Epidemiologie
wissenschaftliche Untersuchung von Krankheitsmustern, deren Ursachen und Verbreitung in Bevölkerungen
Aspekt der Epidemiologie
Prävalenz (Häufigkeit)
Allgemeine Prävalenz
Psychische Erkrankungen sind häufig.
Lebenszeitprävalenz (18-65 Jahre)
Ca. jeder Dritte hat mindestens einmal im Leben eine psychische Störung.
Prävalenz bei Kindern und Jugendlichen
Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren liegt die Prävalenz bei bis zu 16 %, wobei Kinder und Jugendliche in Heimen bis zu 60 % betroffen sein können.
Prävalenz bei Klient*innen der Sozialen Arbeit
Die Prävalenz von psychischen Erkrankungen ist hoch und variiert je nach Setting der Sozialen Arbeit.
Behandlungsprävalenz
Die Inanspruchnahme von Hilfen für psychische Erkrankungen hat erheblich zugenommen.
Prävalenz während der Coronapandemie
Es gab eine Zunahme der Prävalenz von psychischen Erkrankungen während der Coronapandemie, nachdem die Inzidenz zuvor stabil war.
interdisziplinäre Behandlung
dass die Behandlung von psychischen Störungen in der klinischen Psychologie oft eine Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen erfordert. Das bedeutet, dass nicht nur Psychologen, sondern auch Experten aus anderen Bereichen wie Medizin, Sozialarbeit, Ergotherapie, Psychiatrie usw. zusammenarbeiten, um eine umfassende und effektive Behandlung für Menschen mit psychischen Störungen anzubieten. Die interdisziplinäre Herangehensweise kann dazu beitragen, die verschiedenen Aspekte und Bedürfnisse einer Person besser zu berücksichtigen und so die Qualität der Versorgung zu verbessern.
Biopsychosoziales Modell &
Vulnerabilitäts-Stress-Modell
Biopsychosoziales Modell:
Das biopsychosoziale Modell ist ein Ansatz in der Psychologie und Medizin, der betont, dass Gesundheit und Krankheit von einer Kombination biologischer, psychologischer und sozialer Faktoren beeinflusst werden.
Es betrachtet den Menschen als Ganzes und berücksichtigt biologische Prozesse (z.B. Genetik), psychologische Aspekte (z.B. Denken, Emotionen) und soziale Einflüsse (z.B. Familie, Kultur) bei der Untersuchung von Gesundheitsproblemen.
Vulnerabilitäts-Stress-Modell:
Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell ist ein Konzept aus der Psychologie, das erklärt, wie individuelle Verwundbarkeiten und äußere Stressoren die Entstehung von psychischen Erkrankungen beeinflussen.
Es besagt, dass nicht allein die Verwundbarkeiten eines Menschen (z.B. genetische Anfälligkeiten) psychische Probleme verursachen, sondern dass diese Verwundbarkeiten in Verbindung mit belastenden Lebensereignissen oder Stressoren auftreten müssen.
Das Modell betont die Wechselwirkung zwischen individuellen Merkmalen und Umweltfaktoren bei der Entstehung von psychischen Störungen.
Psychische Störungen
Psychische Störungen sind Zustände, bei denen das Erleben und Verhalten einer Person in ihrem sozialen Umfeld deutlich von normalem Verhalten abweicht. Es gibt vier wichtige Merkmale, die sie kennzeichnen: Erstens, sie verursachen persönliches Leid, entweder bei der betroffenen Person selbst oder bei anderen in ihrer Umgebung. Zweitens, sie beeinträchtigen die Fähigkeit, das tägliche Leben zu führen, was als Behinderung bezeichnet wird. Drittens, sie können gegen soziale Normen verstoßen, obwohl dies auch kulturell bedingt sein kann. Viertens, sie sind oft mit dysfunktionalem Verhalten verbunden, das nicht den Anforderungen des normalen Lebens entspricht.
Norm(al?)
Statistische Norm: Das Normale wird auf der Grundlage statistischer Durchschnittswerte definiert. Normal ist also, wer sich in einem bestimmten Bereich um den Mittelwert befindet.
