelle produzieren nur 1 Gerneration im Jahr
Pro-Kopf-Zunahme
Wenn man die Auswirkungen von Zu- und Abwanderung außer Acht lässt, ist die Wachstumsrate einer Population (per capita Wachstumsrate) die Anzahl der Geburten minus der Anzahl der Todesfälle
Veränderung der Populationsgröße = (Geburten + zugewanderte Individuen) – (Todesfälle + abgewanderte Individuen)
wobei N= Populationsgröße, t= Zeitund r= per capita Wachstumsrate
exponentielles Wachstum
Die Größe einer exponentiell wachsenden Population nimmt mit konstanter Geschwindigkeit zu, was in einem Diagramm zu einer J-förmigen Kurve führt
Die exponentielle Wachstumskurve ist für solche Populationen charakteristisch, die einen neuen Lebensraum erobert haben
Die maximale Geschwindigkeit der Zunahme ist zwar konstant, in der Population kommen aber, wenn sie größer ist, je Zeiteinheit mehr Individuen hinzu, als wenn sie klein ist
Exponentielles Wachstum kann in einer Population nicht lange aufrechterhalten werden
Bei Darstellungen, die die Entwicklung der Erdbevölkerung zeigen, ist eine Phase von exponentiellem Wachstum, und eine Phase von überexponentiellem Wachstum zu verzeichnen. Die Wachstumsrate verringert sich seit den 1960ern
Umweltkapazität (K)
wird als die Aufnahmekapazität eines Lebensraums definiert, die mit einer maximalen Populationsgröße verbunden ist
Hauptkriterium ist dabei in den meisten Fällen das Nahrungsangebot, das beträchtlichen Schwankungen unterliegen kann, aber auch andere Faktoren können eine Rolle spielen, etwa die Verfügbarkeit von Nistplätzen
Globale Umweltkapazität
Die Kapazitätsgrenze der Erde im Hinblick auf die menschliche Bevölkerung ist nicht bekannt
Der Durchschnitt der Schätzungen liegt bei 10 bis 15 Milliarden
K- und r-Selektion
K-Selektion
Die Selektion von Merkmalen, die auf die Individuendichte zielen, wird als K-Selektion oder (populations)dichteabhängige Selektion bezeichnet
geringe Reproduktionsrate, aber eine hohe Investition in ihre Nachkommen
r-Selektion
Die Selektion auf Merkmale, die einen möglichst großen Reproduktionserfolg in einer ansonsten gering besiedelten Umwelt begünstigen, bezeichnet man als r-Selektion oder (populations)dichteunabhängige Selektion
maximale Pro-Kopf-Wachstumsrate, also eine erhöhte Natalität und einen frühen Eintritt der Geschlechtsreife
Die Konzepte der K- und r-Selektion stellen Vereinfachungen dar, konnten aber Alternativhypothesen für die Evolution von Lebenszyklen anregen
Populationszyklen
Während manche Populationen relativ stabil bleiben, sind die meisten Arten über längere Zeiträume hinweg Populationsschwankungen unterworfen
Grund für diese Populationsdynamik sind Wechselwirkungen zwischen biotischen und abiotischen Faktoren
Faktoren, die zu erheblichen Populationsschwankungen führen: Witterung, Prädatoren
Die Individuenzahl vieler Populationen schwankt in nicht vorhersehbaren Abständen, andere erleben aber auch ein regelmäßiges Auf und Ab
Luchs-Populationen folgen dem 10-Jahres-Zyklus von Schneeschuhhasen-Populationen
Sowohl die natürlichen Feinde als auch die Sonnenfleckenaktivität wirkt sich auf die Größe der Populationen des Schneeschuhhasen aus, während hingegen die verfügbare Nahrungsmenge (auch im Winter) eine weniger wichtige Rolle spielt
Man unterscheidet zwischen Oszillationen, das sind eher geringfügige Schwankungen, und Fluktuationen, bei denen die Schwankungen teilweise sehr groß sind
Neben den Geburten- und Sterberaten spielen bei der Populationsdynamik auch Immigrationen und Emigrationen eine entscheidende Rolle
Teilweise bilden mehrere lokale Populationen (sogenannte Subpopulationen) eine gemeinsame Metapopulation, innerhalb derer Zu- und Abwanderungen von Individuen der Subpopulationen stattfinden
Ein hoher Immigrationsanteil kombiniert mit hoher Überlebensrate kann zur größeren Populationsstabilität führen
demografischer Übergang
stabile Bevölkerungsdichte
1) Bevölkerungs-Nullwachstum = Hohe Geburtenrate – hohe Sterberate
2) Bevölkerungs-Nullwachstum = Niedrige Geburtenrate – niedrige Sterberate
zero population growth = ZPG
Wechsel von 1) zu 2) bezeichnet man als demografischen Übergang
Während in einigen Industrienationen die Bevölkerung aufgrund niedriger Geburtenraten zurückgeht, steigt sie in den Entwicklungsländern weiter an
Der Mensch hat aber im Gegensatz zu allen anderen Organismen der Erde die Möglichkeit, durch bewusstes Handeln das Schicksal seiner Population zielgerichtet zu steuern
