Lektion 2

System 1 = erfahrungsbezogenes, affektives System

-> intuitive Bewertungen, schnelle & handlungsorientierte Entscheidungen

System 2 = analytisches Entscheidungssystem

-> logische Entscheidungen, auf Grundlage von Argumenten, abwiegen von Vor- & Nachteilen, Entscheidungen brauchen länger

Theorie nach Pascal & Fernat

Erwartungswert = Das Produkt aus der Gewinnhöhe und der Wahrscheinlichkeit, mit der der Gewinn Eintritt

-> anhand dessen werden Entscheidungsalternativen beurteilt

-> zB bei Entscheidungen bei Glücksspielen

Theorie nach Bernoulli

-> bei Entscheidungen unter Risiko

Daniel Bernoulli wandelte Erwartungswertheorie ab, weil er demonstrieren konnte, dass Menschen nicht nach dem Erwartungswert entscheiden, sondern nach dem Nutzen einer Wahloption

-> beim Spiel ist zB der Nutzen des Geldes entscheidend

Theorie nach Edwards

= normatives Modell

-> d. h., es gibt vor, wie optimale Entscheidungen getroffen werden sollen, und es entspricht am ehesten der Vorstellung vom Homo oeconomicus

-> basiert auf den Annahmen der Nutzenmaximierung

Sie geht davon aus, dass ein Mensch in einer Entscheidungssituation den erwarteten subjektiven Nutzen für alle Wahlmöglichkeiten einer bestimmten Entscheidungssituation ermittelt und dann die Option mit dem maximalen Nutzen wählt.

-> Menschen unterscheiden in ihrer individuellen Risikoneigung (risikoscheu, risikoneutral oder risikofreudig)

• Fairness

• Kooperation

Dabei kann eine Person ein Gut (z. B. Geld) zwischen sich und einer anderen Person aufteilen. Es wird untersucht, ob die Versuchsperson ihren eigenen Nutzen maximiert oder ob sie im Sinne von Fairness auch die Interessen ihres Mitspielers einbezieht.

Tatsächlich aber erhalten Mitspieler der Versuchsperson meist deutlich mehr, oft sogar annähernd 50 Prozent, weil niedrige Angebote offenbar als unfair empfunden werden. In anderen Untersuchungen zeigte sich, dass die Kooperation steigt, wenn derartige Spiele über mehrere Runden gespielt werden. Dies legt nahe, dass Kooperation in (strategischen) Beziehungen steigt, wenn diese auf Langfristigkeit ausgerichtet sind.

Oft weichen Entscheidungen aber systematisch vom rationalen Urteil ab, weil die kognitiven Kapazitäten begrenzt sind.

Sie heißen Entscheidungsanomalien, obwohl ihr regelmäßiges Auftreten durchaus normal ist.

Eine Erklärung kann bei der Verwendung von Heuristiken gefunden werden.

Heuristiken sind Faustregeln, die komplexe Entscheidungsprozesse vereinfachen.

-> sind in der Wirtschaft und auch im Alltag relevant

• Verfügbarkeitsheuristik

• Repräsentativitätsheuristik

• Ankerheuristik

• Affektheuristik

• Rekognitionsheuristik

Die Verfügbarkeitsheuristik besagt, dass bei der Urteilsfindung solche Informationen stärker gewichtet werden, die dem Gedächtnis leicht zugänglich sind. (zB wenn Ereignis erst vor kurzem eingetreten ist)

Die Heuristik basiert auf der Annahme, dass die Dinge, an die wir uns leicht erinnern können, häufiger vorkommen, als sie tatsächlich sind.

-> Werden beispielsweise Personen gefragt, ob es wahrscheinlicher ist, an einem Flugzeugabsturz, einem Autounfall oder an Herz-Kreislauf-Versagen zu sterben, so überschätzt die Mehrheit die Wahrscheinlichkeit eines Flugzeugabsturzes, da über derartige Tragödien in den Medien deutlich häufiger berichtet wird als über vergleichsweise unspektakuläres Herz-Kreislauf-Versagen

= Spitze-Ende-Regel

-> Lässt sich mit der Verfügbarkeitsheuristik erklären

Informationen, die zuerst (Primacy-Effekt) oder zuletzt (Recency-Effekt) präsentiert werden, werden am besten erinnert, da sie nur von einer Seite von Informationen überlagert werden.

Ist das Ende einer Erfahrung angenehm, bleibt das komplette Ereignis in guter Erinnerung.

Dies zeigt, dass Erfahrungen nicht als Ganzes in die Urteilsfindung eingehen, sondern an ihrem zeitlichen Ende stärker gewichtet werden

Menschen verhalten sich kurzsichtig; der kurzfristige Nutzen ist präsent und zukünftige Verhaltenskonsequenzen/Schaden werden oft unterschätzt. zB Rauchen, fehlende Altersvorsorge

Die Repräsentativitätsheuristik ist eine Urteilsheuristik, in der die Wahrscheinlichkeit von Ereignissen danach bewertet wird, wie genau sie bestimmten Prototypen entsprechen