Mit welchen klinischen Fragen beschäftigt sich die Epidemiologie ?
Ist der Patient krank oder gesund? (Problem: Normalabweichung)
Wie genau können die angewandten Tests zur Diagnose der Krankheit beitragen?
Wie häufig tritt die Krankheit auf? (Problem: Häufigkeit)
Welche Faktoren sind mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko verbunden? (Problem: Risiko)
Welche Konsequenzen hat eine bestehende Krankheit? (Problem: Prognose)
Wie ändert eine spezifische Therapie den Krankheitsverlauf?
Verhindert eine Intervention bei gesunden Personen das Auftreten einer Krankheit? Führt die Früherkennung und frühe Behandlung zu einem günstigen Krankheitsverlauf? (Problem: Prävention)
Welche Faktoren führen zu einer Krankheit? Was sind die Krankheitsursachen? (Problem: Ursachen)
Nennen Sie die Gesundheitsbezogene Outcomes (5Ds)
— primäres Interesse der klinischen Epidemiologie
Death (Tod) = schlechtes Endresultat
Disease (Krankheit) = Komplex von Symptomen, physische Zeichen und Laborwert-Normabweichungen
Discomfort (Beschwerden) = Symptome wie z.B. Schmerzen, Übelkeit, Atemnot etc.
Disability (Behinderung) = beeinträchtigte Fähigkeiten übliche Tätigkeiten auszuüben
Dissatisfaction (Unzufriedenheit) = emotionale Reaktion auf Krankheit und ihre Behandlung (Zorn, Traurigkeit etc.)
Nennen Sie die Ziele der Epidemiologie
Das Erkennen der Ätiologie einer Erkrankung sowie mögliche Risikofaktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen
Das Ausmaß von Krankheit in der Bevölkerung bestimmen
Den natürlichen Verlauf und die Prognose von Krankheiten untersuchen
(neue) präventive und therapeutische Maßnahmen sowie Änderungen in der medizinischen Versorgung bewerten (Evaluation)
Epidemiologie soll die Grundlage schaffen für die Entwicklung der Gesundheitspolitik und von behördlichen Entscheidungen in Umwelt- Fragen
Nennen Sie die Aufgabengebiete der Epidemiologie
Untersuchung der Verteilung von Krankheiten, Risiko- und protektiven Faktoren
Untersuchung des Bedarfs, der Inanspruchnahme und Evaluation von
Gesundheitsdiensten
Untersuchung des „natürlichen“ Verlaufs von Krankheiten
Entwicklung und Verbesserung von Klassifikation und Erfassungsmethoden
Risikofaktorenforschung
Entwicklung von Interventions- und Präventionsmaßnahmen
Erklären Sie die 3 Arten der Epidemiologie
Definieren Sie die Prävalenz
Prävalenz ist definiert: als die Zahl der erkrankten Personen innerhalb einer Bevölkerung zu einer bestimmten Zeit, geteilt durch die Anzahl der Gesamtbevölkerung zu diesem Zeitpunkt.
Erläutern Sie den Unterschied zwischen
Punktprävalenz
Periodenprävalenz
Lebenszeitprävalenz
Berechnen Sie die Prävalenz
Wie wird die Inzidenz berechnet ?
Inzidenz = Kranke durch Gesamtzahl
Nennen Sie die Merkmale einer Kohortenstudie
Menschengruppe (Kohorte), die das interessierende Outcome nicht nachweisen, zu einem späteren Zeitpunkt evtl. schon
Eingangsklassifikation: Risikogruppe (Exponierte) oder Nicht-Risikogruppe (Nicht- Exponierte)
Vergleich der Outcome- Raten zwischen der Risikogruppe und Nicht- Risikogruppe
stehen potentielle Risikofaktoren mit späterem Outcome in Beziehung?
Wann ist solch eine Studie sinnvoll ?
Vorteil: zeitliche Abfolge von Expositionn und Outcome
Sicherheit: Outcome nach Exposition
bei seltenen Expositionen, da gezielte Suche möglich
Wann spricht man bei Kohortenstudien von positivem und negativem Outcome ?
Inzidenz in Bezug zur Exposition = Outcome
Inzidenz Exposition > Inzidenz nicht Exposition = Outcome positiv
Inzidenz Exposition < Inzidenz nicht Exposition = Outcome negativ —> Exposition schützt vor Outcome
z.B. Framing Heart Studie —> größtes Wissen über Herrz- Kreislauferkrankungen daraus : körperliche Bewegung schützt vor Herz- Kreislauf - Erkrankungen ; Bluthochdruck = Exposition für Myokardinfarkt; Adipositas, Rauchen und Alkoholkonsum = Exposition für Herz- Kreislauf- Erkrankungen
Nennen Sie die Merkmale einer Fall- Kontroll-Studie
epidemiologisches, retrospektives Studiendesign
Befragung erkrankter (Fallgruppe) und gesunder (Kontrollgruppe) Kohorten
Untersuchung: Exposition unterschiedlich häufig?
Beurteilungskriterium: Odds Ratio(OR)
Damit es gute Studie ist: Kontrollgruppe muss etwas größer sein als die Fallgruppe maximal bis Verhältnis von 1:4
Was ist ein Odds Ratio ??
= eine Messzahl aus der Statistik, die etwas über die Stärke eines Zusammenhangs von zwei Merkmalen aussagt
Zwei "Odds" (Quoten) werden dabei miteinander verglichen
Die Odds Ratio bezieht sich auf Quoten
Ein Wert größer 1 bedeutet, dass die Chancen (odds) der ersten Gruppe größer sind, ein Wert kleiner 1 bedeutet, dass die Odds der ersten Gruppe kleiner sind. Ein Wert von 1 bedeutet ein gleiches Quotenverhältnis.
Die Odds Ratio wird häufig in der Epidemiologie verwendet, um auszudrücken, wie stark ein vermuteter Risikofaktor mit einer bestimmten Krankheit zusammenhängt. Man vergleicht dabei Personen mit einem potentiellen Risikofaktor für eine Erkrankung mit Personen, die diesen Risikofaktor nicht aufweisen.
Im Rahmen von Fall-Kontroll-Studien verwendet man die Odds Ratio häufig, um das Verhältnis Erkrankter und Gesunder nach Exposition gegenüber einem potentiell schädigenden Agens zu bewerten. Die Odds Ratio kann aber grundsätzlich bei allen Studiendesigns angewendet werden.
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