Idealnorm: Dies bezieht sich auf den Zustand der "Vollkommenheit" oder eines vordefinierten Ideals. Es legt fest, was als das Ideal oder die perfekte Form angesehen wird.
Sozialnorm: Sozialnormen sind Verhaltensnormen, die von der Gesellschaft definiert werden. Sie bestimmen, wie sich Menschen in einer bestimmten sozialen Gruppe oder Kultur verhalten sollen.
Subjektive Norm: Dies bezieht sich auf die individuelle Definition von Normalität. Jeder Mensch kann seine eigene Vorstellung davon haben, was für ihn persönlich als normal gilt.
Funktionale Norm: Hier wird Normalität anhand der Erfüllung bestimmter Funktionen oder Aufgaben definiert. Normal ist demnach, wer diese Funktionen erfolgreich erfüllt.
Haben Schizophrene eine gespaltene Persönlichkeit?
NEIN
l Schizophrene haben keine "gespaltene Persönlichkeit".
l Schizophrenie ist eine schwere psychische Störung.
Es ist wichtig zu klären, dass Schizophrene keine "gespaltene Persönlichkeit" haben, obwohl dieser Begriff oft fälschlicherweise verwendet wird. Schizophrene Menschen leiden vielmehr unter einer schweren psychischen Störung namens Schizophrenie, die durch verschiedene Symptome und Merkmale gekennzeichnet ist. Zu den Merkmalen oder Aspekten, anhand derer psychische Störungen, einschließlich der Schizophrenie, erkannt werden können, gehören:
Symptome: Psychische Störungen zeigen sich durch auffällige und anhaltende Veränderungen im Denken, Fühlen oder Verhalten. Bei der Schizophrenie können dies Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Desorganisation des Denkens, gestörte Emotionen und sozialer Rückzug sein.
Diagnostik/Diagnose: Die Diagnose von psychischen Störungen erfolgt durch klinische Beurteilung und Beobachtung von Symptomen. Diagnosetools wie das DSM-5 (Diagnostisches und Statistisches Manual psychischer Störungen) oder der ICD-10 (Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme) werden häufig verwendet.
Klassifikation: Psychische Störungen werden in verschiedene Kategorien oder Klassen eingeteilt, um eine systematische Erforschung und Behandlung zu ermöglichen. Die Klassifikation hilft dabei, ähnliche Störungen zu gruppieren und zu verstehen, wie sie sich unterscheiden.
Epidemiologie: Die Epidemiologie von psychischen Störungen befasst sich mit deren Verbreitung in der Bevölkerung. Sie untersucht, wie häufig bestimmte Störungen auftreten, welche Bevölkerungsgruppen betroffen sind und wie sich die Prävalenz im Laufe der Zeit ändert.
Verlauf: Der Verlauf einer psychischen Störung bezieht sich auf die Entwicklung und den Verlauf der Symptome im Laufe der Zeit. Dies umfasst die Phasen der Erkrankung, ihre Stabilität oder Verschlechterung und die Reaktion auf Behandlung.
Es ist wichtig, die Begriffe präzise zu verwenden, um Missverständnisse zu vermeiden. Schizophrenie ist eine komplexe psychische Störung, die weit über die falsche Vorstellung einer "gespaltenen Persönlichkeit" hinausgeht.
Merkmale zur Erkennung psychischer Störungen:
l Symptome:
} Veränderungen im
○ Denken,
○ Fühlen,
○ Verhalten
l Diagnose:
} klinische Bewertung
und
} Diagnosetools
l Klassifikation
} Einteilung in Kategorien
l Epidemiologie
} Verbreitung in der Bevölkerung
l Verlauf
} Entwicklung und Veränderung der Symptome im Laufe der Zeit
Diagnose
Auskunft über Verlauf
Prognose
Anamnese
der Sozi Aspekt
Die Anamnese in der Diagnosefindung von psychischen Störungen beinhaltet typischerweise Fragen zur Krankheitsgeschichte und zum aktuellen Zustand der betroffenen Person. Hier sind einige typische Anamnesefragen:
Krankheitsgeschichte:
Wann haben die Symptome zum ersten Mal begonnen?