Der demografische Übergang ist mit einer Verbesserung der medizinischen Versorgung und der hygienischen Verhältnisse, mit einem höheren Bildungsgrad und einer absoluten Gleichberechtigung der Frauen gegenüber den Männern verbunden
Altersstruktur
Das Populationswachstum wird wesentlich durch die Altersstruktur der Population bestimmt, die sich in Form einer Alterspyramide darstellen lässt
-> Tritt eine Überalterung der Bevölkerung eines Landes ein, dann bekommt die Altersstruktur die Form einer Urne oder Zwiebel
Säuglingssterblichkeit und Lebenserwartung
ökologischer Fußabdruck
fasst diejenige Fläche auf der Erde zusammen, die notwendig ist, um den Lebensstil und den Lebensstandard eines Menschen dauerhaft zu ermöglichen
Sie ist eine Möglichkeit, zu messen, wie nahe wir an der Umweltkapazität der Erde sind
Einheit: gha
Verschiedene Länder unterscheiden sich stark in der Größe ihres ökologischen Fußabdrucks und ihrer Umweltkapazität
Verbrauch Photosyntheseprodukte
Population
ist die Gesamtheit der Individuen einer Art, die in einem Siedlungsgebiet leben, sich dort in der Regel über mehrere Generationen fortpflanzen und so genetische Kontinuität zeigen
Die Individuen einer Population:
sind auf die gleichen Ressourcen angewiesen
werden von ähnlichen Umweltfaktoren beeinflusst
können untereinander, neben der Fortpflanzung, durch Konkurrenz oder soziale Interaktionen in Wechselbeziehung stehen
emergente Eigenschaften einer Population:
die Sterberate (Mortalität)
die Geburtenrate (Natalität)
die Einwanderung (Immigration)
die Auswanderung (Emigration)
die Altersstruktur
das Geschlechterverhältnis
die Verteilung der Individuen im Siedlungsgebiet (Dispersion)
Verteilungsmuster
geklumpte (aggregative) Verteilung
Es finden sich mehr Individuen an einzelnen Stellen des Siedlungsgebietes als an anderen
Häufig geht die geklumpte Verteilung von Individuen mit einer ebenso geklumpten Verteilung ihrer limitierenden Ressourcen einher
z. B. Brennnesseln an stark stickstoffhaltigen Stellen
homogene Verteilung
Ungefähr gleicher Abstand zwischen den Individuen - ist oft die Folge starker innerartlicher (intraspezifischer) Konkurrenz
Intraspezifische Konkurrenz entsteht immer im Wettbewerb um begrenzte Ressourcen
Gedrängekonkurrenz (eng. scramble competition) Konkurrenz, die alle Mitglieder der Population gleichermaßen betrifft, also symmetrisch ist
z.B. nistende Königspinguine auf Südgeorgien
zufällige Verteilung
z.B. Blattlauskolonien an einem Baum-Ast
logisches Wachstum
Zunächst Modell des exponentiellen Populationswachstums. Dann Ausdruck, durch den sich die Pro-Kopf-Zunahme mit zunehmender aktueller Populationsgröße N verringert
wobei N= Populationsgröße, t= Zeitund r= Wachstumsrate und K die maximale Populationsgröße nach
Erreichen der Umweltkapazität
Logisches Modell - sigmoide (S-förmige) Kurve
Manche Population wachsen vorübergehend über die Umweltkapazität hinaus bevor sie sich dann wieder unter die Grenze der Umweltkapazität verringert
Andere Populationen schwanken so stark, dass die Umweltkapazität nur schwer zu ermitteln ist
In manchen Populationen beobachtet man einen Allee-Effekt, nach dem den Individuen das Überleben oder die Reproduktion schwerer fällt, wenn die Population zu klein ist
Das logistische Modell des Populationswachstums sagt für Populationen, die im Verhältnis zur Umweltkapazität eine niedrige oder hohe Individuendichte aufweisen, unterschiedliche Pro-Kopf-Wachstumsraten voraus
Der absolute Zuwachs ist bei logistischen Wachstumsmodellen am größten, wenn die Populationsgröße die Hälfte der Umweltkapazität beträgt
Populationswachstum
in Abhängigkeit von der Dichte
dichteunabhängig
Eine Geburten- oder Sterberate, die sich mit der Individuendichte einer Population nicht verändert, bezeichnet man als dichteunabhängig
Dichteunabhängige Faktoren, die sich auf die Populationsgröße auswirken können, sind beispielsweise saisonale Klimaänderungen oder Naturereignisse
dichteabhängig
Eine Mortalitätsrate, die mit der Individuendichte ansteigt sowie eine Geburtenrate, die mit steigender Individuendichte sinkt, bezeichnet man als dichteabhängig
Dichteabhängige Faktoren:
Knappheit einer Ressource (intraspezifische Konkurrenz)
Raum (Revier)
Giftige Stoffwechselendprodukte
Nahrung
Krankheit
Räuber
Intrinsische Faktoren (Stress)
Tafel Variablen
n_x = Anzahl der Individuen in dem Alter
I_x = Überlebenswahrscheinlichkeit /Überlebensrate
d_x = altersspezifische Mortalität
qx = Quotient der altersspezifischen Mortalität (dx/nx=qx)
m_x = altersspezifische Fekundität
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