Gab es frühere Episoden oder ähnliche Probleme?
Wie hat sich der Zustand im Laufe der Zeit entwickelt?
Symptome:
Welche spezifischen Symptome oder Beschwerden treten auf?
Wie oft und wie lange treten die Symptome auf?
Gibt es Auslöser oder Situationen, in denen die Symptome verstärkt auftreten?
Familiengeschichte:
Gibt es familiäre Vorgeschichte von psychischen Störungen?
Welche genetischen oder familiären Risikofaktoren könnten eine Rolle spielen?
Psychosoziale Faktoren:
Welche stressigen Lebensereignisse haben in letzter Zeit stattgefunden?
Gibt es soziale oder familiäre Belastungen oder Konflikte?
Medizinische Geschichte:
Welche anderen medizinischen Erkrankungen oder Behandlungen liegen vor?
Werden Medikamente eingenommen, und wenn ja, welche?
Lebensstil und Gewohnheiten:
Wie sieht der tägliche Lebensstil aus (z.B. Schlafgewohnheiten, Ernährung, Bewegung)?
Werden Alkohol, Drogen oder Tabak konsumiert?
Berufliche und schulische Geschichte:
Wie läuft es in der Schule oder am Arbeitsplatz?
Gab es Veränderungen in Bezug auf Leistung oder soziale Interaktionen?
Beobachtung
Allgemeine Beobachtung:
"Können Sie mir etwas über Ihren Tagesablauf erzählen?"
"Wie haben sich Ihre täglichen Aktivitäten oder Gewohnheiten in letzter Zeit geändert?"
Verhalten:
"Haben Sie Schwierigkeiten, Aufgaben zu erledigen, die Sie normalerweise problemlos bewältigen?"
"Haben andere bemerkt, dass Ihr Verhalten in letzter Zeit anders ist?"
Äußerungen:
"Haben Sie Gedanken oder Äußerungen, die Ihnen ungewöhnlich erscheinen?"
"Sprechen Sie über Themen oder Ideen, die Ihnen vorher nicht wichtig waren?"
Reaktionen auf spezifische Fragen oder Situationen:
"Wie reagieren Sie normalerweise auf stressige Situationen, und wie haben Sie sich in letzter Zeit gefühlt?"
"Haben Sie körperliche Symptome, wenn Sie bestimmte Dinge denken oder erleben?"
Soziales Verhalten:
"Wie verhalten Sie sich in sozialen Situationen oder Interaktionen mit anderen?"
"Haben Sie Schwierigkeiten, Beziehungen aufrechtzuerhalten oder sich in Gruppen wohlzufühlen?"
Unterschiede Halluzination & Illusion
Illusion:
Eine Illusion ist eine verzerrte oder fehlinterpretierte Wahrnehmung eines realen Sinnesreizes.
Sie tritt auf, wenn das Gehirn einen externen Reiz falsch interpretiert und falsche Sinneseindrücke erzeugt.
Illusionen sind normalerweise vorübergehend und können bei jedem auftreten, wenn äußere Bedingungen oder visuelle Reize dazu führen, dass die Sinneswahrnehmung vorübergehend fehlerhaft ist.
Ein häufiges Beispiel ist die optische Täuschung, bei der ein Bild oder ein Muster anders wahrgenommen wird als es tatsächlich ist. Ein berühmtes Beispiel ist das Müller-Lyer-Diagramm, bei dem zwei Linien mit Pfeilspitzen unterschiedlich lang erscheinen, obwohl sie tatsächlich gleich lang sind.
Halluzination:
Eine Halluzination ist eine Wahrnehmung, die ohne einen externen Reiz oder eine äußere Quelle auftritt.
Sie sind sensorische Erfahrungen, die vom Gehirn erzeugt werden und oft real erscheinen, obwohl sie in Wirklichkeit nicht existieren.
Halluzinationen können in verschiedenen Modalitäten auftreten, einschließlich visuell (Sehhalluzinationen), auditiv (Hörhalluzinationen), olfaktorisch (Geruchshalluzinationen), gustatorisch (Geschmackshalluzinationen) und taktil (Tastsinn-Halluzinationen).
Halluzinationen sind häufig ein Symptom von psychischen Störungen wie Schizophrenie, aber sie können auch durch Drogenmissbrauch, Schlafmangel oder neurologische Erkrankungen ausgelöst werden.
Zusammengefasst: Eine Illusion ist eine falsche Wahrnehmung eines realen Reizes, während eine Halluzination eine Wahrnehmung ist, die ohne äußeren Reiz auftritt und vom Gehirn erzeugt wird.
div. Leistungen bei der Diagnostik
Diverse Leistungen können beinhalten:
• Die Genehmigung und Abrechnung von medizinischen Behandlungen und Therapien.
• Die Zuweisung von Unterstützungsdiensten und Ressourcen für Patienten und ihre Familien.
• Die Berücksichtigung von Versicherungsansprüchen und die Gewährung von finanzieller Unterstützung bei Bedarf.
• Die Zuweisung von psychotherapeutischer Betreuung und Interventionen.
• Die Einrichtung von unterstützenden Pflege- und Betreuungsdiensten.
• Die Berücksichtigung von Sonderleistungen und Ressourcen für Kinder und Jugendliche im Rahmen des Sozialgesetzbuchs VIII (SGB VIII).
• Die Bereitstellung von Sozialleistungen und Hilfsmitteln für Menschen mit psychischen Erkrankungen.
• Die Gewährung von Unterstützung und Rehabilitationsdiensten zur Förderung der psychischen Gesundheit und Lebensqualität.
SGB V (Gesetzliche Krankenversicherung)
SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe)
SGB IX (Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen)
SGB V (Gesetzliche Krankenversicherung):
Krankenversicherung in Deutschland.
Leistungen der Krankenkassen.
Anspruch auf Leistungen prüfen.
SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfe):
Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland.
Unterstützung von Kindern und Familien.
Jugendämter und ihre Rolle.
Hilfe zur Erziehung.
Adoption und Pflege von Kindern.
Rehabilitation und Teilhabe für Behinderte.
Unterstützung für Menschen mit Behinderungen.
Soziale und berufliche Integration.
Leistungen und Hilfen für Behinderte.
Symptom, Syndrom, Diagnose?
ICD10, ICD11, DSM-5
Kriterium
ICD-10
ICD-11
DSM (5. Ausgabe)
Herausgeber
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Amerikanische Psychiatrische Gesellschaft
Verwendung
Weltweit zur Diagnose und Abrechnung von Krankheiten
Hauptsächlich in den USA für diagnostische Zwecke
Aktueller Stand (Stand 2021)
Ja
Anwendungsbereich
Allgemeine medizinische Diagnose und Klassifikation
Hauptsächlich psychische Störungen
Sprache
Mehrsprachig (viele Übersetzungen verfügbar)
Englisch (Übersetzungen verfügbar)
Inhalte
Enthält auch allgemeine medizinische Diagnosen
Betont die psychische Gesundheit, weniger allgemeine Medizin
Konzentriert sich auf psychische Störungen
Anerkannte Störungen
Enthält psychische Störungen, aber weniger ausführlich
Enthält aktualisierte und detailliertere Informationen zu psychischen Störungen
Umfangreiche Liste psychischer Störungen
Regionale Anpassung
In einigen Ländern angepasst oder erweitert
Kann von Ländern angepasst werden, bleibt aber konsistenter
Nicht so einfach anpassbar
Aktualisierungszyklus
Begrenzter Aktualisierungszyklus, seltener
Flexibler Aktualisierungszyklus, häufiger
Zweck
Weltweite Diagnose und Codierung von Krankheiten
Hauptinstrument für die Diagnose psychischer Störungen
Theorie der Schizophrenogenen Mutter / Schizophrenie-Ursache
Theorie zur Schizophrenie-Ursache
Beschreibung
Aktueller Forschungsstand
Schizophrenogene Mutter
Veraltete Theorie, die Schizophrenie auf das Verhalten der Mutter zurückführte.
Widerlegt und nicht mehr relevant.
Aktuelle Ätiologie von Schizophrenie
Komplexe Erkrankung mit vielen Ursachen, darunter genetische, neurobiologische, psychologische und Umweltfaktoren.
Die Forschung konzentriert sich auf die Wechselwirkung dieser Faktoren bei der Entstehung von Schizophrenie. Es gibt keine einfache Ursache.
Ätiologie
Faktoren in der Ätiologie von psychischen Störungen
Risikofaktoren
Faktoren oder Bedingungen, die das Risiko erhöhen, eine psychische Störung zu entwickeln. Dies können genetische Veranlagungen, traumatische Erfahrungen oder Umweltauslöser sein.
Schutzfaktoren
Faktoren, die das Risiko einer psychischen Störung verringern und die psychische Gesundheit fördern. Dazu gehören starke soziale Unterstützung, positive Bewältigungsstrategien und Resilienz.
Psychosoziale Einflüsse und Stressoren
Lebensereignisse, Belastungen und psychosoziale Faktoren, die das Auftreten oder den Verlauf psychischer Störungen beeinflussen können. Beispiele sind Stress am Arbeitsplatz oder traumatische Erlebnisse.
Genetik
Die genetische Veranlagung kann eine Rolle spielen, indem sie die Anfälligkeit für bestimmte psychische Störungen erhöht.
Andere biologische Faktoren
Biologische Faktoren wie neurochemische Ungleichgewichte im Gehirn oder neurologische Erkrankungen können ebenfalls zur Entstehung psychischer Störungen beitragen.
Bio-Psycho-Soziales Modell
Aspekt des biopsychosozialen Modells
Beispiele
Biologisch/somatisch/organisch
Bezieht sich auf körperliche und biologische Faktoren, die die Gesundheit beeinflussen können.
Gehirnfunktion, Neurotransmitter, medizinische Behandlung, Psychopharmaka.
Psychologisch
Betont die Bedeutung von psychologischen Prozessen, Erfahrungen und Verhaltensweisen.
Traumata, Lernen, Denken, emotionale Reaktionen, Verhaltensmuster.
Sozial
Berücksichtigt soziale und umweltbezogene Faktoren, die die Gesundheit und das Wohlbefinden beeinflussen.
Soziales Netzwerk, familiäre Unterstützung, Arbeitsplatz, finanzielle Sicherheit, Bildung.
Elemente des Vulnerabilitäts-Stress-Modells
Vulnerabilität
Prädisposition oder Verletzlichkeit einer Person für psychische Gesundheitsprobleme.
Genetische Veranlagung, familiäre Vorbelastung, Persönlichkeitsmerkmale.
Stress
Belastungen, Herausforderungen oder traumatische Ereignisse, die auf eine Person einwirken.
Arbeitlicher Stress, zwischenmenschliche Konflikte, traumatische Erfahrungen.
Psychische Gesundheit
Der Zustand der psychischen Gesundheit, der durch die Interaktion von Vulnerabilität und Stress beeinflusst wird.
Entwicklung von Angststörungen, Depressionen oder anderen psychischen Problemen aufgrund der Wechselwirkung von Vulnerabilität und Stress.
Behandlungsmöglichkeiten für Schizophrenie
Heilbarkeit
Medikamentöse Therapie
Einsatz von Antipsychotika zur Linderung von Symptomen und Stabilisierung des Zustands.
Schizophrenie ist in der Regel nicht vollständig heilbar, aber Symptome können kontrolliert werden.
Psychotherapie
Verschiedene Formen von Therapie, um die psychischen Symptome zu bewältigen und die Lebensqualität zu verbessern.
Schizophrenie ist in der Regel nicht heilbar, aber psychotherapeutische Ansätze können helfen.
Soziale Unterstützung und Rehabilitation
Unterstützung bei der Bewältigung des täglichen Lebens, berufliche Rehabilitation und soziale Integration.
Schizophrenie ist in der Regel nicht heilbar, aber soziale Unterstützung kann die Lebensqualität verbessern.
Elektrokonvulsionstherapie (EKT)
Bei schweren Fällen von Schizophrenie kann EKT in Betracht gezogen werden.
Schizophrenie ist in der Regel nicht vollständig heilbar, aber EKT kann in bestimmten Fällen wirksam sein.
Schizophrenie gilt in der Regel als nicht vollständig heilbar, aber die Symptome können oft mit angemessener Behandlung kontrolliert werden.
Hilfemöglichkeiten nach dem biopsychosozialen Modell für psychische Erkrankungen
Hilfemöglichkeiten
Aspekte des biopsychosozialen Modells
Biologisch
Medizinische und pflegerische Unterstützung sowie physiotherapeutische Maßnahmen zur Behandlung von körperlichen Aspekten psychischer Erkrankungen.
Einsatz von Psychopharmaka und anderen somatischen Therapien zur Beeinflussung der biochemischen und physiologischen Prozesse im Körper.
Psychotherapie und Beratung zur Unterstützung der psychologischen und emotionalen Gesundheit sowie zur Bewältigung von psychischen Symptomen.
Beratung und verschiedene soziale Hilfen, die die soziale Integration und Teilhabe von Personen mit psychischen Erkrankungen fördern.
Unterstützung bei der Bewältigung sozialer Herausforderungen und bei der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Das biopsychosoziale Verständnis erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Beteiligten im Hilfeprozess, um die verschiedenen Aspekte angemessen zu berücksichtigen und zu behandeln.
Biologisch, psychologisch, sozial
Genrelle Infos zu Psychopharmaka
Psychopharmaka
Wirken symptomatisch
Psychopharmaka lindern Symptome von psychischen Störungen, heilen jedoch nicht die zugrunde liegende Erkrankung.
Placebo-Effekt
Psychopharmaka können auch aufgrund von Suggestion, Erwartungen und Hoffnung eine positive Wirkung haben (Placebo-Effekt).
Vorurteile
Psychopharmaka sind oft Gegenstand von Vorurteilen und Missverständnissen in der Gesellschaft.
Beurteilbarkeit
Die Wirksamkeit von Psychopharmaka kann aufgrund von Publikationsbias und individuellen Unterschieden schwer zu beurteilen sein.
Teilhabechancen
Trotz möglicher Haupt- und Nebenwirkungen ermöglichen Psychopharmaka vielen psychisch erkrankten Menschen die Teilhabe am Leben.
Teil der Gesamtbehandlung
Psychopharmaka sollten immer als Teil einer umfassenden Behandlung betrachtet werden.
Publikationsbias
Selektive Veröffentlichung von Studien aufgrund positiver Ergebnisse.
Negative oder nicht signifikante Ergebnisse werden häufig nicht veröffentlicht.
Verzerrt das Bild der verfügbaren wissenschaftlichen Evidenz.
Kann zu falschen Schlussfolgerungen führen.
Maßnahmen wie Studienregistrierung und Open-Access-Publikationen sollen gegen Publikationsbias vorgehen.
Wirkfaktoren in der Psychotherapie nach Grawe
Problemaktualisierung
Analyse und Verstehen der aktuellen Probleme und Herausforderungen.
(Motivationale) Klärung
Klärung der Motivation und Ziele des Patienten für die Therapie.
Therapiebeziehung
Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Therapeut und Patient.
Ressourcenaktivierung
Aktivierung und Nutzung der individuellen Ressourcen des Patienten.
Problembewältigung
Entwicklung von Strategien zur Bewältigung der psychischen Probleme.
Soziale Sicht auf psychische Erkrankungen
Ursachen
Aufrechterhaltung
Folgen
Ressourcenorientierung
Umfeld
Bedingungen
Untersuchung der sozialen Ursachen von psychischen Erkrankungen.
Analyse, wie soziale Faktoren die Krankheit aufrechterhalten können.
Bewertung der sozialen Auswirkungen von psychischen Erkrankungen.
Betonung der Identifikation und Nutzung sozialer Ressourcen zur Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Berücksichtigung von direkten und indirekten Betroffenen, einschließlich Angehöriger, auf individueller Interventions- und Unterstützungsebene.
Analyse der regionalen und gesellschaftlichen Bedingungen, die die Prävalenz und den Umgang mit psychischen Erkrankungen beeinflussen, auf struktureller Interventions- und Politikebene.
Aufgaben der Sozialen Dimension
Materielle Absicherung
Sicherstellung der finanziellen Grundlagen für Betroffene.
Klärung der rechtlichen Position
Unterstützung bei rechtlichen Angelegenheiten und Rechten.
Wohnen und Selbstversorgung
Förderung der Fähigkeiten zur selbstständigen Lebensführung und sicheren Unterbringung.
Arbeit – Bildung – Beschäftigung - Tagesstruktur
Unterstützung bei der beruflichen Integration und Tagesstrukturierung.
Soziales Netz
Aufbau und Pflege eines sozialen Netzwerks zur Unterstützung.
Interessen – Freizeitgestaltung – Zugang zu Informationen
Förderung der Interessen und Zugang zu kulturellen und informativen Ressourcen.
Umgang mit der Erkrankung
Unterstützung beim Umgang mit der psychischen Erkrankung und der Wiedererlangung der Lebensqualität.
Zusätzlich dazu sind wichtige Grundsätze und Orientierungen für ein selbstbestimmtes und sinnerfülltes Leben hervorgehoben:
Respekt
Partizipation
Lebenswelt- und Alltagsorientierung
Recovery (Genesung und Rehabilitation)
Autonomie
Empowerment (Stärkung und Ermächtigung)
Diese Grundsätze bilden die Grundlage für die soziale Behandlung und Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen und zielen darauf ab, ihre Teilhabechancen zu verbessern und ein erfülltes Leben zu ermöglichen.
Literatur
Ressource
Relevanz
American Psychiatric Association (APA). (2018). DSM-5
Hoch relevante Quelle für psychische Störungen und Diagnosen. Wird in der klinischen Psychologie stark verwendet.
Hoyer, J. & Knappe, S. (Hrsg.) (2020). Klinische Psychologie & Psychotherapie. 3. Auflage. Berlin: Springer.
Aktuelles Lehrbuch zur klinischen Psychologie und Psychotherapie. Bietet breite Abdeckung des Themas und unterstützt die Vorlesung.
Bischkopf, J., Deimel, D., Walther, C. & Zimmermann, R.-B. (2022). Soziale Arbeit in der Psychiatrie. Köln: Psychiatrie Verlag.
Spezialisiert auf soziale Arbeit in der Psychiatrie, relevant für Studierende in diesem Bereich.
Kring, A.M., Johnson, S.L. & Hautzinger, M. (2019). Klinische Psychologie. 9. Auflage. Weinheim: Beltz.
Ein Lehrbuch zur klinischen Psychologie, das umfassende Informationen bietet.
Wälte, D. (2019). Der psychisch gestörte Mensch – Klinische Psychologie. In: Wälte, D., Borg-Laufs, M. & Brückner, B.. Psychologische Grundlagen der Sozialen Arbeit. 2. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer.
Bietet eine Verbindung zwischen klinischer Psychologie und Sozialer Arbeit. Relevant für Sozialarbeitstudierende.
Berking, M. & Rief, W. (2012) Klinische Psychologie und Psychotherapie. Bände I und II. Berlin: Springer.
Allgemeines Lehrbuch zur klinischen Psychologie und Psychotherapie. Zusätzliches Material zur Vertiefung.
Soziale Psychiatrie. 2. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer.
Spezialisiert auf soziale Psychiatrie, relevant für Studierende, die sich auf diesen Bereich konzentrieren.
Soziale Arbeit in der Psychiatrie. Reinhardt.
Spezialisiert auf soziale Arbeit in der Psychiatrie. Für Studierende der Sozialen Arbeit relevant.
Granello, D. H., & Gibbs, T. A. (2016). The Power of Language and Labels. Journal of Counseling & Development, 94(1), 31-40.
Betont die Bedeutung von Sprache und Labels in Bezug auf psychische Gesundheit. Zusätzliches Material für Sensibilisierung.
Last changeda year ago